Kriegst Du eigentlich von deinem AG eine Sondervergütung dafür, dass du dich im Forum vehement für ihn einsetzt?
Falls ja, sollte man vielleicht einen Controller darauf ansetzen, denn besonders fundiert oder überzeugend argumentierst du nicht. Da hat dein Kollege oliver2002 (bei dem ich fest davon ausgehe, dass er unentgeltlich Fanboy ist) i.d.R. die schlagenderen Argumente.
Du spricht über den LHG/Deutschland-Deal, als sei es für die LHG irgendeine Finanzierungsoption und als sei die LHG für Deutschland irgendein Unternehmen. Wer etwas von Unternehmen, Politik und Deals versteht, der weiß, dass beides nicht zutrifft.
Staaten - vor allem der, in dem das HQ liegt - stellen für Airlines die mit Abstand wichtigsten externen Stakeholder dar. Viele Airlines existieren nur (noch) aufgrund staatlicher Unterstützung - und nicht erst seit Corona. Die Staatsbeteiligung Deutschlands war für die LHG schon deshalb alternativlos. Es war die absolute Garantie der Weiterexistenz.
Für Deutschland war die Beteiligung und Finanzierung der LHG ebenfalls nicht die Rettung irgendeines Unternehmens. Der Luftfahrtindustrie wird im gesamtwirtschaftlichen Kontext eine besondere Bedeutung zugesprochen. Dazu gehört auch, dass die Kontrolle weitgehend in eigener - hier deutscher - Hand bleiben sollte. Ein Risiko, wie von Dir beschrieben, gab es nicht, weil hier der Finanzier Chancen und Umfeld des Finanzierten umfassend beeinflussen kann. Und natürlich spielte es eine Rolle, dass der Staat der LHG einen Teil der Suppe eingebrockt hat.
Dass Dir solche Zusammenhänge nicht gegenwärtig sind, ist ja kein Problem. Ein anderer versteht nicht den Unterschied zwischen der Verfassungskonformität von Maßnahmen und der Art und Weise des Zustandekommens von diesen vorangegangenen Maßnahmen. Ein Dritter hält eine Reihe von führenden Verfassungsrechtlern und Verfassungsrichtern für Schwurbler, weil er nicht versteht, inwiefern es verfassungsrechtlich problematisch ist, wenn die Exekutive die Legislative bei wichtigen Regelungen außen vor lässt.