Lufthansa nach der Rettung - Diskussion zu Zukunft, Sparmaßnahmen und Firmenpolitik

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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
19.661
17.264
FRA
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Der Artikel passt ganz gut dazu.
https://www.airliners.de/alternativplan-lufthansa-minderheitsbeteiligung-ita-airways-anstreben/73843

Plan/Vorschlag aus Italien: Lufthansa übernimmt erst einmal 19,9% von ITA (analog zu AFKLM und SK), dann dürfte es wohl keine Auflagen der EU Kommission geben.
Nachteil:
Die IAG hat analog Air Europa während Covid unterstützt und 20% übernommen IIRC.

Dort steht man analog zu LH+Al“ITA“lia auch in Verhandlungen mit der EU über Zugeständnisse beim Kauf der restlichen 80% und folgender Marktbeherrschung domestic Spanien und nach Süd-/Mittelamerika.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.868
Der Artikel passt ganz gut dazu.
https://www.airliners.de/alternativplan-lufthansa-minderheitsbeteiligung-ita-airways-anstreben/73843

Plan/Vorschlag aus Italien: Lufthansa übernimmt erst einmal 19,9% von ITA (analog zu AFKLM und SK), dann dürfte es wohl keine Auflagen der EU Kommission geben.
Nachteil:
Und da stellt sich die Frage, inwieweit sich der Unterschied zwischen 19,9% und 41% auf die Marktbeherrschung am FRA und MUC auswirkt.

Dass es bei der Rettung der ITA einen erheblichen Unterschied ausmacht, das ist klar. Aber bei FRA und MUC dürfte es keine relevanten Unterschiede geben. Da reichen die 19,9% bereits aus, damit LH am FRA/MUC durch ITA profitiert.
 
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Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
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1.317
Wie viele Slots musste AF/KL am CDG und AMS abgeben, um bei SK einsteigen zu können? Die Tatsache, dass SK sogar die Allianz wechselt, dokumentiert den umfassenden Einfluss deutlich.

Einfach die gegenüber AF/KL/SK durch die EU getroffenen wettbewerbsrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen auf LHG/AZ übertragen und das ganze ist rund.
Ohne irgendwelche Zahlen und Bilanzen studiert zu haben würde ich vom Bauchgefühl her sagen, dass eine ITA für die LH ein etwas kleinerer "prize" ist als SK für AF/KL. So wären die zwei Deals nicht direkt vergleichbar, weil man beim LH/ITA Deal schneller am Punkt ist, wo es sich für den Käufer nicht mehr rechnet.

ITA mag als Braut aufgehübscht sein und von einigen Altlasten befreit, aber einige Probleme bleiben. Effizienzsteigerungen bei ITA wären nicht hinreichend groß, um für die Kosten der Übernahme und die erhöhte Komplexität zu kompensieren. Es geht in Wirklichkeit darum, durch Ausschaltung eines Wettbewerbers pricing power zu gewinnen.

Wenn die Wettbewerbsaufsicht Auflagen erteilt, die eine Erhöhung der pricing power der LH verhindern, entfällt das eigentliche Rational für den Kauf.

Nur meine zwei Pfennige.
 

E Francesco

Erfahrenes Mitglied
19.10.2021
2.440
4.586
Und da stellt sich die Frage, inwieweit sich der Unterschied zwischen 19,9% und 41% auf die Marktbeherrschung am FRA und MUC auswirkt.

Dass es bei der Rettung der ITA einen erheblichen Unterschied ausmacht, das ist klar. Aber bei FRA und MUC dürfte es keine relevanten Unterschiede geben. Da reichen die 19,9% bereits aus, damit LH am FRA/MUC durch ITA profitiert.
Unterschiede dürfte es keine geben. Allerdings dürfte lt. Aussagen im Artikel die Integration von ITA in die LH Gruppe kleiner ausfallen, als bislang geplant. Und LH hätte weniger Mitspracherecht und dürfte wohl u.a. weniger Vorstände ernennen.
Und damit würde man IMHO das Problem ja nur in die Zukunft verschieben, denn will man den Anteil von 19,9% aufstocke, dürfte es zumindest meiner Meinung nach ja wieder die EU Kommission auf den Plan rufen.
 
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DerSenator

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08.01.2017
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MUC/INN
Man munkelt seit bestimmt einer Woche, dass eine ITA-Übernahme nur unter scharfen Auflagen genehmigt werden könnte, bis hin zur Abgabe von LH-Langstrecken ab FRA und MUC, nicht nur ab Italien mit ITA.
Vor allem wer soll dann in die Lücke springen? Kommt doch eh niemand. Oder gründet Korrupt-und-inkompetent-Uschi eine EUdSSR-VEB Airline, die dann hier die planwirtschaftliche Lücke belegt?
 

LINDRS

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03.04.2013
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DRS
Vor allem wer soll dann in die Lücke springen? Kommt doch eh niemand. Oder gründet Korrupt-und-inkompetent-Uschi eine EUdSSR-VEB Airline, die dann hier die planwirtschaftliche Lücke belegt?
"Als Vorschlag zur Güte: Wir schicken ein paar mehr Air-Canada- und United-Maschinen statt unseren nach Nordamerika" - und dann wird auf das Joint Venture geschielt, in der Hoffnung, dass es keiner merkt :D
 

juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
19.661
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FRA
Vor allem wer soll dann in die Lücke springen? Kommt doch eh niemand. Oder gründet Korrupt-und-inkompetent-Uschi eine EUdSSR-VEB Airline, die dann hier die planwirtschaftliche Lücke belegt?
Italien kann „Staatswirtschaft“ ziemlich gut alleine. Dazu braucht es weder eine LH, noch einen „VEB“.
 

Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
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Vor allem wer soll dann in die Lücke springen?
Meiner Meinung nach besteht der Wert von ITA nicht in den Menschen, Marken, der Flotte und den Businessprozessen.

ITA ist ziemlich ineffizient. Es gibt keine Synergieeffekte, wenn LH die ITA übernimmt. Klar, die LH kann die Effizienz von ITA verbessern, aber genau so könnten die Slots von mehreren effizienteren Airlines übernommen werden nach Abwicklung von ITA.

Es bedeutet natürlich eine temporäre Härte für das Personal, wenn ITA zerschlagen wird. Aber für die Konsumenten von Flügen ist es besser, wenn nicht allein das LH-AC-UA JV seinen Marktanteil ausbaut, sondern die Slots unter mehreren Konkurrenten verteilt werden . Vielleicht bekäme ja auch ein kleiner Player wie JetBlue ein paar Slots, was gut für den Wettbewerb wäre.
 

SF340

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16.12.2023
360
625
Meiner Meinung nach besteht der Wert von ITA nicht in den Menschen, Marken, der Flotte und den Businessprozessen.
Auch wenn es eine neue Marke ist, die Verbindung zu den Italienern sowie der Sprache hat schon einen gewissen Wert der nicht zu unterschätzen ist.

ITA ist ziemlich ineffizient. Es gibt keine Synergieeffekte, wenn LH die ITA übernimmt.

Falsch, es gibt massive Synergieeffekte sobald man das Revenue Management (Cap Steering und Pricing) der ITA integriert und zentral über die Gruppe hinweg steuert.

Klar, die LH kann die Effizienz von ITA verbessern, aber genau so könnten die Slots von mehreren effizienteren Airlines übernommen werden nach Abwicklung von ITA.

Slots sind doch ausserhalb von LIN kein grosses Thema.

Vielleicht bekäme ja auch ein kleiner Player wie JetBlue ein paar Slots, was gut für den Wettbewerb wäre.

Es gibt nichts, was Jetblue heute daran hindern würde aus FCO oder MXP in die USA zu fliegen.
 

Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
973
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Falsch, es gibt massive Synergieeffekte sobald man das Revenue Management (Cap Steering und Pricing) der ITA integriert und zentral über die Gruppe hinweg steuert.
Wir müssen hier vorsichtig sein, was mit Synergieeffekt gemeint ist.

Eine Synergie = ein positiver Skaleneffekt wäre, wenn LH durch die Acquisition mehr Flüge durchführt und die Kosten der marginal produzierten Einheit niedriger sind als vorher. Das erfordert mehr als eine Kostensenkung bei ITA. Im Übrigen ist es BS, hier über revenues zu sprechen, da es bei Synergien/Skaleneffekte allein um die unit costs geht. Das Argument stinkt nach Zweitaccount von @Threy.
 

Labermas

Erfahrenes Mitglied
10.11.2023
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Was du mit Synergieefekten meinst? Du scheinst eine sehr enge betriebswirtschaftliche Definition zu verwenden.
Ich meine es volkswirtschaftlich. Das eine Fusion ohne Auflagen betriebswirtschaftlich Sinn macht ist doch offensichtlich, warum würden LHG und ITA sie sonst anstreben?

Betriebswirtschaftlich würde ich sagen, dass ein Verbund von ITA und LHG sinnvoll sein kann, weil der gemeinsame Gewinn höher zu werden verspricht als vorher. Dein Punkt zum Revenue Management wäre diesbezüglich einschlägig.

Der Punkt ist aber, dass ITA im Prinzip ineffizient ist und vom Markt verschwinden sollte. Es ist nicht so, dass es durch die Kombination LHG/ITA nennenswerte economies of scale/scope gäbe. Bezüglich economies of scale mag ITA zu klein sein, um effizient zu produzieren. Aber LHG ist groß genug, dasss eine weitere Vergrößerung der LHG keine nennenswerte Effizienzgewinne verspricht. Und bezüglich economies of scope ist es so, dass ITA und LHG horizontal und vertikal ähnlich aufgestellt sind und sich insofern keine "low-hanging fruits" an scope-bezogenen Kostenvorteilen aufdrängen.

Für mich ist gesamtwirtschaftlich Marktmacht bedeutsamer als Synergien. Natürlich dürfte es bei M&A gewisse Synergien geben, aber wohlfahrtsökonomisch dürfte die aus höherer Marktkonzentration resultierenden Verzerrungen (Mark-ups über Wettbewerbspreise) der dominierende Faktor sein.

Zu deinen Slot-Argumenten: Ich dachte, dass es am FCO punktuell slot congestion gibt. Liege ich da falsch?
 
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juliuscaesar

Erfahrenes Mitglied
12.06.2014
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17.264
FRA
Unruhe und Umbau im Lufthansa Topmanagement:

 

E Francesco

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madger

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26.04.2014
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Bonn
Am FRA in der Nähe des LAC wird ein neues Konferenz- und Besucherzentrum gebaut, in dem eine Ju52 und die Lockheed Superstar mit der Registration D-ALAN ausgestellt werden (wird aktuell von LH Technik in Hamburg restauriert). Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2026 zum 100. Gründungsjubiläum der ersten Lufthansa geplant.
https://newsroom.lufthansagroup.com/lufthansa-konsolidiert-bueroflaechen-am-standort-frankfurt/
Schon sehr cool!
Wenn sie ihre JHV dort machen würden, würde ich kommen 😍
 

juliuscaesar

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12.06.2014
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FRA
In den laufenden Fusionskontrollen bei IAG und Air Europa und Lufthansa und ITA rückt die EU-Kommission vom bisherigen Instrument der Slotauflagen ab. Diese hätten sich in der Vergangenheit als "nicht sonderlich effektiv" erwiesen, hatte EU-Kommissar Didier Reynders Ende 2023 die harte Linie der EU-Kommission in den Verfahren gegenüber der "Financial Times" verteidigt:

 
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thbe

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27.06.2013
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In den laufenden Fusionskontrollen bei IAG und Air Europa und Lufthansa und ITA rückt die EU-Kommission vom bisherigen Instrument der Slotauflagen ab. Diese hätten sich in der Vergangenheit als "nicht sonderlich effektiv" erwiesen, hatte EU-Kommissar Didier Reynders Ende 2023 die harte Linie der EU-Kommission in den Verfahren gegenüber der "Financial Times" verteidigt:

Ja, so kann das laufen, wenn die Realität mit Wunschdenken kollidiert und die Realität gewinnt.
 

E Francesco

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19.10.2021
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Vorläufige Zahlen für Q1/24:
Die Lufthansa Group hat auf vorläufiger Basis im ersten Quartal des Jahres 2024 einen Adjusted EBIT-Verlust von 849 Millionen Euro verzeichnet (Vorjahr: Verlust von 273 Millionen Euro). Der Verlust fiel aufgrund diverser Streiks, sowohl von verschiedenen Beschäftigtengruppen innerhalb des Konzerns als auch von Beschäftigten bei Systempartnern, welche das Ergebnis mit rund 350 Millionen Euro belasteten, höher als erwartet aus. Der Adjusted Free Cashflow des Konzerns war vor allem aufgrund von anhaltend hohen Einnahmen aus Ticketvorauszahlungen mit 305 Millionen Euro positiv.

Für Q2/24 erwartet man:
Der Konzern erwartet, dass das Betriebsergebnis im zweiten Quartal unter dem des Vorjahres liegen wird. Durch die Auswirkungen der inzwischen beigelegten Tarifauseinandersetzungen, insbesondere bei Lufthansa Airlines, auf die kurzfristige Buchungsnachfrage und die anhaltenden Konflikte bei Austrian Airlines wird das Ergebnis im zweiten Quartal voraussichtlich mit rund 100 Mio. EUR zusätzlich belastet.
Zudem wird die Kapazität in Q2/24 geringer ausgebaut als bislang geplant, u.a. aufgrund verzögerter Auslieferungen neuer Flugzeuge.
Für H2/24 ist man optimistisch: Dort erwartet man ein besseres Ergebnis, als in H2/23.

Für das Gesamtjahr 2024 angepasste Erwartungen:
Für das Gesamtjahr wird somit nun ein Adj. EBIT von rund 2,2 Milliarden Euro erwartet (bislang: stabile Ergebnisentwicklung im Vergleich zu 2.682 Millionen Euro im Vorjahr). Der Adjusted Free Cash Flow wird voraussichtlich bei mindestens 1 Milliarde Euro liegen (bislang: mindestens 1,5 Milliarden Euro). Die bislang nicht absehbaren Auswirkungen der jüngsten Eskalation des Nahost-Konflikts und weitere geopolitische Unsicherheiten stellen Risiken für den Gesamtjahresausblick des Konzerns dar.
https://newsroom.lufthansagroup.com...sst-die-gesamtjahresprognose-entsprechend-an/
 
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Eastside

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21.03.2009
7.227
2.186
DRS, ALC
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Streiks im Luftverkehr haben der Lufthansa im ersten Quartal einen höheren operativen Verlust als im Vorjahr beschert. Für das Gesamtjahr wird der MDAX-Konzern pessimistischer und senkt seine Gewinnprognose deutlich.

Im ersten Quartal lag der bereinigte EBIT-Verlust nach vorläufigen Zahlen bei 849 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 273 Millionen im Vorjahr. Der Konzern verwies auf diverse Streiks, "sowohl von verschiedenen Beschäftigtengruppen innerhalb des Konzerns als auch von Beschäftigten bei Systempartnern". Dadurch sei das Ergebnis mit rund 350 Millionen Euro belastet worden.

Im zweiten Quartal dürfte das Ergebnis unter Vorjahr liegen. Für das Gesamtjahr rechnet die Lufthansa nun mit einem bereinigten EBIT von rund 2,2 Milliarden Euro. Bislang war sie von einem Ergebnis auf dem Vorjahresniveau von 2,68 Milliarden Euro ausgegangen. Der bereinigte freie Cashflow wird bei mindestens 1 Milliarde Euro statt mindestens 1,5 Milliarden Euro gesehen. Risiken für den Ausblick stellten die nicht absehbaren Auswirkungen der jüngsten Eskalation des Nahost-Konflikts und weitere geopolitische Unsicherheiten dar.

Die Zahlen zum ersten Quartal wird die Lufthansa am 30. April veröffentlichen.
Quelle: Stock 3
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.303
794
Auch hier:


Man bekommt halt das, was man aussäät zu ernten. Niemand in der LH Führung braucht sich wundern, bei dem Kurs, den man hartnäckig gegen die eigene Belegschaft geführt hat und führt.
 

SF340

Erfahrenes Mitglied
16.12.2023
360
625
Auch hier:


Man bekommt halt das, was man aussäät zu ernten. Niemand in der LH Führung braucht sich wundern, bei dem Kurs, den man hartnäckig gegen die eigene Belegschaft geführt hat und führt.

Und wie hätten sich die höheren Lohnkosten ausgewirkt?
 
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