Wären finanzieller Druck oder Trend zur Synthetik echt, dann würde man sich an
die Haupt-Menü-Gänge wagen. Hat man bisher nicht. Ergo... fake trends?
Der kurzfristigere Trend ist der hohe Fleischkonsum. Der hat eine Geschichte von nur 50, 60 Jahren (plus/minus je nach Industrieland).
Der Mensch ist ein Allesfresser, ja. Aber sowohl kulturgeschichtlich als auch evolutionsbiologisch ist der hohe Fleischkonsum nach dem 2. Weltkrieg die Ausnahme, nicht die Norm und auch sehr ungesund.
Ich finde es ein äußerst schwaches Argument der Super-Carnivoren im Thread, vegetarische und vegane Gerichte unter Verweis auf hochverarbeitete Produktionsmethoden abzutun. Natürlich gibt es die beim Erbsenproteinerzeugnis von Beyond Meat etwa. Aber bei Produkten mit Fleisch ist doch das Problem der hochverarbeiteten Lebensmittel und der minderwertigen Zutaten viel omnipräsenter. Qualitativ hochwertiges Fleisch ist sehr teuer. Methoden, beim Fleischeinsatz zu sparen oder zu tricksen sind absolut gang und gäbe. Ihr könnt Gift darauf nehmen, dass ein Anbieter wie Feinkost Käfer beim Fleisch "optimiert", um es euphemistisch auszudrücken.
Gemüse ist zugegeben gerade für die Gastro auch nicht unproblematisch und definitiv schwieriger als für den Privathaushalt. Der Grund ist, dass es arbeitsaufwendiger ist, aus Gemüsen, Weizen usw. etwas geschmacklich Hervorragendes zu machen. Das steht in gewisser Weise der landwirtschaftlich weniger Ressourcen-intensiven Erzeugung von Gemüse (relativ zu tierischen Erzeugnissen) entgegen.
Dennoch: Bei tierischen Produkten gibt es viel größere Schweinereien als bei pflanzlichen. Und ich rede jetzt nicht von Tierwohl, obwohl das bei Geflügel etwa natürlich auch ein Problem ist. Nein, ich meine einfach, was für minderwertige Qualität bei Fleischerzeugnissen eingesetzt wird.