Anmerkung: wenn jemand aus dem Forum noch Quellen zu den Concorde-Linienflügen hat ist ein Hinweis auf Quellen sehr willkommen.
Gepriesen seien die Freuden eines analogen Archivs
Hatte "Flight International" seit den frühen Siebzigern abonniert, teilweise sogar in (als Buch) gebundener Form aufbewahrt (bedauerlicherweise anlässlich eines Umzugs entsorgt...). Seit ca. einem Jahr verzichte ich dankend auf den Bezug der Zeitschrift, da die teilweise nurmehr digitale Ausgaben veröffentlichen.
Interessante Hefte habe ich über die vergangenen 20 Jahre "lose und ungeordnet" im Regal herumfliegen. Für Dein Anliegen langt es
Aus Band 184, Nr. 5412 aus dem Oktober 2013, mit dem Titel "Return of the Mach":
Eine Zeitleiste zeigt die wesentlichen Daten auf; beginnend mit dem anglo-frz. Regierungsabkommen zur Entwicklung eines Überschallflugzeugs am 29.11.62 - lange vor dem EWG-Beitritt des VK - und die den Januar 63 als den Zeitpunkt nennt, zu welchem der Concord(e)-Name erstmals verwendet wird.
A minor but perplexing problem was the spelling of the aircraft’s name, with the UK originally opting for the British spelling without the final “e”. Dieses "e" steht, sagte Technologieminister Tony Benn bei der Vorstellung der ersten Maschine 1967 in Toulouse, für "England, excellence, Europe and entente".
1975 – Lufttüchtigkeitszeugnisse erteilt (Frankreich - 9. Oktober, VK – 8. Dezember; es gab ja noch keine JAA / EASA ;-)
Erstauslieferung AF – 19.12.75; BA 14.1.76.
Dezember 1975 – Das US-Abgeordnetenhaus verbannt die Concorde für sechs Monate aus dem US-Luftraum.
21.1.76 - AF eröffnet kommerzielle Dienste nach Rio, BA nach Bahrain.
24.5.76 – Erste kommerzielle Dienste nach Dulles (16-monatige Ausnahmegenehmigung für „Erprobungsflüge“).
Februar 1977 – Das Flugverbot wird seitens der US-Bundesebene aufgehoben, aber die Hafenbehörde von New York (Betreiber von JFK) verbietet einseitig die Concorde.
22.11.77 – Nachdem Präsident Giscard d’Estaing und Premier James Callaghan bei Präsident Carter interveniert hatten und das Oberste Gericht den Entscheid der Hafenbehörde im Vormonat überstimmt hatte, fanden erste kommerzielle Einsätze nach JFK statt.
Dezember 1977 – BA und SQ betreiben gemeinsame Dienste nach Paya Lebar (dearie me - wenn ich mich der dort in den späten 60ern verbrachten seligen Tage beim Spotting mit dem Fahrrad erinnere...). Diese werden nach dreimaliger Durchführung aufgrund malaysischer Einwände supendiert.
Januar 1979 bis Mai 1980 – Die selige BN betreibt gemeinsame (Unterschall-) Dienste mit BA und AF zwischen IAD und DFW (wo die Concorde lt. Wiki angeblich anlässlich der Eröffnung im September 1973 ihre erste Landung in den USA hatte).
Weitere Routen mit SSC-Linienbetrieb sind in der Quelle nicht aufgeführt. Aber in "The Concorde Story" von Ch. Orlebar finden sie sich (leider schlechtes Lektorat, sehe gleich zwei Fehler auf Seite 129...):
- Over the winter months, a once, sometimes twice, weekly service to Barbados.
- In 1982, AF ceases SSC-flights to Rio, Caracas, Mexico City and Dulles.
- In Oct 1994, after 18 years, BA dropped their LHR-IAD service, the Miami extension to that route having been discontinued by March 1991 (saving six hundred supersonic secotrs per year and thus prolonging SSC's useful years of service).
- Mit der Aufgabe der 3/7-Verbindung nach IAD wurde der Morgenflug von JFK nach DCA verlängert.
Zu dem in diesem Kontext zwischen @concordeuser und mir einmal diskutierten „Ruck“ und das „Beben“ unterm Kabinenboden beim Einschalten der Nachbrenner zum Überschreiten der Schallgrenze findet sich in „Flight International“ Band 189, Nr. 5522 vom Januar 2016 eine Aussage. Rd. 40 Jahre nach Beginn des kommerziellen Einsatzes Was doch ein analoges Archiv wert ist
Hatte "Flight International" seit den frühen Siebzigern abonniert, teilweise sogar in (als Buch) gebundener Form aufbewahrt (bedauerlicherweise anlässlich eines Umzugs entsorgt...). Seit ca. einem Jahr verzichte ich dankend auf den Bezug der Zeitschrift, da die teilweise nurmehr digitale Ausgaben veröffentlichen.
Zu dem in diesem Kontext zwischen @concordeuser und mir einmal diskutierten „Ruck“ und das „Beben“ unterm Kabinenboden beim Einschalten der Nachbrenner zum Überschreiten der Schallgrenze findet sich in „Flight International“ Band 189, Nr. 5522 vom Januar 2016 eine Aussage. Rd. 40 Jahre nach Beginn des kommerziellen Einsatzes zitiert Murdo Morrison in einem mit „Days of Speed“ betitelten Beitrag den früheren Herausgeber Mike Ramsden folgendermaßen:
...with the Alps in view, at 12.59 the captain announced the start of transonic acceleration. “The surge is noticeable but I cannot detect, from where I am riding, the expected nudge of the reheat”, wrote Ramsden. “Noise level, or rather pitch, increases slightly and the now livelier airframe tells us that Concorde is in her supersonic element.”
Es handelte sich um den kommerziellen Erstflug von London nach Bahrain, der mit einem „Houston-style countdown“ gleichzeitig mit jenem von Paris nach Rio abhob. Nach Bahrain hatten Länder aus Osteuropa und des Mittleren Ostens grünes Licht für einen Überschallüberflug gegeben.
Ich selbst stand der Entwicklung der SSC durchaus skeptisch gegenüber ("Umweltsau"), habe die Flüge mit ihr aber doch genossen. Einfach eine fantastische Erfahrung.