Und nun endlich der erste Teil dieser Serie, der auch mit Fliegen zu tun hat…
Teil 6: Wien
Wie üblich bin ich über Weihnachten in meiner alten südmittelfränkischen Heimat. Irgendeine Reise zum Jahresabschluss wäre noch schön; der nächste Flughafen von dort ist Nürnberg. So kam es gerade rechtzeitig, dass Eurowings ankündigte, mit der neuen, in Wien beheimateten Eurowings Europe in Tagesrandlage VIE-NUE zu fliegen.
Im Sommer hatte ich bereits meine Euro- und Germanwingspremiere auf NUE-HAM-NUE und fand das Produkt (zumindest in Smart) gar nicht so schlecht. Außerdem hat Eurowings den Vorteil gegenüber Lufthansa, für same day returns keine unbezahlbaren Fantasiepreise aufzurufen. So verglich ich die Preise auf der Eurowings-Homepage und fand schließlich für Freitag, den 23.12. den geringsten Preis, sodass ich diese Flüge für 117€ gebucht habe:
Fr, 23.12.16 | EW5807 | op. by E2 | NUE-VIE | 8:20-9:30 | Smart / E | A320 | 6D |
| EW5808 | op. by E2 | VIE-NUE | 15:20-16:30 | Smart / N | A320 | 7D |
Damals war bei Smart auch noch ein Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit inbegriffen. Zwischenzeitlich wurden das weggespohrt und es sind nur noch normale Sitzplätze in Smart kostenlos, Plätze mit mehr Beinfreiheit kosten einen (wenn auch geringen) Aufpreis.
Als dann Starbucks im Herbst auch noch anfing, in einigen europäischen Großstädten die alten Icons- durch neue You Are Here-Tassen zu ersetzen – u.a. auch in Wien – war ich nicht unfroh, diesen Flug gebucht zu haben, weil ich mir dann so gleich die neue Wien-Tasse kaufen konnte. Den Rest der Zeit werde ich dann etwas durch die Wiener Innenstadt bummeln.
Da ich parallel zu meinem A3*G auch immer noch meinen FTL erfliege, gibt es auf diesem Flug (da in Smart gebucht) auch Lounge-Zugang geben, wenn auch „nur“ zur Businesslounge – und wenn EW in VIE im richtigen Terminal abfliegt.
Und nun noch zur Einstimmung:
Di, 20.12.16
Im Gegensatz zur Konzernmutter kann man bei Eurowings 72h vor Abflug einchecken, das habe ich am Dienstag vom Zug nach St. Gallen aus erledigt. Wie eingangs schon geschrieben, waren zum Zeitpunkt meiner Buchung bei Smart noch die Sitze mit mehr Beinfreiheit kostenlos inbegriffen, inzwischen kosten diese ja extra. Als ich von der App aus den Hinflug einchecken wollte, kam dann auf einmal im zweiten Schritt ein Fenster, das 5€ für die Sitzplatzreservierung von mir wollte, obwohl diese ja noch im Preis inbegriffen ist. Ich habe daher den Check-In abgebrochen und später von St. Gallen aus bei Eurowings angerufen. Nach kurzer Wartezeit erreichte ich auch jemanden, der mir bestätigte, dass die Sitzplätze für mich kostenlos seien. Er vollzog den Check-In nach und konnte mich ohne Extrakosten einchecken. Irgendwie kam ich mir jetzt etwas blöd vor… Eine mobile Bordkarte konnte ich mir dann aus der Eurowings-App in Wallet laden.
Auf der Rückfahrt habe ich es dann aber nochmal probiert und für den Rückflug eingecheckt. Zu meiner Erleichterung war der Fehler reproduzierbar. Ich habe die vorhandene Sitzplatzreservierung nicht geändert sondern einfach auf weiter geklickt…
…und im nächsten Schritt ist dann wieder ein Fenster gekommen, das 5€ für die Sitzplatzreservierung von mir verlangte. Auch wenn mich der Fehler nervt, so war ich doch etwas beruhigt, dass ich heute Morgen nicht geträumt habe.
Ich habe den Check-In abgebrochen und es dann über die Eurowings-Homepage versucht, wo der Check-In dann problemlos und ohne die Zusatzgebühr möglich war. Keine Ahnung, was da für ein Fehler in der App ist.
Hier nun die mobilen Bordkarten.
Fr, 23.12.16
Der Wecker holt mich um viertel nach fünf aus dem Bett. Ein paar Minuten später sitze ich im Auto und höre in den Nachrichten um halb, dass in mehreren Landkreisen, zwar nicht in unserem, aber dem südlichen Nachbarn, vor Blitzeis gewarnt wird. Da es auch hier nieselt und Temperaturen um den Gefrierpunkt hat, fahre ich entsprechend langsam und vorsichtig nach Treuchtlingen, wo der nächste größere Bahnhof ist, der bessere (da häufigere) Verbindungen nach Nürnberg hat als unser Provinzbahnhof. Dort problemlos angekommen kaufe ich mir erstmal eine Fahrkarte und gehe dann zum Gleis 2, auf dem schon die RB59204 nach Nürnberg abfahrbereit wartet.
Pünktlich um 5.57 Uhr geht es los, um 6.48 Uhr sind wir in Nürnberg Hbf und ich laufe zur U-Bahn-Haltestelle weiter, um die fahrerlose U2 zum Flughafen zu nehmen, wo ich um 7.09 Uhr, rund 40min vor Boarding, ankomme. Weiter geht’s zur Sicherheitskontrolle. Vom letzten Mal weiß ich, dass man hier auch als FTL auf Eurowings Zutritt zur Fast Lane hat, und die eGates öffnen sich.
Gebraucht hätte man es aber nicht, da wenig los war, und so bin ich schnell durch die Sicherheitskontrolle durch. Nachdem ich sonst eher die stinkfaulen, unfreundlichen und arbeitsscheuen Kontrolleure in FRA (besonders B sticht hier negativ hervor) gewohnt bin, bin ich von Nürnberg jedes Mal überrascht, da diese das genaue Gegenteil sind. Über eine Rolltreppe komme ich in den Abflugbereich und mache mich auf den Weg zur Lufthansa Lounge.
Das letzte Mal war ich im August hier, wo die Lounge gerade wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war, sodass dies nun mein erstes Mal in der neuen Lounge ist. Beide Bereiche (Business rechts und Senator links) sind geöffnet (ich hätte erwartet, dass so kurz vor Weihnachten nur einer offen ist), und so gehe ich in den Business-Bereich, der komplett leer ist.
Sitzbereich mit Blick rüber in den Senator-Bereich
Essbereich
Sogar eine Bierzapfanlage gibt es hier. Wer es braucht…
Essensauswahl - das einzig ungewöhnliche ist, dass man sich die Softdrinks selbst einschenken muss und es keinen Automaten gibt.
Ein paar Minuten bevor ich die Lounge verlasse kommt dann noch ein zweiter Gast, und drüben in der Senator-Lounge sehe ich auch nur zwei Gäste sitzen.
Eigentlich eine schöne Lounge, nur hat man vergessen, Steckdosen einzubauen. Ich musste lange suchen, bis ich endlich eine fand, auch in den weißen Tischchen zwischen den Sesseln waren keine (und wenn doch, dann sind sie zu gut versteckt). Das ist aber ein weit verbreitetes Problem in Lounges.
Ein paar Minuten vor Boarding ging ich dann zum Gate A19, wo die OE-IQA, der dritte A320 für Eurowings Europe, schon am Gate wartete. Es hatte sich schon eine kleine Schlange gebildet, an deren Ende ich mich anstellte.
Boarding begann dann ein paar Minuten vor der Zeit und es wurden auch Star Alliance Gold Mitglieder zum Prioboarding aufgerufen. Ich wartete dennoch in der Schlange, bis ich an der Reihe war.
Blick in die Kabine (vorne 3 Reihen Best, dahinter die Plätze mit mehr Beinfreiheit)
Mein Platz 6D war schnell gefunden. Beinfreiheit war angenehm hier vorne.
Der Flieger füllte sich immer mehr und war nach „boarding completed“ recht gut besetzt, viel mehr als ich – ehrlich gesagt – erwartet hätte. In Best waren es nur drei Passagiere, die Plätze mit mehr Beinfreiheit waren recht gut besetzt (u.a. meine beiden Nebensitze…) und die normalen Plätze hinten waren fast ausgebucht. Einigen Gesprächen zufolge waren auch viele Umsteiger an Bord.
Der Kapitän meldete sich – dem Dialekt nach ein waschechter Österreicher – und ließ uns wissen, dass wir wegen des Wetters in Wien einen Slot hätten, sodass wir erst in 20min vom Gate wegdürften. Danach machte die Chef-Purserin eine Ansage (es gab, den Namensschildern nach, zwei Purserinnen an Bord). Ihr Deutsch war aber fast gar nicht zu verstehen (da ich wusste, was ich hätte hören sollen, konnte ich es mir aus den paar Wortfetzen, die ich verstand, zusammenreimen), und ihr Englisch war nur marginal besser (das „my lovely colleagues“ klang mehr nach einem „my lonely colleagues“).
Wir hatten Glück und bekamen dann doch eine frühere Startfreigabe, und so ging es dann schließlich mit ein paar Minuten Verspätung los nach Wien. Nach Erreichen der Reiseflughöhe wurde angesagt, wie der Bordservice abläuft und wer was bekommt und was für wen inklusive ist und nicht.
Zuerst gab es für die Passagiere in Smart einen Beutel mit etwas zu Essen und einer Flasche Wasser, man konnte wählen zwischen Schinken und Käse. Die Flugbegleiterin hatte eine Passagierliste dabei und verglich jede Platznummer mit ihrer Liste, ob man in Smart war oder nicht und daher einen Beutel bekam. Von Umsetzen ist also eher abzuraten. Ich wurde sogar namentlich angesprochen, die Passagiere um mich herum nicht, also schiebe ich das mal auf den FTL. Danach gab es eine Getränkerunde. Ich wollte eine Cola light, da sagte die Purserin aber unfreundlich, dass diese 2,50€ kostete und nicht inklusive sei, normale Cola aber schon. Also nahm ich halt diese.
Brot mit Putenschinken und Tomat (sic! – für das letzte „e“ hat es wohl nicht mehr gereicht…)
Als ich den aus der Lounge mitgenommenen Focus durch hatte und das Bordmagazin durchgeblättert hatte, schaute ich noch kurz durch das Bistro-Menü und war überrascht, was ich dort las:
Für Smart gibt es also doch Cola light… als darauf die andere Purserin durchlief um die Abfälle einzusammeln, fragte ich nach, was denn nun stimmt. Sie sagte, das wisse sie nicht und müsse erst ihre Kollegin fragen. Beide kamen dann später vorbei und ließen sich den Text zeigen. Darauf hieß es, dass der Text im Bistro-Menü falsch sein müsste.
Wir landeten sogar etwas vor der Zeit in Wien, das Wetter war ähnlich wie in Nürnberg,
Leider hatten wir eine Außenposition. Es dauerte ein paar Minuten, bis dann endlich Treppe und Bus kamen. Obwohl der Bus nach meinem Verständnis schnell voll war, warteten wir noch einige Zeit am Flieger, bis dann auch der andere Bus mehr oder weniger voll war und fuhren dann los. Blöderweise hatte ich mich genau auf die falsche Seite gestellt und musste mich nach Ankunft erst warten, bis die anderen Passagiere ausgestiegen waren. Inzwischen war es kurz nach .40, und so nahm ich beide Beine in die Hand und rannte durch die Gepäckausgabe und die Rampe runter bis zum Fahrkartenautomaten, denn ich wollte die S7 um .48 kriegen. Zum Glück gab es keine Schlange vor dem Fahrkartenautomaten und so hatte ich für 3,90€ schnell meine Fahrkarte. Als ich am Gleis ankam, fuhr auch schon die S-Bahn ein. Glück gehabt.
Eine gute halbe Stunde später waren wir dann auch schon in Wien Mitte angekommen. Als Deadline für die Rückfahrt hatte ich mir die S7 um 13.19 Uhr rausgesucht, mit der ich eine Stunde vor Boarding wieder am Flughafen sein würde (und womit noch etwas Puffer für Eventualitäten war), sodass ich ziemlich genau 3h in Wien hatte.
Mein erstes Ziel war das
Hundertwasser-Krawinahaus im 3. Bezirk an der Ecke Kegel- und Löwengasse. Ist leider etwas eingebaut, sodass keine schönen Bilder möglich waren.
Danach ging ich zurück bis Wien Mitte und machte einen Abstecher in den Stadtpark.
Franz Schubert Denkmal im Stadtpark
Danach lief ich weiter in Richtung Stephansplatz, um den gleichnamigen Dom zu fotografieren.
Weiter ging es über
Leopoldsbrunnen…
…und
Pestsäule…
…zu einem Starbucks direkt gegenüber.
Neben meiner Tasse (die hier 14,90€ kostet) bestellte ich auch noch was zu trinken. Der Barista (was, glaube ich, deren Name ist) hörte mir natürlich an, dass ich kein Österreicher bin, und fragte mich, ob ich Schlagsahne wollte – dabei hätte ich Schlagobers durchaus verstanden. Als er mich fragte, ob ich eine Tasche für die Tasse wollte, vergaß er die Rücksichtnahme aber wieder und fragte, ob ich ein Sackerl wollte. Ihr Österreicher seid schon ein lustiges Volk…
Ich ging zu den Sitzplätzen im Keller und machte dort ein paar Minuten Pause.
Weiter ging es über den Josefsplatz…
…zum
Kaiser Franz I Denkmal in der Hofburg.
Es ging weiter zum Heldenplatz. Das
Äußere Burgtor
Prinz Eugen von Savoyen-Statue vor der
Neuen Burg
Über den Burgring lief ich weiter zum Burggarten, in dem ein
Mozart-Denkmal steht.
Direkt daneben, in der Goethegasse, sitzt Goethe.
Über den Opernring und eine besondere Ampel mit zwei Ampeldamen…
…ging es an der
Wiener Staatsoper vorbei…
…und weiter über den Kärntnerring und Parkring zurück zu Wien Mitte. Ich schaute auf die Uhr und es war 12.15 Uhr. Da ich wegen des kalten Mistwetters keine große Lust mehr hatte und die nächste S-Bahn zurück zum Flughafen in 4min kam, kaufte ich mir eine Fahrkarte und fuhr jetzt schon zurück zum Flughafen.
Dort angekommen ging es hoch in den Abflugbereich und vorbei an den Check-In Schaltern bis zur Sicherheitskontrolle. Wider Erwarten hatten auch hier FTL Zugang zum Fast Track (ich meine, ich hätte irgendwo gelesen, dass es den in Wien für FTL nicht mehr gäbe). Das eGate funktionierte nicht, aber die Dame fragte mich, ob ich Eurowings flöge. Ich bejahte dies, und so ließ sie mich nach Zeigen meiner FTL-Karte mit dem Kommentar, dass das bei Eurowings nicht automatisch ginge, durch. Richtig voll war die Sicherheitskontrolle aber hier auch nicht.
Ich folgte den Schildern zur Austrian Lounge…
…wo meine Bordkarte gescannt wurde und nur gefragt wurde, ob es eine Lufthansa-Karte sei. Vorzeigen musste ich die Karte hier nicht. Die Business-Lounge ist schön und groß. Zuerst wollte ich mich in den Panorama-Bereich setzen…
…allerdings fand ich dort keine Steckdosen, sodass ich den Bereich vor dem Panoramabild vorzug. Steckdosen waren zwar auch hier Mangelware, aber ich fand eine direkt neben der Personaltür.
Essensauswahl war gut (Bilder spare ich mir), es gab Kürbissuppe, Salt und Nudelauflauf, später dann noch Kuchen.
Rechtzeitig vor Boarding ging ich zum Gate F06, an dem allerdings keine Maschine stand. Auf dem Monitor am Gate war dann auch „Busboarding“ zu lesen. Super.
Demzufolge gab es auch kein Priorityboarding. Da ich recht weit vorne stand, war ich einer der ersten und stellte mich im Bus taktisch klug hinter Tür 1R. Blöderweise fuhren wir genau andersrum als gedacht vor, und so wäre die entgegensetzt liegende Tür 3L die richtige gewesen… Wenn man’s nur immer im Voraus wüsste…
Schon wieder wartete die OE-IQA auf uns, mit der ich auch heute früh schon geflogen bin. Zwischen dem Abstecher nach Nürnberg war sie gerade aus FCO zurückgekommen.
Besatzung war eine andere als heute früh. Diesmal war der Flug deutlich leichter gebucht. Best war komplett leer, und ich hatte eine gesamte Reihe für mich. Pünktlich ging es gen Nürnberg los. Blick aus 6F.
Zu essen gab es das gleiche Sandwich wie auf dem Hinflug. Das Personal war diesmal deutlich freundlicher und sympathischer als auf dem Hinflug, und so fragte ich nochmal nach eine Cola light. Diesmal antwortete die Purserin, dass Coca Cola einen Engpass an den kleinen 0,15er Dosen hätte und keine Cola light produziert. Bei Eurowings überlege man aber derzeit, wie man darauf reagiert (Flaschen???). Na also, das hätte man doch auch gleich heute früh sagen können.
Wir landeten etwa 20min vor der Zeit in Nürnberg und ich ging schnurstracks zur U-Bahn-Haltestelle. Der nächste Zug kam auch gleich und fuhr um 16.22 Uhr los. Um 16.35 Uhr waren wir am Bahnhof, und so eilte ich zu den Bahnsteigen, denn ein Zug sollte um 16.39 Uhr fahren, den ich gerade noch erwischte. Sonst hätte ich eine halbe Stunde warten müssen. Noch eine kurze Autofahrt später war ich kurz vor 18 Uhr wieder zurück.