Nun erstmal ganz tief durchatmen. Natürlich war es für die DKB ein klassischer Fehlstart ins neue Jahr, erst der Ausfall des Wertpapiersystems, dann der DDoS-Angriff - beides streng genommen kein Verschulden der Bank selbst, aber dennoch ein Ärgernis für die Kunden.
Immerhin stelle ich erfreut fest, dass inzwischen sämtliche am 6.1. auszuführenden Sparpläne auch korrekt auf diesen Tag und dessen Kurse zurückdatiert wurden (was nach der Marktlage fast allen Kunden zum Vorteil gereichen dürfte).
Schauen wir uns den allgemeinen Zustand der IT vieler deutscher Banken an, und schauen wir uns insbesondere an, was im vergangenen Jahr bei einigen großen und vermeintlich renommierten Playern in dieser Hinsicht los war, ist man bei der DKB mit ihrem sehr soliden technischen Unterbau immer noch recht gut aufgehoben. Klar gibt es einige Schwachstellen, das Web-Frontend und die App bräuchten dringend eine Frischzellenkur (die ja auch für dieses Jahr bereits ausdrücklich vorgesehen ist), aber wie gesagt: anders als z.B. bei der Deutschen Bank oder Commerzbank fühle ich mich auf der Sparkasseninfrastruktur doch immer noch mit am wohlsten.
Z.B. (i) dass die DKB einen falschen Jahresabschluss mit einem fehlerhaften Kontostand am Jahresende erstellt und darauf basierend dann Überziehungszinsen berechnet, obwohl das Konto valutarisch an keinem Tag im Minus stand (Grund dafür war, dass eine Buchung einer Wertpapiertilgung am 31.12. - ein normaler Erfüllungstag für Wertpapiergeschäfte - zwar mit Abrechnung schon am 30.12. ins Postfach gestellt wurde, jedoch erst am 2.1. als Buchung mit rückdatierter Valuta auf dem Konto erscheint, da war der Kontoabschluss jedoch schon falsch erstellt, bis heute keine Reaktion auf die Reklamation),
Das ist ein völlig normaler Vorgang. Kontokorrentkonten werden grundsätzlich immer am letzten Bankarbeitstag des Quartals (hier 30.12.) abgerechnet. Dabei kann natürlich nur der zu diesem Datum vorliegende Kontostand zugrunde gelegt werden. Dass sich dieser im Nachhinein noch einmal ändert, kommt gar nicht selten vor: hättest Du z.B. jetzt im Januar eine Lastschrift aus dem Dezember zurückgegeben, wäre die entsprechende Gutschrift ebenso mit Valuta des Belastungstages erfolgt und hätte den Kontostand somit nachträglich erhöht. So etwas wird ohne Notwendigkeit einer Reklamation mit dem nächsten Rechnungsabschluss automatisch korrigiert. Standard bei jeder Bank, mitnichten etwas "was die DKB nicht hinbekommt".
(ii) dass die DKB es nicht - wie jede andere Bank in D - schafft, am Jahresende vorhandene Verlustverrechnungstöpfe direkt ins nächste Jahr zu übertragen, sondern dies erst zum 01.02. macht. Als Konsequenz werden im Januar Abgeltungssteuern auf Kapitalerträge einbehalten, die eigentlich mit den vorhandenen Verlustverrechnungstöpfen verrechnet werden müssten.
Auch hier irrst Du. Der Januar ist steuerlich eine Art "Karenzmonat", da häufig für den Verrechnungstopf relevante Daten zum 31.12. noch nicht vorliegen. Viele Wertpapiersysteme verfahren daher so, wie dasjenige der DKB, andere (aber mitnichten "jede andere Bank in D"...) übertragen möglicherweise tatsächlich bereits direkt zum Jahreswechsel, müssen dann aber u.U. ebenfalls nachträglich korrigieren. Geschmackssache - spätestens im Februar stehst Du so oder so steuerlich wieder korrekt da.