...
Auf die Kartenoberfläche werden regelmäßig rein nationale Angaben wie z.B. die deutsche Kontonummer oder bankinterne "Kartennummern" aufgebracht. Die Maestro/V-Pay PAN fehlt gewöhnlich, wie Du schon richtig siehst. Um diese zu ermitteln gibt es zwei Möglichkeiten:
- Chipkartenleser und
Cardpeek
- Einsatz der Karte an einem Maestro/V-Pay POS, der die vollständige PAN auf den Transaktionsbeleg druckt (mittlerweile ist das Glückssache - die meisten Terminals verwenden aus Sicherheitsgründen die sog. "PAN truncation", bei der die Nummer größtenteils unkenntlich gemacht wird)
..
Im Gegenteil freut es die EU sehr, dass der Dominanz von US-Unternehmen wie Mastercard und Visa im Kartenzahlungsverkehr europäische Verfahren entgegengesetzt werden. Sie hat deshalb den Aufbau der "Euro Alliance of Payment Schemes" (EAPS) nachhaltig gefördert. Wenn eine deutsche "EC-Karte" in einem Land genutzt wird, wo ein EAPS-kompatibles nationales System existiert, z.B. in Italien PagoBancomat, kommt somit immer die girocard-App zum Einsatz, die in diesem System ebenfalls funktioniert. Maestro/V-Pay ist sozusagen die "ultima ratio".
Zu Beginn einer EMV-Transaktion fragt das Terminal die Karte nach einer Liste der verfügbaren Apps ("get application list"). Dann sucht es sich eine davon aus und schreitet zum "initial application processing".
Da die Transaktionskosten bei girocard bzw. einem EAPS-kompatiblen ausländischen System i.d.R. günstiger als bei Maestro/V-Pay sind, wird es sich dann gewöhnlich für girocard entscheiden...