moin,
hier wird eindeutig zu kompliziert gedacht und diskutiert.
Ich frage mich daher ernsthaft, ob die "Verweigerer" an Board auch bei einem Angehörigen oder dem eigenen Partner, jegliche dringend benötigte Notfallmedizinische Hilfe verweigern würden, weil Sie bei ungewissen Ausgang Angst hätten, von irgendjemanden, später in Regress genommen zu werden!
Nochmals, fast alle Airlines (Westliche Airlines alle) stellen den Helfer von jeglichen Haftungen an Board frei, damit dürfte das Risiko wohl bei Null liegen und ich gehe einmal davon aus, das niemand mit dem Teelöffel versucht an Board ein Loch im Bauchraum wg. Blähungen auszuheben. Es geht hier um Hilfe bei einem Notfall an Board und nicht um einen mutwilligen Vorsatz bei einer med. Behandlung, die nicht gerechtfertigt war.
Wenn jemand mit der Situation überfordert ist, dann kann dieser Helfer das auch der Crew mitteilen, um dann gemeinsam mit dem Cockpit (es entscheidet auch hier immer noch ausschließlich der Cpt.) ob eine Sicherheitslandung zum Ausladen des Pat./Pax dann vorzuziehen ist.
Auch mit dieser Maßnahme hat man dann schließlich geholfen, jedenfalls mehr, als sich schlafend zu stellen bei einem Medical und gar nichts zu machen.
Ich empfehle sonst allen eine Internationale-Haftpflichtversicherung für med. Notfälle, diese beinhaltet sogar eine Weltweite Rechtsschutzdeckung und wird immer aktiv, wenn ich irgendwo Erste Hilfe leiste, diese habe ich zwar noch nie gebraucht, aber Schaden tut diese auch nichts, der Kostenpunkt liegt übrigens bei ca. 20€/Jahr.
Bis jetzt ist mir auch niemand bekannt, der wirklich im Ausland in Regress genommen wurde, weil dieser an Board hat versucht zu helfen, die wilden Geschichten haben bei einigen methodische Gestalt angenommen, und sind wohl mehr als fiktiv, aber es soll ja auch Mitmenschen geben, die vor dem schlafen noch den "Schwarzen Mann" unter dem Bett verzweifelt suchen...
Wenn jemand an Board hilft, z.B. bei einer EU Airline und den Notfallpatienten im Ausland übergeben muss, dann empfehle ich bei Zweifeln oder Angst, das Rettungsteam an Board zu holen, die Flugzeugtür nach Betreten des Rettungsteam wieder zu schließen, die Übergabe an Board vorzunehmen und den Pat. damit offiziell an Board übergeben zu haben, danach wieder die Türen öffnen, damit der Pat. mitgenommen werden kann.
Der Vorteil liegt darin, dass solange die Flugzeugtüren geschlossen bleiben, ausschließlich das Landesrecht der Airline Gültigkeit hat (LH = DE, OS = A und LX = CH), dieses wird mit Aufnahme des ausländischen Rettungsteam nur beendet, wenn die gesamte Zeit nach Betreten an Board die Türen offen bleiben, dieses lässt sich im Vorfeld ohne weiteres mit Crew absprechen und umsetzen, mehr Rechtssicherheit geht dann wirklich nicht.
gruß insel