Zunachst einmal finde ich es schade, dass aus einem echt spannenden" Quasi-Live-Tripreport" von wombert eine Grundsatzdiskussion zum Thema Einreise USA (gepaart mit ein paar "leckeren" Annekdoten auslaendischer Geschaeftsessen) geworden ist.
Aber da ich seit 3 Jahren in den USA lebe und zuvor auch regelmaessig in die USA eingereist bin, mochte ich doch gerne meine Sicht der Dinge schildern:
Grundsaetzlich steht es jedem frei, die USA, Indien, China oder sonst ein anderes Land auf dieser Welt zu bereisen. Wer ein bestimmtes Land nicht bereisen moechte, aus welchen persoenlichen, ideologischen, kulturellen oder sonstigen Gruenden auch immer, sollte dies einfach nicht tun, dann aber auch nicht meinen, andere User ueber dieses Land belehren zu muessen.
Ich bin persoenlich in den letzten 3 Jahren sicherlich mehr als 50 Mal in die USA eingereist und war nie in der Secondary. Weder aus Europa kommend noch aus Canada, Mexico oder Lateinamerika. Vor der Zeit von ESTA und vor der Verlegung meines Wohnsitzes in die USA hatte ich entweder die entsprechenden Businessvisa (fuer laengere Projektaufenthalte) bzw Studentenvisa (fuer High School, Uni und Praktikum) und habe auch alle Fragen immer korrekt mit dem Grund meiner Einreise beantwortet. In der Kombination mit dem entsprechenden Visa ist dies kein Problem.
Richtig ist, wie von einigen Usern schon angemerkt, dass die Einreisebeamten bei dem Verdacht auf illegale Arbeit in den USA sehr streng werden koennen - und dies in meinen Augen auch zurecht. Dies passiert aber im Umkehrschluss auch Nicht-EU-Buergen bei der Einreise in FRA oder MUC (immer wieder selber erlebt). Wer in die USA einreisen moechte, um hier beispielsweise ueber Wochen Maschinen einzurichten oder Software zu installieren, sollte sich einfach im Vorfeld ein entsprechendes Visum besorgen, das geht problemlos und dauert oft nicht sehr lange. Dadurch ist man einreisetechnisch (aber z.b. auch versicherungstechnisch) auf der sicheren Seite.
Ebenso verlangen viele Unternehmen vor Ort in den USA sogar den Nachweis eines (H-)Visums, wenn bei ihnen vor Ort solche Arbeit ausgefuehrt werden soll. Die Autmobilhersteller sind z.b. sehr streng, wenn es um kurzzeitige Arbeiten von auslaendischen Maschinen- oder Softwarespezialisten ihrer Lieferanten geht und verweigern in der Regel sogar den Zutritt aufs Firmengelaende, falls kein entsprechendes Businessvisum vorhanden ist.
Unabhaengig davon sollte man aber nicht pauschal davon ausgehen, dass einem die Einreise in den USA unnoetig schwer gemacht wird. Die Beamten kontrollieren die Informationen und Daten sehr genau, das mag sein - aber dies ist als Gastgeber auch ihr gutes Recht, schliesslich ist man als Besucher in einem fremden Land dort nur Gast. Und meine Gaeste suche ich mir gerne selber aus.
Wenn ich meine Einreisen in die USA z.b. mit China oder auch Australien vergleiche, kann ich hier einfach keine grossen Unterschiede feststellen. Die Befragungen in China dauerten z.b. jedesmal laenger als in den USA, wo ich nur einmal mehr als 2 Minuten beim Immigrationbeamten verbracht habe, und dies auch nur, weil meine Frau und ich gemeinsam eingereist sind und ihr Visum noch im Reisepass mit ihrem Maedchennamen zu finden war.