Gendern bei M&M / der LHG?

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RobertJ

Erfahrenes Mitglied
04.04.2014
456
281
MUC
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Vielleicht zur Auflockerung der Diskussion habe ich in einem meiner abonnierten Podcasts ("Alles gesagt?", Zeit) zum ersten Mal das Wort "Gästin" gehört und hielt es für einen neuen "Genderstreich". Die Moderatoren verwiesen darauf, dass es in den Duden Einzug gehalten hat.
Und in der Tat mutet das Wort neuartig an, wurde jedoch wohl schon zu Zeiten von Grimm's Wörterbuch im vorletzten Jahrhundert gefunden und dokumentiert.
 
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swungar

Erfahrenes Mitglied
06.05.2016
2.515
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Ich verstehe nicht warum ihr euch so über diesen Gender-Dadaismus aufregt. Ich finds lustig, aber ich mag auch schwarzen Humor.
Wie schon Stalin sagte: "Dark Humor is like food. Not everyone gets it"
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
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Das jetzt als Beispiel für das von Dir befürchtete Ziel (Reduzierung der Person auf ein Merkmal???) anzuführen finde ich etwas weit hergeholt. Abgesehen davon verstehe ich garnicht, was die von Dir angeprangerten Personen eigentlich zu wollen scheinen. Sexualisierung durch Sprache? Mir echt zu hoch.
Da ging es um Entsexualisierung. Die jungen Frauen wollen nicht sexualisiert werden, ganz egal, wie sexy sie rumlaufen.

Man will mit Gendern alle sexuelle Identitäten und sexuelle Orientierungen berücksichtigen. Es handelt sich also um eine Reduzierung des Individuums auf diese Merkmale. Das ist eine Sexualisierung der Sprache. Man könnte ja auch alle geografischen Herkünfte, alle Bildungslevel, alle Körpergrößen etc. berücksichtigen. Denn mancher könnte sich zuerst als kleinwüchsiger Westfale mit Bachelorabschluss definieren und nicht als sexuell nicht-binäre Person. „Gender“ und „sex“ sind im Englischen zwar nicht dasselbe, aber doch inhaltlich nahe beieinander.

So könnte es den Experten bei der Lufthansa auch nicht primär um den Ausdruck ihrer sexuellen Identität und Orientierung gehen, worauf „Expert:innen“ sie reduziert. Vielleicht sind sie lieber “erfahrene Experten“ oder „deutsche Experten“ oder was auch immer. Die meisten mir bekannten Menschen definieren sich jedenfalls nicht vor allem oder gar ausschließlich über ihre sexuelle Identität und Orientierung.

Das Thema Identität spielt eine große Rolle bei diesen ideologischen Denkmustern. Allen ist die Sichtweise gemeinsam, dass jeder, der eine Identität nicht in der geforderten Form respektiert, etwas falsches tut. Z.B., wer nicht in geforderter Art und Weise gendert, der unterdrückt nicht-binäre Menschen. Oder wer Hip-Hop hört, ohne selbst Schwarz, arm und im Ghetto aufgewachsen zu sein, der diskriminiert andere durch kulturelle Aneignung. Es geht also primär darum, anderen Vorschriften zu machen, wie diese mit anderen Identitäten umzugehen haben.

Der tolerante Ansatz ist dagegen die Sicht, dass ein Individuum verschiedene Ausprägung vieler Merkmale haben kann, es jedem selbst überlassen bleibt, wie man sich definiert und weitgehend auch in welcher Form man andere Identitäten respektiert.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.873
Ich verstehe nicht warum ihr euch so über diesen Gender-Dadaismus aufregt. Ich finds lustig, aber ich mag auch schwarzen Humor.
Wie schon Stalin sagte: "Dark Humor is like food. Not everyone gets it"
Das kommt für mich darauf an, von wem es in welchem Rahmen kommt.

Wenn ein Kumpel zu mir sagt: „Du Penner siehst ja heute richtig beschissen aus.“, dann nehme ich das ganz anders auf als wenn ich so durch den mir un- oder entfernt bekannten Purser beim Boarding begrüsst werde.

Der Satz: „War es nicht Hitler, der sagte, die erste Million ist die schwerste.“ kommt in einem mit Zynismus bespickten Comedy-Auftritt auf Netflix auch anders rüber als z.B. bei einer Gedenkfeier für Millionen ermordeter Juden.

Nicht zu vergessen, dass Gendern eine weite Bandbreite von Varianten bietet und Doppelpunkt-Gendern dabei zu den Extremen zählt. Es ist und bleibt vor allem provokant, bewusst so gegen die Rechtschreibregeln zu verstoßen. Warum und mit welchem Recht sollte mich die LHG derart provozieren?

Daher finde ich eine auf diese Art gegenderte Nachricht der LH an mich für unangemessen. Aufregen wäre da das falsche Wort. Es führt bei mir eher zu einem kurzen Kopfschütteln. Viel wichtiger ist natürlich, ob ich als Gruppe 1 tatsächlich vor der Gruppe 2 zum Boarden aufgerufen werde.
 
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alexfreising

Erfahrenes Mitglied
28.02.2022
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Ich muss tatsächlich sagen, das wir müssen gendern, wir müssen jedem alles recht machen, wir müssen uns irgendwo festkleben all diese Dinge und noch viel mehr aus dem brainwash-mainstream-influencer getue, verkompliziert unser leben erheblich.
Wo ist denn das Maß zur Mitte geblieben?
Wo ist die Meinungbildung über den Tellerand hinaus geblieben!? Meinung ist nicht das was uns irgendwelche Klimaaktivsten oder Influencer vorkauen.

So bekommen wir auch keine eigene Identität zurück…
 

Münsterländer

Erfahrenes Mitglied
16.12.2018
7.189
7.830
FRA / FMO
Ich muss tatsächlich sagen, das wir müssen gendern, wir müssen jedem alles recht machen, wir müssen uns irgendwo festkleben all diese Dinge und noch viel mehr aus dem brainwash-mainstream-influencer getue, verkompliziert unser leben erheblich.
Wo ist denn das Maß zur Mitte geblieben?
Wo ist die Meinungbildung über den Tellerand hinaus geblieben!? Meinung ist nicht das was uns irgendwelche Klimaaktivsten oder Influencer vorkauen.

So bekommen wir auch keine eigene Identität zurück…
Aber genau darum soll es doch gehen. Die freie Meinung und Identität sich dafür oder eben auch dagegen zu entscheiden zu Gendern.
 
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bcs13

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22.11.2010
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Da ging es um Entsexualisierung. Die jungen Frauen wollen nicht sexualisiert werden, ganz egal, wie sexy sie rumlaufen.

Man will mit Gendern alle sexuelle Identitäten und sexuelle Orientierungen berücksichtigen. Es handelt sich also um eine Reduzierung des Individuums auf diese Merkmale. Das ist eine Sexualisierung der Sprache. Man könnte ja auch alle geografischen Herkünfte, alle Bildungslevel, alle Körpergrößen etc. berücksichtigen. Denn mancher könnte sich zuerst als kleinwüchsiger Westfale mit Bachelorabschluss definieren und nicht als sexuell nicht-binäre Person. „Gender“ und „sex“ sind im Englischen zwar nicht dasselbe, aber doch inhaltlich nahe beieinander.

So könnte es den Experten bei der Lufthansa auch nicht primär um den Ausdruck ihrer sexuellen Identität und Orientierung gehen, worauf „Expert:innen“ sie reduziert. Vielleicht sind sie lieber “erfahrene Experten“ oder „deutsche Experten“ oder was auch immer. Die meisten mir bekannten Menschen definieren sich jedenfalls nicht vor allem oder gar ausschließlich über ihre sexuelle Identität und Orientierung.

Das Thema Identität spielt eine große Rolle bei diesen ideologischen Denkmustern. Allen ist die Sichtweise gemeinsam, dass jeder, der eine Identität nicht in der geforderten Form respektiert, etwas falsches tut. Z.B., wer nicht in geforderter Art und Weise gendert, der unterdrückt nicht-binäre Menschen. Oder wer Hip-Hop hört, ohne selbst Schwarz, arm und im Ghetto aufgewachsen zu sein, der diskriminiert andere durch kulturelle Aneignung. Es geht also primär darum, anderen Vorschriften zu machen, wie diese mit anderen Identitäten umzugehen haben.

Der tolerante Ansatz ist dagegen die Sicht, dass ein Individuum verschiedene Ausprägung vieler Merkmale haben kann, es jedem selbst überlassen bleibt, wie man sich definiert und weitgehend auch in welcher Form man andere Identitäten respektiert.
Ich finde, daß Du da zu Vieles durcheinander wirfst. Hier geht es doch primär um die Ansprache einer Person. Und da wird zumindest in meinem Bekanntenkreis niemand als "kleinwüchsiger Westfale" angesprochen, sondern als Herr oder Frau. Das hat mit Reduzierung auf ein Merkmal und Sexualisierung absolut nichts zu tun.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wo bleibt denn die Identität als Mann beispielsweise wenn du vorsichtig sein musst jemanden anzusprechen!? Und nicht gleich mit #metoo etc. Konfrontiert wirst
Wieso hast Du denn metoo an der Backe, wenn Du jemanden ansprichst?
 
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Münsterländer

Erfahrenes Mitglied
16.12.2018
7.189
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FRA / FMO
Wo bleibt denn die Identität als Mann beispielsweise wenn du vorsichtig sein musst jemanden anzusprechen!? Und nicht gleich mit #metoo etc. Konfrontiert wirst
Das hat aber jetzt mal wieder wenig mit Gendern zu tun. Dann nimand muss gendern. Und das jemand damit unzufrieden ist, ist auch ein Teil der Indentät und der freien Meinung. Und ich würde hier wirklich relevante Dinge wie „#metoo“ die natürlich auch teilweise missbraucht werden, aber auf wirkliche und allgemein akzeptierte Probleme Hinweisen, gerne raushalten.
 

alexfreising

Erfahrenes Mitglied
28.02.2022
256
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Ich finde, daß Du da zu Vieles durcheinander wirfst. Hier geht es doch primär um die Ansprache einer Person. Und da wird zumindest in meinem Bekanntenkreis niemand als "kleinwüchsiger Westfale" angesprochen, sondern als Herr oder Frau. Das hat mit Reduzierung auf ein Merkmal und Sexualisierung absolut nichts zu tun.
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Wieso hast Du denn metoo an der Backe, wenn Du jemanden ansprichst?

Mir und Kollgen ist es in der letzten Zeit vor allem in den USA passiert, nach dem Motto warum wir denn so freundlich sind zu einer Frau etc.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Man will mit Gendern alle sexuelle Identitäten und sexuelle Orientierungen berücksichtigen. Es handelt sich also um eine Reduzierung des Individuums auf diese Merkmale. Das ist eine Sexualisierung der Sprache.
Es tut mit leid, aber das ist so nicht richtig. Sexuelle Orientierung hat mit dem Gendern überhaupt nichts zu tun. Die Sexuelle Identität ist ein Oberbegriff, lediglich das Geschlecht / Geschlechtsverständnis spielt beim Gendern eine Rolle.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Mir und Kollgen ist es in der letzten Zeit vor allem in den USA passiert, nach dem Motto warum wir denn so freundlich sind zu einer Frau etc.
Als jemand der bis vor 6 Monaten in den USA gelebt hat, und das für mehr als 15 Jahre, ist das nie passiert. Normaler respektvoller Umgang vorausgesetzt, halte ich das für ein sehr ungewöhnlich.
 

bcs13

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22.11.2010
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Mir und Kollgen ist es in der letzten Zeit vor allem in den USA passiert, nach dem Motto warum wir denn so freundlich sind zu einer Frau etc.
Das müsstest Du schon einmal konkretisieren und in einen Zusammenhang stellen. Wenn Du nur jemanden freundlich ansprichst? Und das in einem Land, in dem die Leute grundsätzlich eher freundlich miteinander umgehen (ich spreche nicht von NYC!)? Das glaube ich eher nicht und ist mir dort auch noch nie passiert.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Das schränkt im Alltag sehr ein. Man darf noch nicht mal mehr nach seiner Katze rufen wenn eine hübsche Frau vorbeiläuft
Ich glaube da verwechselt Du catcalling und nach seiner Katze rufen:). Wenn Du das nicht auseinander halten kannst, hast Du tatsächlich ein Problem.
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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8.454
Als jemand der bis vor 6 Monaten in den USA gelebt hat, und das für mehr als 15 Jahre, ist das nie passiert. Normaler respektvoller Umgang vorausgesetzt, halte ich das für ein sehr ungewöhnlich.
Texas ist nicht die gesamte USA und dann auch noch eher konservativ geprägt. Entsprechend ist dort sowas natürlich nicht zu erwarten. An den Küsten kann ich mir so ein Vorkommnis durchaus vorstellen. Da kennt das entitlement häufig keine Grenzen…
 
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bcs13

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22.11.2010
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Texas ist nicht die gesamte USA und dann auch noch eher konservativ geprägt. Entsprechend ist dort sowas natürlich nicht zu erwarten. An den Küsten kann ich mir so ein Vorkommnis durchaus vorstellen. Da kennt das entitlement häufig keine Grenzen…
Und was sagst Du da zu einer Frau, um eine entsprechend negative Reaktion hervorzurufen?
 
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pierce

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06.10.2011
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Rheinland-Pfalz
Hab jetzt nicht viel gelesen aber möchte auch meinen Senf dazugeben.
Für mich ist gendern so ziemlich der unnötigste Schwachsinn der in den letzten Jahren erfunden wurde.
Außerdem finde ich mich als Mann diskriminiert wenn ich z.B als Kund:innen oder Kolleg:innen angesprochen werde.
Ich sehe darin nur weibliches aber nix männliches.
Wie gesagt ist mir aber Wurstegal.
Alles unnötiger Mist.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Texas ist nicht die gesamte USA und dann auch noch eher konservativ geprägt. Entsprechend ist dort sowas natürlich nicht zu erwarten. An den Küsten kann ich mir so ein Vorkommnis durchaus vorstellen. Da kennt das entitlement häufig keine Grenzen…
Ich war während der Zeit auch unzählige male an den Ost- und Westküsten, sowohl beruflich als auch privat, und ich kann mir keine Situation vorstellen in dem es auch nur zu so einem Problem gekommen sein könnte. Ich halte das fuer Gewäsch von Männern, die nicht in der Lage sind auf Augenhöhe mit Frauen zu kommunizieren.
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.480
8.454
Ich war während der Zeit auch unzählige male an den Ost- und Westküsten, sowohl beruflich als auch privat, und ich kann mir keine Situation vorstellen in dem es auch nur zu so einem Problem gekommen sein könnte. Ich halte das fuer Gewäsch von Männern, die nicht in der Lage sind auf Augenhöhe mit Frauen zu kommunizieren.
Du unterschätzt meiner Meinung nach die Veränderungen der vergangenen 5 Jahre, insbesondere bei der jüngeren Generation. Da wird auch schon mal eine Szene gemacht um sie heimlich zu filmen um dann seine 15 Minuten fame auf den sozialen Netzwerken zu haben. Aber ich stimme dir zu, dass deine These wahrscheinlicher ist. Das heißt aber nicht, dass es das andere nicht dennoch gibt.
 
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Barry Egan

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12.01.2022
2.408
3.499
@DFW_SEN Einschätzung, die Gender-Gegner seien lauter, teile ich nicht.

In Unis werden Leute, die sich nicht an political correctness halten, gefeuert Teils blockieren Studenten die Hörsäle, in denen politisch Unkorrekte Gastvorträge halten sollen. Dabei geht es natürlich nicht nur um Gendern und LGBTQ+, aber das sind elementare Bestandteile.

Und wenn Du Dich als Sozialarbeiter nicht an so einen Kram hältst, kannst Du Aufstiegschancen knicken, wenn nicht Schlimmeres.

Ich bin nicht allzu oft auf der Seite von @i_miss_flying würde sein Argument, dass durch Genderin Zeit für Sinnvolleres verschwendet wird, unterstreichen.

Gerade bei Lehrern ist zu beobachten, dass Aspekte wie political correctness (auch wenn Lehrer das anders benennen), Inklusion und Methodenvielfalt wichtiger sind als das Fach selbst.

Auch in der Arbeitswelt finde ich, dass die, die Substantielles tun, keine Zeit und Lust haben, sich freiwillig mit Gender und co. auseinanderzusetzen. Wenn man es doch tut, dann weniger aus Überzeugung wie im linken politischen Spektrum oder in den sozialen Berufen, sondern mehr, weil es sich nicht immer umgehen lässt.

Edit: Sicher haben einige Leute auch nicht Besseres zu tun. Es waren es die JuserInnen, dann kam das Gender-Sternchen, dann die "gsschlechtsneutralen" Wörter wie Studierende oder Reinigungskräfte (obwohl in gewisser Weise hirnrissig, wenn man sich deren Genera anschaut), nun offensichtlich die Doppelpunkte.
Es gibt halt Leute, die da nicht nen Abend oder zwei im Vorum darüber diskutieren, sondern das echt als Lebensaufgabe sehen ;)

TL;dr Gendern verschwendet Ressourcen. Im Bildungssystem ist es sogar noch schlimmer, übertriebene political correctness steht Fortschritt entgegen, weil die Leute Angst haben, ihre freie Meinung zu äußern.
 
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aib

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18.01.2015
1.525
1.810
MZ
@DFW_SEN Einschätzung, die Gender-Gegner seien lauter, teile ich nicht.

In Unis werden Leute, die sich nicht an political correctness halten, gefeuert Teils blockieren Studenten die Hörsäle, in denen politisch Unkorrekte Gastvorträge halten sollen. Dabei geht es natürlich nicht nur um Gendern und LGBTQ+, aber das sind elementare Bestandteile.
Ich wollte mich zu dem Thema zwar nicht äußern, da ich die Aufregung darum nicht verstehe (weil es mir so ziemlich am Allerwertesten vorbeigeht), aber bei dem Punkt möchte ich dann doch widersprechen.
Es mag sicher Studiengänge geben und vielleicht auch spezifische Universitäten / Hochschulen, bei denen es solche Auswüchse gibt, aber das ist sicher nicht bei allen so. Ich habe recht viel mit Studierenden (oder Studenten oder Student*innen oder, ach jeder wie er mag) zu tun, auch aufgrund der Tatsache, dass ich aktuell selber an der Frankfurt School noch einen Master nachschiebe und die wenigsten interessieren sich dafür. Wie gesagt, mag es im Einzelfall geben (ist wahrscheinlich ein Stück weit von der Bubble abhängig), aber die Verallgemeinerung, dass an den Universitäten / Hochschulen vermeintlich politisch nicht korrekte Protagonisten entsprechend behandelt werden, teile ich so nicht.
Was aber jedoch schon so ist, und da sind wir wahrscheinlich eher bei einem Generationenthema, dass Themen wie Gleichberechtigung (was u.a. durch Gendern ausgedrückt werden soll) oder LGBTQ in Gen Z einfach das idealtypische Bild darstellen. Diese Toleranz zeigt sich, nach meiner Erfahrung aber in beide Richtungen. Sprich wer gendern will, gendert. Wer das nicht will, macht es nicht. Ausnahmen stellen dann möglicherweise wissenschaftliche Ausarbeitungen dar, die bestimmte Auflagen der Uni (dazu kann auch gendern gehören) erfüllen müssen. Muss den vorherigen Generationen nicht unbedingt gefallen, scheint aber der Trend zu sein.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.475
15.127
an der Frankfurt School [...] die wenigsten interessieren sich dafür.

Quizfrage: Welches Foto zeigt die nicht-gendernden Studenten der Frankfurt School of Finance and Management?

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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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Ich finde, daß Du da zu Vieles durcheinander wirfst. Hier geht es doch primär um die Ansprache einer Person. Und da wird zumindest in meinem Bekanntenkreis niemand als "kleinwüchsiger Westfale" angesprochen, sondern als Herr oder Frau. Das hat mit Reduzierung auf ein Merkmal und Sexualisierung absolut nichts zu tun.
Nein, es geht nicht primär um die Ansprache einer Person. Das Ausgangsbeispiel dieses Threads mit “Expert:inneninterview” hat gar keine Ansprache. Es wird statt Expertinnen verwendet. Der : betont die Sexualität. Man könnte eben auch etwas anderes betonen. Tut man aber nicht.

Übrigens: In der Überschrift stehen “Expert:innen”, im Text “Kolleginnen” und “Expertinnen” sowie “Miles & More Teilnehmenden”. Hardcore-Gendern, kein Gendern und mit der Rechtschreibung konformes Gendern.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Wie gesagt, mag es im Einzelfall geben (ist wahrscheinlich ein Stück weit von der Bubble abhängig), aber die Verallgemeinerung, dass an den Universitäten / Hochschulen vermeintlich politisch nicht korrekte Protagonisten entsprechend behandelt werden, teile ich so nicht.
100% Zustimmung Nach einer aktuellen Zeit Umfrage gibt es momentan 3 Hochschulen mit mehr als 5000 Studenten (von etwas mehr als 120 insgesamt), die eine geschlechtsneutrale Sprache als Erwartung setzten. Also weniger als 3% der Deutschen Hochschulen. An den verbliebenen 97% der Hochschulen mag es einzelne Lehrstühle die eine aehnliche Erwartung haben. Aber in bestimmten Kreisen wird das eigentlich vollkommen uninteressante Thema halt dramatisiert......
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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Das Ausgangsbeispiel dieses Threads mit “Expert:inneninterview” hat gar keine Ansprache. Es wird statt Expertinnen verwendet. Der : betont die Sexualität.

Das Geschlecht, nicht die Sexualität. Und es wird gerade nicht betont, sondern bewusst (und natürlich offensiv, plakativ, "in your face" und in der Wahrnehmung mancher sicherlich auch provokant) offengelassen, um die beteiligten Personen eben nicht "als Frau zu lesen".
 
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