Diskussionen zu Kernenergie (aus "Elektromobilität")

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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
691
984
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Das war der Grüne "Ausgleich" für fehlenden Speicher, den nicht gewollten E-Fuels, dem ungeliebten CCS und vor allem: der abgeschafften Kernkraft.

Ohne Kernkraft funktioniert aber keine Wasserstoff-2.0-Industrie, weil die EE überhaupt nicht in der Lage sind, die benötigten Mengen dauerhaft und gleichbleibend herzustellen, weil die EE nicht einmal in der Lage sind, die bisherigen Strommengen, geschweige denn, den Primärenergiebedarf bereitzustellen. Von den Verbrauchssteigerungen der nächsten Jahre ganz zu schweigen.
Für was auch immer die Grünen Wasserstoff gedacht haben: Es gibt faktisch in den letzten Jahren keine Verbrauchssteigerungen beim Strom in Deutschland, genau das hat ja bald mehr den EEG-Anteil am Stromverbrauch nach oben getrieben als der Ausbau selbst.
Die Wirtschaftsentwicklung hat da den geringsten Anteil, der Druck aus der Strompreisentwicklung beim Verbrauch ist dabei wesentlich wichtiger.
Und natürlich funktioniert bereits heute Wasserstofferzeugung im MW-Bereich ausschließlich aus Windenergie, das reicht auch für ne Tankstelle etc. Das Thema eines effizienteren Elektrolytischen Prozesses ist da erstmal unbenommen, es wird sicherlich noch jahrelang entwickelt und optimiert.

Big scale, mehrere 100 MW ist im Projektstadium, ich kenne da zumindest auch ein 900MW-Projekt offshore bei einem Kunden, inkl. WEA und Elektrolyse-Plattform.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Autsch. Thyssen Krupp bereitet die Öffentlichkeit bereits auf das Ende des Wasserstoffprojekts vor:
ThyssenKrupp geht es nicht (mehr) um
die Stahlherstellung sondern bereitet vor allem einen Verkauf der Stahlspsrte vor. Da schaden Förder-/Investitionsrisiken nur der Bewertung. Vermutlich mehr als das Fördergeld bringt.
Und die Öffentlchkeit ist dabei komplett egal.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
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FRA
Welche Menge Wasserstoff kann man denn mit 100MW eingesetztem Strom erzeugen ?
Wieviel Wasserstoff wird benötigt, um einen 1,2t-PKW 100km zu bewegen ? (Aktuell finde ich 1kg auf 100km)

Wie hoch ist der Wirkungsgrad eines Wasserstoffautos ?
 
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Langstreckenpendler

Erfahrenes Mitglied
28.12.2021
691
984
Der Vollständigkeit halber: seit 20 Jahren.
Sagen wir so:
20% sind inzwischen verkauft, jetzt geht es darum die Mehrheit abzugeben und zu entkonsolidieren.

Welche Menge Wasserstoff kann man denn mit 100MW eingesetztem Strom erzeugen ?
Wieviel Wasserstoff wird benötigt, um einen 1,2t-PKW 100km zu bewegen ? (Aktuell finde ich 1kg auf 100km)
1 MW sind nach technischem Stand (PEM-Elektrolyseur) heute etwa 450kg pro Tag, 100 MW sind 45 t.

Was den Verbrauch pro 100 km angeht so wird das sicher vom Fahrzeug und der transportierten Masse abhängen und nicht pauschal sein. 1,2t-PKW hab ich allerdings mit Wasserstoff noch nicht gesehen.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.354
3.766
FRA
1 MW sind nach technischem Stand (PEM-Elektrolyseur) heute etwa 450kg pro Tag, 100 MW sind 45 t.
ok, dann bräuchte man ja "nur" 36 GW, um die tägliche Fahrleistung Deutschlands zu 100% auf Wasserstoff umzustellen, im Gegensatz zu 13,5 GW bei rein elektrischer Fahrzeugflotte.

Effizienzvergleich:
  • Batterieelektrisch: ca. 20 kWh pro 100 km
  • Wasserstoff: ca. 33 kWh pro 100 km (basierend auf der benötigten Leistung zur H2-Produktion)
Die Wasserstofflösung benötigt also etwa 2,67-mal mehr Energie als die rein batterieelektrische Variante.

Beide Lösungen benötigen also ein Unmenge an Strom, den wir aktuell noch nicht haben. Wir sollten aber nicht neue KKW ineffezient nutzen.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.354
3.766
FRA
Habe ich mich verlesen oder war nicht angedacht, dass Power-to-Hydrogen eine Säule der Überbrückung für nachts und windstille Zeiten sein sollte?
Ach so, du meinst, mit Strom, den wir nicht haben, wird ineffizient Wasserstoff hergestellt, damit in den Zeiten, wo wir weder Wind noch Strom haben, dieser Wasserstoff wieder ineffizient verbrannt wird, um Strom zu erzeugen ?

Ich glaube, einfacher wäre es die "riesengrossen Halden" an BEV auf Bi-direktionales Laden umzurüsten und die Akkus als Puffer verfügbar zu machen.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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3.403
Habe ich mich verlesen oder war nicht angedacht, dass Power-to-Hydrogen eine Säule der Überbrückung für nachts und windstille Zeiten sein sollte?
Korrekt. Deswegen ist die Energiewende ja auch gescheitert; die Idee der Grünen (bzw. der Ampel) war Gas(LNG)kraftwerke zu nutzen (die noch nicht einmal gebaut sind, es fehlen knapp hundert GW-Leistung), die dann Wasserstoff-Ready sein sollten, wenn die große Umstellung erfolgt.

Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ach so, du meinst, mit Strom, den wir nicht haben, wird ineffizient Wasserstoff hergestellt, damit in den Zeiten, wo wir weder Wind noch Strom haben, dieser Wasserstoff wieder ineffizient verbrannt wird, um Strom zu erzeugen ?

Ich glaube, einfacher wäre es die "riesengrossen Halden" an BEV auf Bi-direktionales Laden umzurüsten und die Akkus als Puffer verfügbar zu machen.
Quatsch. Das ist physikalisch-technischer Wahnwitz, der nahe am "das Netz ist der Speicher" entlangsegelt. Der noch nicht einmal die politisch-rechtlichen-marktwirtschaftlichen Probleme beleuchtet (wem gehört der Strom zu welchem Preis und wer hat Verfügungsgewalt über ihn?)
 
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Vollzeiturlauber

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27.11.2012
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Corona-Land
Ach so, du meinst, mit Strom, den wir nicht haben, wird ineffizient Wasserstoff hergestellt, damit in den Zeiten, wo wir weder Wind noch Strom haben, dieser Wasserstoff wieder ineffizient verbrannt wird, um Strom zu erzeugen ?
In einer Fernsehsendung vor einigen Wochen war ein Beitrag. Am Ende der Kette eine Energieausbaute (Wirkungsgrad) von 20%.

(Entspricht wohl auch dem bei Elektrolokomotiven, wenn man alle Verluste*) real einrechnet.)

*) Zum Beispiel auch, das jeder Bahnreisende im Gegensatz zum Auto 30% mehr Fahrstrecke zurücklegt.
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Ach so, du meinst, mit Strom, den wir nicht haben, wird ineffizient Wasserstoff hergestellt, damit in den Zeiten, wo wir weder Wind noch Strom haben, dieser Wasserstoff wieder ineffizient verbrannt wird, um Strom zu erzeugen ?

Ich glaube, einfacher wäre es die "riesengrossen Halden" an BEV auf Bi-direktionales Laden umzurüsten und die Akkus als Puffer verfügbar zu machen.
Ich meine gar nichts. Das war eine Aussage, die mir von Energiewendeverfechtern immer wieder entgegengehalten wurde, wenn ich gefragt habe, wie solche Zeiten denn bei net zero Betrieb (also wenn alle fossilen Kraftwerke abgeschaltet wurden; AKWs sind ja ebenfalls weg) ohne passende Speicher überbrückt werden sollen.

Vehicle2Grid finde ich eine spannende Idee. Ist aber wohl alles andere als einfach und bis das in der Breite ankommt auch noch einige Jahre hin (vorsichtig geschätzt). Außerdem ist das bestenfalls ein Kurzzeitspeicher. Für die Energiewende benötigt es Langzeitspeicher, die es nach allem was ich bisher zum Thema gelesen habe entweder noch nicht gibt, die nicht genügend Speicherkapazität haben (auf Deutschland bezogen) oder welche nicht wirtschaftlich genug sind. Wenn da Wasserstoff jetzt auch noch wegfällt, wird es da wirklich irgendwann ungemütlich. Oder wir verabschieden uns tatsächlich vom Gedanken einer halbwegs autarken deutschen Versorgung und setzen darauf, dass uns die Nachbarländer in diesen Zeiten mit genügend Strom versorgen. Dann müsste man aber zeitnah die Trassen ausbauen.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
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FRA
Vehicle2Grid finde ich eine spannende Idee. Ist aber wohl alles andere als einfach und bis das in der Breite ankommt auch noch einige Jahre hin (vorsichtig geschätzt). Außerdem ist das bestenfalls ein Kurzzeitspeicher.
Für Privathaushalte ist V2G die optimale Lösung. Normalerweise sollte so ein Haushalt mit max. 20kW pro Tag auskommen, ein Fahrzeug könnte so ein Haus 4 Tage mit Strom versorgen (und das komplett ohne externe Energiezufuhr).

Schwieriger ist es mit kommunalen Verbrauchern oder gar der Industrie, hier fehlen definitiv Speicher, trotzdem finde ich es widersinnig 4/5 der erzeugten Energie nutzlos zu vernichten.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.354
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FRA
Aktuell im Spiegel:


Seitdem sind alle Debatten über einen Weiterbetrieb müßig. Bislang verlangt das Atomgesetz, die für immer abgeschalteten Kernkraftwerke unverzüglich stillzulegen und abzubauen. Je weiter der Rückbau voranschreitet, desto teurer und unwahrscheinlicher wird eine Reaktivierung.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
3.797
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Der "Fehler" ist, dass die Gesamtkosten der EE NOCH höher sind, als in der Studie angegeben und die Ersparnis NOCH höher ausfallen würde, da das Rechenbeispiel, was den Fehler in der KK-Studie "beweisen" soll, in sich falsch ist.

Natürlich müssen ALLE Ausgaben berechnet werden, auch Subventionen. Die kann man nicht mit inmateriellen Vorteilen oder den Gesamtkosten verrechnen, weil sie "eh" gesetzlich angefallen wären.

Alleine diese "eh angefallen"-Argument beweist, dass die Zahlen richtig sind. Die 600 Milliarden Ersparnis zur gleichen CO2-Bilanz sind konservativ gerechnet.

Im Übrigen: das der Weiterbetrieb der Kernkraft massiv CO2-gespart hätte, bezweifelt KEINER mehr an, auch die Gegner der Studie nicht.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.354
3.766
FRA
Natürlich müssen ALLE Ausgaben berechnet werden, auch Subventionen. Die kann man nicht mit inmateriellen Vorteilen oder den Gesamtkosten verrechnen, weil sie "eh" gesetzlich angefallen wären.
Klar, aber nicht die Kosten der EE als Ausgabe UND noch die Kosten der Subventionen ebenfalls als Ausgabe ...

Beispiel aus dem Artikel:
Die Fraunhofer-Fachleute verdeutlichen das anhand eines Beispiels: Ein Student, der ein Auto auf Kredit kauft und dafür Raten von 300 Euro pro Monat zahlt. »Die Eltern unterstützen den Autokauf des Studenten mit 200 Euro im Monat«, schreiben sie. »Emblemsvågs Logik folgend kostet das Auto nun monatlich 500 Euro.« Tatsächlich aber sind die Zahlungen der Eltern nur ein Zuschuss zur Finanzierung des Autos.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
3.797
3.403
Klar, aber nicht die Kosten der EE als Ausgabe UND noch die Kosten der Subventionen ebenfalls als Ausgabe ...
Selbstverständlich. Subventionen sind nicht Bestandteil der Kosten der EE, selbst der Bund/Ampel weist sie separat aus, aus Gründen der Reduzierung der jeweiligen Ausgaben/Subventionen. Wenn das alles ein Topf wäre, wären die Summen schon jetzt astronomisch hoch als Ausgaben. Nicht, dass sie schon jetzt hoch wären, aber dann.....
Beispiel aus dem Artikel:
Dann sollten die Eltern den Studenten mit 500 Euro im Monat unterstützen; dann kostet das Auto nämlich nix und der Student macht 200 Euro plus.

Alleine an DIESER "Argumentation" (die ich genau meinte!) sieht man, dass die Gegner der KK-Studie gar kein Argument haben, außer dem, dass sie mathematisch zu schwach sind, auch nur irgendwas richtig zu berechnen.
 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
3.797
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Hauptsache, die Endlagerungskosten werden bei der Kernkraft nicht mit reingerechnet. Sonst verliert die nämlich das Kostenrennen. Mit Abstand.
Falsch. Die Endlagerkosten sind tatsächlich minimal, insbesondere dann, wenn man die Energieausbeute berücksichtigt. Gerade lächerlich gering, wenn man sich im Gegensatz dazu die Kosten für die EE ansieht. Man sieht ja, was für Kosten für ein Endlager tatsächlich anfallen, siehe aktuell Finnland und Schweiz.
 
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alex09

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09.12.2010
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Die Deutschen blechen und blechen für Energie.


"Verbraucher, die ein Einfamilienhaus heizen, müssten mit Mehrkosten von bis zu 445 Euro rechnen.
Gaspreissteigerung betrifft über 40 Prozent der Haushalte. Dem Bericht zufolge gibt es in Deutschland etwa 700 Gasnetzbetreiber. Die bislang von Verivox ausgewerteten Netzbetreiber decken dem Bericht zufolge bei Gas 43 Prozent aller Haushalte in Deutschland ab.
https://web.de/magazine/wirtschaft/index-entwickeln-strom-gaspreise-40143682
Weiter hieß es, der durchschnittliche Anstieg betrage Verivox zufolge aktuell rund 25 Prozent,"

 

ThoPBe

Erfahrenes Mitglied
16.09.2018
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Kernkraft AUS! Dann sinken die Preise, weil der ATOMSTROM die Leitungen für billigen EE-Strom verstopft und das MERRIT-ORDER System kaputt macht!
 
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chrigu81

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16.02.2016
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Zürich