Flucht aus dem Lockdown; Teil 2

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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
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Hi Chris, viel Spaß weiterhin in Cairo. Tolle Stadt und ich beneide euch, dass ihr das Neue Ägyptische Museum fast für euch haben werdet.

Letztes Jahr bei meinem Besuch fand ich die Al Haram Road, die vom Nil zu den Gise-Pyramiden führt, ganz unterhaltsam, so mit diesen tollen alten weissen VW-Marschrutkas. Irgendwo in der Mitte hab ich in einem sehr schmackhaften jemenitischen, genauer einem Hadhramout-, Restaurant gegessen. Kann ich nur empfehlen, aber nothing fancy, Streetfood halt.

Ach und: Zum Frühstück muss ich nicht unbedingt schon Ful haben, aber einmal Kuschary essen irgendwo in einer Kaschemme gehören zu einem jeden Ägyptenbesuch für mich dazu.
 
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mariomue

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23.10.2014
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Sachsen
Den Cairo-Tower hab ich mir vor 2-3 Jahren mal aus der Nähe angeschaut. Der Ausblick ist natürlich top , aber das man als Tourist für das Ticket mehr bezahlen muss als die Einheimischen ist in meinen Augen ein ganz schöner Nepp.
 
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28.02.2011
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Den Cairo-Tower hab ich mir vor 2-3 Jahren mal aus der Nähe angeschaut. Der Ausblick ist natürlich top , aber das man als Tourist für das Ticket mehr bezahlen muss als die Einheimischen ist in meinen Augen ein ganz schöner Nepp.
Das hast Du doch fast überall, in Uzbekistan war es sogar das 100-fache. In der Ukraine hast Du das auch, merkst Du nur nicht: in Restaurants und Clubs zahlst Du als Tourist voll, wir Locals haben Discountkarten, welche uns bis 25% Rabatt geben. Mich stört es nicht, denn die Eintrittspreise sind im Vergleich zu Europa (Italien, Frankreich) doch eher günstig. Und bedenke bitte was die Einheimischen monatlich verdienen.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
30.03.2021, Tag 3

Da wir beide am Vorabend hundemüde waren, waren wir für unsere Verhältnisse sehr früh eingeschlafen und dementsprechend am Morgen bereits gegen 07:30 wach. Ich hatte Kopfschmerzen, was bei dem zu weichen Kopfkissen im Sheraton auch nicht verwunderlich ist. Solche Kissen unterstützen den Kopf nicht, so dass man die ganze Nacht mit einem schiefen Hals schläft.

Schnell eine Tablette eingeworfen und ins Bad – und schon fing der Ärger an. Weder Duschgel noch Body Lotion wurde erneuert oder aufgefüllt, die benutzten Handtücher des Vortages nicht durch neue ersetzt. Dies ist ja kein Problem, wenn es, wie in anderen 5*-Hotels zwei Badetücher pro Person gibt. Aber im Sheraton gibt es eben nur ein einziges pro Person.

Ein kurzer Anruf beim Housekeeping, ich wollte die Wartezeit mit einem Espresso überbrücken – wenn man denn die Kapseln aufgefüllt hätte. Also wieder ein Anruf und nach knapp 10 Minuten wurde zwei Kapseln gebracht, wie ich feststellen musste, mit entkoffeiniertem Kaffee…

Also ohne Kaffee ins Bad, bereits gegen 08:30 zum Frühstück ins entfernt liegende Restaurant. Dort das übliche Spiel, Hummus und Baba Ganoush,


heute jedoch noch ein Eiweißomelette, was man nach einem ersten Fehlversuch im zweiten Anlauf auch hinbekam.

Nach 15 Minuten Arbeit im Zimmer gingen wir nach unten, ich bestellte ein UBER Comfort zu den Pyramiden von Gizeh, für schlappe US$ 5.

Wie bereits geschrieben war ich im Januar 1984 mit 13 Jahren bereits dort, kann mich an kaum etwas erinnern, außer dass ich es im jugendlichen Alter nicht besonders spannend fand.

Hinaus aus der Innenstadt in die Randbezirke Kairos, Marina fiel so ganz langsam die Kinnlade herunter. Ich nehme das zurück mit ‚India Light‘, das war schon eher ‚Heavy India‘, auch das Gehupe.

Mehr als die Hälfte der Hochhäuser war nicht fertiggestellt, und trotzdem zum Teil bewohnt. Auch die Dächer der fertiggestellten Häuser waren oft nochmals um eine Etage Holzbaracken erweitert, ich weis aus Erzählungen meines ehemaligen Geschäftspartners, dass hier oft Hühner und Tauben gezüchtet werden.

Nach 40 Minuten Fahrt erreichten wir Gizeh, stiegen an den Pyramiden aus


und wurden sofort von ‚offiziellen Tourguides‘ überfallen. Wir müssten in die andere Richtung (wo natürlich die Pferdekarren warten), wir könnten das alles nicht zu Fuß erledigen, oder hier gäbe es Tickets für 200 Pfund statt der offiziellen 400 (die offiziellen kosten 200).

Freundlich wird man die Herren nicht los, erst als ich langsam aggressiv wurde und auf Russisch einige Dinge in einem bestimmten Ton sagte, ließen die Herrschaften von uns ab, wir konnten ungestört die Straße den Hang zum Ticketoffice hinauflaufen.

Dort entrichteten wir 200 Pfund pro Person, ca. US$ 13,


durften durch die Sicherheitsschleuse weiter zu den Pyramiden.

Hier trafen wir auch schon die ersten Ukrainer an, welche per Autobus aus Scharm zu den Pyramiden gekarrt werden, 8 Stunden Fahrt, 1 ½ Stunden an den Pyramiden – und wieder 8 Stunden zurück. Kein Kommentar.

Und hier fiel mir wieder ein weshalb ich die Pyramiden bereits beim ersten Mal nicht besonders beeindruckend fand: sicher, die Bauleistung ist unglaublich, jeder Quader 2.5 Tonnen schwer, ohne den Einsatz des Rades erbaut – aber es fehlt die Atmosphäre.




Vergleiche ich die Pyramiden von Gizeh mit zum Beispiel Ankor, dann fehlt etwas das einem in Erinnerung hängen bleibt.


Dazu diese extrem nervigen ‚Offiziellen‘, die einem dauernd Kamelritte und Kutschfahrten aufschwatzen wollen.


Ich kann ja verstehen, dass auch diese Menschen ihr Geld verdienen müssen, aber ich wurde so ganz langsam aggressiv. Auch dies zerstört das Erlebnis ‚Pyramiden‘ nachhaltig.

Das lustigste war das Betrachten der anderen Touristen, welche die typischen dämlichen Fotos machten (ich trage die Pyramiden, ich hebe die Pyramiden, ich schiebe die Pyramiden), sich dafür in die richtige Position brachten.

An der Cheops-Pyramide vorbei zur Chephren-Pyramide, welche, obwohl einige Meter niedriger, höher wirkt als die Chepos-Pyramide (denn sie liegt ca. 10 Meter höher auf dem Hügel).


Von hier liefen wir den Hügel wieder hinunter zur Sphinx, umrundeten diese und kamen durch den Eingang zum Aussichtspunkt.




Viel war auch hier nicht los,


ich möchte gar nicht wissen wie es hier ohne Covid aussieht. Und wieder diese lustigen Fotos, ‚ich boxe der Sphinx auf die Nase‘.

Mir war nicht in Erinnerung geblieben, dass der Kopf zum Körper eine dermaßen falsche Proportion hat, viel zu klein ist. Es gibt hierfür unterschiedliche Theorien, eine, dass dies während einer frühen Renovierung passiert ist, eine andere, dass die Sphinx früher einen Löwenkopf hatte, erst ein späterer Herrscher dies in ein menschliches Gesicht umwandeln ließ.

Auf dem Weg zum Ausgang kamen wir noch an einer ganzen Reihe von Ständen mit scheußlichen Souvenirs vorbei,


wurden wieder dauernd angelabert. Wenigstens gab es direkt am Ausgang eine Gelegenheit für ein nettes Foto, Sphinx mit Pyramiden im Hintergrund.


Ich bestellte sehr zum Unwillen der lokalen Taxi-Mafia ein UBER Comfort (zurück etwas teurer, ca. US$ 8), welches auch recht zügig erschien. Zum Glück, denn mir platzte so ganz langsam der Kragen.

Wieder durch die Randbezirke, wieder vorbei an Hochhäusern bei denen man sich fragte ‚sind die im Bau oder im Zerfall ?‘.


Alles sehr spannend, interessant – aber sicher nicht jedermanns Fall.

Im Hotel machten wir uns kurz frisch, nahmen das nächste UBER zum Restaurant ‚Zööba‘, wie das am Vorabend auf der Nilinsel Zamalek gelegen, um modern interpretierte ägyptische Küche in stylischem Ambiente zu genießen.


Neben dem Restaurant begutachteten wir einen lokalen Metzger, oder besser ‚Schlachter‘,


sowie Geschäfte für Süßwaren und Früchte.


Wir betraten das Restaurant, bekamen sofort einen Tisch und die Speisekarte vorgelegt.


Heute sollte es so richtig Ägyptisch werden, ich bestellte eine ganze Auswahl an typischen Gerichten, darunter ‚Ful Alexandria, zwei scharfe ‚Taameya‘, Linsensuppe, Koshari und ein mit Rinderleber, Tomaten und Kräutern gefülltes Sandwich, dazu eine Hibiskus-Limonade.


Das Koshari war nicht nach unserem Geschmack, ein Sattmacher aus Pasta, Hülsenfrüchten, gerösteten Zwiebeln und Sauce. Wenigstens gab es dazu noch eine Flasche mit scharfer Sauce, welche man hervorragend für die anderen Gerichte verwenden konnte.

Lebersandwich und Ful waren hervorragend, auch die ‚Taameya‘ schmeckten sehr gut, vor allem wenn man sie in die scharfe Sauce dippte.

Als Dessert noch ‚Rice Pudding Zööba‘, eine aufgepeppte Variante des herkömmlichen ägyptischen Milchreises.


Nachdem ich die Rechnung in Höhe von ca. US$ 14 beglichen hatte, ging es per UBER wieder zurück zum Hotel, wo wir uns 1 ½ Stunden ausruhten – ich schlief wie ein Stein.

Um 16 Uhr ‚ab ins Gym‘, 75 Minuten Powertraining, um das Mittagessen wieder von den Hüften zu bekommen.

Geht man jeden Tag um circa dieselbe Zeit ins Gym, man bekommt sehr schnell Kontakt mit den anderen Verrückten, welche jeden Tag ‚pumpen‘ gehen. So auch hier, wobei es sich um Locals handelt, welche ein Abonnement im Hotelgym haben. Hier wurde ich vom Nachtleben in Kairo unterrichtet, den angesagten Club, dem ‚Blue Nile‘ und der ‚Asia Bar‘, Lounge Clubs auf Nilschiffen. Interessant ist, dass man seinen Alkohol mitbringen kann, man dann pauschal ca. US$ 50 für Tisch, Service und alle benötigen Softdrinks bezahlt. Voll wären diese Clubs, in welcher Ägyptische- und Internationale Musik aufgelegt wird mittwochs, donnerstags und freitags, von 22 Uhr bis 1 Uhr.

Der Besuch der Club-Lounge (öffnet erst um 16 Uhr) auf Diet Pepsi und Espresso war nicht gerade figurfördernd – denn wir bekamen unaufgefordert eine Etagere mit ägyptischen (unten) und internationalen (oben) Süßspeisen vorgesetzt, von welcher wir die Hälfte verputzten.


Mein persönlicher Hoteltipp: das Sheraton würde ich wegen der Lage nicht mehr buchen, eher das Marriott, welches auf der Nilinsel liegt, in unmittelbarer Nähe stylischer Geschäfte, Cafés und Restaurants, einfach in einer schöneren Gegend. Alternativ das ‚Sofitel Cairo Nile El Gezirah‘, an der Südspitze der Nilinsel. Zum einen gefällt mir das Gebäude, reiner Brutalismus,


zum anderen ist es das wohl einzige Hotel, welches direkt am Nil liegt, ohne Straße zwischen Hotelkomplex mit Pool und Nil.

Nachdem wir uns etwas von den Strapazen erholt hatten, machten wir uns frisch (man duscht hier mindestens 3x am Tag, um den ganzen Stau und Sand abzuwaschen), brezelten uns auf, nahmen für ganze 86 Cent ein UBER zum vielfach ausgezeichneten (Top-10-Restaurants-Afrika) und hochgelobten (Google & TA) Asia-Fusion-Restaurant ‚L’Asiatique‘, welches sich im ‚Le Pacha 1901‘ befindet, einem gedockten Boot an der Zalamek Insel.


Das Boot beherbergt insgesamt 7 Restaurants,


leider befindet sich das L’Asiatique auf der Inselseite, also ohne jeglichen Ausblick auf den Nil.


Als wir um 20:30 eintrafen war das Restaurant noch sehr leer, was sich jedoch, zu unserer großen Verwunderung, innerhalb der nächsten Stunde ändern sollte.

Das Interieur, um es nett zu beschreiben, ist etwas ‚angestaubt‘, etwas 70er, inklusive der schweren, roten Damastservietten.


Ein weiteres Relikt einer vergangenen Zeit: man darf im Restaurant rauchen !!! Das mussten wir ausnutzen, wann habe ich das das letzte Mal erleben dürfen…


Aus der Speisekarte wählte ich ‚Pekingente‘ als Vorspeise, gefolgt von einer Sushiauswahl für 2 Personen – wir waren gespannt des da kommenden.

Die Pekingente musste man wirklich in Anführungszeichen setzen, denn in China hätte man einen Koch dafür erschossen: das Fleisch war, Entschuldigung, so furztrocken, dass es schon grau war, die Haut dafür elastisch wie Gummi. Das Ganze war zudem so lieblos geschnitten, man hätte eher von ‚zerhackt‘ sprechen können.


Da man dieses Gericht wirklich nicht essen konnte (man hätte einen Liter Wasser pro Bissen gebraucht), ließ ich es zurückgehen. Der Restaurantleiter erschien, bestand darauf uns eine neue Portion zubereiten zu lassen – welche sich leider von der ersten nicht unterschied, und deshalb ebenfalls zurückging.

Nun wurde unsere Sushi-Auswahl aufgefahren, mit einem guten Fisch-Reis-Verhältnis – ansonsten absoluter Standard, selbst für Home-Delivery-Sushi.


Als kleine Überraschung servierte uns der Restaurantleiter persönlich den Dritten Versuch Pekingente, sagte er würde nur gerne unsere Meinung hören.

Da das Fleisch schon dermaßen grau war, das Fleisch komplett zerfiel, nur von der elastischen Haut zusammengehalten wurde, legte ich ein Stück auf meinen Teller, übergab ihm diesen und forderte ihn auf es selbst zu probieren.

Tapfer nahm er das Stück Ente in den Mund und fing an zu kauen. Und kaute und kaute und kaute – bis er sich ein Glas Wasser einschenkte und damit das Fleisch endlich runterspülen konnte.

Er schaute mich nur an, nahm kommentarlos die Platte mit der Pekingente und verschwand in Richtung Küche.

Ich wollte gerade nach der Rechnung fragen als der Restaurantleiter mit zwei großen Tellern an unserem Tisch erschien, diese abstellte und verkündete, dass diese beiden Desserts als Entschuldigung aufs Haus gingen,


er würde persönlich veranlassen, dass die Ente von der Speisekarte verschwände.

Und diese beiden Desserts bildeten auch wirklich die Highlights des Abendessens, sowohl die das Parfait, vor allem aber die tarte aux dattes, waren ausgesprochen gut. Ich konnte kaum glauben, dass diese beiden Desserts im gleichen Restaurant wie die Pekingente zubereitet wurden.

Inklusive 2 Coke Zero, Steuern und 12% Service kam die Rechnung auf US$ 42.

Als wir das Schiff in Richtung Straße verließen wunderten wir uns über den Stau – das ganze stylische Kairo war auf dem Weg zu den Clubs auf den Nilboten – mein neuer Bekannter aus dem Gym hatte nicht zu viel versprochen. Die Damen zurechtgemacht, die Autos plötzlich statt alter Peugeots zu modischen SUVs aus Deutscher und Englischer Produktion mutiert.

Wir waren allerdings nach dem vielen Laufen und dem Sport ziemlich fertig, nahmen wieder ein UBER zurück zum Hotel.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
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Travelhack:
seit ich mich erinnern kann, nehme ich mein wunderbares Nackenstützkissen von zu Hause mit auf Reisen. Egal ob eintägiger Kurztrip oder 4 Wochen Urlaub. Ja, dafür werde ich oft verspottet :yes: aber mein Schlaf ist dadurch um ein vielfaches erholsamer, da man die Hotel-Kopfkissen alle gepflegt vergessen kann.

Lieber verzichte ich auf ein paar Hemden oder Hosen wenn es im Koffer eng wird. Und du bist ja auch öfter mal mit großem Gepäck unterwegs, so dass sich da ein Plätzchen finden sollte...
 
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Rüdig

Reguläres Mitglied
24.11.2019
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30.03.2021, Tag 3

Dazu diese extrem nervigen ‚Offiziellen‘, die einem dauernd Kamelritte und Kutschfahrten aufschwatzen wollen.

Echt schade, dass das noch immer nicht nachgelassen hat. So kann gar keine "Atmosphäre" aufkommen. Ich fand die Bauwerke phänomenal, aber wenn einem bei der Hinfahrt jemand ungebeten hinten ins Auto steigt und einen auf "Touri-Guide" macht und erst nach gewaltigem Gezeter wieder aussteigt, jemand eine Art Turban auspackt und ungewünscht auf den Kopf streift und dann Geld haben möchte ect., hää? :censored:
Hat mich extrem genervt und fand ich schade.

Jedenfalls DANKE für Deine klasse Fotoreportage!
 
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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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Echt schade, dass das noch immer nicht nachgelassen hat. So kann gar keine "Atmosphäre" aufkommen. Ich fand die Bauwerke phänomenal, aber wenn einem bei der Hinfahrt jemand ungebeten hinten ins Auto steigt und einen auf "Touri-Guide" macht und erst nach gewaltigem Gezeter wieder aussteigt, jemand eine Art Turban auspackt und ungewünscht auf den Kopf streift und dann Geld haben möchte ect., hää? :censored:
Hat mich extrem genervt und fand ich schade.

Jedenfalls DANKE für Deine klasse Fotoreportage!

Interessant, denn letztes Jahr so gegen Ende Februar, war bei den Pyramiden deutlich weniger los als im hiesigen TR beschrieben und ehrlich gesagt war ich verwundert, fast überhaupt nicht angesprochen zu werden von irgendwelchen 'Guides' und Souvenirverkäufern. Zwei-drei Typen wollten mir einen Kamelritt aufschwatzen, aber die war man schnell los.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
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FRA
30.03.2021, Tag 3

Mehr als die Hälfte der Hochhäuser war nicht fertiggestellt, und trotzdem zum Teil bewohnt. Auch die Dächer der fertiggestellten Häuser waren oft nochmals um eine Etage Holzbaracken erweitert, ich weis aus Erzählungen meines ehemaligen Geschäftspartners, dass hier oft Hühner und Tauben gezüchtet werden.

Uns (meiner +1 und mir) wurde bei einem Besuch in Cairo erzählt, die Hochhäuser würden absichtlich nicht fertiggestellt, weil ein Großteil der Steuern und Gebühren erst bei Fertigstellung anfallen würden.
 
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pepone100

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06.12.2011
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Uns (meiner +1 und mir) wurde bei einem Besuch in Cairo erzählt, die Hochhäuser würden absichtlich nicht fertiggestellt, weil ein Großteil der Steuern und Gebühren erst bei Fertigstellung anfallen würden.
Diese Info hatten wir damals auch von Einheimischen bekommen die in der Baubranche tätig sind.
 
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Hauptmann Fuchs

Erfahrenes Mitglied
06.04.2011
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Interessant, denn letztes Jahr so gegen Ende Februar, war bei den Pyramiden deutlich weniger los als im hiesigen TR beschrieben und ehrlich gesagt war ich verwundert, fast überhaupt nicht angesprochen zu werden von irgendwelchen 'Guides' und Souvenirverkäufern. Zwei-drei Typen wollten mir einen Kamelritt aufschwatzen, aber die war man schnell los.

Vielleicht wird von den Verkäufern geprofilet und siehst du recht knauserig aus :)

Diese Info hatten wir damals auch von Einheimischen bekommen die in der Baubranche tätig sind.

Was aber in 117/2014 wohl korrigiert wurde, es sei denn es sind Wohnungen aus der Nasserzeit mit sehr niedrigen Mieten (da hat es aber keinen Einfluss ob es jetzt fertiggestellt wurde oder nicht).

To expand the tax base, the new law applies to all properties in the country, including those under construction, whereas under the 1954 law, taxes were applied only to properties within city boundaries (or “Kurdūn” in Arabic), accounting for just one-third of all properties in Egypt, and properties under construction were exempt (Article 2, The Egyptian Gazette, 1954).

Übrigens gilt das auch für Griechenland, wo Steuergesetz 4223/2013 (A/4/A.2) stipuliert dass es nur für Gebäuden in Anbau und ohne Anschluss am Elektrizitätsnetz eine Steuerreduktion von 40% gilt, und ebenso für leere Gebäuden, unabhängig davon ob sie fertig sind oder nicht.
 
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flyDPS

Erfahrenes Mitglied
29.05.2016
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Wieder durch die Randbezirke, wieder vorbei an Hochhäusern bei denen man sich fragte ‚sind die im Bau oder im Zerfall ?‘.


Ich finde das immer interessant, um „New Cairo“ ins rechte Augenlicht zu locken. Wie kann man denn auf die Idee kommen, eine ganz neue Hauptstadt am Reisebrett zu planen und zu bauen?


Ganz einfach, man schaut sich den Zustand der bestehenden an, Gebäude, Verkehrswege (schlechte Straßen mit ständigem Stau, uralte und vergammelte U-Bahn...) und sonstige Infrastruktur. Da ist schlichtweg keine Basis vorhanden, auf der man aufsetzen könnte.


Das „alte“ Kairo wird natürlich nicht verschwinden und für niedrigere Einkommensschichten das Zuhause bleiben - also die ganz überwiegende Mehrzahl der Einwohner.

P.S. - vielen Dank für den neuen Reisebericht und das Mitnehmen!
 
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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
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HAM
Eines verstehe ich noch nicht: In Kiev brauchst Du einen Bodyguard, aber in Kairo gehst Du ohne raus?
 

HON/UA

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28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
31.03.2021, Tag 4

Früh waren wir wach, diesmal hatten wir für Kaffeekapseln am Vortag gesorgt, so dass wir unseren Tag mit einem Espresso auf dem Balkon mit dem Konzert von hunderten Autohupen beginnen konnten.

Das Frühstück, as usual, mit frischem Guaven- und Erdbeersaft, Hummus, Baba Ganoush etc. sowie Nilblick.


Die Frage welches Archäologische Museum denn nun geöffnet sei erhitze die Gemüter des Hotelpersonals: die einen sagten so, die anderen so. Ein Anruf klärte das Rätsel auf, das Neue Museum in Gizeh sei noch geschlossen, man schickte uns ins alte, 1902 eröffnete am Tahrir Square.

Sobald wir aus dem Taxi ausstiegen kam auch schon ein ‚Mitarbeiter‘ des Museums auf uns zu, welcher uns informierte, dass das Museum am Vormittag nur für Gruppen geöffnet wäre, er uns aber bis zur Öffnung für Individualtouristen die Stadt und die interessanten Bazare zeigen könne.

Ich war wirklich verblüfft ob der dreisten Tour, schaute ihn wohl etwas entgeistert an, worauf er in Richtung Museumparkplatz zeigte und sagte ‚see all the busses !‘. Ich schaute und sah deren genau 2… ich konnte nicht anders als zu lachen anzufangen, was dem ‚Museumsmitarbeiter‘ wohl dann doch zeigte wie dumm seine Masche war – und von uns abließ.

Kurz bevor wir das Museum betraten rief mich ein Freund aus Belgrad an, welcher sich für mich wegen der Impfung von Ausländern in Serbien erkundigt hatte. Die Nachricht, dass sich in Serbien auch Ausländer impfen lassen können, ohne große Voranmeldung, nur mit einer Serbischen Mobiltelefonnummer den Antrag stellen können, stimmt weiterhin. Allerdings bekommt man den ‚übriggebliebenen‘ Impfstoff, also den, den kein Serbe will, sprich AstraZeneca. Nur als Serbe kann man frei wählen zwischen Pfizer, Moderne, Sputnik, Sinovac und AstraZeneca. Die Anfrage ob ich über bestehende Kontakte die Auswahl auf Pfizer und Sputnik einschränken kann läuft.

Durch die Sicherheitsschleuse und zum Ticketschalter, wo wir die Tickets zu 200 Pfund/Person erwarben.

Das Gebäude ist eindrucksvoll, mir persönlich gefällt es besser als das neue Museum, an welchem wir am Vortag vorbeigefahren sind.


Schon standen wir in der großen Halle,


begannen die teilweise knapp 5‘000 Jahre alten Exponate zu betrachten. Leider sind die meisten Exponate schlecht oder gar nicht beschrieben, was dem Verständnis nicht gerade zuträglich ist und das Ganze etwas uninteressant gestaltet.

Zudem ist das Museum im Umbruch, oder besser im Umzug – aber vielleicht ist dies, typisch Ägypten, einfach immer so.


Einige Exponate waren für ihr Alter beeindruckend gestaltet,


andere zauberten wegen der Idealisierung ein Lächeln auf unsere Gesichter.


Überhaupt, wenn man sich die Statuen betrachtet, stellt sich die Frage wie oft und wie lange die Pharaonen und die Damen im Gym weilten, denn fast alle haben herausragende Figuren.


Einige Räume waren wegen des Umzugs komplett abgesperrt, in anderen die Exponate zum Teil bereits nicht mehr vorhanden.


Sicher, es gab noch einige eindrucksvolle Stücke,




aber gerade die Kammern des Tutanchamuns waren wegen der Umzugsmaßnahmen nicht einsehbar.


Trotzdem die vollen 200 Pfund Eintritt zu verlangen ist schon frech.

Ziemlich schnell wiederholt sich alles, die schiere Menge der Exponate ohne Beschreibung erschlägt einen regelrecht. 90% der Exponate könnte man ins Lager schicken, es würde nichts fehlen. Besser würde man besondere Stücke ausstellen und damit vom Rest abheben, zusätzlich ordentlich Beschriften, dem Besucher wäre sehr geholfen.

Gerade im 2. Stockwerk stapeln sich gefühlt 1‘000 Sarkophage, 20 würden es auch tun: Klasse statt Masse.

Nach 1 ½ Stunden verließen wir das Museum, es war zu früh für ein Mittagessen, ins Hotel wollten wir auch nicht zurück.

So entschieden wir uns für einen 2.5 km Fußmarsch zum ausgewählten Mittagessen, auch um Platz im Magen zu schaffen.

Dies war wohl die beste Entscheidung des Tages, denn dieser Spaziergang durch das alte Kairo war für uns interessanter als das Museum.

Wir kamen am Senat vorbei, der historischen Amerikanischen Universität Kairos, immer tiefer in die Viertel der Stadt, in welchem die einfachen Menschen wohnen, wahrscheinlich wenig Touristen zu Gesicht bekommen.


Sicher, hier war es weder sauber noch wohlriechend – die Menschen dafür sehr freundlich. Aus einer Bäckerei durften wir zum Beispiel erst wieder hinaus, nachdem wir verschiedene Süßigkeiten probiert hatten. Man war, ohne aufdringlich zu sein, ohne uns etwas verkaufen zu wollen, sichtlich erfreut über Touristen.

Die Straßen waren gesäumt von Leben, kleinen Geschäften, Straßencafés, in welchen nur Männer saßen, und Autowerkstätten.


Interessant war auch ein Blick in die Seitengassen. Man kann schwer sagen, dass die Zeit stehengeblieben ist – denn Ägypten war einmal ein Hochkulturland. Viel ist davon leider nicht übriggeblieben, wenn selbst in der Innenstadt Nutztiere gehalten werden.


Unser Ziel war das beste ‚Hawawshi‘ Kairos, welches bei einem Metzger unweit des Abdeen-Palastes serviert wird.

Gegen 12:45 erreichten wir ‚Hawawshi Al-Refaie (bis 14:00 geöffnet),


gaben unsere Bestellung für ein Hawawshi mit Fleisch und Doppelkäse auf, wurden in den einfachen Innenraum geführt, wo wir an einem kleinen Tisch platznehmen durften.

Nach einigen Minuten wurde uns das frisch zubereitete Hawawshi serviert, extrem heiß, und bei weitem nicht so fettig wie das vor zwei Tagen verspeiste.


Der Unterschied war auch im Geschmack klar zu erkennen, gut gewürzt mit einer leichten pfeffrigen Schärfte – dazu wunderbar kross.

Nachdem ich die US$ 2 für unser Mittagessen entrichtet hatte bestellte ich ein UBER, welches uns durch den starken Verkehr und die engen Gassen der Innenstadt in Richtung Nil brachte. Heute entdeckten wir den ersten ‚Slavuta‘, ein grässliches Gefährt aus Ukrainischer Produktion, ein Auto das auch bei uns zuhause niemand geschenkt möchte.

Gegen 14 Uhr waren wir wieder im Hotel, begaben uns aufs Zimmer und erholten uns von den Eindrücken des Tages.

Mittlerweile meldete sich auch mein Bodyguard, welcher am späten Nachmittag in Sharm-El-Sheikh angekommen war, sich nun im Hilton Shark befand und sich mit Freundin bereits in der Sonne brutzeln ließ. EUR 500 für 2 Personen, inklusive Charterflügen, PCR-Tests, Visum-Stickern, 6 Übernachtungen All-Inklusive und noch einer kostenlosen Tauchtour – auch wenn das Hotel nicht gerade toll ist und das Essen vom Buffet kommt, dagegen kann man nichts sagen. Ich wollte es allerdings nicht geschenkt, das ist mein persönlicher Alptraum von einem Urlaub.

Gegen 15:30 begaben wir uns für 1 ½ Stunden ins Gym, im Anschluss in die Club-Lounge, um uns bei Diet Pepsi und doppeltem Espresso wieder etwas Lebensgeister einzuhauchen.


Leider erreichte uns hier auch die Nachricht, dass der Lockdown in der Ukraine ab dem 5. April zu einem Shutdown umgewandelt wird, Schulen und Kindergärten schließen, Beautysalons ebenfalls, der öffentliche Nahverkehr inklusive Metro und Bussen wird komplett eingestellt. Angeblich benötigt man sogar eine Genehmigung, um in andere Städte zu fahren. Logischerweise wird der Innerukrainische Flugverkehr jedoch nicht eingestellt.

Ich versuchte unsere flexiblen Tickets auf ein späteres Datum zu verlegen, was mir jedoch nicht gelang, denn die Website zeigte an, dass dies nicht zulässig ist. Ich schrieb eine Email an das UIA Office in Kairo, in der Hoffnung, dass diese mir Antwort geben können. Wenn nicht kaufe ich eben neue Tickets. Somit haben wir, wie vor einem Jahr, mal wieder aus einem ursprünglichen 4 ½-Tages-Trip einen Urlaub gemacht, dessen Ende offen ist.

Um 18:30 waren wir schon mehrfach zum Bonvoy-Event mit Hoteldirektor in der Club-Lounge eingeladen worden, das Team wollte wohl sicherstellen, dass der Hoteldirektor nicht alleine in der riesigen Lounge steht und den ganzen Alkohol trinken muss.

So war die Lounge bei unserem Eintreffen bereits gut besucht, ein Barkeeper versorgte die Gäste mit Cocktails, uns, zur Verwunderung des Personals, mit dem üblichen Diet Pepsi.

Die angebotenen Häppchen waren eher grauenvoll, sahen schon nicht besonders ansprechen aus, so dass wir dankend ablehnten. Wieso sollte man in einer Stadt, welche wunderbares Essen zu extrem günstigen Preisen bietet, sich den Bauch mit Club-Lounge-Food füllen.

Aus dem 26. Stockwerk sahen wir die Staus auf allen uns umgebenden Straßen, wir entschieden uns ins Zimmer zurückzukehren, dort etwas abzuwarten bis sich die Verkehrssituation gebessert hatte.

Kurz vor 21 Uhr dann per UBER wieder nach Zamalek, heute sollte es Peruanische Küche in einem der angesagtesten Restaurants der Stadt werden, untergebracht in einem wunderschönen Gebäude im Bauhausstil, wie man es genau so auch in Tel Aviv finden könnte.

Das ‚Mezcal‘ liegt im ersten Obergeschoss, Eintritt nach Klingeln und Face-Control.


Zu unserer Überraschung war das Restaurant sehr gut besucht,


schon die Deutschen SUVs und Sportwagen vor der Türe hätte uns darauf schließen lassen können. Obwohl wir nicht reserviert hatten bekamen wir sofort einen netten Zweiertisch.

Wer sich gerne gepflegt unterhalten möchte oder einen romantischen Abend verbringen will, ist hier komplett fehl am Platze. Wer dagegen, wie wir, ‚Party‘ sucht, ist im Mezcal genau richtig. Alles extrem stylisch, dazu super Musik in adäquater Lautstärke, Unterhaltung als kaum möglich. Dubai kann gegen diese Location komplett einpacken, denn hier verkehren die wohlhabenden Locals, und nicht irgendwelche Fakes, die das ganze Jahr gespart haben, um 5 Tage auf dicke Hose machen.

Wir erhielten die Speisekarte, ich wählte dreierlei Ceviche,


Mango-Crevetten Taccos


und eine Rolle mit Thunfisch und Tempura-Crevetten.


Die Gerichten waren, im Gegensatz zum hochgelobten L’Asiatique, authentisch und sehr schmackhaft, beinahe besser als die peruanische Küche, welche wir in Dubai genießen durften.

Gegen 22 Uhr wurde die Musik nochmals lauter, die Stimmung ausgelassener, man fing an an den Tischen zu tanzen, bei arabischer Musik wurden Papierservietten in die Luft geworfen.

Unsere rote Sangria war ebenfalls köstlich, wenn sie auch irgendwie mehr an Glühwein erinnerte, eher als Dessert zu sehen war – dafür aber recht stark.

Bis Mitternacht tanzen wir, dann wurde, wegen Covid die Musik langsam heruntergefahren und schließlich ganz abgestellt.

Die Rechnung für diesen ausgelassenen Abend mit köstlichem Essen kam auf US$ 55, inklusive zwei Gläsern recht teurer Sangria. Ein Schnapper für einen solchen Abend.

Per UBER zurück zum Hotel, nach dem bisher eindeutig und bei weitem besten Abend in Ägyptens Hauptstadt.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
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Odessa/ODS/UA
01.04.2021, Tag 5

Da es in der Nacht etwas später wurde, wir für den heutigen Tag bis zum Abend nichts großes geplant hatten, genehmigten wir uns etwas mehr Schlaf, gingen zum Frühstück, aßen die übliche Portion Hummus und Baba Ganoush, dazu ein Eiweißomelette, Espresso, Guaven- und Erdbeersaft.

Da der Aufenthalt in Ägypten nun etwas länger wird unterhielten wir uns über die möglichen Optionen. Flüge nach Sansibar fielen aus, da dies einfach zu lange und zu umständlich ist, Äthiopien hat 7 Tage Quarantäne bei Ankunft.

Generell gefällt uns beiden zudem Kairo so gut, dass es aktuell keinen Grund gibt den Großteil der zusätzlichen Tage hier zu verbringen. Zudem ist Kairo eine gute Basis.

Nachdem wir dies für uns geklärt hatten buchte ich ein Bonvoy-Hotel (welches dürfte klar sein), jedoch so, dass wir immer kurzfristig entscheiden können ein oder zwei Tage an anderen Orten zu verbringen.

Als diese generelle Entscheidung getroffen war gingen wir ins Gym und stellten zu unserer Verwunderung fest, dass das riesige Zeltdach über dem Pool verschwunden war.


1 ½ Stunden Gym und im Anschluss Koffer gepackt, denn am späten Nachmittag stand ein Tapetenwechsel an.

Zum Mittagessen ging es per UBER wieder auf die Zamalek Insel, uns hatte es bei ‚Zööba‘ so gut geschmeckt, dass wir dies vor Abflug aus Kairo nochmals genießen wollten.

Der Andrang im Restaurant war riesig, wir bekamen nur zwei Plätze an einem Stehtresen, draußen wartete die Zööbaeigene Flotte für Delivery.


Heute bestellten wir die Ägyptischen Vorspeisen, für Marina Shawarma (leider nur mit Huhn erhältlich), für mich das Pita-Sandwich mit Ägyptischer Wurst und als Dessert den traditionellen Milchreis.


Nach diesem leckeren und preisgünstigen Mahl (US$ 11) wieder zurück zum Sheraton, wir ruhten uns etwas aus, bevor wir uns gegen 16 Uhr in die Club-Lounge begaben, einen Espresso zu uns nahmen, die Rechnung beglichen.

Um 16:45 bestellte ich ein UBER Comfort zum Flughafen, welches zu unserer großen Verwunderung bereits nach 2 Minuten eintraf.

Durch den dicksten Feierabendverkehr ging es am Tahrir Platz vorbei, über verstopfte Hochstraßen


zwischen ehemals wunderschönen, nun zerfallenden Kolonialbauten Richtung Osten, zum Kairoer Flughafen.


Obwohl Google ein Fahrtzeit von 80 Minuten angab, kamen wir dort bereits nach einer knappen Stunde an, unser Taxi lud uns am Terminal 3 Domestic aus.


Mit Sack und Pack ins leere Terminal,


durch die Sicherheitskontrolle zum Check-In der Egyptair.




Wie ihr Euch denken könnt war dort relativ wenig los, es standen für den gesamten Rest des Tages 6 Flüge an.

Freundlich wurden wir eingecheckt, erhielten die Bordkarten, liefen zur Business-Class-Lounge, die bei unserem Eintreffen noch sehr leer war – was sich jedoch noch ändern sollte.


Highlight war eine Passagierin mit Tochter, welche nicht eingelassen wurde, dann lautstark protestierte, sich förmlich weigerte zu gehen. So bekamen wir alle mit, dass deren Ehemann eine Goldkarte besäße, sie sich deshalb berechtig fühlte auch ohne Gatten die Lounge zu nutzen. Irgendwann schrie sie förmlich ‚Discrimination !‘ und machte sich von dannen.

Das Essens- und Getränkeangebot war ziemlich schlecht – aber in diesen Tagen besser als nichts.


Um 19:10 machten wir uns auf zu Gate F37, einem Busgate im Erdgeschoss, die Anzahl der wartenden Passagiere ließ auf einen gut gebuchten Flug schließen.


Business-Class- und *A-Gold-Gäste wurden zuerst aufgerufen, mit einem gesonderten Bus zum Flugzeug gebracht.

Ich hatte zwei Plätze in einem 2-er Block reserviert, kuschelig, aber dafür ohne eine fremde Person neben/zwischen uns.

Als die restlichen Passagiere eintrafen fiel ‚Social Distancing‘ flach, es wurde wie zu normalen Zeiten gedrückt und geschoben.

20 Minuten nach offizieller Abflugzeit standen wir noch immer am Boden. Wann wir schlussendlich abflogen kann ich nicht sagen, denn ich habe, wie so oft, den Take-Off und den Wasser-Service komplett verschlafen.

Dies war mein erster Flug mit einem Airbus 220 – und in meinen Augen ist der Unterschied zu einer Embaer 190/195 gravierend. Ist die Embraer eher ein Mercedes, würde ich den Airbus 220 mit einem BMW vergleichen. Alles fühlt sich schneller, direkter, straffer an. Der Wechsel in den Sinkflug ergab ein leichtes Achterbahngefühl.

Mit gut 30 Minuten Verspätung kamen wir am SSH-Flughafen an. Nachdem wir die Parkposition erreicht hatten forderte die Crew zu Social Distancing auf. Nutzlos ! Während wir sitzen blieben standen alle anderen auf, quetschten sich in den Gang.

Als die Türen öffneten wurden wir in kleinen Gruppen zum Bus geführt. Dies bewirkte, dass die Fluggäste noch länger dichtgedrängt in Gang standen.

Wenigstens kamen unsere Koffer als erste aufs Band, wir gingen nach draußen, stellten uns der lokalen Taxi-Mafia, welche US$ 20 für die 13 Kilometer zum Hotel aufrief – in Kairo hätte das, trotz Stau, keine 5 gekostet.

Ich schob unser Gepäck in Richtung Straße, in der Annahme dort ein normales Taxi zu finden – doch sah ich dort um 21:30 fast keine Autos mehr. Wenigstens zeigte meine Entschlossenheit Wirkung, ein Fahrer senkte den Preis auf 17, schließlich auf US$ 13. Noch immer viel zu viel – aber ich wollte ins Hotel.

Durch Polizeisperren ging es an bunt beleuchteten Hotels und russisch beschrifteten Geschäften vorbei, bis wir das Steigenberger Alcazar erreichten.


Ich hatte mich für Steigenberger entschieden, in der Hoffnung dort nicht nur Russen und Ukrainer anzutreffen, sonst hätte ich ja auch zuhause bleiben können.

Der erste Eindruck war ganz nett, die Lobby hübsch gemacht.


Leider stellte ich schnell fest, dass meine Hoffnung falsch war – 95% Russen/Ukrainer, teilweise in Jogginganzügen. Und das bei einem Hotel das immerhin US$ 300/Nacht für das günstigste Zimmer mit Frühstück aufruft, US$ 580 für All-Inclusive.

Wir wurden gebeten Platz zu nehmen, es würde etwas dauern. Uns gegenüber saß eine Russin oder Ukrainerin im mittleren Alter mit weit geschnittenen Shorts, welche breitbeinig ihre Füße mit dreckigen Schuhen auf den Tisch gelegt hatte. Die Aussicht war erschreckend, vor allem da sie keine Unterwäsche trug.

Ich wollte nie, nie AI, also hatte ich in weiser Voraussicht nur mit Frühstück und Abendessen gebucht. Als mir gesagt wurde, dass wir das Abendessen nur am Buffet einnehmen könnten, bat ich die Buchung auf ‚mit Frühstück‘ abzuändern. Ich hasse warmgehaltenes Essen vom Buffet. Für mich hat das Airline-Lounge-Niveau.

Endlich nach über 40 Minuten des Wartens wurden wir per Buggy zu unserem Zimmer gefahren, vorbei an vielen Familien mit kleinen Kindern – meine Welt.

Als wir in unserem Zimmer im 1. OG ankamen mussten wir mit Schrecken feststellen, dass es sich um ein Zweibettzimmer handelte. Obwohl ich in der Reservierung ausdrücklich Kingsizebed angegeben, dafür eine Bestätigung erhalten hatte.

Anruf bei der Rezeption, man hätte kein anderes Zimmer. Ich machte Druck. Okay, wir sollten wieder mit Gepäck zur Rezeption zurückkommen.

Als fuhren wir wieder zurück, gingen zur Rezeption, wo uns mitgeteilt wurde man hätte nun ein Zimmer mit Kingsizebett gefunden, man müsse es aber noch reinigen, es wäre in 45 Minuten bezugsbereit. Es war mittlerweile fast 23 Uhr – und wir hatten Hunger.

Natürlich hatten die Restaurants bereits geschlossen, wir wurden gebeten uns in die Bar zu begeben, dort könnten wir auf unsere Kosten ein paar Snacks essen. Egal, gesagt, getan, wir nahmen an einem Tisch in der Bar Platz, fragten nach der Speisekarte.

Der Kellner sah uns verwirrt an und sagte ‚hier gibt es nichts zu essen, auch keine Snacks‘.

So ganz, ganz langsam platze mir der Kragen, ich ging zurück zur Rezeption, zu dem Herrn, der uns in die Bar zum Essen geschickt hatte.

Nun eilte der Duty-Manager herbei, entschuldigte sich für die Fehlinformation, unser Zimmer wäre bald bezugsbereit, wir könnten etwas aus dem Room-Service-Menü bestellen.

Ganz ehrlich, ich wollte nur noch weg, es war kurz vor Mitternacht, ich war hungrig, Marina hatte Bauchschmerzen. Ich fragte ob wir stornieren könnten, dass wir nur noch weg wollten. Der Duty-Manager war sehr freundlich, bot uns an eine Nacht kostenlos im Hotel zu übernachten, so dass wir am nächsten Tag in Ruhe abreisen könnten. Normalerweise hätte ich das abgelehnt, aber es war spät und wir brauchten dringend etwas zu essen.

Die Speisekarte hob unsere Laune nicht, uns wurde klar wie das Essen im Hotel aussieht, kompletter Standard, kein einziges lokales Gericht, Pasta, Pizza, Club-Sandwich, Caesar-Salad. Doch man bot uns an ein Sandwich zu machen, dazu Hummus und Baba Ganoush zu reichen.

Endlich war unser Zimmer gereinigt, per Buggy ging es zu einem Zimmerkomplex näher am Meer.

Das Zimmer war deutlich schöner als das Vorherige,






dafür im Erdgeschoss, mit Terrasse direkt auf einen der vielen Wege gehend. Keinerlei Privatsphäre, selbst tagsüber müsste man immer die Gardinen schließen. Dazu sind die Fenster so schlecht isoliert, dass man jedes Wort hört, welches draußen gesprochen wird.

Wir packten das Nötigste aus und gegen 00:45 kam endlich unser Essen.


Totgegrilltes Hühnerfilet, Gemüse, welches zuerst gekocht und dann gegrillt wurde, latschige Pommes sowie Hummus und Baba Ganoush, das nach fast nichts schmeckte.

Als wäre das noch nicht genug ist zudem das Internet so langsam, dass fast keine Seite lädt, man auf mobiles Internet wechseln muss.

Jetzt mag man sagen ‚wieso regt der sich wegen ein paar Kleinigkeiten auf ?‘, aber für US$ 300/Nacht, in Ägypten, erwarte ich schon, dass alles reibungslos abläuft.
 

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02.04.2021, Tag 5 (Teil 1, weil nur maximal 10'000 Zeichen zulässig)

Der Plan war etwas länger zu schlafen, zu frühstücken, um dann aus dem Hotel auszuchecken.

Leider gelang das ‘etwas länger schlafen’ aus 3 Gründen nicht:
1.) um 06:30 wurde es ziemlich hell, die Verdunkelung des Zimmers war nicht durchdacht


2.) wegen der schlechten Schallisolierung der Fenster drangen alle Gespräche der am Zimmer vorbeilaufenden ungefiltert zu uns herein


3.) um 07:30 donnerte das erste Flugzeug im Steigflug über uns hinweg.

So waren wir ungewollt früh auf den Beinen, ich machte mich auf die Hotelanlage etwas zu erkunden - alles ziemlich geleckt, unpersönlich.








Diese Hotelanlage könnte im Prinzip überall auf der Welt stehen.

Interessant war auch, dass ich bei meiner Erkundung mehr Gespräche in ukrainischer Sprache hörte als in Kiev.

Das Badezimmer war, wie auch das Zimmer, ziemlich spärlich beleuchtet, ein gewisses Problem wenn man immer die Vorhänge komplett geschlossen halten muss, um Privatsphäre zu haben.

Auch die Duschgel-/Shampoospender erinnerten mich mehr an ein IBIS oder aloft.


Um 9 machten wir uns auf zum Frühstücksbüffet, für mich war bereits verwunderlich, dass man am Eingang nicht empfangen und einen Tisch zugewiesen bekam. Stattdessen geht man einfach hinein, sucht sich einen leeren Tisch und geht zum Buffet, bedient sich.

Die Säfte waren nicht frisch, somit wurden sie ausgelassen,


ebenso das zum Frühstück angebotene Bier.


Die Eierstation


bereitete Omelettes auf Vorrat, mit allem (ist ja All-Inclusive).


Auf Nachfrage wurden mir allerdings Eiweißomelettes mit Chili zubereitet, dazu ganz ordentlichen gebeizten Lachs.


Ansonsten erinnerte das Angebot nicht an 5*, aber dies hatte ich auch nicht (mehr) erwartet.


Dafür war ich verwundert, dass es keine Teelöffel gab, auch nicht zum servierten Espresso. Ich schaute mich um und erkannte, dass dies ‘Standard’ war, denn die anderen Gäste rührten den Kaffee mit der Griffseite der Gabel oder Esslöffeln um.

Als dann doch der Kellner beim Abräumen unsere Teller aus Versehen mit voller Wucht den Oberarm ins Gesicht rammte, war ich mit meiner Geduld fast am Ende, wir gingen besser zum Zimmer zurück, wo leider unsere Zimmerkarte nicht mehr funktionierte.

Wenn’s läuft, dann läufts !

Nachdem uns eine neue Zimmerkarte gebracht wurde packten wir unsere Koffer, ließen diese abholen und liefen zur Rezeption, um auszuchecken – denn um 10 hatte auch die Animation am Pool vor unserem Zimmer begonnen, Musik und über Lautsprecher Anweisungen und Späße des Animateurs.

Nach kurzem Warten erschien der Duty-Manager der Vornacht, stammelte etwas herum und rückte dann damit heraus, dass er mit dem Management gesprochen habe, dass er, entgegen seiner Zusage in der Nacht, dass das Zimmer für die Nacht ‚aufs Haus‘ ginge, diese nun doch voll berechnen müsse, wir hätten sie ja genutzt. Es war ihm sichtlich peinlich, aber mir war es dann doch ziemlich egal, Hauptsache ich kam aus dem Rest der Reservierung raus. Wenigstens stand er zu seinem Wort, dass das Abendessen wegen des ganzen Ärgers kostenlos sei.

Nachdem ich die Nacht bezahlt hatte, erzählte ich ihm die Sache mit den Teelöffeln, worauf er erwiderte, dass dies aktuell der Fall seie, aber nicht der Standard, man könne dies aktuell nicht ändern wegen Covid.

Dass aber alle im Hotel und Buffet ohne Masken herumlaufen als hätte auch der Virus gerade Urlaub, stört wohl niemanden. Covid muss langsam echt für alles als Entschuldigung herhalten.

Er sagte mir noch, dass ihnen am Ruf ihres Hotels gelegen sei, dass man mir kostenlos einen Transfer zum 34 km entfernten Hotel anbieten würde, wenn ich verspräche nichts in Tripadvisor oder Booking zu schreiben.

Das Angebot nahm ich an, er hatte ja nichts vom VFT gesagt.

Nach 50 Minuten des Wartens, welche wir in der Hotelbar bei geeistem Kaffee überbrücken konnten,


erschien unser Taxi, ich fand das Kennzeichen besonders passend.
 

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02.04.2021, Tag 5 (Teil 2, weil nur maximal 10'000 Zeichen zulässig)

Der Taxifahrer bretterte mit 120 Sachen die Hauptstraße zwischen Hotels und Geschäften entlang, am Flughafen vorbei, über die gut ausgebaute Autobahn Richtung Süden.




Am Südzipfel Sharm El-Sheikhs befand sich unsere Alternativunterkunft, zwar kein 5*, weniger Bling-Bling, dafür zu Bonvoy gehörend, das Renaissance Sharm El-Sheik, welches ich wegen der Reviews den anderen Bonvoy-Hotels vorgeyogen hatte (außerdem war es mit US$ 87/Nacht inklusive Frühstück und Steuern auch das Teuerste).

Am Eingang wehten die Russische- und die Ukrainische Flaggen in Eintracht, wie aus einer anderen Zeit.


Sicher, weder Hauptgebäude noch Lobby können mit dem Steigenberger mithalten,




dafür war der Empfang wesentlich freundlicher, wir bekamen einen Upgrade.

Man bot uns für US$ 30 Nacht/Person plus Steuern einen Upgrade von ‚nur Frühstück‘ auf ‚All-Inclusive‘ an (im Steigenberger US$ 194/Nacht/Person plus Steuern). Bei US$ 1.30 für eine Dose Diet Pepsi hätten wir dafür aber ganz schön viel trinken müssen, damit sich das Paket lohnt.

Ein Buggy brachte uns den Hügel hinunter in Richtung Stand, da sich das Gebäude mit unserem Zimmer direkt an diesem befand, dazu noch im 1. Obergeschoss, so dass uns niemand ins Zimmer schauen konnte und wir einen schönen Ausblick von den beiden Balkonen hatten.




Auch das Zimmer gefiel mir wesentlich besser als im Steigenberger, ich mag es eher minimalistisch. Das geräumige Wohnzimmer


verfügt über eine offene Küche mit Waschmaschine,


die Matratze im Schlafzimmer ist besser als im Steigenberger,


das Premium-Internet funktioniert hervorragend, nur bei der Ausführung des Badezimmers muss man etwas Abstriche machen, dafür gibt es genügend Handtücher und keine Seifenspender an der Wand.


Nachdem wir ausgepackt hatten ging es an den Strand. Alles etwas einfacher als im Steigenberger, nicht so geleckt, aber irgendwie fühlen wir uns wieder in Ägypten angekommen.


Das Meer ist zwar schön anzusehen, aber auch ziemlich steinig, man kann nicht so einfach hineinlaufen. Dafür ist es türkisblau.

Zwei Dosen Pepsi Max wurden uns im Kühler serviert,


am Nebenstrand begann Musik zu spielen, kein 90er-Jahre Mist wie im Vorhotel, sondern neueste internationale, russische und sogar ukrainische Musik. Unsere Laune besserte sich erheblich.

Nachdem wir 2 Stunden in der Sonne verbracht hatten ging es zurück ins Zimmer, wir machten uns frisch, um etwas die Gegend zu erkunden. Am Südzipfel des Vorsprungs, auf welchem sich das Hotel befindet, zwischen zwei Hotels, haben geschäftstüchtige Einheimische und ein Italiener einige Restaurants mit kleinen Stränden auf kleinen Plateaus im Cliff errichtet.

Während im Norden der Zugang von der Straße über die Hotels zum Meer flach verläuft, ist es im Süden eher abschüssig, endet mit einem kleinen Cliff im Meer. Dies hat den Vorteil, dass man eine wesentlich schönere Aussicht hat, über die Tiran-Insel bis hinüber ins 15 Kilometer entfernte Saudi-Arabien.

Wir entschieden uns für das Italienische Restaurant, setzten uns an einen kleinen Tisch und bekamen vom italienischen Eigentümer die Speisekarte überreicht. Im benachbarten Restaurant fand eine Geburtstagsparty statt, dort wurde gute Musik gespielt, welche das Ganze für uns perfekt machte.

Die von mir bestellten Penne alla Norma kamen tatsächlich al dente, schmeckten vorzüglich. Der Caesar Salad, welchen Marina bestellt hatte, war dagegen weit von Caesar entfernt. Inklusive zweier eisgekühlter Coca Cola Zero und 12% Service kam die Rechnung auf knapp US$ 18.

Über einen Nebeneingang unserer Hotelanlage ging es ohne Umweg zurück in die Hotelanlage, vorbei am Pool zum Zimmer.

Ich kann nicht erklären warum, aber uns beiden gefällt es hier viel besser, die Location hat Atmosphäre, wozu auch die Aussicht von unserem Balkon und die gute Musik beitragen – vielleicht erinnern uns einige Details der Hotelanlage auch an das was wir in Filmen über Standhotels der Sowjetunion zu guten Zeiten sehen.

Auf dem Zimmer wartete schon eine Aufmerksamkeit des Hotelmanagements auf mich.


Hier übrigens der aktuell angesagte Song in Ägypten:

Wenn dieser Song im Club in Kairo spielte, fingen sofort alle an zu Tanzen, beim Refrain wurden Papierservietten in die Luft geworfen. Handelt sich hier um ein ägyptisches Lied, in welchem es um eine Liebeserklärung geht.

Am Abend ein wunderschöner Ausblick vom Balkon auf die zentral im Golf von Akaba, dem Zugang zur israelischen Hafenstadt Eilat, gelegenen Tiran und Sanafir Inseln.


Die Geschichte dieser Inseln ist interessant, gehören sie zu Saudi-Arabien, waren von 1950 bis 2017 von Ägypten verwaltet. Am 22.05.1967 wurde der Golf von Akaba, und damit der Zugang zu Eilat, von Ägypten mit Hilfe der Inseln blockiert, was zum Sechstagekrieg zwischen Ägypten und Israel und der israelischen Besetzung der Inseln bis 1982 führte.

Gegen 20:15 verließen wir das Hotel, suchten uns auf der Straße ein Taxi, das uns zum zentralen Punkt (Stadtmitte wäre eher falsch) Sharm El-Sheikhs, dem ‚Soho Square‘ bringen sollte. Die anfänglichen US$ 20 für Hin- und Rückfahrt inklusive 2 ½ Stunden Wartezeit konnte ich auf US$ 17 runterhandeln.

Über perfekt ausgebaute, mehrspurige und gut beleuchtete Schnellstraßen ging es die 20 Kilometer nach Norden, inklusive einer Polizei-Kontrolle. Hier kontrollieren die Polizisten, welche die Masken unter dem Kinn trage, dass auch jeder in den Taxis eine Maske über Mund und Nase trägt.

Auch am Eingang des Soho-Squars wird man kontrolliert, muss durch einen Metalldetektor – Maske trägt hier niemand.


Zuerst suchten wir eine Apotheke, gingen hinein und stellten fest, dass wir im gut besuchten Inneren die einzigen mit Maske waren. Wir kaufen Mosquito-Spray und Tabletten für Marina, begaben uns zum beleuchteten Pavillon und warteten auf meinen Bodyguard mit Freundin.


Ich habe stark die Annahme, dass es ihm mit seiner Freundin langweilig ist, denn seit gestern schrieb er fast stündlich wann wir Zeit hätten uns mit ihnen zu treffen.

Da es extrem windig war suchten wir uns einen Tisch in einem der aufgestellten Zelte, bestellten Getränke.

Mein Bodyguard erzählte uns von ihren Erfahrungen mit ihrem AI-Urlaub, dass das Essen eine Katastrophe sei, dafür aber jeden Tag identisch, die Cocktails im Fingerhut serviert würden, man für alles, selbst einen Saft zum Frühstück einen Extra-Dollar hinlegen muss. Das Publikum, zu 98% Ukrainer, wäre verheerend – wenn am Buffet Nachschub angelangen würde, würden sich die Herrschaften darauf stürzen als ob es das letzte Essen wäre, innerhalb von 2 Minuten wäre alles Essen an den einzelnen Tischen verteilt. ‚Die Schlacht am Buffet‘ scheint es hier gut zu treffen.

Nach 2 Stunden verabschiedeten wir uns – wir waren hungrig, denn am Soho Square wollten wir nicht essen.

Wir baten unseren Taxifahrer am nächsten ‚Club des Goldenen M’s‘ einen Stopp einzulegen, damit wir Kohlenhydrate tanken konnten.

Zu unserer Verwunderung war das Gebotene ziemlich gut, vor allem das Sandwich mit paniertem Hühnerfilet, Salat und scharfer Sauce, aber auch das ‚Filet-o-Fisch‘.

Den McFlury (Oreo) vertilgten wir auf der Rückfahrt zum Hotel, wo wir noch einen Fußmarsch den Hügel hinunter zu unserem Zimmer unternahmen.
 

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03.04.2021, Tag 6

Mit der Verdunkelung haben es die Hotels in Sharm El-Sheikh nicht… Unser Zimmer liegt nach Osten, in Richtung Sonnenaufgang – und so schien die Sonne bereits um 06:30 kräftig durch die nicht lichtdichten Vorhänge. Ich schaffte es der Sonne den Rücken zu kehren uns trotzdem bis 8 Uhr zu schlafen, denn im Gegensatz zum Steigenberger nervten keine anderen Gäste beim Vorbeilaufen noch flogen Flugzeuge im Tiefflug über uns hinweg.

Bereits um 9 machten wir uns auf zum Frühstück, was einen Anruf und Buggyfahrt oder einen Fußmarsch mit einigen Treppen den Hügel hinauf zum Hauptgebäude beinhaltet.

Speziell der letzte Abschnitt des Weges war ziemlich dreckig, gebrauchte Papierservietten, welche der Wind vom Hauptrestaurant auf der großen Terrasse um den Pool herumgeweht hatte. Hier wäre etwas mehr Pflege durch das Personal angesagt – denn dieser Zustand änderte sich auch bis zum frühen Nachmittag nicht.

Wir hatten vom Frühstück nichts erwartet, war es doch bereits im wesentlich teureren Steigenberger auf maximal 3*-Niveau.


Und so wurden wir auch nicht überrascht, außer dass im Renaissance fast alle Gäste im am Buffet und der Eierstation Masken trugen.

Am Buffet gab es die absoluten Basics, wenigstens auch Gurken, Tomaten und sehr cremigen Feta. Selbst das Brot und sie Croissants sahen so grässlich aus, wir ließen gleich die Finger davon.




An der Eierstation wurden die Omeletts frisch zubereitet, der Koch war aber von meiner Bestellung (Eiweißomeletts mit Chili) ziemlich genervt, denn im Gegensatz zu anderen Hotels hatte er keine Eiweißmasse vorrätig, musste erst Eier aufschlagen und trennen. Das Omelette missglückte ihm dann auch gründlich, sah eher wie Rührei aus. In Ermangelung an Alternativen wurde es jedoch verdrückt.

Übrigens auch hier mit dem Besteck dasselbe Spiel wie im Steigenberger und Sheraton: Messer, Gabel, Esslöffel und Papierserviette sowie kleine Packungen mit Salz & Pfeffer werden in einer durchsichtigen Plastikverpackung gargereicht. Wie im Steigenberger fehlte auch hier der Teelöffel, so dass man seinen Espresso (im Pappbecher serviert) mit dem Griff des Bestecks umrühren muss.

Nicht unbedingt gesättigt ging es zurück ins Zimmer und direkt weiter zum großen Pool, wo wir uns zwei Liegen suchten. Im Gegensatz zu den Holzliegen am Strand standen hier modernere Aluminiumliegen. Leider fehlte diesen eine Auflage, so dass die Streben unter der Netzauflage ziemlich in den Rücken drückten.


Als um kurz vor 12 auch noch die Musik aus einem leicht defekten Lautsprecher (die Höhen fehlten gänzlich) zur Aqua-Aerobic angeschaltet wurde, ergriffen wir fluchtartig das Weite.

Im Gym-Outfit ging es wieder die Treppen zum Hauptgebäude nach oben,


diesmal im Tross anderen Hotelgästen, welche wohl auf dem Weg zu ihrem AI-Mittagessen waren.

So fanden wir ein leeres und gut ausgestattetes Gym vor, mit neueren Geräten von Technogym.


Die erste Stunde hatten wir das Gym für uns ganz alleine, erst dann wurde es etwas voller.

Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, ging es wieder seitlich aus der Hotelanlage hinaus, zum italienischen Restaurant, in welchem wir schon am Vortag gespeist hatten.

Freundlich wurden wir begrüßt und bekamen sofort den Hinweis, dass man außer Pizza nichts servieren würde, den die Lieferung mit frischen Produkten wäre heute ausgeblieben.

Da uns der italienische Besitzer bestätigte, dass die Pizza in einem Holzfeuerofen zubereitet würde, bestellten wir eine Pizza mit scharfer Salami sowie eine mit Meeresfrüchten, dazu zwei eiskalt servierte Coca Cola Zero.


Die Pizzen waren dann auch wirklich sehr gut, der Boden dünn und nicht zu weich, das zusätzlich gereichte scharfe Öl mit eingelegten Chilistücken peppte die Salamipizza hervorragend auf.

Glücklich und gesättigt zurück ins Hotel, wieder an den Strand, um die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf unsere Körper brennen zu lassen.


Leicht gebräunt nahmen wir um 19:30 ein Taxi zum Neema Beach, durch die Verlängerung unseres Urlaubs und zusätzliche Reiseziele mussten wir verschiedene Dinge einkaufen, unter anderem Kontaktlinsen, die in Ägypten mehr als doppelt so teuer sind wie in Europa, selbst Online.

Neema Beach mit seiner Haupteinkaufsstraße ist etwas grässliches,


links aneinandergereihte Geschäfte mit Fakes und anderem Schrott, links unzählige Restaurants mit aufdringlicher Musik, die sich auch noch überschneidet. Man läuft in der Mitte und wird von beiden Seiten von den Ägyptern auf !!! Ukrainisch !!! angesprochen. Marina ist aus Kiev, und reagiert auf diese Sprache völlig allergisch (aber das kenne ich schon von Valentyna und meiner Ex-Frau).

Ich fragten uns durch, fanden nach längerem Suchen das Benötigte, riefen unseren Taxifahrer an, welcher uns abholte und zum unweit unseres Hotels gelegenen ‚Shawarma King‘, einem ägyptischen Fastfood Restaurant, brachte.

Während das Taxi wartete aßen wir ein ‚King Shawarma‘,


ganz okay, aber eben bei Weitem nicht das was wir in Kairo gegessen hatten.


Wir haben aus Interesse mal durchgerechnet: Für Mittagessen, Diet Pepsi am Pool, Abendessen, 3 weitere Coca Cola Zero und 2 Eis haben wir insgesamt US$ 31 ausgegeben, inklusive Steuern und Trinkgeld. Da lohnen sich doch US$ 60++ für das AI-Package mit furchtbarem Buffetfraß niemals. So viel Cola kann man ja nicht trinken.

Im Hotel kamen wir an der abendlichen Show vorbei… Horror im Quadrat… und gingen schnell weiter zu unserem Zimmer, wo ich noch ein paar Flug- und Hotelbuchungen vornahm.