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In Konsequenz (und hier gehe ich weg von dem, was auch in der Presse steht und gehe zu meinen originären Schlussfolgerungen über) wird man die Vielfliegerprogramme komplett auf den Kopf stellen müssen. Vielflieger wird man dann über CC-Spend. SEN-Vorteil ist die Premiumschlange im Wertheim Village und HON-Vorteil die gelegentliche Einladung zu einem kostenlosen Konzert oder Empfang.
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Interessant ist ja, dass Lufthansa zu exakt 100% das Gegenteil mit dem neuen Programm macht:
Was früher eher ein "Top-Spender-Program" war, wird jetzt zu einem "Top-Frequency-Program". Gerade die Kunden, die du ansprichst ("die Reichen"), die bisher über eine überschaubare Anzahl von F Langstrecken HON wurden, werden jetzt geradezu dazu gedrängt, unfassbar viele Kurzstrecken zu fliegen.
Das zeigt aus meiner Sicht eben auch genau den absoluten Greenwashing-Ansatz der Lufthansa: Man tut nach außen so, als ob man über Green Fares & Co. die Leute zu einem bewussteren Fliegen bringen will.
Gleichzeitig sagt man über das neue Programm aber ganz digital: Du musst OFT fliegen, egal wie teuer. Du schaffst mit deinen bisherigen Langstrecken, die für den HON Status gereicht haben, auf einmal nur noch 4000 oder 4500 Punkte? Kein Problem, mach einfach noch 50 (!!!!) Kurzstreckenflüge in Business Class pro Jahr (!!!) zusätzlich, damit du deinen Status behalten kannst. Das steht doch im absolut diametralen Gegensatz zu dem Öko-Ansatz. Möglichst oft fliegen, möglichst oft umsteigen, möglichst kurze Strecken fliegen. Und wenn man dann den Status immer noch nicht erreicht, fördert das neue Programm, dass man innerdeutsch von der Bahn auf den Flieger umsteigt. Schließlich gibt ein STR-FRA genauso viele Punkte wie ein FRA-LON. Das ergibt total Sinn... not.
Und zu den Benefits: Auch hier macht es LH genau andersherum: Früher waren viele HON Benefits genau so, wie du es für die Zukunft prognostizierst: VIP-Programm bei der Telekom. Konzert in Norddeutschland vom Verkaufsteam in Rendsburg. Golfwochenende mit Partner. Und so weiter. Jedes Jahr 2-3 solche Veranstaltungen zwischen 2008 und 2015 (etwa). FT Abo für Zuhause. Und so weiter.
Heute: Praktisch alles gestrichen, alle Benefits konzentrieren sich nur noch auf den Flug selbst.
Und vor allem, immer wieder: billig, billig, billig; man soll Frequenz machen, Frequenz, Frequenz. Ob es Sinn macht oder nicht, ganz egal. Lieber viele Plastik-Wasserflaschen im FCT und Kurzstrecken-Frequenz, als hohe Qualität und Wertschätzung von Premiumkabine und -anspruch.
So empfinde ich es zumindest.