WTC Observatory
Wie versprochen, hier noch ein kurzer Bericht - auch zum Vergleich mit dem Top of the Rock.
Ich war um ca 4 pm dort und wollte mir eigentlich nur eine Karte für den nächsten Tag kaufen. Zu meinem Erstaunen gab es jedoch keine Warteschlange und die Tour konnte fast sofort beginnen:
Vom Ticketschalter geht es zunächst ins Untergeschoß, um dort durch den Granit, der den Bau extrem hoher Häuser hier erst möglich macht, zu den Fahrstühlen zu gelangen.
(Sorry, daß ich nicht geblitzt habe, das hätte den muskulösen Rücken der jungen Dame natürlich besser zur Geltung gebracht. Aber ich konnte die kleine Sportmaus ja schlecht bitten, sich das Haar nochmal hochzustecken).
Während man im Rock durch eine Plexiglasdecke nach oben in den mit LEDs schwach illuminierten Fahrstuhlschacht blicken kann und so ein gutes Gefühl für die Geschwindigkeit bekommt, sind die Wände des Aufzugs im WTC gemeinsam Projektionsfläche für einen Film, der die Entwicklung Manhattans von der ersten Besiedlung durch Menschen bis heute im Zeitraffer zeigt. Zusätzlich zeigt ein Display des Gebäudes, auf welcher Höhe man sich gerade befindet. Nett gemacht, ich hatte allerdings erwartet, daß man den schnellen Fahrstuhl körperlich mehr spürt. Ich hatte lediglich ein wenig Druck auf den Ohren.
Oben angekommen steht man kurz in völliger Dunkelheit und wird dann mit einer Licht- und Videoshow begrüßt und mit allerlei Daten und Fakten versorgt.
Dann öffnen sich die Jalousien und ein allgemeines Oh und Ah hebt an.
Über einen weiteren Gang gelangt man dann zu den beiden Plattformen, die auch ein Restaurant beherbegen.
Es verschlägt einem schon den Atem, wenn man dann an die Fenster tritt und Manhatten einem zu Füßen liegt.
Es fehlt in diesem Report das Empire State. Ich kann also nur das WTC mit dem Rock vergleichen.
Wer nicht beide besuchen möchte, sollte sich meiner Meinung nach für das WTC entscheiden.
Vielleicht geben meine Bilder das nicht wieder aber der Blick über Manhattan, über das verkehrsreiche Wasser nach Staten Island sowie nach Westen und nach Osten (man sieht die Landeanflüge auf die beiden Flughäfen dort) ist im wahrsten Sinne des Wortes abgehoben.
Die um ein vielfaches längeren Fronten des WTC lassen das ganze viel abwechslungsreicher und größer erscheinen.
Ein Besuch in den Abendstunden muß etwas ganz besonderes sein... NYC zur Rush Hour im Dunkeln von oben. Wenn ich wieder mal zur richtigen Jahreszeit da sein sollte, wird das zum Pflichtprogramm gehören.
Gleichwohl hat das Rock weiterhin seine Daseinsberechtigung und ich bereue es nicht, beide besucht zu haben (auf dem Empire State war ich zuletzt als Jugendlicher, das trage ich dann beim nächsten Besuch mal nach).
Am Rock gefällt mir die Authentizität. Das geht schon beim freien Blick in den Fahrstuhlschacht los, betrifft aber vor allem das kleine offene Dach. Sonne, Wind und der Sound der Stadt in Midtown - schade, daß da keine Liegestühle stehen...
Noch ein Wort zum Fotografieren an die, die da professioneller rangehen als ich: wie wichtig der Sonnenstand für das jew. Motiv ist, weiß jeder (s. meine milichigen Bilder). Wer aber ganz bestimmte Punkte fotografieren möchte (Stative sind nicht zugelassen) und daher auf einen ganz bestimmten Standpunkt angewiesen ist, sollte vielleicht feuchte Brillenreinigungstücher dabei haben, da die Scheiben ständig von Kindern und Ignoranten angepatscht werden.
Viel Freude da oben!