"Pre-Used" Butter bei LH!

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Ramix

Erfahrenes Mitglied
28.01.2011
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Hinterm Sofa an der Front
zum Thema Pre Used Butter...

hatte heute auf dem Flug nach LHR nen Salat...
MHD 11.10.2011

Sollte eigentlich meiner Meinung nach auch nicht mehr so ausgegeben werden...
Ist mir leider erst waehrend des Verzehrs aufgefallen, da der Salat war alles andere als frisch war.

Kurz dem Purser mitgeteilt... hoeflich entschuldigt aber hat auch gemeint, Sie koennen da nichts machen. Wird so angeliefert.
 

Wimbai

Erfahrenes Mitglied
30.03.2009
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Rosenheim
Wenn etwas heute erlaubt ist, was früher nicht erlaubt war und diese Veränderung eine Verschlechterung darstellt, so bleibt dabei etwas auf der Strecke. In diesem Fall halt der Verbraucherschutz. Das gilt meines Erachtens für alle, da ja jetzt auch der Metzger die Möglichkeit hat das Produkt so azugeben.

Trotzdem gehe ich mit Dir konform, daß es sich meistens lohnt für Qualität höhere Preise zu bezahlen. Und ich käme auch nie auf die Idee mein geliebtes Met im Supermarkt zu kaufen.
 

macdoc

Erfahrenes Mitglied
02.06.2010
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In diesem Fall halt der Verbraucherschutz. Das gilt meines Erachtens für alle, da ja jetzt auch der Metzger die Möglichkeit hat das Produkt so azugeben.

Für Metzger gilt das Hack und Mett trotzdem am selben Tag verkauft werden müssen.
Nur für dieses "EU-Hackfleisch" das bei -2°C gekühlt wird und unter Schutzatmosphäre begast abgepackt wird gilt die Ausnahme. Man liest schon das hier was nicht stimmt. Aber ohne diese EU-Hackfleisch Lücke könnten die Discounter kein frisches Hack verkaufen, denn das kriegen die mit der Logistik nicht hin...
Insofern sowohl ein Verlust von Verbraucherschutz, als auch eine erneute Stärkung der grossindustriellen Lebensmittelproduktion.
 
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Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
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Niederrhein
Dementsprechend sage ich nicht, dass EHEC keine Epidemie war, ABER in Summe war es vor allem Panikmache.

Ja. Wobei, wie immer, die Panikmache vor allem durch bestimmte Medien ausgelöst wurde, die meisten Menschen nicht in der Lage sind, sich einfach mal vernünftig zu informieren und die Fachleute regelmäßig darin versagen, die Informationen richtig zu kommunizieren. (die meisten meiner Kollegen sind in der Kommunikation nicht gerade die Experten...)

Das entscheidende Problem bzw. die Probleme waren in meinen Augen:

  • Man kannte sehr lange die Quelle der Infektion nicht und konnte somit keine gezielten Maßnahmen einleiten.
  • Die Erkrankung beschränkt sich nicht auf bestimmte Personenkreise, sondern es kann grundsätzlich jeder erkranken.
  • Der Verlauf der Erkrankung ist in 50% der Fälle sehr schwer, mit bleibenden Schäden oder dem Tod ist zu rechnen.
  • Das deutsche Gesundheitswesen ist nicht schlecht, aber der Extrem-Föderalismus behindert im Bereich Gefahrenabwehr und auch prophylaktischer Hygiene jegliche sinnvolle Maßnahme. Jeder Lokalfürst ist der wichtigste, jedes Gesundheitsamt macht es anders und hält seine eigene völlig überflüssige Pressekonferenz.

UND, bei EHEC wie auch in allen anderen mir bekannten Erkrankungsfällen oder gar Todesfällen basierend auf Lebensmittel hätte/hat ein MHD nichts aber auch gar nichts gebracht.

Richtig. Allerdings ist das MHD ganz sicher ein Grund, warum es ohnehin kaum noch lebensmittelbasierte Erkrankungen gibt.

Noch eine Anmerkung zum MHD: Wieso gibt es ausgerechnet im Land (USA) mit der strengsten Gesundheitsbehörde der Welt (FDA) so etwas nicht? Viele Lebensmittel haben überhaupt keine Angabe und andere wiederum einen Aufdruck ("Best before ..."), welcher nur besagt, bis wann etwas optimal/am besten genießbar ist. Es besagt nicht, dass es danach schlecht ist. Besagt unser MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum") ja eigentlich auch nicht. Trotzdem wird alles vernichtet, was dieses Datum erreicht, sowohl gewerblich als auch in vielen Privathaushalten. Und das halte ich für einen großen Skandal.

Ich bin da ein bisschen zwiegespalten, gebe dir aber grundsätzlich Recht.

Man sollte übrigens erwähnen, dass die USA unter den Industrieländern AFAIR die größte Inzidenz an EHEC (und Verwandten) Fällen hat. Mit Abstand.

S.
 
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Monty_GER

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21.11.2010
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Niederrhein
Für Metzger gilt das Hack und Mett trotzdem am selben Tag verkauft werden müssen.
Nur für dieses "EU-Hackfleisch" das bei -2°C gekühlt wird und unter Schutzatmosphäre begast abgepackt wird gilt die Ausnahme.

Jetzt kommt aber der entscheidende Punkt:

Du kaufst dein Stück Fleisch beim Discounter. Da steht dann drauf, dass es zwei bzw. drei Tage haltbar ist. Was die meisten Leute nicht bedenken, dass oft etwas von "haltbar bei 2°C" steht.

Beim Einkauf wird aber erstens direkt die Kühlkette unterbrochen, weil die Wenigsten eine Kühltasche mit ordentlich Eis dabei haben, zum anderen haben die wenigsten Haushaltskühlschränke eine Temperatur von weniger als 5°C. Tendenziell sind es sogar eher 10°C, was für die meisten Lebensmittel auch ausreichend ist.

Somit sind die Daten auf den Verpackungen ohnehin unrealistisch.

S.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Man sollte übrigens erwähnen, dass die USA unter den Industrieländern AFAIR die größte Inzidenz an EHEC (und Verwandten) Fällen hat. Mit Abstand.
Das dürfte stimmen, es handelt sich allerdings um eine mildere Form von EHEC. Vermutlich ausgelöst durch die schiere Anzahl von auf Wunsch Medium oder gar Medium-Rare cooked Burgern, die dort in den Restaurants und Bars verspeist werden. Ausnahmsweise sind mal nicht die Fast Food Ketten die Bösen. Die braten nämlich immer "well done".
 

Monty_GER

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21.11.2010
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Das dürfte stimmen, es handelt sich allerdings um eine mildere Form von EHEC.

Ich hatte vor kurzem mal eine Statistik mit der Angabe der Staemme und Serotypen in der Hand. Mal sehen, ob ich die finde. Ich schaetze dabei die Dunkelziffer als extrem hoch ein, weil gerade bei den milderen Faellen "Montezumas Rache" ja in wenigen Tagen auch ohne Arztbesuch und unheimliche (teure) Diagnostik alles wieder gut ist.

In der Statistik war allerdings auch eine signifikante Anzahl an bleibenden (Nieren-)Schaeden genannt worden.

Vermutlich ausgelöst durch die schiere Anzahl von auf Wunsch Medium oder gar Medium-Rare cooked Burgern, die dort in den Restaurants und Bars verspeist werden. Ausnahmsweise sind mal nicht die Fast Food Ketten die Bösen. Die braten nämlich immer "well done".

Als in Miami Beach (bei >35°C) mein Tischnachbar seinen Bruger "rare" haben wollte, hat die Kellnerin auch klar gesagt, dass sie das nicht machen wuerden. Sie wuerde das nicht verantworten wollen.
 
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Monty_GER

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21.11.2010
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Ich glaube, dann würde ich manche Produkte, die ich esse, nicht mehr essen. Letztens in Frankreich hab ich zB nen Apfelmus nicht gegessen, weil es noch über 1 Jahr halbbar sein sollte. Wie gesund kann sowas sein? Dann ess ich lieber Omas frischen Apfelmus. Da weiss ich, was drin ist.

DAS ist ein beliebter Fehlschluss. Nur weil es sich "traditionell" und "hausgemacht" anhoert, muss es nicht unbedingt besser sein, als die "Industrieware".

Was aus mikrobiologischer Sicht allerdings interessant ist: Wenn "Oma" frueher selbst Marmelade hergestellt hat, dann geing das ungfaehr Frucht + Zucker im Verhaeltnis mindestens 1:1. Da hatten Mikroorganismen keine Chance, weil einfach nicht genug Wasser verfuegbar ist.

Heute findet man meistens Kalorienreduzierte Marmelade, usw. bei der dieser Schutz nicht mehr vorhanden ist. Da muessen eben andere Wege (Konservierungsmittel) gefunden werden.

S.
 

lipton

Queen of :rolleyes:
07.03.2009
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HAJ
DAS ist ein beliebter Fehlschluss. Nur weil es sich "traditionell" und "hausgemacht" anhoert, muss es nicht unbedingt besser sein, als die "Industrieware".

Was aus mikrobiologischer Sicht allerdings interessant ist: Wenn "Oma" frueher selbst Marmelade hergestellt hat, dann geing das ungfaehr Frucht + Zucker im Verhaeltnis mindestens 1:1. Da hatten Mikroorganismen keine Chance, weil einfach nicht genug Wasser verfuegbar ist.

Heute findet man meistens Kalorienreduzierte Marmelade, usw. bei der dieser Schutz nicht mehr vorhanden ist. Da muessen eben andere Wege (Konservierungsmittel) gefunden werden.

S.

Ich denke die sicherste Aufbewahrungslösung ist immer noch das tiefgefrieren. Alles bei -22 Grad in die die Geriertruhe und fertig. Klar kann bei gekauften tiefgefrorenen Lebensmitteln die Gefrierkette unterbrochen worden sein, aber davon geh ich jetzt mal nicht aus. Gemixt mit viel frischen Waren, die zB direkt vom Metzger sind, frisches Obst und Gemüse und nicht der Kram aus der Dose, sind die Lebensmittel sicher und gesund. Dass in tiefgefrorenen Lebensmitteln nicht mehr so viel Drin ist, wie in frischen Produkten, ist klar. Aber oft ist es besser zB das Fleisch einzufrieren statt es im Kühlschrank zu lagern.
 

jotxl

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19.11.2009
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TXL
zwar etwas off-topic, aber:

in einem Mercure-Hotel hatte ich mal nach nem weichgekochten Frühstücksei verlangt. Die grünen 10 Minuten-Eier mag ich nich so.
Daraufhin musste ich unterschreiben, dass ich das auf eigene Gefahr verzehre..:eek:
 

Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
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Ich denke die sicherste Aufbewahrungslösung ist immer noch das tiefgefrieren. Alles bei -22 Grad in die die Geriertruhe und fertig. Klar kann bei gekauften tiefgefrorenen Lebensmitteln die Gefrierkette unterbrochen worden sein, aber davon geh ich jetzt mal nicht aus.

Die Kuehlkette wird in den meisten Faellen vom Verbraucher selbst unterbrochen.


Gemixt mit viel frischen Waren, die zB direkt vom Metzger sind, frisches Obst und Gemüse und nicht der Kram aus der Dose, sind die Lebensmittel sicher und gesund.

Die sind nicht sicherer oder gesuender als andere Produkte auch. Jedenfalls nicht prinzipiell. Abhaengig davon, was ich mit den Sachen machen und wie lange ich sie aufbewahren moechte koennen TK Produkte die bessere Wahl sein.

Dass in tiefgefrorenen Lebensmitteln nicht mehr so viel Drin ist, wie in frischen Produkten, ist klar.

Das ist ein weit verbreitetes Geruecht, ebenso wie die Legende, dass unsere heutigen Lebensmittel z.B. weniger Vitaminreich sind, als vor ein paar Jahrzehnten. TK Produkte, wenn sie einem gewissen Qualitaetsstandard entsprechen, sind u.U. reicher an Naehrstoffen als manche frische Lebensmittel. Das haengt damit zusammen, dass sie (z.B. im Fall von Gemuese) sehr frueh Schockgefroren werden und saemmtliche Abbauprozesse gestoppt werden. Im "frischen" Gemuese, welches sehr oft schon mehrere Tage alt ist, laufen diese Prozesse weiter.

Wie das im Detail aussieht, haengt jedoch von einigen Faktoren ab.

Aber oft ist es besser zB das Fleisch einzufrieren statt es im Kühlschrank zu lagern.

Abhaengig von den Umstaenden. Ja. (insbesondere beim Hackfleisch kann das sinnvoll sein)

S.
 

macdoc

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02.06.2010
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DAS ist ein beliebter Fehlschluss. Nur weil es sich "traditionell" und "hausgemacht" anhoert, muss es nicht unbedingt besser sein, als die "Industrieware".

Das kommt darauf an wie man besser definiert: Ökobilanz, Vitamingehalt, Zusatzstoffe, Haltbarkeit, gibt da viele Kriterien.
Da von der Tendenz her bei der industrieware immer mehr getrickst wird um noch billiger zu produzieren finde ich schon das eine hausgemachte oder traditionelle Herstellung inkl. der damit verbundenen artgerechten Haltung und umweltverträglichen Produktion "besser" ist.
 

Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
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Das kommt darauf an wie man besser definiert: Ökobilanz, Vitamingehalt, Zusatzstoffe, Haltbarkeit, gibt da viele Kriterien.
Da von der Tendenz her bei der industrieware immer mehr getrickst wird um noch billiger zu produzieren finde ich schon das eine hausgemachte oder traditionelle Herstellung inkl. der damit verbundenen artgerechten Haltung und umweltverträglichen Produktion "besser" ist.

Deswegen habe ich das ja auch entsprechend formuliert und Einschränkungen gemacht.

Wichtig ist nur dem Gerücht entgegen zu treten, dass frische Ware IMMER besser und vor allem gesünder ist. Das ist eben nicht unbedingt der Fall.

Ich selbst bin im ländlichen Bereich aufgewachsen. Bei uns in der Familie gab es einige, die in ihren riesigen Garten selbst Gemüse angebaut und auch ein bisschen Tierzucht betrieben haben. Da kamen die Sachen tatsächlich direkt vom Garten in den Topf, was heute sicherlich etwas besonderes ist. Ich weiss das auch zu schätzen.

Das ist aber leider für die meisten Menschen heute außerhalb ihrer Möglichkeiten. Und persönlich bin ich sehr skeptisch, wenn es um das geht, was heute als ökologische Landwirtschaft verkauft wird. Aus verschiedenen Gründen.

S.
 
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Megaposter
09.03.2009
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FRA/QKL
Und persönlich bin ich sehr skeptisch, wenn es um das geht, was heute als ökologische Landwirtschaft verkauft wird. Aus verschiedenen Gründen.
Das kann ich absolut verstehen. Aber der gemeine Verbraucher ist halt ganz begeistert von den ganzen per Aufdruck zu BIO deklarierten Produkten und schaltet den gesunden Menschenverstand einfach aus. Ist ein gutes Geschäft mit ökologischer Landwirtschaft zumindest für Teile der Wertschöpfungskette. :censored:

Ich bin mir sicher lipton verschlingt alles wo BIO drauf steht. Zumindest bis 1 Woche vor Erreichen des MHD. :D
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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Dementsprechend sage ich nicht, dass EHEC keine Epidemie war, ABER in Summe war es vor allem Panikmache.
50 Tote und 200+ Leute die eine neue Niere brauchen sind Panikmache??? Das sind mehr als Tschernobyl-Tote! Und sowas kann jederzeit auch wieder passieren!

Sind Menschenleben nur dann wertvoll, wenn sie durch einen Atomunfall zerstört werden? :p

Trotzdem wird alles vernichtet, was dieses Datum erreicht, sowohl gewerblich als auch in vielen Privathaushalten. Und das halte ich für einen großen Skandal.
Ich sehe keinen Skandal. Bei mir ist es einfach die Unlust, Experimente am eigenen Magen zu machen. Ich bin kein studierter Lebensmittelbiologe, habe also nicht genug Wissen um zu beurteilen, ob ein Sandwich 2 Tage nach MHD noch ungefährlich ist. Neben sichtbaren/riechbaren Veränderung gibt's nämlich auch unsichtbare Prozesse, z.B. Bakterien die sich vermehren und irgendwann die natürliche Abwehrkraft des Körpers einfach zahlenmässig überrennen. Ich glaube nicht dass alle Sandwiches ausschliesslich aus sterilen Bestandteilen hergestellt werden.

Bei mir landet alles mit abgelaufenem MHD sofort auf dem Müll, es sei denn, ich kann mit meinem begrenzten Wissen eine Gefahr absolut ausschließen. Trockene abgelaufene Gewürze in einer Bratpfanne zu benutzen ist für mich deshalb okay, aber bei einer Mettwurst kann ich doch überhaupt nicht sagen, ob man sie noch essen kann, selbst wenn sie noch gut riecht. Deshalb das MHD.

Und glaubst Du wirklich, dass wenn man hierzulande weniger wegwirft, es am anderen Ende der Welt dann mehr Essen gibt? Es ist doch einfach ein Teil der Lebensqualität, dass man ein Lebensmittel nicht dringend aufessen muss, weil man es sonst wegwerfen müsste.
 
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