Und nun der ernsthafte Teil der Diskussion: ich finde, SB-Backstuben sind ein hervorragendes Beispiel für einen fatalen Wandel unserer Gesellschaft. Die Leute verstehen gar nicht, wie sie sich am Ende selbst damit schaden.
Hier in München gibt es zum Beispiel den Rischart. Der engagiert sich sozial in der Stadt, und da arbeiten z.T. Verkäuferinnen seit 20, 30 Jahren. Jedes Jahr werden 50 oder mehr Lehrlinge ausgebildet und hinterher übernommen. Da kostet die Butterbreze aber sicher 10 oder 20 Cent mehr als beim Backwerk oder einer anderen SB-Bäckerei.
Und diese arbeiten nicht so nachhaltig. Das stört erst das wirtschaftliche, und dann das soziale Gleichgewicht. Was insbesondere deshalb frustrierend ist, weil viele, die bei solchen Läden einkaufen, nicht nur jammern, dass sie immer weniger Geld in der Tasche haben, sondern auch, weil jeder einzelne einfach mit irgendeiner Form der Verschwendung aufhören könnte, und dann ein paar Euro im Jahr übrig hätte, mit denen er statt dessen zu einem richtigen Bäcker gehen könnte. Ob das jetzt die Raucherei ist (da reicht ja schon eine Packung weniger im Monat, und man kann sich den teureren Bäcker locker leisten), das Laufenlassen des Wassers beim Zähneputzen oder die Tatsache, dass viele Dummköpfe Pappschachteln unzerlegt in den Altpapiercontainer werfen, und sich danach wundern, wieso die Abfallgebühr der Kommune steigt.
Aber da große Ganze zu sehen ist halt leider keine Stärke der Menschheit.