Langstrecke mit Schmalrumpfflugzeugen

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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Und auch die DUS-Flüge nach Tokyo haben Umsteiger über deren Hub nach ganz Japan.
...
Da werden die Amis ihre Hubs mit kleineren Flughäfen in Europa verbinden, aber es wird immer ein Hub an einem Ende sein.
Und genau das ist neu.
Das klassische Hub-Konzept hatte immer ZWEI Hubs zwischen denen große Langstreckenmaschinen flogen, die an beiden Enden mit kleinen Flugzeugen (oft noch Turboprops) gefeeded wurden.
Aktuell funktionieren dank der kleineren Langstreckenflugzeuge wie 787 schon die Verbindungen mit nur noch einem Hub, und mit dem XLR werden auch die komplett dezentralen Direktflüge zwischen vielen mittelgroßen Flughäfen ohne großes Feedernetz funktionieren.

Früher musstest du bei Flügen an die US Westküste allein wegen fehlender Reichweite immer noch einmal an der Ostküste umsteigen (damals dann vom Jumbo auf L1011 oder DC-10 für die coast-to-coast Flüge), heute kannst du von jedem Westküstenhub selbstverständlich direkt nach Europa fliegen.

Die Zahl der Stops auf der Durchschnittsreise werden in den nächsten Jahrzehnten sicher weiter zurückgehen, die Direktflugquote sicher noch weiter steigen.

Das wären ca. 15 t Kerosin, die auf dem Hinflug „tot“ mitgeschleppt werden müssten. Das rechnet sich imho über die Preisdifferenz nur in ganz seltenen Situationen.
Bei Langstrecken lohnt es sich eher weniger, auch noch Kerosin für den Rückflug mitzunehmen. Dann hat man nämlich kaum noch Nutzlast und für die macht man den Flug.
Nicht zu vergessen wieviel Geld heute mit Bellyfracht gemacht wird, die erwirtschaftet sehr viel mehr als man mit Benzin sparen könnte.
Viele schleppen auf der Kurzstrecke Benzin mit um schneller umdrehen zu können, auf der Langstrecke rechnet sich das kaum. Jede mitgeschleppte Tonne kostet ja jede Flugstunde wieder.
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam

Volume

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01.06.2018
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Tja, schlicht zu klein. Da konnten die großen problemlos mit Dumpingpreisen auf diesen Routen gegenhalten.
Zumal Play ja auch nur Umsteigeflüger über den Teich angeboten hat, somit keinen Produktvorteil hatte.
Also im Prinzip die falsche Airline für den Thread, hier werden zwei Mittelstrecken mit Schmalrumpfflugzeugen geflogen, keine Langstrecke.

Die Airline will sich stattdessen stärker auf Punkt-zu-Punkt-Verkehre nach Südeuropa aurichten
Sprich: zu den Urlaubsdestinationen. Da, wo die Netzwerkairlines traditionell schwach sind, die Wettbewerber kleiner.
 

geos

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23.02.2013
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Travel-Dealz weist auf dieses m.E. durchaus interessante Video hin, das die Profitablilitätsfaktoren von Lowcost auf der Langstrecke analysiert. Ich kann nicht sagen, ob die verwendeten Daten (Prä-COVID) richtig und valide sind, aber damit kommt der Autor zum Schluss, dass die Wahl der Routen der entscheidende Fsktor ist (nicht ganz so erstaunlich; der Rest wird bei allen mehr oder weniger Industry Standards Operations sein). Solche Fluggesellschaften würden auf Nischenrouten, wo sie durch die geringen Preise Nachfrage erzeugten, profitabel.
Die Darstellung ist nicht spezifisch für Schmalrumpfflieger und zieht deren Effekt vermutlich gar nichts ins Kalkül. Dennoch würde deren Möglichkeiten ein solches Geschäftsmodell weiter unterstützen.

Travel-Dealz berichtet auch, dass Play zum Winterflugplan sein Nordamerikageschäft einstellt und auch im deutschsprachigen Raum nichts mehr anfliegt.
Schade aus Verbrauchersicht; schlecht für den Wettbewerb über den Atlantik.
 
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handballplayer3

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01.10.2015
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DUS
Heute ist UA wohl das erste Mal von EWR nach FNC geflogen. Eingsetzt wird eine MAX8. Flugzeit heute 6h20.

Einen Video der Landung gibt's auch schon:
Interessant finde ich da die alternates.
FNC ist ja bekanntlich ein go around anfälliger airport.

WIe viele go arounds sind wohl machbar, bevor es zum alternate geht? Was dann aufgrund der Crew Zeiten ggf. auch bedeuten könnte, dass man am alternate festängt?
Aufgrund der Distanz von EWR wahrscheinlich weniger Spielraum, als die Kisten die irgendwo in Europa starten.
 

Volume

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01.06.2018
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Solche Fluggesellschaften würden auf Nischenrouten, wo sie durch die geringen Preise Nachfrage erzeugten, profitabel.
Das Problem ist aber, dass Netzwerkairlines mit einer gewissen Anzahl an First- und Bussinesspassagieren die Preise in der Economy so weit drücken können, dass sie das Preisniveau dahin bringen, wo die Nischenrouten eben nicht mehr profitabel sind.

Von daher können Nischenrouten in der Tat profitabel sein, aber nicht für kleine Fluggesellschsften im Wettbewerb gegen große die diese mit Dumpingpreisen anbieten.

Und genauso argumentiert auch MoL, er sagt er könne sehr wohl Langstrecke (in Economy) deutlich billiger anbieten als die etablierte Konkurrenz, aber ohne First und Business kann er nicht quersubventionieren, und ohne First und Business Feeder kann er auch keine First und Business auf der Langstrecke zu solchen Preisen anbieten.
Deshalb wird 100% Economy (sein bisheriges Modell) über den Atlantik nicht fumktionieren. In seiner unnachahmlichen Art formuliete er es eher so: Solange die anderen Passagiere haben die für Chapagner und Kaviar bereit sind €5000 über den Teich zu bezahlen, können die in der Economy jeden Mitbewerber vom Markt fernhalten.
Was ja regelmäßig demonstriert wurde, wo immer ein neuer auf dem Langstreckenmarkt aufgetaucht ist.

Wenn also, muss die Initiative von den Großen ausgehen. UA und AA scheinen gewillt sein, dies zu tun. Schaumermal. Vor allem wann sie auch das Festland direkt zu Sekundärzielen anfliegen.
Schon jetzt könnte man sich ja vorstellen, CGN-FNC-EWR mit EW/UA zu fliegen, statt CGN-MUC-EWR mit EW/LH/UA, die großen Hubs mit ihren langen Wegen zu meiden.
CGN-EDI-EWR ist ja schon länger eine angenehme Alternative zu den etablierten Hubs, geht aber leider nicht das ganze Jahr.
 

geos

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23.02.2013
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Von daher können Nischenrouten in der Tat profitabel sein, aber nicht für kleine Fluggesellschsften im Wettbewerb gegen große die diese mit Dumpingpreisen anbieten.
Nischenroute impliziert, dass sie nicht auch von einem Wettbewerber bedient wird.
 

mbraun

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09.07.2011
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Nischenroute impliziert, dass sie nicht auch von einem Wettbewerber bedient wird.
Die Frage ist, ob Stuttgart - St. Louis im A321 des Nischenanbieters mit Stuttgart - Frankfurt - Chicago - St. Louis der Netzwerkairline(s) im Wettbewerb steht. Preislich kann das, wie Volume geschrieben hat, der Konzern gewinnen, wenn er will, aber bequemer ist die direkte Nischenroute. Die Frage ist, ob das langt, die (kleine) Maschine vollzubekommen.

(Flughäfen beispielhaft, keine Ahnung, ob der A321 das überhaupt schafft)
 
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geos

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23.02.2013
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Wären wohl ca. 7500 km Großkreis, d.h. zu weit für einen A321 im Regelbetrieb, selbst für xlr.
Aber prinzipiell wäre das so eine Nischenroute. Ob gerade diese profitabel betrieben werden könnte, das ist eine andere Frage :)
 
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juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
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19.635
FRA
IB baut, teilweise mit A321XLR, ihre Langstreckenflotte von 45 auf 70 Maschinen aus:

 

Volume

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01.06.2018
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Bin mal gespannt, was der Herr da im einzelnen genau mit meint...
Southwest-Airlines-Chef offen für Lounges und Langstreckenflüge
«Wir wissen, dass unsere Kunden in Nashville Lounges haben wollen. Sie wollen die erste Klasse. Sie wollen nach Europa und sie fliegen nach Europa.» Dafür müssten sie bisher aber bei anderen Airlines buchen. Und «ich möchte immer weniger Kunden zu einer anderen Fluggesellschaft schicken», sagte der Manager.

Jordan erklärte auch, es sei für die reine Boeing-737-Betreiberin viel zu früh, um über die Anschaffung von Langstreckenflugzeugen zu entscheiden. «Aber man kann sich durchaus vorstellen, dass wir eines Tages als Southwest Airlines Langstreckenziele wie Europa anfliegen werden», so der Southwest-Chef. «Natürlich bräuchte man dafür ein anderes Flugzeug, und wir sind offen dafür, zu prüfen, was nötig wäre, um diese Aufgabe zu erfüllen
Der Südwesten dürfte ja erstmal ausserhalb der XLR Reichweite liegen... Aber die Investition in eine Widebodyflotte dürfte auch für SW ein echter Brocken werden.

Nischenroute impliziert, dass sie nicht auch von einem Wettbewerber bedient wird.
DUS-JFK wurde nicht von einem Wettbewerber bedient bevor AB sie entdeckt hat, und schwupps, schon hat auch der Wettbewerber DUS-NYC angeboten... Etwa solange wie AB, und dann wieder eingestellt.

Ähnlich kann ich mir nicht vorstellen, das SW die bestehenden Ziele z.B. aus LAX in Konkurrenz mit diversen großen Airlines wagen wird. Dann schon eher aus San Diego, Santa Barbara oder Reno nach Europa. Dafür bräuchte es aber Gerät, das für diese dünnen Routen zu groß ist.
Deshalb bin ich sehr gespannt, was Bob Jordan da im Sinn hat.
 
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flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
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Bin mal gespannt, was der Herr da im einzelnen genau mit meint...
Southwest-Airlines-Chef offen für Lounges und Langstreckenflüge

Hört sich danach an, dass sie mittlerweile ganz genaue Zahlen darüber haben, wieviele Leute im Schnitt xxx-DEN/BWI/PIT/RDU-KEF mit Southwest und Icelandair bzw. als 2-Stopper via DEN/BWI/PIT/RDU und KEF mit WN/FI/FI nach Europa auf einem Ticket fliegen.

Erst vor 2 Wochen gab es ja Gerüchte darüber, dass Southwest BWI-KEF aufnehmen möchte - und vermutlich die Lücke auffüllen möchte, die Play auf der Route hinterlässt. Bei WOW Air war KEF-BWI-KEF damals auch die mit Abstand yieldstärkste Route, größtenteils war WOW Air hier sogar teurer als die zeitlich ähnlichen Icelandair-Flüge auf KEF-IAD bzw. BWI bzw. umgekehrt. Die Play-Flüge auf KEF-BWI-KEF waren zwar auch nicht wirklich günstig, aber man merkte gut, dass Play das ausreichend große Europa-Netz gefehlt hat.

Da sind wohl die Umsteigeströme auf xxx-BWI-KEF auf WN/FI mittlerweile so groß geworden, dass WN die us-amerikanischen Island-Touris lieber selbst befördern möchte anstatt nur 60-80 USD für die WN-Legs xxx-BWI bzw. BWI-xxx von Icelandair zu bekommen...
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.730
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DUS
Hört sich danach an, dass sie mittlerweile ganz genaue Zahlen darüber haben, wieviele Leute im Schnitt xxx-DEN/BWI/PIT/RDU-KEF mit Southwest und Icelandair bzw. als 2-Stopper via DEN/BWI/PIT/RDU und KEF mit WN/FI/FI nach Europa auf einem Ticket fliegen.
In Zeiten von Cookies etc. sollte sich ohnehin eine Menge ableiten lassen.
Natürlich fraglich wie viel Ausschuss dabei ist. Ich gucke andauernd nach irgendwelchen Flügen, sodass meine Nachfrage sicherlich nicht die tatsächliche zeigt.

Ein anderes Beispiel mit dem ich zu tun habe im Beispiel Sharing Dienst.
Man kann, auch Datenschutzkonform in Deutschland, sehen wo Apps geöffnet werden.
Hieraus kann man entsprechend auch eine theoretische Nachfrage ableiten. Entsprechend werden auch Airlines analog dazu ihre Analysen machen.

Das im Artikel Nashville genannt wird ist natürlich auch kein Zufall.
Viel Southwest und nur BA und Aer Lingus longhaul.
Fraglich wäre da eher, ob man nach UK will, oder zu den EU leisure Destinationen. Das könnte dann eng werden.
 
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