5. Tag; 25.10.2015; NYC - Philadelphia
Die Sünden von gestern, vor allem den Cheesecake, musste ich heute früh wieder mit einer Stunde auf dem Laufband büßen.
Direkt gegenüber des Gyms ist am Mariott-Hotel ein riesiger Bildschirm angebracht auf dem die ganze Zeit nur 3 Werbefilme für ein Musik-Album und Kopfhörer laufen. Nachdem ich 4 Tage jeden Morgen für je eine Stunde diese Werbung gesehen habe, geht mir diese Marke gehörig auf den Geist.
Mit unserem Restguthaben von US$ 35 konnten wir heute ein sagenhaftes Room-Service Frühstück bestellen: Toast mit Butter & Marmelade sowie Oatmeal.
Vor allem das Oatmeal war hervorragend, mit Banane, Rosienen und braunem Puderzucker. Außerdem liegt es weniger im Magen als die köstlichen Würsten vom Vortag.
Diesmal wurde keine ‚Delivery-Fee’ i.H.v. US$ 6.00 plus Tax plus 19% Trinkgeld berechnet. Also fragte ich nach ‚warum?’. Die Antwort war noch seltsamer als alles andere: die Delivery-Fee wird nur bei Bestellung mit einem Wert von ÜBER US$ 20 berechnet, bei Bestellungen von unter US$ 20 nicht. Muss man das verstehen? Ich würde diese Fee doch eher berechnen wenn jemand wenig bestellt, oder?
Noch kurz die restlichen Sachen in die Koffer geschmissen, diese an der Rezeption eingelagert und zu Fuß zur AVIS-Mietstation auf der 54. Straße, zwischen 6. und 7. Avenue gelaufen.
In der Station tanzte der Bär – aber nach Vorzeigen der President-Karte wurden wir recht schnell bedient. Als Upgrade wurde uns statt eines Premium Chrysler 300 ein BMW 328is angeboten. Upgrade? Die Kiste ist ja viel kleiner, wie sollen da unsere 3 Koffer etc. reinpassen??? Verfügbar waren aber leider nur 3 Fahrzeige, der BMW, ein kleiner Jeep und ein Ford Taurus. Nach Begutachtung des Kofferraums entschieden wir uns für den Ford Taurus in ‚Limited’ Ausführung,
mit allem was man so braucht – außer Naviagtion und jegliches Assistenzsystem. Egal, wir haben ja unser iPhone mit Google Maps und den 4G-Plan.
Zurück zum Hotel und die Koffer abgeholt. Dies dauerte etwas, denn im W sind die Mitarbeiter etwas Besseres als die Gäste. Ich musste also erst wieder in die Lobby hoch, dort Bescheid geben und schon kamen 15 Minuten später unsere Koffer am Auto an (meine +1 besorgte sich in dieser Zeit einen Riesentüte ‚organisches’ Popcorn mit Käsegeschmack, das sie auf der Fahrt komplett verputzte). Und ein Wunder, alle 3 Koffer plus Handgepäck passen in den Kofferraum, nichts muss auf die Rücksitzbank. Selbst eine S-Klasse schafft das nicht.
Innerhalb Manhattans Richtung Süden. Meine +1 meinte nur, dass die Straßen auch nicht besser sind als unsere in Odessa. Durch den Holland-Tunnel aufs Festland und die I-78 Süd genommen, bis zum Liberty State Park.
Das Auto abgestellt und zum Wasser gelaufen, wo man – nach meiner Meinung – den besten Ausblick auf New York hat.
Da es heute sehr frisch, windig war, wieder zum Auto und über den Turnpike in Richtung Philadelphia. Ich stellte fest, dass sich die Amerikaner immer weniger an das Tempolimit halten. 65 waren erlaubt, anfangs fuhr ich 75 – und wurde von fast allem überholt. Erst zwischen 80 und 85 konnte man heute mitfließen.
Die Landschaft war zur jetzigen Jahreszeit besonders eindrucksvoll, die Färbung der Laubbäume.
Nach knapp 2 Stunden Fahrt erreichten wir Philadelphia. Ich war schon unzählige Male in Philadelphia, habe aber außer dem Flughafen, dem Ritz-Carlton und dem Inneren der Messehalle nie etwas gesehen. Das soll sich nun ändern.
Google Maps führte uns einwandfrei zu unserer Unterkunft, dem ‚Le Meridien’ Hotel (gebucht über BRG zu knapp US$ 137 inkl. Steuern), einem ‚Boutique-Hotel’ in einem historischen Gebäude.
Die Lage könnte besser nicht sein, direkt am Hauptplatz der Stadt mit sagenhafter Aussicht auf die sehr eindrucksvolle City Hall.
Da wir ‚clever’ gepackt hatten, gaben wir einen Koffer ab, ließen die anderen beiden im Kofferraum und brachten das Auto in die Parkgarage.
Da ich leider keinen Goldesel zuhause habe, hatte ich den Parkplatz für die Nacht über ‚ParkWhiz’ gebucht,
ca. 150 Meter vom Hotel entfernt, zu US$ 15. Das ‚Le Meridien’ wollte US$ 39 zzgl. Steuern und dann natürlich Trinkgeld beim Abgeben, beim Entgegennehmen.
Nach unserer Rückkehr wurde uns in der wunderschönen Lobby
mitgeteilt, dass um 13:45 noch kein Zimmer für uns verfügbar wäre. Und so lagerten wir unser Gepäck im Hotel ein, machten uns auf zur Stadterkundung.
Was ist das Highlight Philadelphias, der Grund die Stadt zu besuchen? Natürlich das Philadelphia Cheesesteak.
Wir liefen zum ‚Reading Terminal Market’, dem Grund für unseren Philadelphia-Besuch. Über TA hatte ich bereits die Location für das beste Cheesesteak herausgesucht, ‚ Carmen’s Famous Italian Hoagies & Cheesesteaks’.
Der Laden war leicht auszumachen, anhand der langen Schlange. Wir stellten uns artig hinten an, beobachteten die Zubereitung.
An der Kasse kann man zwischen verschiedenen Ausführungen wählen. Wir entschieden uns für ein klassisches Cheesesteak ‚to share’.
Meine Herrn, war das köstlich! Voller Geschmack, saftig, leicht scharf.
Weiter liefen wir durch die Gänge, begutachteten das tolle Angebot.
Es gibt wirklich alles, Süß,
Kreolisch, Chinesisch, Deli – alles was das Herz begehrt.
Als nächstes gönnten wir uns bei ,Tommy DiNic’s’
ein weiteres Sandwich, diesmal mit Schweinefleisch, Käse und Spinat – dazu süß eingelegten Chili. Was mir besonders gefiel: saftig, wenig Brot und viel Fleisch.
Nun wurde es Zeit das Kulturprogramm anzuhaken und so liefen wir die Arch Street, welche eher an China erinnert,
hinunter zum ‚Independence Visitor Center’, durch den Park zur Independence Hall,
wo wir den Supreme Court von innen betrachteten.
Weiter durch den Park,
vorbei an der ‚Second Bank oft he US’
zur ‚Carpenders Hall’.
Im Park waren unglaublich viele Eichhörnchen unterwegs, sehr zutraulich, so dass man sehr nahe herankommt.
Auch hier die Farben der Bäume, so wie man es sich in den USA im Herbst vorstellt.
Genug der Kultur, vorbei an wunderschönen Gebäuden,
teilweise mit toller Wandverzierung,
zurück zum Reading Terminal Market, noch Obst, einen original Philadelphia-Cheesecake und Diet Dr. Pepper als Abendessen besorgen. Außerdem musste ich noch bei gesalzenem Karamell in Vollmich- und dunkler Schokolade sowie Bacon in dunkler Schokolade mit Peanut-Butter zugreifen.
So trafen wir voll bepackt im Hotel ein, bekamen unsere Keykarten und durften in unser Superior-Zimmer im obersten Stockwerk.
Normalerweise kein Le Meridien-Fan bin ich diesmal überrascht, alles wirklich sehr hübsch und auch in ordentlichem Zustand.
Negativ muss ich nur diese doofe ‚smart’ Minibar erwähnen, die einem beim Herausnehmen gleich das Entnommene berechnet. Normalerweise lassen Hotels wenigstens ein kleines Fach für den Eigengebrauch frei – aber nicht hier. Also rief ich an der Rezeption an, fragte was zu tun sei. Man versprach sich darum zu kümmern – und nach 5 Minuten stand ein Mitarbeiter mit einem zweiten Kühlschrank auf der Schulter vor unserer Tür, welcher jetzt neben dem Bett steht. Das habe ich auch noch nicht erlebt.
Dafür ist die Aussicht vom Zimmer umso besser:
Damit schließt sich auch schon der 5. Reisetag,