Die Frage stelle ich mir bei so mancher Mandatierung eines RA genauso. Es wird eine Dienstleistung erbracht, es wird ein Risiko übernommen und das alles ist klar bepreist. Wo genau ist also die Abzocke?
Die Abzocke liegt aus meiner Sicht darin, dass dir ein Risiko vorgegaukelt wird, dass es so gar nicht gibt.
Denn das Wesen dieser Anbieter scheint es mir ja zu sein, nur solche Fälle zu akzeptieren, die sie für sicher halten. Das ist mit ein wenig Erfahrung keine Kunst. Faktisch bleibt ein Restrisiko, das darin besteht, dass irgendjemand im System einen Fehler macht, also der beteiligte Anwalt oder das Gericht (bzw. dass sich zwischenzeitig die Rechtssprechung ändert). Wenn dieses Risiko etwa bei einem Prozent liegt, dann muss man für mein Verständnis schon ein extremer Hasenfuß sein, um freiwillig derart hohe Provisionen zu zahlen.
Mal unterstellt, deine Gewinnchancen am Rouletttisch lägen bei 99 Prozent, aber du müsstest (sagen wir mal) 700 Euro Einsatz leisten, um 400 Euro zu gewinnen. Wem würde man raten, NICHT in die Spielbank zu gehen?
Ich unterstelle keinesfalls allen Nutzern dieser Anbieter, Hasenfüße zu sein. Meine These ist vielmehr, dass die Mehrheit sich ihrer "Gewinnchancen" nicht bewusst ist und sich mehr oder weniger subtil suggerieren lässt, man würde ihnen ein real existierendes Risiko gegen eine irgendwie verhältnismäßige Provision abnehmen.
Wie schon gesagt: Geschäft mit der Angst.