Die Anfrage über die App ist erstmal nur eine Verfügbarkeitsanfrage. Solltest Du dann den Auftrag bekommen, dann wirst du angerufen und es wird alles final geklärt. Wobei Du als Neuling eh erstmal davon ausgehen solltest, dass in >90% Fälle der Anruf ausbleibt. 1h später dann eine kurze Mail kommt, wo dir für deinen Einsatz gedankt wird aber der Auftrag nicht zustande gekommen ist bzw. ein anderer Kurier gewählt wurde. Da TM also mehrere Eisen im Feuer hat, ist es auch nicht weiter tragisch, wenn du dann noch absagst. Kann ja durchaus vorkommen, dass Du es nicht mehr rechtzeitig zum Flughafen schaffst, weil zwischen Anfrage und Anruf zuviel Zeit vergangen ist oder sich die in der App genannten Uhrzeiten geändert haben. Kein Absagegrund sollte aber die Bezahlung oder Destination sein, Rosinenpickerei bzw. Feilscherei kann man sich eventuell als erfahrener Kurier leisten, für einen Neuling ist es absolut tabu. Dafür gibt es auch zuviele Leute, die Schlange stehen und den Job zu den genannten Konditionen machen.
Habe allerhand Reiseversicherungen über die Kreditkarten, die so ziemlich jeden Mist abdecken, der mich persönlich betrifft. Darüberhinaus ist eine Betriebshaftpflicht eventuell eine Überlegung wert, solange Du aber nicht direkt für Kunden/Auftraggeber arbeitest, sondern für die bekannten OBC-Dienstleiter, dann halte ich auch diese für rausgeschmissenes Geld. Der Schaden ensteht ja letztendlich beim Kunden, zu dem unterhältst Du allerdings keine geschäftlichen Beziehungen sondern die OBC-Firma, die wahrscheinlich auch eine Haftungsbeschränkung in ihren Klauseln hat. Klar, die könnte dich eventuell in Regress nehmen, allerdings habe ich mit keiner Firma irgendwas vereinbart, dass die Haftung auf mich abwälzen würde. Blieben also nur Fälle von Vorsatz oder gar kriminellen Handlungen, davor schützt dich aber auch keine Haftpflicht.
Wie gesagt, mache dir da nicht so den Kopf. Auch wenn sich um den Job viele Mythen und Sagen ranken, die sind aber zu 90% absolute Vorurteile oder ausgemachter Blödsinn. Was aber unter Anderem daran liegt, dass in den Medien und auch von den Firmen selbst so eine Art James-Bond-Image gepflegt wird. Immer verfügbar, immer auf Achse, mit 300 km/h auf der Autobahn um den Flieger zu erwischen, da Zöllner, die nur Probleme machen wollen, etc. Kann natürlich alles mal passieren. Die Wahrheit ist aber, dass zu 90% alles glatt läuft und der Job (etwas überspitzt gesagt), dann genauso spektakulär ist wie der eines DHL-Fahrers.