Ich bin noch nicht soviel aus Europa rausgekommen und möchte nun mal ein wenig rumkommen in der Welt.
Daher schwebt mit für Ende des Jahres vieleicht eine Namibia-Reise vor, eine Tour quer durchs Land. Hat jemand dazu Ideen oder weiß wo man sich am besten schlau machen kann?
Ende des Jahre heisst, dass Du in die Regenzeit kommen kannst. Das heisst
nicht notwendigerweise, dass Du besonders nass wirst, kann aber sein. Die
Hauptregenzeit kommt zwar meist erst im Januar bis Maerz (und auch die kann
sehr unterschiedlich ausfallen, von so gut wie kein Regen bis zu
Ueberflutungen wie letztes Jahr), aber auch ab Ende November kann es schon
mal regnen. Das ist nicht unbedingt ein Dauerregen wie bei uns in
Deutschland, sondern eher mal ein heftiger Guss und dann ist wieder gut,
aber es kann Behinderungen mit sich bringen. Wenn Du Dich zum Beipiel fuer
die beliebte Reiseart "Camping im Dachzelt auf dem Auto" entscheidest, und
dessen Huelle nicht dicht ist, hast Du abends eine nasse Matraze. Oder aber
Du stehst auch mal vor einem fliessenden Revier (normalerweise gibt es an
vielen Stellen keine Bruecken, da die "Fluesse" sowieso fast immer
ausgetrocknet sind). Nicht falsch verstehen, eine Reise kann auch in dieser
Zeit sehr schoen sein, nur damit rechnen, das man mal etwas flexibel sein
muss.
Da Namibia gross und Deine Reisezeit vermutlich begrenzt ist, solltest Du
Dir Gedanken machen, was Dir am wichtigsten ist. Die Entfernungen sind nicht
gering und man will ja nicht nur im Auto oder bei einer Gruppenreise (wenn
man so etwas mag) im Bus sitzen. Die generelle Regel ist: Im Sueden ist die
spektakulaerere Landschaft, im Norden sieht man mehr Tiere. Beste Zeit fuer
Tierbeobachtung ist, bevor es wieder anfaengt zu regnen. Die Buesche sind
nicht mehr so gruen, man besser sehen und die Tiere (vor allem an Plaetzen
wie Etoscha) muessen an die Wasserloecher kommen zum Trinken, und dort kann
man sie dann in aller Ruhe beobachten. Ueberhaupt gilt bei Tierbeobachtung:
Zeit mitbringen (oder viel Glueck haben). Wer nur einen einzigen Tag in
Etoscha verbringt und meint, die Big Five auf einmal sehen zu muessen (geht
eh nicht, da dort keine Bueffel) plus alle Antilopen plus ... muss entweder
mehr Glueck als Verstand haben oder er koennte enttaeuscht werden. Meine
Empfehlung fuer eine Selbstfahrerreise mit Schwerpunkt Tierbeobachtung
waere, 3 Tage Etoscha in den darin liegenden Restcamps (habe schon sehr
schoene Tierbeobachtungen an den beleuchteten Wasserlochern abends gemacht,
z.B. Loewen in Okaukeujo und eine Herde von 30 Elefanten in Halali), auch wenn das Preis-Leistungs-Verhaeltnis
fuer die Uebernachtung selbst nicht mehr unbedingt das beste ist, die Leistung ist nicht mit den Preisen mitgewachsen
in den letzten 15 Jahren. Die beiden neu eroeffneten Camps (Onkoshi und Dolomite) kenne ich leider noch nicht, kann also dazu nichts sagen.
Plus ein paar Naechte in einer oder zwei der privaten Game Lodges, wenn es das
Reisebudget hergibt, wo Du dann mit erfahrenen Guides im offenen
Gelaendefahrzeug auf Beobachtung gehst. Toll ist diesbezueglich auch der
Caprivi-Streifen bzw. von dort ein Abstecher nach Botswana. Und eine
Tierbeobachtung der anderen Art kannst Du in Cape Cross machen: Zehntausende
von Robben auf einem Haufen (Achtung: Stinkt!).
Wenn Du selbst faehrst, spar nicht am Auto. Im grossen und ganzen sind
Schotterstrassen sehr gut in Schuss, aber wenn Du damit keine Erfahrung
hast, ist ein bisschen mehr Blech eventuell sicherer. Nicht falsch
verstehen, man kann darauf sehr gut fahren, aber ein kleiner Fehler kann
leicht fatale Folgen haben. Bin im Moment gerade in Namibia und gerade heute
hat sich ein namibianischer (also damit erfahrener) Kollege ueberschlagen.
Vor allem mit Fahrten bei Daemmerung oder Dunkelheit vorsichtig sein, es
rennt schon von Zeit zu Zeit mal ein Tier ueber die Strasse.
Wenn ich Dir bei spezifischen Fragen helfen kann, einfach nachfragen, auch
als PN.