Lufthansa droht neuer Tarifkonflikt - diesmal beim Bodenpersonal

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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.328
543
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Dieses Problem ist aber ein Stück auch hausgemacht. Lange Zeit hat man es versäumt in das Bordprodukt zu investieren.

In der Tat, und endlich mal das richtige Argument. LH hat die Zeit einfach verschlafen...
Anstatt also das Produkt aufzuwerten, damit die Kunden wieder kommen, werden die entstandenen Managementfehler nach unten weitergereicht und man erwartet Verantwortung von Mitarbeitern, die die Problematik doch zu einem Großteil gar nicht zu verantworten haben. LH heute fliegen ist fast ein retro-Feeling mit den alten Röhren an der Decke.

Hatte letzte Woche einen Flug nach SLC zu absolvieren. Auswahl war mit LH über FRA-DEN oder mit UA über EWR-DEN. Was soll ich sagen? Röhrenmonitor oder IFE? Holzklasse oder Upgrade? Da komme ich lieber drei Stunden später an und erspare mir die Knieschützer. Und der größte Witz ist noch, dass LH mir das Retrofeeling 747 noch teuerer verkaufen will als UA. Hier stimmt doch was ganz gewaltig mit dem Produkt nicht, und das ist *nicht* die Crew. LH muss endlich mal in das Equipment investieren.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.328
543
Im Nachhinein ist man immer schlauer. Als Unternehmer muss man ständig abwägen in welche Richtungen Investitionen wann getätigt werden. Hierbei kommt es im Management immer zu einem Mix aus guten und schlechten Entscheidungen. Keine Investition, und ist sie noch so gut überlegt und durch (historische) Zahlen belegt führt garantiert zum Erfolg. Am Ende ist es wichtig, dass rückwirkend betrachtet der Investitionssaldo positiv ist.

Im Nachhinein hat also das LH Management wie jedes andere Management jedes Unternehmens weltweit gute und schlechte Entscheidungen gefällt. Hier werden jetzt alle schlechten Entscheidungen gelistet und dem Management die Alleinschuld an der aktuellen Situation der LH gegeben. Das ist einseitig und geht völlig an der Realität vorbei.

Was Du hier sagst ist sicherlich korrekt, geht allerdings eine Spur am Argument vorbei. Natürlich haben Mitarbeiter wie Management das Risiko des Unternehmns zu tragen, allerdings sollte das Risiko auch in einem vernünftigen Verhältnis zu dem Vermögen eines Arbeitsplatzes stehen, das Ergebnis des Unternehmens zu beeinflussen. Und bei den eher niedrigen Löhnen der Crew bzw. des Bodenpersonals ist das Risiko, hier noch einen Teil des schon geringen Verdienstes aufgrund von Misswirtschaft einzubüßen unverhältnismäßig über der Möglichkeit, von hier aus die Unternehmenswerte deutlich zu verbessern. Umgekehrt bricht keinem Manager ein Zacken aus der Krone, wenn der Bonus mal schlechter ausfällt. Mit den dort üblichen Gehältern ist dies weitaus eher verschmerzbar als am unteren Ende der Gehaltsskala.
 
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airliner79

Aktives Mitglied
15.06.2011
218
0
EDDP
@NCC: wenn du ein Land wie Griechenland, mit seinen ganz besonderen Problemen in Zusammenhang mit der LH-Tarifrunde bringst, dann fall ich gleich vom Glauben ab. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

Ohne Gewähr, hier ein paar Zahlen: Abschlüsse aus den Tarifrunden ab Juli 2008: 2008/09 rechnerisch 4,2%/Jahr, 2010/11 22 monatige Nullrunde; 2012 Eröhung um 3,5%. Diese Zahlen ergeben im Durchschnitt ab 07/2008 ein Plus (bis 01/13 gerechnet) von ca. 2,6 %. Die Inflationsrate lag in Deutschland '08 bei 2,6 %, '09 bei 0,4%, '10 bei 1,1%, '11 bei 2,3% und '12 bei 2,0%. Je nach Gehaltsgruppe bedeutet dies eine geringe Erhöhung oder Stagnation bezogen auf die Kaufkraft -die Kalte Progression im deutschen Steuerrecht trägt dazu bei. Die Ergebnisse ab 2008 Konzern/operativ in Mio. EUR: 2008 --> 542/1280 // 2009 --> -34/130 // 2010 --> 1131/1020 // 2011 --> -13/820 // 2012 --> 990/524. Während der Tarifrunde 2008 äußerte sich Vorstand Lauer wie folgt (nicht wörtlich): jeder Prozent mehr bedeutet ca. 15 Mio. Mehraufwand.

Gespart habe ich mir die Entwicklung der Gehälter des Vorstandes, sowohl absolut als auch im Verältnis Fixum zu variablen Bestandteilen.
 
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Rheinberger

Erfahrenes Mitglied
18.10.2011
1.452
47
Ich würde nicht sagen, dass LH die Zeit verschlafen hat. Sie hat einen ausgezeichnetes F Bodenservice geschaffen und gemeint, damit sei alles gut, das war damals Priorität. Andere Gesellschaften haben schnell und besser ein gutes Y+C Bordprogram aufgelegt.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
@NCC: wenn du ein Land wie Griechenland, mit seinen ganz besonderen Problemen in Zusammenhang mit der LH-Tarifrunde bringst, dann fall ich gleich vom Glauben ab. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

Dann falle ab.

Wer dauerhaft über seine Verhältnisse lebt, wird entweder alimentiert ("Griechenland") oder geht in die Pleite ("LH"). Der Zusammenhang ist ja wohl mehr als evident.

Muss ein Unternehmen die Gier des Staates ("Kalte Progression") ausgleichen? Das Problem liegt ja wohl woanders.

Du springst mit Deinen Zahlen gewohnt kurz: Wo stand die LH vor zehn/fünfzehn Jahren, als es keine EK oder FR gab? Wo wird sie in zehn/fünfzehn Jahren stehen? Der heutige Schluck aus der Pulle wird sich in diesem Markt als Boomerang erweisen, der dann vielleicht massenweise Arbeitsplätze kostet. Aber Hauptsache heute gut gelebt.

Bei den Bezügen der Vorstände (nicht nur bei LH) bin ich bei Dir - hier muss dringend und unverzüglich der Bezug an eine persönliche Risikovariable gekoppelt werden.
 

TiKo

Aktives Mitglied
22.02.2011
131
0
Dann falle ab.
Wer dauerhaft über seine Verhältnisse lebt, wird entweder alimentiert ("Griechenland") oder geht in die Pleite ("LH"). Der Zusammenhang ist ja wohl mehr als evident.

Na wir werden dann ja bald sehen wie die LH in die Pleite rennt... ich bin sehr gespannt!
Langsam treibt das hier wirklich seltsame Blüten.
 
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John Galt

Erfahrenes Mitglied
05.03.2010
1.220
35
ISBN 3932564030
... „Wir sind bereit für neue Streiks, notfalls auch der Piloten, wenn wir dadurch unsere langfristigen Ziele erreichen“, sagte Finanzchefin Simone Menne ... „Wir würden nicht wegen kurzfristiger Harmonie unser langfristiges Wachstum aufs Spiel setzen“ ...

Die Einstellung gefällt mir. (y)

Quelle: HB: Lufthansa zeigt sich unnachgiebig
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Na wir werden dann ja bald sehen wie die LH in die Pleite rennt... ich bin sehr gespannt!
Langsam treibt das hier wirklich seltsame Blüten.

Nur ein Beispiel unter vielen: 2004 wurde Opel in Bochum sogar wild bestreikt. Damals fehlte den Abeitskämpfern auch die Fantasie, dass es das Traditionswerk irgendwann nicht mehr geben könnte. So wie Dir heute auch die Fantasie fehlt.
 
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djohannw

Erfahrenes Mitglied
11.10.2009
1.928
439
... „Wir sind bereit für neue Streiks, notfalls auch der Piloten, wenn wir dadurch unsere langfristigen Ziele erreichen“, sagte Finanzchefin Simone Menne ... „Wir würden nicht wegen kurzfristiger Harmonie unser langfristiges Wachstum aufs Spiel setzen“ ...

Die Einstellung gefällt mir. (y)

Quelle: HB: Lufthansa zeigt sich unnachgiebig

Wenn da mal nicht jemand den Mund zu voll nimmt...das ist in bester Franz'scher Tradition, der beim FB-Streik auch diese Töne von sich gegeben hat und dann vor laufender Kamera den Schwanz einziehen musste...

Aber das rasseln mit dem Säbel gehörrt wohl zum Geschäft...wo sind bloß die Zeiten hin, in denen die Tarifparteien gemeinsam am Erfolg des Unternehmens und zu gleichen Teilen an einem ausreichenden Ausgleich für die Mitarbeiter gearbeitet haben?

Viele Grüße - Dirk
 
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mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
...wo sind bloß die Zeiten hin, in denen die Tarifparteien gemeinsam am Erfolg des Unternehmens und zu gleichen Teilen an einem ausreichenden Ausgleich für die Mitarbeiter gearbeitet haben?

Daran haben offenbar weder die heutige Manager-Generation noch die hier versammelten (Jung-)Unternehmer ein Interesse.
Sie pflegen das Motto "Friss oder stirb" und bereiten damit den Boden für den Untergang ihres Betriebs.
Allerdings fehlt ihnen die Phantasie dafür.
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
wo sind bloß die Zeiten hin, in denen die Tarifparteien gemeinsam am Erfolg des Unternehmens und zu gleichen Teilen an einem ausreichenden Ausgleich für die Mitarbeiter gearbeitet haben?

Daran haben offenbar offenbar weder die heutige Verbraucher-Genreration noch die hier versammelten (Jung-)Gewerkschafter ein Interesse.
Sie pflegen das Motto "Das Hemd ist mir näher als die Hose" und bereiten damit den Boden für den Untergang teurer deutscher Arbeitsplätze.
Allerdings phantasieren sie weiter ihre Nimmersatt-Parolen.
 
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P

pmeye

Guest
Ich finde, das Problem liegt noch ein wenig anders. Streikrecht ist ja etwas gutes, denn es sorgt für einen Interessenausgleich AG AN. Wenn AG nach Meinung der AN keine angemessene Gegenleistung für die Arbeit bietet, verweigert der AN die Erbringung derselben. Er sagt damit: "Ich bin zwar abhängig beschäftigt, aber Du AG bist auch abhängig von meiner Leistngsbereitschaft". Je nach Interessendifferenz und Impact für beide Seiten einigt man sich.
Im öffentlichen Dienstleistungsbereich sieht es schon deshalb ein wenig anders aus, weil immer auch Unbeteiligte geschädigt werden. Das ist zwar unvermeidlich und kann auch keine Begründung für eine Einschränkung des Streikrechts sein, jedoch ist immer häufiger zu beobachten, dass dieser Effekt bewusst genutzt wird um möglichst viele Unbeteiligte zu treffen. Und da wird es moralisch fragwürdig. Und es fehlt meiner Meinung nach ein Regulativ, um auch hier die Interessen auszugleichen. Solange das einseitig als kostenlose Werbung wirkt, ist es verständlich, dass der Effekt auch genutzt wird. In einem normalen Tarifkonflikt ist nämlich Schluss, wenn der bestreikte Betrieb pleite ist. Wenn der Hauptschaden aber der unbeteiligten Allgemeinheit entsteht, gibt es diese Begrenzung nicht mehr.

Abgesehen davon ist es aber auch wichtig, dass ab und zu mal gestreikt wird, ähnlich wie zu langer Brandschutz in Wäldern kontraproduktiv wirkt, verhindern gelegentliche Streiks das überlaufen der Streikkassen und verhindern wie kontrollierte Wildfeuer einen Flächenbrand. ;)
 
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mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Nur ein Beispiel unter vielen: 2004 wurde Opel in Bochum sogar wild bestreikt. Damals fehlte den Abeitskämpfern auch die Fantasie, dass es das Traditionswerk irgendwann nicht mehr geben könnte.

Allein dieses abstruse Beispiel!
Ohne den Opel-Streik 2004 würde das Werk heute genauso geschlossen.
Zurückhaltung hätte als den Effekt gehabt, dass die Mitarbeiter von 2004 bis 2014 weniger Geld für ihre Arbeit bekommen hätten - mit demselben fatalen Ende.

Also, LH-Mitarbeiter: Jetzt dauerhaft auf Lohn und Streik verzichten, dann geht es Euch besser, wenn der Laden tatsächlich mal (unwahrscheinlicherweise) in ferner Zukunft zwischen EK und EY kollabiert... :rolleyes:

PS: Das heißt nicht, dass ich - unabhängig von Branchen - maßlose Forderungen gut heiße. Aber mindestens ein Inflationsausgleich steht Beschäftigten schon zu, solange ihr Unternehmen Gewinne schreibt.
 
P

pmeye

Guest
Streiks dienen doch nur der Preisbildung der Ware (oder besser des Betriebsmittels) "Arbeitskraft". Die unternehmerische Verantwortung verbleibt beim AG. ;)
 

NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
Allein dieses abstruse Beispiel!
Ohne den Opel-Streik 2004 würde das Werk heute genauso geschlossen.
Zurückhaltung hätte als den Effekt gehabt, dass die Mitarbeiter von 2004 bis 2014 weniger Geld für ihre Arbeit bekommen hätten - mit demselben fatalen Ende.

Na also - das ist ja Deine Einstellung: Egal was morgen passiert - heute hole ich mir das Maximum. Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
Na also - das ist ja Deine Einstellung: Egal was morgen passiert - heute hole ich mir das Maximum. Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.

Du hast mich schon wieder Sinn entstellend zitiert. Hoffentlich führst Du Dein Unternehmen solider.

Weggelassen hast Du:

PS: Das heißt nicht, dass ich - unabhängig von Branchen - maßlose Forderungen gut heiße. Aber mindestens ein Inflationsausgleich steht Beschäftigten schon zu, solange ihr Unternehmen Gewinne schreibt.

Da steht nichts von Maximum.
 

airliner79

Aktives Mitglied
15.06.2011
218
0
EDDP
Dann falle ab.

Wer dauerhaft über seine Verhältnisse lebt, wird entweder alimentiert ("Griechenland") oder geht in die Pleite ("LH"). Der Zusammenhang ist ja wohl mehr als evident.

Muss ein Unternehmen die Gier des Staates ("Kalte Progression") ausgleichen? Das Problem liegt ja wohl woanders.

Du springst mit Deinen Zahlen gewohnt kurz: Wo stand die LH vor zehn/fünfzehn Jahren, als es keine EK oder FR gab? Wo wird sie in zehn/fünfzehn Jahren stehen? Der heutige Schluck aus der Pulle wird sich in diesem Markt als Boomerang erweisen, der dann vielleicht massenweise Arbeitsplätze kostet. Aber Hauptsache heute gut gelebt.

Bei den Bezügen der Vorstände (nicht nur bei LH) bin ich bei Dir - hier muss dringend und unverzüglich der Bezug an eine persönliche Risikovariable gekoppelt werden.

Mir fehlt gerade die Zeit genaue Zahlen zu suchen, aber ich meine LH hat seit 2002 in Summe ca. 5,6 Mrd. EUR als Konzernergebnis erwirtschaftet. Die Zahlen haben sich also, um beim berühmten Durchschnitt zu bleiben, etwa konstant entwickelt.

Die von mir aufgeführte Kalte Progression sollte nur dazu dienen die tatsächliche Gehaltsentwicklung (durchschnittlich) der Mitarbeiter aufzuzeigen. Man kann sicherlich unterschiedlicher Meinung darüber sein, was moderat bedeutet, aus meiner Sicht ist die Entwicklung beim Bodenpersonal in Deutschland aber so zu bezeichnen.

Um nochmal auf das eigentliche Kernproblem der aktuellen Tarifrunde zurückzukommen: mangelnde soziale Kompetenz seitens des Vorstands. Die aktuellen Äußerungen von Frau Menne dürfen da gerne als Beispiel dienen. Bei der Einstellung eines Mitarbeiters wird auf die "Soft Skills" großer Wert gelegt, beim Vorstand scheinen sie gleichgültig zu sein. Anstatt die Mitarbeiter mitzunehmen und auf ein Ziel "einzuschwören" (Anpassung an aktuelles Marktumfeld, Innovationskraft usw.) wird die verbale Keule geschwungen. Ob eine mögliche Erweiterung des LH Vorstands zur Mitte des Jahres sinnvoll ist oder nicht, möchte ich nicht beurteilen. Das Timinig für die Ankündigung ist aber wieder mal sehr bescheiden.
 

sun07

Aktives Mitglied
23.07.2012
169
0
Alles schon mitgemacht... z.B. 3 Jahre lang jedes Jahr 78 Stunden Mehrarbeit ohne Bezahlung. Oder 4,5% des Jahresgehaltes als freiwilligen Kredit an den Arbeitgeber, Rückzahlung ungewiss. Nicht-Zahlung von Leistungsprämien war in der Vergangenheit fast schon üblich, genau wie Kürzung von Weihnachts- und Urlaubsgeld. Und Tariferhöhungen? Wenn es gut läuft etwa alle 3 Jahre mal 2-3%, auf die letzten 10 Jahre gesehen waren es zusammen nicht mal 10%. Ich wäre jedoch nie auf die Idee gekommen deswegen zu streiken und das hat auch niemand anderes gemacht.

Ohne diese ganzen Aktionen würde es uns heute vermutlich nicht mehr geben (Familienunternehmen mit >250 jähriger Firmengeschichte). Lieber habe ich doch einen sicheren Arbeitsplatz, Spaß an der Arbeit und identifiziere mich mit meinem Arbeitgeber als ständig auf Konfrontation zu gehen. Es zwingt mich doch niemand für den Arbeitgeber zu arbeiten. Wenn ich dort nicht mehr zufrieden bin, gehe ich einfach. Ich wüsste nicht was mir das Recht geben sollte meine Arbeit zu verweigern während ich noch einen gültigen Vertrag habe. Wenn dann höchstens ein vorzeitiges Kündigungsrecht, mehr nicht. Aber ich würde doch nicht absichtlich unseren Kunden schaden, nur um damit meinen Arbeitgeber zu erpressen das er *mir* mehr zahlt.

Wenn Verdi wollte, könnten die den Schaden für den Kunden (und Kollegen an Hotlines oder sonstwo die den Ärger der Kunden hautnah abbekommen) auch kleiner halten, z.B. indem sie die Streiks mindestens eine Woche im Voraus ankündigen würden. Dann hätten alle Kunden genug Zeit auf andere Flüge umzubuchen, die Kosten für die LH wären jedoch fast die selben. Und falls das nicht reicht, sollen die halt gleich zwei Tage streiken... lieber Dienstag und Freitag streiken und eine Woche vorher ankündigen, als Mittwoch streiken und das erst Dienstag Abend bekannt geben.

Das klingt ja ganz schön cool. Wohin willst Du dann einfach in der heutigen Zeit gehen? Das kann man nur dann behaupten, wenn man auf das Geld nicht angewiesen ist.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.986
3.106
ZRH / MUC / VIE
Super, dann geht der Aerger bei meiner Rückreise aus JP vielleicht von vorne los?

Irgendwie ist es jetzt wohl wirklich das letzte Mal, dass ich - vielleicht abgesehen von niedlichen Europa-Kurztrips, die nicht nur billig, sondern auch berechenbar sind - mit Lufthansa unterwegs bin. Ich habe die Schnauze echt gestrichen voll von diesem Dr:censored:cks-Unternehmen. Durch und durch, von oben bis unten. Und wenn mich jetzt ein paar aufmüpfige LH-Mitarbeiter wieder als "Wiederling" betiteln...

Wenn ich dem Callcenter IST Glauben schenken muss, kann ich bei der Annulierung des Fluges NRT-MUC ja erst heimfliegen, wenn wieder Meilenkontingente verfügbar sind. So hat man mir das am Telefon klar und deutlich gesagt. Ob die das in NRT auch so sehen werden? Egal, der Nervenkitzel ist so oder so vorporgrammiert. Und sowas brauche ich im Urlaub nicht mehr.
 
F

feb

Guest
Hab' ich es schon 'mal geposted? Vorsorglich:

Die deutsche Wirtschaft steht im internationalen Wettbewerb. Das ist Alltagsthema. Ich wäre kein VF, wenn dies nicht auch für mich und meine Auftraggeber gelten würde. Die deutsche Wirtschaft kommt - erfreulicher Weise - mit den deutschen Tarifpartnern exzellent klar. Die Tarifabschlüsse der letzten Jahre belegen dies: Geringe Lohnsteigerungen oder auch Lohnstagnation bei den AN(y), erhöhte Gewinne bei den AG(y)(y)(y). Streiktage? Ganz am Ende der Tabelle. So weit, so gut. Den Ironiebutton lasse ich jetzt weg.

In Anlehnung an die Asterix: Die ganze deutsche Wirtschaft? Nein:

Ein deutsches Luftfahrtunternehmen, gut bekannt durch zahlreiche groteske Fehlentscheidungen (allesamt in diesem Forum in epischer Breite nachzulesen) hat sich entschlossen, sich mit aller Gewalt auf Kosten der Angestellten zu sanieren, statt an den eigenen Fehlern zu arbeiten (allesamt in diesem Forum in epischer Breite nachzulesen....).

Also, denn mal los: Vorstandsgehälter deutlich erhöhen (genauer: Grundgehälter drastisch erhöhen, variable Gehälter deutlich weniger drastisch reduzieren, man steht ja im Wettbewerb:rolleyes:) und vor allem einen veritablen Krieg mit den Angestellten vom Zaun brechen mit dem glasklaren Ziel der Lohnreduzierung für diejenigen, die das Produkt repräsentieren. Arbeitszeitverlängerung einerseits, Lohnnullrunde andererseits. Klaro. Das alles zu Lasten der Kunden, namentlich der VF, die einen Arbeitskampf so wertschätzen wie einen Abzess am Hintern.

Es ist für mich ein grausames Bekenntnis: Ich schätze unverändert die LH ob des Produktes. Das von mir geschätze Produkt ist freilich im wesentlichen das Vertrauen in die exzellent ausgebildete Cockpitbesatzung und die Kabinencrew. Die Ge*ässviolinen des Vorstandes, die zu allerletzt an die Kunden und die Mitarbeiter denken, k*tzen mich an.
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.986
3.106
ZRH / MUC / VIE
Es ist halt momentan ein Krieg an allen Fronten:

*Management gegen Mitarbeiter und Kunden (SCORE, Enhancements)
*Mitarbeiter gegen Management und Kunden (Streiks)

Daraus lässt sich zumindest mathematisch ableiten, wer die meisten Ohrfeigen abkriegt.

Eigentlich hätte ich es wissen können, wie sich die Hansa unter Dr. Franz entwickeln wird, habe ich doch 2002-2003 genug Erfahrungen als Bahnkunde mit ihm gemacht...
 
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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
5
Duisburg
OK, Ihr habt mich mit Eurer unbestechlichen Logik überzeugt.

Ich trete ab sofort auch für saftige Lohnerhöhungen ein, durchgesetzt mit Hilfe flächendeckender und ausdauernder Streiks.
Gleichzeitig soll sich Lufthansa wagen, auch nur ein Perk zu streichen - die Sandwiches bei AB schmecken ja sowieso besser.

Luftfahrt wird überhaupt überschätzt - sicherheitshalber werde ich mich mal wieder nach 25 Jahren mit Interrail beschäftigen.
 

mayrhuber

Erfahrenes Mitglied
19.08.2012
1.565
1
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300x250
OK, Ihr habt mich mit Eurer unbestechlichen Logik überzeugt.

Ich trete ab sofort auch für saftige Lohnerhöhungen ein, durchgesetzt mit Hilfe flächendeckender und ausdauernder Streiks.
Gleichzeitig soll sich Lufthansa wagen, auch nur ein Perk zu streichen - die Sandwiches bei AB schmecken ja sowieso besser.

Luftfahrt wird überhaupt überschätzt - sicherheitshalber werde ich mich mal wieder nach 25 Jahren mit Interrail beschäftigen.

Meine Güte, jetzt sei doch nicht so fürchterlich devot!
Du gibst hier doch eigentlich den Anhänger der Marktwirtschaft.
Nach dieser Lehre verschwindet ein Unternehmen halt, wenn es zu teuer produziert.
Wenn es aber weiterhin grundsätzlich einen Markt gibt, werden andere, neue Anbieter entstehen.

Und selbst wenn die LH-Mitarbeiter exorbitante Lohnsteigerungen erwirkten, dann würde das Unternehmen dadurch noch nicht verschwinden.

Und was Deine Sorgen angeht: Genauso wie Du anderen das Recht auf Loungezugang etc. absprichst, hast Du kein Recht auf Direktflüge.
Du hast es einfach nicht!

Sollte LH mit seinen Direktflügen in DUS verschwinden, dann ist es halt so, dann geht es Dir genauso wie Tausenden oder Zehntausenden in Deutschland. Dann musst Du halt nach FRA fahren, umsteigen oder Bahn oder Auto benutzen. Die Kunden in HAM, HAJ, LEJ und STR haben auch wenig Direktflüge und leben damit.

Diese Entwicklung hältst Du aber nicht dadurch auf, indem Du als Kunde devot alle Verschlechterungen schluckst.
Motto: Ja, ich nehme auch Billigflug in Kauf, aber lasst mich bitte, bitte weiter direkt fliegen. Oder: Hoffentlich überziehen sie nicht die Lohnschraube, sonst verschwinden meine Direktflüge.
Der Markt wird es entscheiden.

Und wenn diese Entscheidung dadurch fällt, dass AB die besseren Sandwiches hätte, dann ist auch das Marktwirtschaft.
Dann müsste die Konkurrenz halt einpacken oder gegensteuern, was ihr schwer fiele: Sie müsste sich ja auf einmal wieder mit Service beschäftigen.