Das gilt aber doch v.a. in einer Phase, wo das Virus im eigenen Land noch nicht verbreitet war. Nimm Deutschland: da ist das Virus doch insbesondere von Deutschen eingeschleppt worden, die in den Faschingsferien in Südtirol waren. Und das zu einem Zeitpunkt, wo Südtirol offiziell kaum Fälle hatte. Wann genau hätte DE da die Grenzen alle dichtmachen sollen? Und hätte man den eigenen Staatsbürgern überhaupt die Einreise verweigern können? Im Gegenteil: Die hat man doch sogar aus Wuhan zurückgeholt (und dann halt in Quarantäne).
Ähnlich auch in anderen EU-Ländern. Mir wäre jetzt nicht bekannt, dass die dortige Verbreitung in hohem Maße auf Geschäftsleute oder gar Touristen aus anderen EU-Ländern zurückgeht.
Und genau letztere sperrt man durch Dichtmachen der Grenzen jetzt aus. Wobei derzeit innerhalb Europas niemand mehr aus touristischen Zwecken reisen würde, da überall mehr oder weniger als zu. Bleiben die paar Leute, die noch aus geschäftlichen, familiären o.ä. Gründen reisen. Sind die hier wirklich so eine Gefahr, dass es verhältnismäßig ist, die Grenzen innerhalb Europas komplett dichtzumachen?
Zumal da die Ausbreitungsherde gerade in größeren Ländern nicht immer das ganze Land betreffen. Oder Landesgrenzen überschreiten können (siehe Südtirol / Tirol).
Da frage ich mich schon, ob das verhältnismäßig ist. Einführung von gewissen Kontrollen, meinetwegen auch Gesundheitschecks (sofern das was bringt – kann ich nicht beurteilen). Aber komplette Schließung der Landesgrenzen?
Bleibt die Frage, ob man vielleicht früher ein komplettes Einreiseverbot für China hätte verhängen müssen. Hätte aber wohl nur was genützt, wenn das die ganze EU gemacht hätte. Sonst hätte sich das Virus genauso schon unbemerkt auf die anderen Länder verteilt.