Vereinigung Cockpit leitet Urabstimmung bei Eurowings Deutschland ein
Eurowings bewertet zurzeit weitreichende Forderungen der VC / Urabstimmung ist kein Gesprächsabbruch / EW Europe nicht betroffen
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat am heutigen Dienstag, 16. August, die Urabstimmung für die Pilot:innen von Eurowings Deutschland eingeleitet, die bis zum 31. August läuft. Bei einer Zustimmung wären unbefristete Streiks möglich. Eine Urabstimmung ist jedoch kein Streikbeschluss und kein Gesprächsabbruch. Beide Tarifparteien signalisieren weiterhin Gesprächsbereitschaft.
„Wir respektieren den heute von der Vereinigung Cockpit angekündigten Schritt, eine Urabstimmung durchzuführen“, sagt Anja Draxler, Head of HR & Legal bei Eurowings. „Es bleibt weiterhin unser Anliegen und gemeinsamer Auftrag, eine Lösung am Verhandlungstisch zu vereinbaren. An dem verabredeten Verhandlungsplan halten wir fest. Wir wollen gemeinsam zukunftsfähige Lösungen erarbeiten, die sowohl verbesserte Einsatzbedingungen der Pilot:innen als auch die Wettbewerbsfähigkeit und damit auch die Zukunft unseres Unternehmens berücksichtigen“, betont Anja Draxler.
Worum geht es? Eurowings befindet sich aktuell mit der VC in Verhandlungen zum Manteltarifvertrag für die Cockpit Crews von Eurowings Deutschland, den die Gewerkschaft zum Sommer gekündigt hatte. Die Verhandlungen sind im Juli, vor wenigen Wochen, gestartet. Der Manteltarifvertrag regelt die Einsatzbedingungen der Pilot:innen. Das Entgelt ist im Vergütungstarifvertrag geregelt und wird seitens der EWG Cockpit Crews derzeit nicht in Frage gestellt. Die Arbeitgeberseite prüft derzeit die von der VC eingereichten Vorschläge sehr genau.
Gegenüber den Medien betont auch die VC ihre weitere Gesprächsbereitschaft, hat jedoch die bereits vereinbarten Gesprächstermine zunächst abgesagt. Der Grund für die Urabstimmung seien die ins Stocken geratenen Verhandlungen über einen neuen MTV.
„Die Diskussion der zum Teil sehr gegensätzlichen Standpunkte sowie die Erarbeitung von Lösungen, die beide Vertragsparteien langfristig tragen können, brauchen Zeit, Geduld und Verständnis für die Position des Gegenübers. Das lässt sich nicht übers Knie brechen“, macht Anja Draxler deutlich. Bei Eurowings sei es langjährige und bewährte Praxis, Tarifauseinandersetzungen konstruktiv und ergebnisorientiert am Verhandlungstisch zu lösen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass uns das auch diesmal gelingt“, so Draxler.
Eurowings Europe ist nicht betroffen.