Der Denkfehler ist doch recht einfach. Du unterstellst das ein E Auto nicht auch die Höchststrecken eines Verbrenner zurücklegen kann. Das ist defacto erst einmal Falsch! Auch ein E Auto schafft 1000km, wenn man nach 300km für 30 Minuten getankt hat und nach 600km noch einmal für 30 Minuten getankt hat. Das Auto stellt seinen Betrieb ja nicht nach 300km ein, sondern es ist wie bei einem Verbrenner, man muss auf die Restreichweite achten.
Du wirfst hier vor, das sich der Massenmarkt an Einzelspitzen orientieren muss, das ist defacto auch Falsch. Der Massenmarkt muss sich eben an der tatsächlich gefahrenen Strecke orientieren, zudem muss er eine Option bieten, auch die Spitzen mit so geringen Komfortverlusten wie nur möglich abzufangen. Den es gibt auch Urlaubsfahrten, welche man 1-2 mal im Jahr macht, wo man nach Süditalien fährt und mehr als 2000km zurück legt, deiner Logik nach ist dann der Verbrenner auch nicht für diese Spitzen gemacht, oder?
Um es für dich auch noch einmal kurz zu sagen, das Allerweltsauto für den Normalfahrer muss jeden Tag max. 300 km (und das ist schon übertrieben) schaffen. Das Allerweltsauto muss nicht die Wünsche von 5%-10% erfüllen, sondern von 95%. Für die 5%-10% reicht dann ein Nischenfahrzeug (aktuell noch Verbrenner, in Zukunft auch Batterieelektrisch). Zudem muss das Allerweltsauto eine Option bieten, auch nach dem betanken eine weitere Strecke zu fahren. So wie der
Lupo z.b. auch nicht mit einer Tankfüllung 1000km am Stück schafft. Ja du kannst jetzt wieder kommen, 40L Diesel/Benzin tanke ich in 5 Minuten, 80% lade ich erst in 20-40 Minuten nach.
Einschleimen wollte ich mich auch nicht bei dir. Ich wollte nur betonen, das du auch sinnvolle Ansätze (Fahrgemeinschaften, leichtere Autos, besserer ÖPNV) hast, aber diese Ansätze sind nun einmal nicht ausschließlich auf den Verbrenner bezogen und schließen den E Akku nicht aus. Auch sind dies kein Grund am Verbrenner festzuhalten, oder gar auf eFuel oder H2 zu warten. Auch mit einem E Auto sind deine Ansätze wünschenswert, weil man dann eben noch Strom sparen kann.
Der Reise nach Süditalien steht mit einem E Auto nichts im Wege, genau wie mit dem Verbrenner. (Ja ich kann vielleicht 1h Stunde mit dem Verbrenner eher ankommen, zahle dafür aber dann halt das doppelte an Verbrauchskosten)
Man würde sich wünschen, das du dich mit dem Thema E Akku ähnlich intensiv beschäftigst, wie mit den Reichweitenspitzen von deutschen "Normalfahrern".