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Ich sehe keinen Skandal. Bei mir ist es einfach die Unlust, Experimente am eigenen Magen zu machen.
Das kann ich verstehen. Ich würde auch keinem einen Vorwurft machen, der das MHD für sich als Grenze sieht.
Ich bin kein studierter Lebensmittelbiologe,
Ich schon. Zumindest so was ähnliches. Und ich habe Dinge gelernt, die man vielleicht gar nicht wissen will.
habe also nicht genug Wissen um zu beurteilen, ob ein Sandwich 2 Tage nach MHD noch ungefährlich ist. Neben sichtbaren/riechbaren Veränderung gibt's nämlich auch unsichtbare Prozesse, z.B. Bakterien die sich vermehren und irgendwann die natürliche Abwehrkraft des Körpers einfach zahlenmässig überrennen. Ich glaube nicht dass alle Sandwiches ausschliesslich aus sterilen Bestandteilen hergestellt werden.
Richtig. Allerings: Bei sachgemäßer Lagerung wird (wenns nicht gerade roher Fisch, Ei oder sowas ist) die Qualität des Lebensmittels schneller nachlassen als die Keimzahl steigen kann - heißt, dass Du es dann gar nicht mehr essen willst.
Bei mir landet alles mit abgelaufenem MHD sofort auf dem Müll, es sei denn, ich kann mit meinem begrenzten Wissen eine Gefahr absolut ausschließen. Trockene abgelaufene Gewürze in einer Bratpfanne zu benutzen ist für mich deshalb okay,
Mmh. Gewürze. Soll ich dir Illusionen nehmen oder lieber schweigen? ;-)
aber bei einer Mettwurst kann ich doch überhaupt nicht sagen, ob man sie noch essen kann, selbst wenn sie noch gut riecht. Deshalb das MHD.
Rohes Fleisch (sowie Fisch oder Ei) ist immer ein Problem und hierbei ist tatsächlich größte Vorsicht geboten. Erst wenn es durchgebraten, gekocht oder geräuchert ist, "gewinnt" man einiges an Lagerzeit.
Ich habe im Studium mal gekauftes Hackfleisch untersucht:
- Verschiedene Metzger
- Verschiedene Qualitätsstufen (Fettanteil, Preis, Rind/Schwein, usw.)
- Verschiedene Lagerbedingungen
Erstaunlich war, dass der Hauptfaktor für die Keimzahl von potenziell gesundheitsschädigenden Keimen (z.B. Coliforme) vom Metzger abhing. Vom "guten" Metzger war sogar das 12 Std. unsachgemäß gelagerte (Raumtemperatur, bzw. 6 h 28°C) noch in einem Rahmen, wo man es hätte gefahrlos verzehren können.
Andere waren schon nach kürzerer Zeit grenzwertig.
Übrigens korrellierte das nicht mit dem Preis.
Und glaubst Du wirklich, dass wenn man hierzulande weniger wegwirft, es am anderen Ende der Welt dann mehr Essen gibt?
Die Frage ist eigentlich keine Glaubensfrage und kann klar mit Nein beantwortet werden. Die Nahrungsversorgung ist ein so komplexes Thema, dass das hier wohl den Rahmen sprengen würde.
S.