Bonustrack 1
Da ich mich noch nie damit beschäftigt hatte, die Sonne zu fotografieren, war ich doch verblüfft wie einfach das ist.
Vielleicht hat ja der eine oder andere Lust, das selbst oder gemeinsam mit seinen Kindern mal auszuprobieren:
Man benötigt möglichst viel Brennweite. Ich hatte mein uraltes Sigma 170-500 ausgegraben und es auf eine APSC-Kamera mit Cropfaktor 1,5 gesteckt, also 750mm Brennweite erhalten. Bei dem Bild von der Sonne, das ich hier eingestellt habe, handelt es sich um eine starke Ausschnittsvergrößerung, das Originalformat sieht so aus:
Da die Lichtstärke als solche völlig egal ist, weil man bei dieser Brennweite ohnehin ein Stativ benötigt und die Verschlußzeiten immer dreistellig bleiben (auf diesem Foto z.B. bei Blende 10), könnte man auch einen Konverter verwenden. Irgendwann leidet natürlich die Abbildungsleistung.
Ich hatte mir in buchstäblich letzter Minute noch eine Filterfolie (wichtig: Faktor 5.0) bestellt, die mir am Abend vor meinem Flug noch um 21.00 Uhr nach Hamburg geliefert wurde.
Z.B. hier:
https://www.amazon.de/Baader-Planet...685989&sr=1-1&keywords=sonnenfilterfolie&th=1
Und am nächsten Abend saß ich schon in meinem Hotelzimmer in North Platte und hatte weder Lust, noch eine Schere, um da irgendwas auf mein Objektiv zu basteln (eine sehr gute Anleitung liegt der Folie bei).
Von den Tankstellen und Likörfachgeschäften in einiger Entfernung mal abgesehen, beherbergte das einzige Gebäude, das außer meinem Hotel an diesem bizarren Parkplatz steht (s.o.) ein riesen Geschäft namens Hobby Lobby, das sich mir am nächsten Morgen als Bastelgeschäft präsentierte. Ok, Wink verstanden und schnell eine Schere gekauft.
Und auf dem für die SoFi vorbereiteten Schulhof im Dorf Tyron
dann doch noch schnell versucht, was ich mit meinen zwei linken Wursthänden hinbekomme. Man braucht man neben stabiler Pappe doppelseitiges Klebeband, was ich am Vorabend nicht mehr auftreiben konnte. Zum Glück hatte mich noch schnell jemand mit den Strips aus zwei angebrochenen Packungen Tesa-Powerstrips versorgt.
Da die Sonnenblende meines Objektivs becherförmig, d.h. nicht tulpenförmig oder sonstwie am Ende geschwungen ist, mußte ich nur ein Quadrat aus dem harten Pappumschlag, in dem die Folie kam, aus- und in dieses Quadrat einen Kreis einschneiden, der genau dem Durchmesser der Ausgangsöffnung der Sonnenblende (einfach als Schablone verwenden) entspricht. Wenn man die Sonnenblende nicht verwenden kann, da sie am Ende nicht plan ist und somit seitlich zuviel Licht einlassen würde, muß man die Folie direkt vor dem Objektiv anbringen und dazu der Konstruktion mittels einer zweiten Pappschicht Dreidimensiolanität verleihen, um die Folie direkt auf das Objektiv stecken zu können.
Keine Sorge, das ist ganz einfach und in der Bastelanleitung wesentlich eingängiger beschrieben als hier von mir.
So sieht das ganze dann aus: