Lies lieber noch mal, was ich schrieb: Das genaue Gegenteil. Sitze sind nicht knapp.
Ein Versehen, ich meinte
@Volume und nicht Dich.
Da ist wohl wenig zu widersprechen... Sitze sind aktuell mehr als genug da, Flüge sind knapp...
Aber Sitze waren vor Corona knapp, und werden es, zumindest wenn die Kapazität um 25% gestutz wir, sicher nach Corona werden.
Seit mindestens 3 Jahren vor Corona habe ich keinen einzigen leeren C-Sitz mehr gesehen, auf vielen Routen ist schon 6 Wochen vor dem Flug nur noch die teuerste Buchungsklasse zu haben, nur noch wenige Sitze im Sitzplan als verfügbar angezeigt, alle guten längst weg.
Selbst als ich Herbst 2018 mal einen A340-600 auf einer A340-300 Route hatte, war die C komplett belegt. In der PE war noch einiges frei, in die Y habe ich nicht geguckt.
Bei uns in der Firma gibt es klar zwei Strömungen, die Arbeitsebene sieht klar was alles während Corona liegengeblieben ist, weil es sich in Videokonferenzen/Webkonferenzen nicht lösen liess, es gibt einen riesen Haufen Arbeit der mit Dienstreisen abgearbeitet werden kann. Gleichzeitig gibt es die Managementbene die sieht wieviel Geld wir in Videoequipment der Meetingräume gesteckt haben, und wie viel wir im Reiseetat eingespart haben. Dazu sieht es für sie aus, als liefe alles gut. Ich traue mich an keine Prognose, wie sich unsere Reisetätigkeit nach Corona entwickeln wird, wie sich Bedarf und Sparwut in Einklang bringen lassen werden. Ich weiss allerdings sehr genau, dass ich wenn wir weiter so arbeiten wie während Corona, mich nach einer anderen Position umgucken werde. Die vielen auf Reisen verlorenen Wochendtage waren ja schon nicht angenehm, aber wenigstens hatte man das Gefühl etwas geleistet zu haben. Jetzt ist der 12 Stunden Tag standard, um morgens die Konferenzen mit Asien und abends die mit Amerika abzudecken, dazu werden sie noch ständig ohne Vorbereitungszeit spontan geplant oder abgesagt, und erreicht wird fas nichts, ausser viele Probleme aufzudecken und ungelöst auf den "nach Corona Stapel" zu legen. Die Tage sind alle zutiefst unbefriedigend, und der menschliche Aspekt bleibt völlig auf der Strecke, ohne Kaffeepausen oder gemeinsame Abende wird die Arbeit völlig anonym. Wenn man am Tag sich mit 4 verschiedenen Projekten beschäftigen muss, und dazu noch viel Konzentration in die schlechte Soundqualität legen muss und kämpfen muss manche Leute zu verstehen, dann geht das echt an die Substanz. Noch so ein Arbeitsjahr, und ich bin reif für die Rente.
Ich hoffe sehr wieder auf normale Reisetätigkeit, auch wenn es einen erheblichen Einschnitt bei der Work-Life-Balance bedeutet. Und sie würde auch definitiv Sinn machen, was die Qualität des Outputs angeht.
Ich befürchte aber, wie oben schon gesagt, einen erheblichen Mangel an C-Sitzen und damit eher unangenehmes Reisen in der Eco oder mit Exotenairlines/Exotenrouting weil LH Flüge preislich jenseits von allem liegen werden, was man einem Kunden in Rechnung stellen kann.
Ich sehe mich nicht in nächster Zeit in einer Lufthansa 777X C-Kabine. Aber das ist ja auch noch 2 Jahre weg, bis dahin wird noch viel passieren.
Interessant finde ich vor allem, dass sich Emirates öffentlich darüber ärgert, nach einem Jahr 777X Flugerprobung von Boeing immer noch keine Angaben zu den Leistungswerten des neuen Flugzeugs zu haben. Ein Schelm wer da vermutet die groß versprochenen Einsparungen beim Verbrauch sind noch nicht vollständig bestätigt... Und es ist nicht die EASA Schuld, dass man die Auslieferung mehr und mehr nach hinten scheiben muss.
LH scheint jedenfalls
glücklich zu sein, das Flugzeug erst 2023 zu bekommen.
«Wir glauben, es ist das richtige Flugzeug für uns, vor allem jetzt, wo es später kommt», sagt der Lufthansa-Chef.