Ob das der richtige Weg ist, bleibt abzuwarten. Zumal die Kostenfrage in Polens Choczewo noch lange nicht geklärt ist. Man setzt wohl auf eine EU Förderquote weit über 50%. (specustawa jądrowa) Die Amis um Westinghouse treten wohl bereits von ihrem 2020 gemachten Angebot zurück, da man sich einen Standort in Ostsee Nähe gewählt hat und in Konkurrenz mit Off Shore stehen würde. Bleiben noch die Japaner oder Franzosen.
Zumindest geht hiervon die
Polskie Elektrownie Jądrowe Sp. z o. o. von aus. Die gesetzlichen Änderung wird man in Polen ohne großen Widerstand umsetzen können. Geplant sind 23 Mrd. Euro und Fertigstellung 2043, aber hier sind die Preistreiber wie in Flamanville, Olkiluoto III, Hinkley Point usw. nicht mit berücksichtigt. Die sind ja meist zum einen mehr als 10 Jahre später als geplant fertiggestellt und dazu in der Regel um Faktor 3 teurer geworden. Polen selber ist auch kein Abbaugebiet für Uran und so würde man sich auch wieder abhängig machen. (So wie der Rest von Europa) Und ich glaube die aktuelle Debatte geht zum größten Teil um Unabhängigkeit. Länder wie Russland, USA, Kanada, China, Australien können auf Kernkraft setzen, hier sind ja auch bereits große Landstriche durch Uranbergbau verschandelt und man kann noch über Jahrzehnte Uranerz fördern. In Deutschland gab es mal die Wismut, aber was daraus wurde, sollte ja auch bekannt sein. Aus diesem Grund kann ich schon ein wenig nachvollziehen, warum man z.b in Deutschland der Kernkraft skeptisch gegenüber steht, man will schließlich nicht mit der nächsten Art der Stromerzeugung genauso abhängig werden wie z.b Frankreich. Da gab es mal eine gute Doku von ARTE, wie klimafreundlich der Uranabbau war und ist. Sicherlich ist der Abbau von anderen Erzen und Elemente wie Silizium, Kobalt, seltene Erden auch nicht viel besser. Aber dort entstehen auch nicht 99,7% Abfall. (Aus 1 Tonne Erz gewinnt man ca. 270 Gramm Uran zur Weiterverarbeitung der Rest wird auf Abfallkegel ohne Weiterverwertung gelagert, weil dennoch radioaktiv) Und auch bei der Herstellung des Urans müssen Millionen Liter an Chemikalien verwendet werden und es bleiben Millionen Liter an verunreinigten Wasser zurück.
Schade das man weltweit nicht auf die Idee kommt, Energie und Wärme ( egal ob aus Kernkraft, Erneuerbar, Kohle, Gas, Öl ) zu sparen. Die Verschwendung an Energie ist eigentlich unglaublich, liegt aber wohl an dem Überfluss der letzten 30-40 Jahre und so hat es sich in die Gewohnheit eingeschlichen und jetzt fällt es schwer zu verzichten und man setzt es dann immer mit einem Rückschritt der Zivilisation gleich. Hier sollte man bei der Bildung weltweit ansetzen um für Verständnis zu sorgen. Und dann brauchen wir auch kein E Auto Schrott oder Ähnliches. Man müsste weg vom Individual hin zum gemeinschaftlichen. Aber das passt hier wenig in den Thread für Elektromobilität.
Die Woche habe ich einen interessanten Vorschlag des Comedian Felix Lobrecht in seinem Podcast gemischtes Hack gehört. Hier spricht er mal von relativen Preisen. So z.b kostet halt die Tankfüllung Sprit z.b 3%, das Steak zum Abendbrot 0,5%, Wohnen 25% und der Urlaub 10%(in Summe auf das Jahr) vom persönlichen monatlichen Einkommen. Dann „trifft“ es wohl alle relativ gleich stark und man müsste die Prozentsätze natürlich so ermitteln, das die Unternehmen und Dienstleister absolut den gleichen Umsatz zum Stand heute machen. Aber auch das passt hier nicht mit in den Thread, aber mir war mal so, das in dieser Woche gehörte mal weiterzutragen.