Ich dachte lange, dass ich auch bis 2014 (bis ich dieses Konto bei der damaligen Cortal Consors mit den 10 Cent pro Visa-Zahlung und dann auch dem tollen Haushaltsbuch eröffnete) ein großer Barzahler war.
Aber dann habe ich mir die alten Kontoauszüge wieder hervorgeholt. Und stelle fest: Ich war einer Kartenzahlung noch nie wirklich abgeneigt, auch zu Studienzeiten nicht. Wenn ich diese auch bei kleinen Käufen nicht ganz so intensiv bevorzugte wie heute. (Wenn ich die Wahl habe zwischen Chip & Signature und Bargeld, tendiere ich unter 10 EUR - z.B. bei McDonald's - auch zum Barzahlen, weil sich das dann weniger bürokratisch anfühlt. Chip & PIN, noch besser kontaktlos, ändert das Ganze.)
Dieses Nutzungsmuster hätte ich in Deutschland damals und wohl auch heute so nie hinbekommen.
Die Miete mit Debitkarte im Büro der Hausverwaltung zahlen und nachmittags in der Kneipe für fünf Pfund einen Happy-Hour-Burger, gesteckt (woran ich mich selber gar nicht mehr erinnern kann). Und immer, wenn Bedarf da war oder der Kurs gut stand, über Barabhebung vom ausländischen und Bareinzahlung am Schalter das inländische Konto befüllen, weil TransferWise noch nicht erfunden (jedenfalls noch nicht großflächig verfügbar/verbreitet) war. Um Weihnachten 2010 herum waren an den SB-Kassen plötzlich neue Kartenterminals mit bunten Bildschirmen zu finden. Die damit einzuführende Kontaktlosfähigkeit fiel mir dann erst später auf, meine Karten konnten es jedenfalls alle nicht.
Hey, das waren wilde Zeiten. Ich fühle mich so alt
