Bund bremst: Keine rasche ICE-Anbindung des Flughafens München
Der Flughafen Franz Josef Strauß bekommt auf absehbare Zeit keinen ICE-Anschluss. Das Bundesverkehrsministerium begründet das mit einer fehlenden Rechtsgrundlage. Die Enttäuschung im Freistaat ist groß.
Die Bundesregierung tritt bei einer möglichen ICE-Anbindung des Münchner Flughafens auf die Bremse. Das geht aus einem Schreiben des Bundesverkehrsministeriums an den Flughafen hervor. Darin heißt es: Für eine Aufnahme der entsprechenden Neubaustrecke in den Bedarfsplan für die Bundesschienenwege bestehe "keine Rechtsgrundlage".
Dabei wäre die Aufnahme der Strecke in den Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan - den "Deutschlandtakt" - Voraussetzung für eine Umsetzung des Vorhabens durch die Bahn. Aktuell ist dort keine Fernbahnanbindung des Flughafens vorgesehen.
Enttäuschung im Freistaat
"Das ist ein schwerer Schlag für dieses wichtige Zukunftsprojekt - es geht um Nachhaltigkeit, klimafreundliches Reisen, Verkehrsentlastung und nicht zuletzt die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes", sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU), der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens ist, dem "Münchner Merkur".
Flughafen-Vorstandschef Jost Lammers sagte der Deutschen Presse Agentur, der gemeinsame Vorstoß von Flughafen, Deutscher Bahn und Lufthansa, den Neubau einer Fernverkehrsstrecke zwischen Ingolstadt und München mit Anbindung an den Flughafen umgehend in den aktuellen Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan aufzunehmen, trage der angestrebten und dringend notwendigen Vernetzung der Verkehrsträger Rechnung. "Wir bedauern sehr, dass dieser Vorstoß abgelehnt worden ist."
Die Anbindung des Münchner Flughafens als großes deutsches und internationales Luftverkehrsdrehkreuz sei dringend erforderlich. "Die Absage an unsere gemeinsame Initiative ist vor diesem Hintergrund völlig unverständlich und droht das Projekt um Jahre zu verzögern."