6. Tag; 26.10.2015; Philadelphia - Dulles
Eigentlich waren für gestern und heute die Niagarafälle eingeplant, Mietwagen gebucht, Hotel reserviert. Zum Glück noch rechtzeitig erfuhr ich, dass ich meine +1 nicht als Zweitfahrer, selbst gegen Gebühr, eintragen hätte können, ich also die ganze Strecke von NYC zu den Fällen und am übernächsten Tag nach D.C. selbst hätte fahren müssen. Das kam für mich nicht in Frage.
Also wurde umgeplant, neue Zeile gesucht, die uns interessieren. Das gestrige Ziel, ein original Philadelphia Cheesesteak, ist bereits bekannt. Kommen wir also zum heutigen Tag:
Wie üblich ging es am frühen Morgen ins Gym, wobei ich es heute bei 40 Minuten auf dem Laufband bewenden ließ – ich war einfach zu faul und konnte mich auch nicht mit gutem Zureden überwinden die Stunde vollzumachen. Außerdem war das Stück Cheesecake am gestrigen Abend so klein, dass ich das moralisch vertreten konnte.
Ich machte noch schnell einen Schnappschuss der Skyline bei Sonnenaufgang.
Etwas später ging es mit +1 zum kostenlosen SPG-Platin-Frühstück.
Uns wurde mitgeteilt, dass wir vom vollen Frühstücksmenü wählen könnten, uns später US$ 24 abgezogen würden. So verzichteten wir auf den teuren, sowieso nicht frischgepressten Saft und nahmen nur Kaffee, der verwunderlicherweise sogar trinkbar war (oder wir gewöhnen uns langsam an die braune Brühe).
Meine +1 bestellte Spiegeleier mit Kartoffeln und Bacon,
ich Granola mit Früchten und Vanillejoghurt.
Die Eier waren okay, das Granola hervorragend, eine perfekte Mischung.
Koffer gepackt, unten abgestellt, Auto abgeholt, Koffer hineingeworfen und losgefahren Richtung Westen. Ziel des heutigen Tages war das Städtchen ‚Bird-in-Hand’ im Lancaster County, auch Amish-County genannt.
Nachdem wir einige Meilen auf dem recht langweiligen Highway zurückgelegt hatten, bogen wir ab und fuhren über Nebenstraßen völlig planlos durch die wunderwunderschöne, sehr farbenträchtige Landschaft. Überhaupt, der Herbst ist die perfekte Jahreszeit, um diesen Teil der USA zu besuchen – der herbstliche Laubwald ist einfach umwerfend schön.
Schon bald sahen wir die ersten Läden mit 2 Parkplätzen, einem für Autos und einem für Pferdekutschen.
Kurz darauf durfte ich auch schon die erste überholen.
Lustig war, dass wir viele Amish-Kinder auf Tretrollern sahen. Auch diese holde Maid kam uns entgegen:
Glücklich der Vater, dessen Tochter schon mit einem PS zum 18. Geburtstag zufrieden ist.
Irgendwann kamen wir auch wirklich in ‚Bird-in-Hand’ an, hatten langsam Hunger. Tripadvisor ratet den ‚Bird-in-Hand Bake Shop’ sehr hoch.
Also legten wir einen kurzen Abstecher ein, begutachteten die herrlichen hausgemachten Kuchen, Kekse etc., deckten uns ein.
Auch weitere von den Amish hergestellte Produkte werden angeboten, z.B. hübsche Vogelhäuser.
Aber nach Keksen stand uns zum Mittagessen nicht der Sinn, wir wollten Amish-Küche. So ließen wir uns von den Amish im Bake Shop beraten und fuhren weiter zum ‚Good n Plenty’ Restaurant,
sehr hübsch gemacht und dekoriert.
Im Restaurant hat man die Wahl zwischen ‚Family-Style’, einer all-you-can-eat Variante, oder ‚Menu-style’, also mit Auswahl aus der Speisekarte. All-you-can-eat ist nicht unsere Welt, und so entscheiden wir uns für Menu-style, setzten uns in diesen Teil des Restaurants.
Zuerst wurde uns Weißbrot mit aufgeschlagener Butter und leicht süßem Apfelmus serviert – lecker.
Etwas später, wir waren auch fast am verhungern, wurden die Hauptgerichte serviert, für meine +1 Schweinefleisch mit Sauerkraut, für mich die ‚Holländische-Platte’, bestehend aus einer kleinen Portion Schweinefleisch mit Sauerkraut, Hühnchen und Fleischkäse. Dazu gab es vier Beilagen, unter anderem hartgekochte, rote Eier mit Rotebeete, Butternudeln und Kartoffelpüree.
Das Essen war sehr lecker, deftig, Hausmannskost. Mit US$ 28.50 inkl. Steuern und 20% Trinkgeld war es zudem sehr günstig.
Weiter durch die traumhafte Landschaft, wieder über die 30W nach Gettysburg. Die Strecke zieht sich jedoch unheimlich, vor allem da sie durch viele wirklich hübsche Ortschaften, wie z.B. Abbottstown führt.
So herrlich die ganze Fahrt auch war, irgendwann war ich glücklich auf die I-15S zu stoßen, von wo es dann zügiger voranging.
Kurz vor dem Dulles Airport kommt man auf eine gebührenpflichtige Autobahn, ohne dass man ein Ticket ziehen muss. Die Bezahlung erfolgt an der Ausfahrt – nur per Kreditkarte. Normalerweise zahle ich Autobahngebühren bar – aber heute zog ich – gezwungenermaßen – die AMEX durch. Abgelehnt, ‚Kartennummer nicht gültig’. Egal, VISA durchgezogen: ‚Kartennummer nicht gültig’. Zum Glück funktionierte die Mastercard.
Schon kamen wir, laut Google Maps, am ALOFT Dulles Airport an. Das dumme war, dass dort kein ALOFT war, auch nicht in der näheren Umgebung. Also fragten wir die Anwohner, welche uns informierten, dass das Hotel 5 Meilen entfernt liegt.
Schließlich kamen wir recht erschöpft an,
checkten in der Lobby ein
und fuhren in die 5. Etage. Das Zimmer ist wie in fast allen ALOFT auf der ganzen Welt.
ALOFT liebt man oder hasst man, dazwischen gibt es wenig. Wir beide mögen es, sehr praktisch, clean und dennoch stylisch, die ideale Unterkunft wenn man spät ankommt und früh wieder los muss. Für US$ 92.57 (BRG) inkl. Wi-Fi, Frühstück, Steuern und kostenlosem Parken ist es zudem wirklich günstig.
Nachdem wir den Koffer ausgepackt hatten ging es nochmal kurz in einen nahegelegenen Supermarkt, Früchte und Gemüse für das Abendessen einkaufen.
Besonders interessant fand ich die Einkaufswagen für faule Menschen:
Aber auch die Chips-Auswahl, unglaublich! Eine komplette Reihe nur Chips!!!
Wieder zurück im Hotel bereite ich unser Abendessen zu, inkl. ein paar Amish-Cookies.
Und das war es auch schon wieder für heute, ein sehr eindrucksvoller, wunderschöner Tag klingt aus. Jetzt schauen wir noch etwas US-TV.