Ist das jetzt noch ein Reisebericht, oder kann das weg?!
Natürlich ist dies kein Reisebericht (mehr) - deshalb hatte ich damit ja bereits abgeschlossen und bin nur durch Zufall auf die Weiterführung/Spekulationen einiger Mitforisten gestoßen. Und um diesen ein Ende zu setzen, gab es darauf ein Statement - auch eine Begründung weshalb es in der Saison 2018/19 keine Reiseberichte von mir gibt.
Trotzdem von meiner Seite eine (Reise)Warnung alle Nutzer von Tinder, Badoo und ähnlichen Kontaktseiten: lasst, vor allem in Osteuropa, die Finger davon, speziell wenn ihr keine Locals und der Sprache nicht mächtig seid. Ein Freund von mir, Amerikaner, war anläßlich seines Besuches in der Ukraine auf solchen Seiten unterwegs, fand einen unglaubliche Anzahl von 'Models' und sonstigen hübschen Mädchen vor, war begeistert. Er chattete mit einigen Mädels (ich nehme an oft waren es geschäftstüchtige Männer), welche ihm das Blaue vom Himmel versprachen.
Die harmloseste Variante waren noch die Damen aus der Provinz, welche sich gerne mit ihm in Kiev treffen wollten, um die Überweisung der Fahrtkosten (meist unter US$ 20) auf ihre Kreditkarte baten, um zu ihm gelangen zu können. Unnütz zu sagen, dass diese sich nach Überweisung nie mehr meldeten. Die etwas clevereren hatten Angst alleine zu kommen, wollten eine (hübsche) Freundin mitbringen, was die Überweisungssumme natürlich verdoppelte.
Die ganz abgezockten trafen sich wirklich mit ihm, lockten ihn in eine Bar, tranken mit ihm, tanzten und plötzlich fiel eine Computer vom Bartresen. Natürlich erschien sofort die Security, er durfte 46'000 Grivna, ca. US$ 1'600 bezahlen bevor man wieder gehen ließ - natürlich ohne das Mädel. Höhepunkt war ein Anruf aus einer Discotheke morgens um 4, ob ich ihm helfen könne, er bräuchte dringend Bargeld, seine CC würde die Rechnungssumme nicht decken. Bei meinem Eintreffen stellte sich heraus, dass die beiden Mädels eine Rechnung von über 77'000 Grivna , also ca. US$ 3'000 für Speisen, Getränke (u.a. eine Flasche Blue Label zu US$ 1'250) und Shisha (Rich & Famous zu US$ 190) zusammengezimmert hatten. Ich hatte ihn vorher gewarnt - aber er wollte nicht hören.
Der Laden nahm natürlich keine CC, denn da könnte man ja Widerruf einlegen!
Und so läuft das mit männlichen Touristen in Odessa nun schon routinemäßig: man wird von einer Gruppe sehr hübscher Mädchen auf der Straße angesprochen oder trifft diese in Tinder und Badoo, wird in ein Restaurant oder einen Club geschleppt - und dann hemmungslos abgezogen. Die Mädels erhalten dann am nächsten Tag eine Provision, zwischen 10% und 20% der Rechnungssumme, im Fall der US$ 3'000 Rechnung immerhin mindestens das Doppelte monatliche Gehalt einer Verkäuferin im Supermarkt.
Wie gesagt, kein Reisebericht, aber eine Warnung an alle männlichen Reisenden in die Ukraine: laßt die Finger von Kontaktseiten wie Tinder, seid selbstkritisch wenn Euch hübsche Mädchen auf der Straße ansprechen, auch wenn dies dem Ego nicht besonders förderlich ist!