@feb
Es muss nicht mal unbedingt der Spitzensport sein. Leistungssport per se kann den Körper ordentlich ruinieren - selbst auf Amateur-Ebene.
Und es gibt wenige ambitionierte Leistungssportler, die solange, bis 30, durchhalten.
@Lappenspender
Danke für deine Ausführung und die Erwähnung Ballacks.
@all
Überdenkt bitte einmal, in welchem (medialen) Licht alternde Ex-Super-Leistungsträger am Ende ihrer Karriere häufig da stehen.
Sie sind zwar meist immer noch Super-Stars, schaffen es aber nicht mehr die Leistung, die Fitness und die Gesundheit zu halten. Dennoch werden diese Sportler (oft aber auch Künstler) immer noch an ihren Glanzzeiten gemessen und entsprechend herabgewürdigt - leider wird selten die dann aktuelle Leistung herabgewürdigt. Nein, zu oft wird die Leistung der gesamten Karriere herabgewürdigt und es bleibt ein fahler Beigeschmack zum Zeitpunkt des letztendlichen Abschieds. Ballack ist das perfekte Beispiel und es gibt viele mehr.
Lahm zeigt hingegen charakterliche Größe und ein ordentliches Maß an Selbsteinschätzung, -Bewertung und -Zurückhaltung:
Sicherlich wäre er im Stande auch in zwei Jahren noch ein Turnier auf Top-Niveau zu spielen - unter der Einschränkung, dass Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit wohl etwas nachlassen dürften. Die objektive "Gefahr" nicht mehr die bisherige Leistung bringen zu können ist gegeben - speziell in der Abwehr.
Sicherlich wäre es für ihn und seine Vita sehr Reizvoll auch noch den letzten großen verbleibenden Titel zu holen. Es würde aus einer außergewöhnlichen eine perfekte Karriere machen. Es wäre allerdings auch nur mehr eine Ergänzung, keine wirkliche "Aufwertung" im Sinne der angesammelten Titel ... WM > EM.

. Die Erkenntnis, dass "außergewöhnlich" im Gegensatz zu "vielleicht perfekt" reichen kann verlangt mir bereits Respekt ab.
Sicherlich könnte er sogar noch mehr Geld verdienen in den nächsten zwei Jahren, wenn er weiterhin in der Nationalmannschaft agieren würde. Geld spielt für Lahm allerdings keine Rolle mehr und so wie er auftritt, agiert, plant und für einen Profifußballer intelligent wie bedacht auftritt, dürften langfristige Überlegungen wichtiger sein. Es gibt auch ein Leben nach der Profi-Karriere - was oft nicht bedacht wird.
Lahm hat "außergewöhnliches" geleistet und wird in die Fußballgeschichtsbücher eingehen.
Er hat sich vieles erarbeitet, was selbst ein Gegner des FC Bayern nicht herabwürdigen kann.
Er gibt sich nun selber die Chance, seine Karriere soft ausklingen zu lassen.
Er wird mit Sicherheit bereits an das Leben nach der aktiven Laufbahn denken und dieses in Teilen geplant haben.
Er hat die Stärke und Größe, der Verlockung des "absoluten Ruhms" zu entsagen, bewusst zu verzichten - so reizvoll das verbliebene Ziel auch ist.
Ob dies kühl kalkuliert oder aus einer erwachsenen Emotion heraus geschieht spielt IMHO keine Rolle - er ist sich selbst gegenüber verantwortlich und niemanden anderen:
Sei es ein Schlag gegen die Nationalmannschaft in den Perspektiven auf die kommende EM oder nicht, sei es eine Enttäuschung der nationalen Erwartung oder nicht - sicher ist, dass im Falle eines Versagens (sportlich und/oder gesundheitlich) er in der medialen wie öffentlichen Wahrnehmung wahrscheinlich allein da steht - spätestens dann müsste er allein mit der Situation klar kommen.
Daher:
RESPEKT für die erbrachten Leistungen und RESPEKT für diesen mutigen wie seltenen, aber richtigen Schritt zur richtigen Zeit. Hier zeigt sich ein wirklich GROßER!!!
... und bevor nun die hämischen Anmerkungen kommen, ein alternatives Ende - ich kenn den VFT doch:
Daher:
RESPEKT für die erbrachten Leistungen und RESPEKT für diesen mutigen wie seltenen, aber richtigen Schritt zur richtigen Zeit. Hier zeigt sich ein wirklich GROßER - so klein er auch sein mag!!!