Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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bNNddd?!

Erfahrenes Mitglied
03.01.2017
987
458
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Bucht ein braver Bürger Lufthansa nach Palma und zurück, weil das ja die „Guten“ sind, die ihr Personal anständig behandeln.

Beim Flug merkt er dann, dass es kein Essen, kein Gepäck und keine Getränke gibt und der Flug von „Eurowings Discover Malta Ltd.“ ausgeführt wird, die ihrem Personal 3,50€ pro Stunde zahlt.

Ähnlich geht es den Skandinaviern, die auch wert auf gute Bezahlung legen und dann bei SAS „Irland, Connect, usw.“ im Flieger nach Málaga sitzen.

Huch..
Die Zeiten in denen man sich groß dafür interessiert, dass auch ja jeder gut bezahlt wird sind ja demnächst eh vorbei. Man wird wieder mehr auf sich schauen. Diese Moralapostelei ging mir schon immer auf den Keks.

Und die Gehälter von Piloten und FBs sind immernoch zu hoch. Ein ordentlicher Haufen kommt da noch dazu, wie locker hälfte des Monats bezahlte Kost+Logis (wird das wenigstens versteuert?), Fliegen nahe Nulltarif (ebenfalls unversteuert) und dann streiken sie noch die Ganze Zeit. Zum Kotzen!
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
7.149
5.296
MUC/INN
ok, eigentlich ist es ganz einfach. Die LH Gruppe ist nicht die Wohlfahrt und entgegen der sich weiter zuspitzenden Mentalität der bundesdeutschen Bevölkerung ist weder ein Unternehmen noch ein Staat (BRD: 51% Ausgaben für Soziales, absoluter Wahnsinn!) dafür verantwortlich, jeden in Wohlstand zu bringen. Dafür ist jeder nämlich selbst verantwortlich.

Wer aus innerer Leidenschaft, wie einst ich, eine Karriere in der Fliegerei anstrebt, der weiß seit langem, dass die Traumzeiten der in CHF ausbezahlten Gehälter oder solcher in Sphären des einstigen KTV lange vorbei sind und weiß als geschäftsfähiger Mensch auch um die Konsequenzen derartiger Invests. Es ist aber nicht Aufgabe eines Wirtschaftsunternehmens, jedem die Gehälter so schmackhaft zu machen, dass man überall billig Geld aufnahm um sich seiner Leidenschaft hinzugeben, die man sich ansonsten eben nicht hätte leisten können.

Die Gehälter sind so, weil sich hierfür Personal finden lässt und offensichtlich auch keine Notwendigkeit besteht, mehr zu bezahlen. Warum also mehr bezahlen? Ich bin kein Freund vom "Outsourcing", das ganze "Outsourcing" fällt der deutschen Wirtschaft jetzt ordentlich auf den Kopf. Aber die Leute, also alle und auch die hier Vertretenen, wollen immer alles möglich günstig und selbst möglichst wenig für alles bezahlen. Ja, was glaubt ihr denn, warum dann outgesourced wird? Dann hört man immer, "ich fliege jetzt lieber RYR/WIZZ blablabla" aber wehe der Kranich steuert da entgegen und macht in PRG eine Basis auf.

Der Durchschnittslohn in Böhmen beträgt 285 Kronen, also 1300€. Da verdient der FO (und das "ab"!!) schon deutlich mehr.
 
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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.788
8.018
LEJ
Ich bin kein Freund vom "Outsourcing", das ganze "Outsourcing" fällt der deutschen Wirtschaft jetzt ordentlich auf den Kopf. Aber die Leute, also alle und auch die hier Vertretenen, wollen immer alles möglich günstig und selbst möglichst wenig für alles bezahlen. Ja, was glaubt ihr denn, warum dann outgesourced wird? Dann hört man immer, "ich fliege jetzt lieber RYR/WIZZ blablabla" aber wehe der Kranich steuert da entgegen und macht in PRG eine Basis auf.
Ich lese ein wenig mit, halte mich aber weitghend raus.
Der einzige Abschnitt dem ich zustimmen kann, ist der zitierte.
Und in diesem sprichst du von "günstig". Günstig ist nicht gleich "billig".
Eine Leistung günstig zu erstehen und ungleich billig und billig ist in der Endrechnung meist teurer.
Das verstehen viele aber nicht.

Schönen Wochenbeginn 😉
 

Eastside

Erfahrenes Mitglied
21.03.2009
7.213
2.175
DRS, ALC
knappes Angebot hilft den Gewinnen
vor 27 Minuten
Bereits am Freitag hat Lufthansa eine starke Gewinnentwicklung für das zweite Quartal vermeldet. Ich habe mir angeschaut, was die Gründe dafür sind und ob diese Entwicklung nachhaltig sein kann.
  • Deutsche Lufthansa AG - WKN: 823212 - ISIN: DE0008232125 - Kurs: 6,273 € (XETRA)
Immerhin hat sich der Umsatz der Lufthansa auf 8,5 Mrd. EUR mehr als verdoppeln können und das adjustierte EBIT drehte von -827 Mio. EUR auf etwa 375 Mio. EUR nach oben. Es wird auf eine starke Entwicklung im Cargo-Geschäft verwiesen, aber auch beim Passagierverkehr läuft es zuletzt deutlich besser.

Die einfache Erklärung​

Klar, letztes Jahr war fast alles dicht, in diesem Jahr wird wieder viel mehr geflogen. Das ist sicherlich die simpelste Erklärung für den starken Dreh im Ergebnis. Doch es geht auch noch eine Stufe detaillierter. Die hohe Nachfrage, gepaart mit knappen Kapazitäten, führt zu einem deutlich positiven Ergebniseffekt. Man darf sich das so vorstellen, wie im Autobereich zuletzt gesehen. VW und Mercedes erwirtschaften extrem hohe Gewinne trotz sinkender Absatzzahlen. Warum? Die Wagen können zum vollen Preis verkauft werden und es gibt keine Rabattschlacht aufgrund eines knappen Angebots.
So läuft es auch bei der Lufthansa. Aufgrund von Personalmangel und Flughäfen, die Probleme mit der hohen Auslastung haben, sagt die Lufthansa hunderte von Flügen ab. Das führt zu einer Verknappung des Angebots. Gleichzeitig sind die Flieger voll und die Tickets werden zum vollen Preis verkauft. Das kompensiert die fehlenden Flüge und sorgt für einen Ergebnisschub. Zwar lösen die Engpässe auch Kosten aus, berichten die Analysten von Metzer, doch die allgemeine Verknappung in der Branche wiegt deutlich schwerer.
Die Lufthansa wird im zweiten Quartal etwa doppelt so viel verdienen, wie der Konsens bislang erwartet hat. Beim Cashflow liege man mit den avisierten 2 Mrd. EUR nahezu dreimal so hoch wie von Analysten bisher gedacht.


Fazit: Der Kranich hat wieder Wind unter den Flügeln. Mit Gewinnprognosen tue ich mich aber sehr schwer aufgrund des volatilen Geschäftsverlaufs. Es gibt auch Fragezeichen, wie lange diese Sonderkonjunktur nun anhalten wird. Sind wieder ausreichend Kapazitäten da, dann dürften auch die Margen wieder unter Druck stehen. Zudem drohen starke Lohnerhöhungen und viel hängt auch an einer geschickten Absicherung des Ölpreises. Unter 5,60 EUR sollten Anleger gedanklich einen Stop-Kurs setzen.


Quelle: Guidants
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.320
9.146
BRU
Meiner Meinung nach nichts. Beruflich muß ich fliegen und als HON läuft es, bis auf ein Desaster der geballten Inkompetenz, doch recht gut. Privat fliegen wir nur Longhaul, was ab MUC und in F schnurrt. Im Shorthaul-Sommer wird das eAuto bemüht, bevor wir das Chaos in HAM oder BER & Co. bemühen. FR & Co. sind des Teufels und daher keine Alternative nie nicht. Und wenn sich das Chaos konsequent und selbstzerstörerisch auf HON ausdehnt wird die Konkurrenz bemüht. Dann wäre der Status gleichgültig; was ich nicht mehr ausschließe.
Bleibt abzuwarten, wie das ab Herbst wird, also wenn die Touristen weniger werden. Denn Geschäftsreisende werden sie mit diesem Chaos weiter abschrecken. Sehe das ja bei mir in der Arbeit - teilweise wurden schon Regelungen zu Videokonferenzen usw. bis in den Herbst verlängert, nicht wegen Covid, sondern wegen Anreise-/Abreise-Problemen der Teilnehmer.

Denn wenn Du für das eintätige Meeting wegen schlechter Flugverbindungen, kurzfristiger Streichungen plus dann noch stundenlangen Wartezeiten an Flughäfen ein paar Tage verlierst, werden Reisen doch wieder auf das absolut Notwendige reduziert werden. Plus dann noch Rezession usw.

Derzeit ist die Logik von LH wohl, für die nicht gestrichenen Flüge wegen der hohen Nachfrage entsprechend hohe Preise zu verlangen. Nur ob das auf Dauer gutgeht?

Was mit fehlt, wäre die Gesamtzahl der Flüge je Airline und die Verspätungen ins Verhältnis gebracht.
Oder verstehe ich was nicht. Oder doch eher eine Milchmädchenrechung?

Abgesehen davon: Ein Punkt ist halt, dass es bei FR und Co. weniger problematisch ist, wenn ein Flug Verspätung hat. 30 oder 60 Minuten warten ist zwar ärgerlich, aber nicht die Welt. Während das bei LH halt sehr schnell bedeuten kann, dass der Anschluss weg ist. Und der nächste Flug dann gestrichen oder wegen der vielen Streichungen alles komplett ausgebucht bzw. überbucht.

Wo man dann eben wieder bei dem zuvor von BeyondTheCurtain genannten Punkt ist: Als HON findet sich i.d.R. schon irgendeine Alternative und erreicht man auch eine Hotline. Nur der "Normalkunde"?
 

bNNddd?!

Erfahrenes Mitglied
03.01.2017
987
458
Inkl. Rente und Arbeitslosengeld, also Wiederauszahlung des vergangenen Einsatzes bzw. eine Versicherungsleistung. Also beides gerade nicht pöse Umverteilung an die Minderleister. Und was eine "BRD" sein soll, weiß ich auch nicht.
9X% sehen nie einen cent ihres Arbeitslosengeldes. Und wie viel Prozent streicht ein Beitragszahler wirklich von seinen eigenen Rentenbeiträgen wieder ein?
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.788
8.018
LEJ
9X% sehen nie einen cent ihres Arbeitslosengeldes. Und wie viel Prozent streicht ein Beitragszahler wirklich von seinen eigenen Rentenbeiträgen wieder ein?
Die Arbeitslosenversicherung ist eine Versicherung und keine Geldanlage.
Rentenbeiträge: Ich habe es indiviluell für mich mal überschlagen. Es rechnet sich für mich tatsächlich, wenn ich noch drei Jahre lebe. Nicht zu vergessen, ich sogar damit krankenversichert und die fließt nicht in die Überschlagsrechnung ein. Es gibt nichts sichereres und günstigeres als die gesetzliche Rentenvericherung. Jetzt kommt gleich das Totschlagargument "Ja, bei euch Alten ist das was anderes",
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.788
8.018
LEJ
Und die Rente wird mit weit über 100 Mrd Euro durch Schröpfung des Steuerzahlers bezuschusst.
Sorry, das ist falsch. Der Bund bediente sich fleißig der Rentenkasse. Wenn die Fremd- oder Drittleistungen der Bund übernähme, ginge es der Rentenkassee sehr gut.
Die Rentenkasse mußte die Beiträge der neuen Bundesländer "als eingezahlt" berechnen.
Alle Entschädigungen für Neuddeutsche (Polen, Russen etc.) mußte die Rentenkasse deckeln.
Die Mütterrente soll die Rentenkasse zahlen. Reha-Leistungen zahlt die Renntenkasse auch für Ehefrauen/-männer, die beim Partner (Selbsttändige Ärzte, Anwälte, etc) als Hilfskraft für 500€ angestellt wurden.
 
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DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
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MUC/INN
Gut, dann hat sich die Presse da wohl geirrt.

Oder die BPB
 
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Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.788
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LEJ
Gut, dann hat sich die Presse da wohl geirrt.

Oder die BPB
Das streitet keiner ab.
Wenn ich die Sparbüchse eines Dritten leere, dann muß ich sie wieder füllen, wenn er das Geld braucht.
 

mbraun

Erfahrenes Mitglied
09.07.2011
2.013
2.799
Gut, dann hat sich die Presse da wohl geirrt.

Oder die BPB
Ich nehm mal Wikipedia, da dann auch die Primärquellen:

Die Ausgaben für die versicherungsfremden Leistungen in der Gesetzlichen Rentenversicherung werden je nach Abgrenzung auf 58–93 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt.[6] Es ist umstritten, inwieweit diese Ausgaben der Rentenversicherung durch Bundeszuschüsse abgedeckt werden, sodass sie nicht aus den Beiträgen der Versicherten, sondern wie gesetzlich vorgesehen aus Steuermitteln finanziert werden.
Nun könnte man ja meinen, das entspreche in etwa dem Bundeszuschuss. Mitnichten:

Die DRV Bund beziffert den Teil der nicht durch Bundeszuschüsse gedeckten versicherungsfremden Leistungen im Jahr 2020 in der erweiterten Abgrenzung auf 37,1 Mrd. Euro. Sie betont, dass es sich bei diesen Werten lediglich um Orientierungsgrößen handelt.[9]
Aber das ist jetzt wirklich schon sehr OT, sorry…
 
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fleckenmann

Erfahrenes Mitglied
01.05.2015
771
890
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
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Die Zeiten in denen man sich groß dafür interessiert, dass auch ja jeder gut bezahlt wird sind ja demnächst eh vorbei. Man wird wieder mehr auf sich schauen. Diese Moralapostelei ging mir schon immer auf den Keks.

Und die Gehälter von Piloten und FBs sind immernoch zu hoch. Ein ordentlicher Haufen kommt da noch dazu, wie locker hälfte des Monats bezahlte Kost+Logis (wird das wenigstens versteuert?), Fliegen nahe Nulltarif (ebenfalls unversteuert) und dann streiken sie noch die Ganze Zeit. Zum Kotzen!
Was bist Du denn für einer ? Darf ich mir auch eine Meinung über Dein Salär und Deine Arbeitslast erlauben ?