Ich bin leider vor einigen Wochen - während einer Ägypten-Rundreise - auf einen der wohl ältesten Bauernfängereien hereingefallen.
Am ersten Tag des Urlaubs, perfektes Wetter, in guter Urlaubsstimmung, standen die Pyramiden von Gizeh auf dem Programm. Dort wurde ich vor der Cheops-Pyramide von einem Herren angesprochen, auf den ich zunächst nicht reagiert habe. Er ließ natürlich nicht locker und meinte auf Englisch zu mir, dass er offizieller Guide der ägyptischen Altertumsbehörde sei. Einen schmuddeligen "Ausweis" mit arabischer Schrift konnte er auch vorweisen. Er wolle mir nur eine schöne Stelle zum Fotografieren zeigen, ganz unentgeltlich selbstverständlich.
Obwohl ich mich vorher über solche Fälle schlau gemacht hatte, hat mein Hirn da wohl kurz seine Tätigkeit eingestellt. Ich habe dem sogar noch die Kamera in die Hand gedrückt, nachdem er angeboten hatte ein Foto zu machen.
Das Ende vom Lied: Am Ende wollte er 50 Euro für seine Dienstleistung haben, ich habe ihn ausgelacht und mich geweigert, danach ging die Diskussion und das Lamentieren los. Letztlich habe ich ihm dann 10 Euro in die Hand gedrückt, um mein Ruhe zu haben.
Ich ärgere mich nicht über die 10 Euro, sondern über meine eigene Dummheit entgegen besseren Wissens (vor allem ihm auch noch meine Kamera gegeben zu haben).
Was mich vor Ort aber noch viel mehr gestört hat, war der armselige Zustand der Tiere, insbesondere der Pferde und Kamele vor den Touri-Kutschen oder für Reit"ausflüge". Diese armen, gequälten Wesen dort zu sehen hat bei mir zu dem Entschluss geführt, das erste und das letzte Mal in Ägypten gewesen zu sein.