Der Asche-Run: MUC-LAX-MUC - mit ein paar Zwischenstopps

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dreschen

Gründungsmitglied und Senior Chefredakteur VFT
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07.03.2009
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Ruhrgebiet
Bis jetzt für mich ein toller Bericht und zum größten Teil tolle Bilder. Für mich sind jedoch ein paar Bilder etwas zu sehr bearbeitet, aber meinen Geschmack muss nicht jeder teilen ;). Hauptsache wir kriegen Euch noch in der Sprintstellung zu sehen :kiss:
 

flysurfer

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SFO-PHX, 9. Mai, US16, F, 2A

Es gibt zwei Arten von knappen Verbindungen: Solche mit und solche ohne Optionen. In SFO haben wir beim Terminalwechsel die Qual der Wahl: AirTrain, Fußmarsch oder ein obskurer Shuttle-Bus, der (so behautet ein Schild) zwischen einem UA-Gate im internationalen Terminal (gleich neben dem RCC) und den CO-Gates in Terminal 1 verkehrt.

Was tun? Nachdem wir die Fußmarsch-Option einige Tage zuvor bereits ausprobiert hatten und aufgrund der Bauarbeiten im Terminal 2 für wenig komfortabel hielten, entscheiden wir uns diesmal für den AirTrain. Grundsätzlich wäre der direkte Shuttle-Bus die beste Wahl, denn er erspart dem Reisenden eine erneute Sicherheitskontrolle, doch erstens ist das internationale Terminal ein gutes Stück von Terminal 3 entfernt, und zweitens wissen wir nicht, ob und wie häufig dieser Bus zurzeit verkehrt. Nicht zuletzt befinden die CO-Gates im Terminal 1 ein gutes Stück von den US-Gates entfernt.

Wer mit dem AirTrain von Terminal 3 zu Terminal 1 fahren möchte, nimmt am besten die rote Linie. Wir haben Glück: Unmittelbar nach unserer Ankunft am Bahnsteig (zwei Rolltreppen über der Flugsteigebene) fährt einer der automatisierten Züge ein. Um 11:33 Uhr setzt sich das Gefährt in Bewegung, noch 22 Minuten bis zur Schließung unseres Gates für den US-Flug nach PHX in Terminal 1.

Alles hängt von der Sicherheitskontrolle ab. Die Lage erscheint zunächst aussichtslos: Wir stehen selbst in der Priority Line in einer zwanzig Meter langen Schlange, und diese wird nur von einem einzigen Scanner bedient. Natürlich geben wir nicht auf, sind jedoch nicht erfreut, als sich eine fünfköpfige Crew von Southwest Airways an uns vorbei an die Spitze drängelt. Knapp vier Minuten für „Gate Closed“ drängt sich schließlich auch noch ein normaler Passagier nach vorne - mit offizieller Genehmigung der TSA ID-Prüferin. Ich halte die Passagierin auf und erkläre ihr, dass ihre Flug unmöglich knapper dran sein kann als unserer. Die eilige Dame ist von unserer Abflugzeit sichtlich beeindruckt. Mittlerweile hat sich auch die TSA-Prüferin eingefunden und muss erkennen, dass sie beim Betrachten unserer Bordkarte Abflugzeit mit Einsteigezeit verwechselt hat. Nun haben auch wir eine Lizenz zum Drängeln, und natürlich nutzen wir sie aus. Wir haben noch noch knapp zwei Minuten Zeit, allerdings trennen uns eine Sicherheitskontrolle sowie etwa 150 Meter Fußmarsch von unserem Abflug-Gate. Und mumielein bekommt bekanntlich stets ein „Secondary Screening“, schließlich sehen ihre Schuhe brandgefährlich aus.

Etwa 45 Sekunden vor der Schließung unseres Gates bin ich den Fängen der Sicherheit entkommen und absolviere, mit 20 kg rollendem Handgepäck im Schlepptau, einen abwechslungsreichen Slalom durch das überfüllte Terminal, während mumielein wie üblich noch im „Secondary“ steckt. Wie so oft parkt unser Fluggerät am allerletzten Gate des Terminals - etwa fünf Sekunden vor dem Schließen der Türe ist es endlich auch für mich in Sichtweite. Der Gate-Agent ist längst dabei, die schwere Tüte zuzuschieben, ser Spalt schließt sich, gleich sind es nur noch wenige Zentimeter. Ich brülle „Stop!“, und zwar dermaßen laut, dass der Betrieb im Terminal umgehend zum Erliegen kommt - doch genau das habe ich damit schließlich bezweckt. Denn solange das Gate nicht vollständig geschlossen ist, haben wir selbst in den regelverliebten USA ganz gute Karten. Uns siehe da: Der Bodenagent schiebt die Gate-Tür wieder auf und begeht anschließend gleich den Fehler, meinen Trolley einchecken zu wollen (der Flug ist komplett ausgebucht). Während ich ihm deutlich mache, dass sein Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird, erscheint auch mumielein am Gate - die verdächtigen Schafschuhe und ihr „Peace“-T-Shirt haben sich erneut als harmlos herausgestellt.

Da keiner mehr mit uns gerechnet hatte, werden wir an Bord unseres Fluges
zunächst etwas irritiert begrüßt: „Wir sind voll, kein Platz für Trolleys“, lautet das Mantra. „Dann schaffen wir eben welchen“, ist meine lapidare Antwort. Tatsächlich sind die Gepäckfächer auf jedem unserer Flüge nicht ganz optimal gefüllt. So auch heute: Keine Minute später habe ich meinen Trolley in der F und den von mumielein nicht weit dahinter am Anfang der Economy-Kabine verstaut. Inzwischen hat uns die Flugbegleiterin irgendwie wiedererkannt, offenbar waren auf einem unserer früheren Flüge schon einmal ihr Gast. Peinlich, dass sie uns erkennt, wir sie hingegen nicht.

Der Service ist auf unserem Flug erneut sehr gut, es ist das letzte Leg der Crew vor ihrem wohlverdienten Feierabend, und unsere FB gibt selbst nochmal alles, nachdem wir sie über die Natur unserer regen Reisetätigkeit ins Bild gesetzt haben. Wir erreichen PHX vor der geplanten Ankunftszeit, am Gate erwartet uns schon rofra, der von Costa Rica via PHX und LAS nach New York weiterfliegt.
 

flysurfer

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PHX-LAS, 9. Mai, US622, F, 2D

In PHX besitzt jeder der von US genutzten großen Terminalbereiche einen eigenen US Airways Club, einer befindet sich direkt neben dem Abfluggate. Somit haben wir noch Zeit, um mit einem kurzen Drink auf unsere gemeinsame Weiterreise nach LAS anzustoßen. rofra ist bekanntlich einer der „Hardcore“-Mileagerunner, er hat gerade einen zehn Stunden langen Urlaub in Costa Rica hinter sich und freut sich nun auch einen vier Stunden langen Urlaub in SIn City. Auch dieser kurze Flug verläuft sehr angenehm, und LAS bietet selbst beim werweißwievielten Landeanflug immer wieder einen imposanten Anblick.

Nach dem Aussteigen teilen wir uns zu dritt ein Taxi in die Stadt und checken im Stratosphere ein, wo wir für 38 USD pro Nacht ein großes Zimmer mit Blick auf den Srip reserviert hatten. Die Rate beinhaltet auch kostenlosen Zugang auf den Tower, Da es dort oben ausgesprochen windig ist, ist nur einer der drei „Thrill Rides“ in Betrieb (mumielein und dreschen hatten ihn schon letztes Jahr getestet), aber für ein paar Fotos reicht es allemal, zumal sich das Gesicht der Stadt erneut gewandelt hat. Riesige Baukräne und Rohbauten prägen das Bild, trotz Krise geht es in Las Vegas offensichtlich weiter.
 

flysurfer

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LAS

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Las Vegas! Hier ist mumielein zu Hause - zumindest zwei- bis dreimal jährlich für wenige Tage, um dort, wie sie sagt, „Geld zu wechseln“. Die One Penny Slots in LAS machen aus hundert Dollars nämlich im Handumdrehen sagenhafte 95 (It‘s magic!). So kommt mumielein an kleine Scheine für Taxi, Trinkgeld, Valet Parking usw.

LAS lebt von Geldwechslern wie mumielein, entsprechend groß ist die Zahl der Casinos und Hotels, die mit günstigen Tarifen um die Gunst der Gäste buhlen. Allein im folgenden Bild sind sechs Hotels zu sehen:

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Wir aber logieren im „Stratosphere“ am Nordende des Strips, wo alles noch (oder schon wieder?) schön billig und verkommen ist. Der Blick aus unserem getönten Hotelfenster verspricht indes das Ende der schäbigen Tage, denn trotz Kreditklemme und Dubaikrise rücken die Baukräne näher und näher, um die Wohlstandslücke am LV Boulevard zu schließen und das Gefälle zwischen dem armen Norden und dem reichen Süden auszugleichen. Erst kamen Steven Wynn und Donald Trump, doch auch am „Echelon“ - vorübergehend eine düster mahnende Bauruine - wird nun wieder gebaut. Und dieses Riesending aus Stahl, Beton und Glas, das teilweise den Blick auf das Wynns „Encore“-Resort verstellt, war im vergangenen Dezember ebenfalls noch nicht da:

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Der Blick vom Turm des „Stratosphere“-Hotels zeigt auch im Süden regen Baubetrieb: „Venetian“ und „Palazzo“ werden ausgebaut, während am Horizont das neue „City Center“ eine moderne, selbstbewusste Skyline installiert, die einen klaren Bruch mit dem „alten“ Vegas der 80er- und 90er-Jahre erklärt, dessen kitschige Themenhotels und falsche Plastikpaläste schon heute wie Relikte einer längst vergangenen Zeit erscheinen:

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Ganz klar: Das „City Center“ ist Las Vegas‘ Zukunft, zumindest für die nächsten zwanzig Jahre, denn danach wird oft gesprengt und abgerissen, um Raum für etwas anderes zu schaffen.

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flysurfer

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LAS 2

Eine private Monorail verbindet das „City Center“ mit dem noblen „Bellagio“. Dieses Hotel schuldet mumielein noch eine Stange Geld, und weil der Kundenservice nicht auf ihre E-Mails reagiert, ist es nun meine Aufgabe, den Betrag persönlich einzutreiben. Unser erster Stopp ist deshalb die Executive Lounge des Hotels, wo ich die Angelegenheit rasch über das Haustelefon mit der Hotelmanagerin in mumieleins Sinne klären kann. Weiter geht‘s in den opulenten Wintergarten, dessen riesenhafte Insekten-, Garten- und Pflanzenkulissen ein Gefühl von fin du siècle verströmen:

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Da mein um mehrere zehntausend Prozent überteuerter Apple MBP-Flugzeugstromadapter unlängst ohne ersichtlichen Grund seinen Geist aufgegeben hat, ist unser nächster Anlaufpunkt der neben dem „Bellagio“-Hotel gelegene und über eine Brücke mit diesem verbundene „Cesar‘s Palace“, dessen gigantische Einkaufspromenade unter anderem einen Apple Store beherbergt. Im August 1989, bei meiner allerersten Begegnung mit Sin City, habe ich dort eine Nacht verbracht (und zwei bezahlt, don‘t ask!). Damals war der Komplex noch eine Sensation, heute verschwindet das „Cesar‘s“, das seitdem mehrfach erweitert wurde, fast zwischen den umliegenden Bauten. Das prunkvolle Innenleben des Gebäudes kann sich trotzdem sehen lassen, auch wenn am Ende alles nur Kulisse ist:

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Nach einer auch für arme Nordbewohner erschwinglichen Mahlzeit im preiswerten „Planet Hollywood“-Restaurant verlassen wir den römischen Plastikpalast - inzwischen ist es Nacht geworden und Las Vegas erstrahlt in den Farben Abertausender blinkender Neonlichter. Jetzt geht es hier erst richtig los, für uns bedeutet es jedoch das Ende eines angenehmen Meilentages, denn alte Leute müssen früh ins Bett. Um kurz vor fünf Uhr morgens wird der virtuelle Wecker eines iPhones klingeln, schließlich sind wir nicht zum Spaß in dieser seelenlosen Stadt des falschen Seins und Scheins.

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flysurfer

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LAS-PHL, 11. Mai, US433, F, 2A

Ungnädig lässt uns das iPhone schon um 04:50 Uhr morgens wissen, dass unser neuer Tag hiermit begonnen hat. Keine Frage: das Morgengrauen ist ein solches. Jetzt gilt es, auch im Halbschlaf alles korrekt zusammenzupacken und nichts zu vergessen.

45 Minuten später sitzen wir in einem Taxi-SUV und fahren über regennasse Straßen zum McCarran Airport. Dort herrscht das Gegenteil von Hochbetrieb, nach zehn Minuten sind wir durch die Sicherheit und fünf Minuten später schon am Gate - so hätte es mal vor zwei Tagen in San Francisco laufen sollen! Unser (wie immer angenehmer) Flug hat Rückenwind, sodass wir deutlich früher als geplant in Philadelphia landen. So haben wir ausreichend Zeit, um uns im US Airways Club zwischen den Bereichen B und C niederzulassen, obwohl unser A319 nach Puerto Rico im etwas entfernt gelegenen Bereich D abfliegen wird, der an sich internationalen Zielen vorbehalten ist.
 

flysurfer

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PHL-SJU, 11. Mai, US741, F, 2A

Ab einem gewissen Punkt wirkt alles gleich und austauschbar.

Ich weiß nicht mehr, im wievielten Airbus A319/20/21 ich sitze, oder wie oft die Crew Getränkeservice macht und Essen oder Snacks verteilt. Tatsächlich gibt es zwischen den verschiedenen Crews durchaus erkennbare Unterschiede, was Einstellung, Service und Fähugkeiten anbelangt, bloß sind mir diese mittlerweile einerlei. Jeder Start ist vor der Landung, jede Landung vor dem Start. Dazwischen geht es meistens in die Lounge, manchmal auch nicht - wen interessiert‘s? Mich jedenfalls schon längst nicht mehr.

Insgeheim wünsche ich mir eine richtig schlechte Crew - das wäre eine hochwillkommene Abwechslung. Etwas, über das man lästern und an das man sich später erinnern kann. US Airways allerdings tut uns diesen Gefallen nicht, und so „verfliegt“ die Zeit in meinem „Lebensraum 2A“ buchstäblich ohne nennenswerte Vorkommnisse. Gut, dass wir zwischen den einzelnen Segmenten „echte“ Stops eingeplant haben, in denen wir reale Orte besuchen, mit realen Menschen verkehren und reale Dinge sehen, bei denen es sich hin und wieder sogar lohnt, auf den Auslöser einer Kamera zu drücken. In Flughäfen und Flugzeugsitzen vermag ich die Motivation dafür nicht aufzubringen - heute weniger als zuvor.

Wir landen deutlich früher als geplant in SJU, unsere Abholer lassen deshalb etwas auf sich warten. mumielein hat in San Juan für zwei Nächte eine kleine Ferienwohnung mit Wohnküche und Schlafzimmer gemietet, nur wenige Straßen vom Strand entfernt. Mit 75 USD pro Nacht kein Schnäppchen, doch SJU ist, behauptet mumielein, derzeit unheimlich teuer. Da Airport-Transfer, Reinigung und ein Zwischenstopp beim Supermarkt im Preis enthalten sind, können wir nicht klagen, auch das Appartement erweist sich als solide Unterkunft. Nichts Überwältigendes, für unseren kurzen Aufenthalt auf Puerto Rico jedoch vollkommen ausreichend.
 

flysurfer

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SJU

Um was sich mumielein allerdings nicht gekümmert hat, ist ein Transportmittel, um während unseres Aufenthalts auf der Insel herumzukommen. Die Annahme, unsere Vermieterin würde mit ihren Kunden auf Anfrage gegen Bezahlung Touren unternehmen, erweist sich als wenig belastbar. Nachdem geführte Gruppentouren nicht in Frage kommen und die Tagesmiete eines Taxis offenbar zu hohen Kosten führen würde, nehme ich die Sache in die Hand und reserviere bei der nächstgelegenen Hertz-Station einen Sportwagen. Die Kosten sind mit 38 USD für einen Tag Einwegmiete mit Abgabe am Flughafen absolut überschaubar und die Vermietstation ist innerhalb von 15-20 Minuten bequem zu Fuß erreichbar.

Am nächsten Tag erhalten wir gegen 13 Uhr bei Hertz einen recht neuen Mustang, installieren rasch unser iPhone-Navigationssystem und fahren anschließend direkt weiter zum Arecibo-Observatorium, dem größten Radioteleskop der Welt, bekannt aus Spielfilmen wie „Contact“ oder „Goldeneye“. Die Wegpunkte hatte ich im Vorfeld bereits eingegeben, sodass die etwa 90 Minuten lange Fahrt ohne Probleme verläuft. Auch die Wettergötter meinen es gut mit uns, durch die schwarzweiß gemusterte Wolkendecke bricht immer wieder mal die Sonne durch und tauscht den Urwald und das Teleskop in ein dramatisches Licht mit reizvollen Kontrasten. Gift für normale Kameras, doch ein Segen für all jene Fotografen, die die HDR-Technik beherrschen, also mehrere unterschiedlich belichtete Aufnahmen eines Motivs nachträglich zu einem einzigen Foto mit überdurchschnittlichem Kontrastumfang zusammensetzen können.

Diese Technik erfordert gegenüber dem „normalen“ Fotografieren
zwar sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Nachbearbeitung einen erhöhten Arbeitsaufwand, darüber trösten jedoch die hyperrealen Ergebnisse hinweg, bei denen die enorme Lichtdynamik der realen Welt wie bei der Grafik eines photorealistischen Videospiels ohne „Absaufen“ und „Ausbleichen“ in einen für Bildschirme oder Fotopapier darstellbaren Kontrastbereich komprimiert wird.

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Die frei über der fix montierten Schüssel schwebende Empfangsplattform des Radioteleskops, das neben atmosphärischen Messungen auch außerirdische Signale auffangen soll, wird über Stahlseile von mehreren riesigen Pfeilern getragen, die inmitten des Regenwalds aufgestellt wurden - ein surreales Bild, das irgendwie an eine Filmtrickbauten aus „King Kong“ oder „Godzilla“ erinnert.

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Das Teleskop ist auch ein überaus beliebtes Hintergrundmotiv. Das können wir natürlich auch. :D

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Nebenbei läuft einem im Besucherzentrum (Eintritt: 6 USD) auch der eine oder andere Zaungast vor die Linse:

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Alleine der halbkugelförmige „Gregorian Dome“, der verschiedene Empangsantennen beherbergt, hat die Größe eines Mehrfamilienhauses, was allerdings erst bei näherer Betrachtung wirklich deutlich wird:

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Selbst an Balkone wurde offenbar gedacht. ;)

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Eine Metalltafel erläutert den groben Aufbau des Teleskops:

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Im Besucherzentrum gibt es zahlreiche Ausstellungsstücke und Infotafeln, die jedoch alle ziemlich alt und abgegriffen wirken. Offenbar wird hier seit langem nicht mehr investiert - kein Wunder, soll das Teleskop doch nächstes Jahr aus finanziellen Gründen stillgelegt werden. Wer es noch einmal sehen und in Aktion erleben möchte, sollte ich also beeilen. mumielein kam im Besucherzentrum trotzdem noch auf ihre Kosten und fand in dieser galaktischen Nebelmaschine ein gefälliges Spielzeug:

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flysurfer

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SJU 2

Für die Rückfahrt von Arecibo nach San Juan entscheiden wir uns für Straßen abseits der großen (und zudem mautpflichtigen) Freeways, vorzugsweise an der Küste entlang. Eine gute Entscheidung, denn so erleben wir den Sonnenuntergang in Strand- und Küstennähe, und ich kann die zum Teil malerische Landschaft mit einigen Schnappschüssen festhalten.

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Von unserem Aussichtspunkt aus erspähen wir nicht nur die beiden Jetski-Fahrer, sondern auch den Leuchtturm von Arecibo.

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Nichts wie hin. Auch aus der Nähe betrachtet sieht der Turm ansprechend aus:

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Gleich gegenüber ist ein Strand, und mumielein nutzt die Gelegenheit, sich etwas anzufeuchten, während in der Ferne zwei Fischer in der Dämmerung ihrem Hobby nachgehen.

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Wie in Äquatornähe üblich, ist die Sonne nach wenigen Minuten hinter dem Horizont verschwunden, und wir fahren in der Dunkelheit nach San Juan zurück.
 

Timtim

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29.10.2009
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STR
Toller Bericht! Vielen Dank. Schade, dass du die "Fotos" immer so entfremdest. Sieht alles eher wie in einem Computerspiel aus als im echten Leben.

Gruesse, Tim
 

huihui

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03.01.2010
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ich finde die Fotos schee - vor allem die strahlenden und intensiven Farben. Die Fotos von der Schüssel die bei Goldeneye im Einsatz war find ich sehr ausdrucksstark - dass das ein oder andere wie eine Postkarte aussieht, so what...bissel spielen muss ja erlaubt sein - und jetzt weiss ich auch wie mumielein aussieht;).
 

rcs

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München
ich finde die Fotos schee - vor allem die strahlenden und intensiven Farben. Die Fotos von der Schüssel die bei Goldeneye im Einsatz war find ich sehr ausdrucksstark - dass das ein oder andere wie eine Postkarte aussieht, so what...bissel spielen muss ja erlaubt sein - und jetzt weiss ich auch wie mumielein aussieht;).

Seither hat da aber offensichtlich keiner mehr saubergemacht... :censored:
 

flysurfer

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SJU-IAD, 13. Mai, UA700, F, 2A

Natürlich gäbe es auf Puerto Rico noch manches zu sehen (zum Glück war ich vor einigen Jahren schon einmal dort), doch mumielein will unbedingt zum Tauchen nach Bonair, sodass sich unsere Zwischenstopps recht kurz gestalten. Aus diesem Grund ist auch der Stop in IAD nur ein kurzer Transfer - gerne wäre ich zwei Tage in der US-Hauptstadt geblieben. Vielleicht ein anderes Mal.

Die Rückreise von SJU nach LAX habe ich durchweg auf UA-Metall gebucht, um unnötige Terminalwechsel zu vermeiden. Die Fahrt zum Flughafen in San Juan verläuft problemlos, bei der Rückgabe des Autos werden aus den vereinbarten 38 USD allerdings unvermittelt 58 Dollar. Nichts Besonderes, schließlich hatten wir bei Hertz auch schon ganz andere "Fehler", bei denen die Differenz mehrere hundert oder Tausende von Dollars betrug. Nach einer kurzen Verhandlung mit der Stationsagentin ist die Angelegenheit geklärt.

Auf dem Flug nach IAD geriert sich unsere schon leicht betagte Flugbegleiterin gleichermaßen bemüht wie verplant. Ihr bei der Arbeit zuzusehen, ist ganz großes Kino voller unfreiwilliger Komik. Alles in allem gibt es jedoch auch an diesem Flug nichts auszusetzen.
 

flysurfer

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IAD-DEN, 13. Mai, UA937, F, 1E

Nach einem kurzen Aufenthalt im RCC freue ich mich auf den Weiterflug nach DEN, bei dem ich mir vorgenommen habe, ein wenig Schlaf nachzuholen (die vorhergehende Nacht war für mich ausgesprochen kurz gewesen). Dank einer 777 mit interkontinentaler F-Bestuhlung kein Problem. Schon nach wenigen Minuten ist mir klar, dass ich die alte UA F der neuen vorziehe: mehr Stauraum, bessere Ablageflächen - und sehr bequeme Suiten-Sitze. Klar, die neue F hat "echte" Stromanschlüsse und ein zeitgemäßes IFE, aber darauf kann ich gut verzichten, zumal ich mir in Vegas ja einen neuen Airline-Adapter für mein MBP gekauft habe. UAs neue F erinnert mich im Vergleich an einen klassischen amerikanischen Straßenkreuzer: viel Karosserie und wenig innere Werte.

Unsere Crew besteht aus zwei Flugbegleitern zu viel, sodass sich vier FBs um vielleicht Gäste in der F-Kabine kümmern. Der Service ist (auch bereits vor dem Start) entsprechend aufmerksam und gut. Ich lege mich unmittelbar nach dem Abheben schlafen und werde erst zur Essenszeit unsanft von mumielein geweckt.
 

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DEN

DEN ist ein moderner und sehr angenehmer Flughafen, allerdings zu weit von der Stadt entfernt gelegen. Wir werden von mumieleins Freundin Karin am Ausgang erwartet und in ihre in einem Vorort der Stadt gelegene Wohnung chauffiert, wo wir zwei Nächte verbringen wollen. Die Fahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde, die Stadt plant laut Karin deshalb den Bau einer Schnellbahn, um Denver besser an den neuen Airport anzubinden.

Am nächsten Morgen brechen wir bei durchwachsenem Wetter auf nach Colorado Springs, um uns den Naturpark "Garden of the Gods" anzusehen und einige der Trails zu erkunden:

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mumielein und ihre Freundin Karin:

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Ein bestens getarntes Reh äst etwa 40 Meter von den Wanderern entfernt:

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Von einer erhöhten Position aus hat man einen guten Überblick auf einige der interessanten Gesteinsformationen:

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Auf einem Felsen geht es zu...

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...wie in einem Taubenschlag:

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mumielein war von diesem Bäumchen fasziniert:

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Wer sich ruhig genug verhält, bekommt Besuch von diesem kleinen Streifenhörnchen:

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Auch die mit dem Auto befahrbare Besucherstraße führt durch eindrucksvolle Formationen:

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Unser nächster Stopp ist Manitou Springs, ein malerischer Touristenort, in dem mumielein ein "Painted Pony" für eine Freundin in Deutschland kaufen möchte. Wir werden fündig und entscheiden uns für ein Modell mit Malerei des Schauspielers Tony Curtis.

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Auf der Rückfahrt nach Denver machen wir noch einen Abstecher bei der nationalen US Air Force Academy in Colorado Springs, einem weitläufigen Areal mit Universität, Flugplatz, Sportstätten und zahlreichen anderen Einrichtungen, in dem die Nachwuchsoffiziere der amerikanischen Luftwaffe ausgebildet werden. Wer sich für das reale Vorbild der "Starfleet Academy" aus den "Star Trek"-Filmen und -Serien interessiert, wird hier ganz ohne Zweifel fündig.
 

b58

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12.08.2009
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Mitte Bayerns
Unser nächster Stopp ist Manitou Springs, ein malerischer Touristenort, in dem mumielein ein "Painted Pony" für eine Freundin in Deutschland kaufen möchte. Wir werden fündig und entscheiden uns für ein Modell mit Malerei des Schauspielers Tony Curtis.


Witziges Teil.
Ich kenne analog dazu bemalte Kühe.
 

flysurfer

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DEN-SFO, 15. Mai, UA721, F, 4A

Nach einem leckeren Abendessen in einem Kettenrestaurant mit dem witzigen Namen "Black Eyed Pea" (zahlt die gleichnamige Band denen eigentlich Lizenzgebühren?) gehen wir zeitig schlafen, um den nächsten und letzten Teil unseres gemeinsamen Trips in halbwegs wachem und zurechnungsfähigem Zustand über die Bühne zu bringen. Dabei wurde das Programm bereits entschärft, denn ursprünglich war DEN-PHX-SFO-LAX mit einem ausgesprochen frühen Start in DEN gebucht, nach diversen Flugzeiten- und Flugnummernänderungen haben wir dieses finale furioso allerdings auf DEN-SFO-LAX gekürzt. Meinen SEN bis 2/2014 habe ich auch jetzt schon in der Tische, und ganz ehrlich: Für knapp 2000 zusätzliche Prämienmeilen fliege ich kein unnötiges Segment, sondern schließe schnell ein FOCUS-Abo ab. Bei mumielein sieht's etwas anders aus, sie ist bei BD DC längst im 625%-Modus, bekommt für F-Strecken also 6,25-fache Streckenmeilen gutgeschrieben.

DEN ist wie gesagt ein für US-Verhältnisse moderner und auch angenehmer Airport mit zentraler Sicherheitskontrolle und einem AirTrain, der alle Terminals "airside" verbindet, sodass man zwischen sämtlichen Airlines ohne zusätzliche Kontrollen umsteigen kann. Das würde man sich auch für LAX und San Francisco wünschen, aber dort sind wohl Hopfen und Malz verloren.

Nachdem OLCI aufgrund der Umbuchungen nicht für beide Segmente klappen wollte, lassen wir uns unsere Bordkarten konventionell von einer freundlichen Agentin drucken und gehen anschließend durch die Priority-Security. Wie üblich wird bei mumielein nachkontrolliert, die TSA-Frau findet an der 128 ml fassenden Sonnencreme-Tube, die mumielein seit einer knappen Woche schmuggelt, jedoch auch bei manueller Nachkontrolle nichts anstößiges.

Trotz dieser kleinen Verzögerung haben vor dem Boarding noch Zeit für einen 45 Sekunden langen Besuch des hiesigen Red Carpet Clubs, der gegenüber seinen älteren Gegenstücken in LAX, ORD, IAD oder SFO jedoch keine Vorteile zu bieten scheint.

Wir haben eine Boeing 757, deren F-Kabine aus sechs Reihen besteht, was gegenüber den Fliegern mit nur zwei oder drei Reihen zu einer wesentlich entspannteren Platzsituation für mitgebrachtes Handgepäck führt. Deshalb ist es bei der 757 auch nicht notwendig, als erster einzusteigen, auch Nachzügler finden noch einen Platz für ihren Trolley.

Auch dieser gut zwei Stunden lange Flug überrascht positiv: UA bietet zwei leckere Mahlzeiten zur Auswahl an, zum Nachtisch gibt es einen warmen Cookie, zu den Drinks vorab die bei UA schon längst zum Kult avancierte Schale warmer Nüsse. Aber auch vor dem Start gibt's wieder ausdrücklich das komplette Getränkeangebot.

In SFO wird eine Landebahn ausgebessert, deshalb sind nur die beiden Ost-West-Bahnen in Betrieb. Dank guter Sicht und nahezu perfektem Gegenwind für Starts und Landungen kann der Verkehr jedoch mit minimalen Sicherheitsabständen abgewickelt werden, sodass wir unser Ankunftsgate pünktlich erreichen.
 
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Reaktionen: asahi und Petz

flysurfer

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SFO-LAX, 15. Mai, UA139, F, 5A

Dank unserer pünktlichen Ankunft in SFO haben wir noch Zeit für den lokalen RCC. Da UA im Gegensatz zu US kostenlose T-Mobile-Wifi-Karten nur an internationale F-Kunden und Clubmitglieder verteilt, setze ich wie üblich schnell ein eigenes WLAN auf, während sich mumielein um die Getränke und das "Essen" kümmert: Gemüse mit Ranch-Dressing-Dip, Käsestücke, Cracker, Kekse und Obst.

Auch unsere letztes Segment ist wieder eine 757 von UA, und dieses Mal bleibt in der F sogar ein Plätzchen frei. Der Flug ist ungewöhnlich schlecht gebucht, uns fällt das durchaus auf, schließlich hatten wir auf den meisten Segmenten unseres Trips stets volles Haus. Auch diese Crew bietet schon vor dem Start den vollen Service an, und mit Kanal 9, IFE mit Sitcoms und Dokumentationen über den zentralen Monitor und motivierten Flugbegleitern vergeht auch dieser letzte kurze Flug im Nu. Trotz eines Flugzeugstaus vor der Startbahn in SFO, der uns etwa 20 Minuten kostet, landen wir pünktlich in Los Angeles und nehmen bei Hertz unseren Mietwagen, einen recht neuer Ford Mustang mit eingebauten Neverlost, in Empfang. Glücklicherweise parkt der Wagen gleich neben unseren Shuttle-Bus, sogar der Preis (20 USD pro Tag) stimmt ausnahmsweise. (y)

LA versinkt wieder einmal im Stau, sodass die Fahrt zum Domizil unserer Gastgeber eineinhalb Stunden dauert. Dort gibt es Gelegenheit, unseren Wäscheberg zu reduzieren und die Koffer neu zu packen. Für mumielein geht's in wenigen Stunden weiter nach PHL, FLL, MIA, CUR und BON. Ich dagegen bleibe in Los Angeles. Wir lassen den Abend mit einem leckeren Filet Mignon bei Holdrens in Newbury Park ausklingen und schlafen anschließend 2-3 Stunden. Um 0415 Uhr morgens fahre ich mumielein zum Flughafen.
 
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