Reise 2: Tag 1
Heute geht es weiter mit dem Report. 15 Tage sind seit der ersten, vorwiegend beruflichen Reise nach SGN vergangen. Jetzt steht endlich der lang ersehnte Urlaub an. Insbesondere die fast unmittelbare Weiterreise zu einer Konferenz nach SAN hatte mich in den letzten beiden Wochen doch etwas gerädert. DUS und einen kleinen (Auto-)Trip nach FRA haben +1 und ich hingegen sehr genossen. OT: Die seit 2019 erste Rückkehr in die USA war zweischneidig. Einerseits war es einfach schön, mal wieder drüben zu sein – BBQ, Burger, „Pizza“ etc. – anderseits war das Preisniveau erwartungsgemäß sehr hoch und die vielen Obdachlosen sowie andere seltsame Gestalten haben mich doch etwas verwundert. Die gab es in San Diego bzw. rund um Little Italy im geringeren Ausmaß schon immer – also zumindest seit meinem allerersten Aufenthalt in den ganz späten 90ern - aber insbesondere den Trolly und die Stationen habe ich angenehmer in Erinnerung. Möglicherweise ist das aber auch nur Verdrängung. Genug OT.
Die zweite Reise wird ein Mix aus Aufenthalt bei +1’s Familie in Saigon, einigen Hotelaufenthalten in Saigon zur Abwechslung sowie einer kleinen Reise der Küste in nördlicher Richtung entlang nach Ca Na (+1’s Hometown), Phan Rang, Cam Ranh, Hoi An und Da Nang. Kurz vor dem Rückflug geht’s noch einmal kurz nach Vung Tau. Abwechslung ist auch hinsichtlich der Transportmittel angesagt. Ich habe mich überreden lassen, den Überlandbus für eine längere Strecke auszuprobieren. Ansonsten gibt es zwei Inlandsflüge, Grab bzw. anderweitig gebuchter Fahrer und ein Schnellboot.
Die Flüge sind unverändert zum Prolog folgende geblieben.
LH 2007 DUS-MUC
TG 925 MUC-BKK
WE 550 BKK-SGN
Gebucht mit Meilen, die ersten beiden Flüge in C (I) und der letzte Flug wurde in Y (X) eingebucht. Der Verfügbarkeit geschuldet haben wir uns für einen gefühlten Tagflug entscheiden müssen. Die Langstrecke startet in MUC um 14:25h und ist planmäßig am kommenden Tag um 6:05h in BKK.
Am Vorabend noch den Kühlschrank leer gegessen und Koffer gepackt, galt es heute morgen nur noch ein Uber zu rufen. Seit unserem Umzug in einen Vorort gestaltet sich das leider etwas schwieriger. Nach einigen Minuten sollte es klappen. Nach weiteren 10 Minuten stand unser Fahrer bereit, ein bekanntes Gesicht. Ca. 100 Minuten vor Boarding am DUS angekommen, gab es kaum Schlangen und mir wurde klar, dass wir länger hätten schlafen können. Um so erfreulicher war das Hinweisschild am Check-In auf die wiedereröffnete SEN-Lounge. Am Check-In erfolgte zugleich die kurze Ernüchterung, denn es wurde mitgeteilt, die SEN-Lounge habe weiterhin geschlossen. Ich akzeptierte dies gedanklich als sonntägliche Sparmaßnahme und wir gingen weiter zur Siko. Die drei Personen vor uns benötigten ca. 10 Minuten bis alle Flüssigkeiten etc. ausgeräumt waren und dennoch gingen die Koffer zur Nachprüfung. Tauschen möchte ich mit dem Personal nicht, die notwendige Geduld hätte ich auf gar keinen Fall.
Auf dem Weg zur C-Lounge wirkte die SEN-Lounge von unten betrachtet geöffnet. Wir versuchten es und siehe da: Doch offen und ansprechend renoviert. Wir nahmen Kaffee und Wasser.
Mit 10 Minuten Verspätung startete das Bus-Boarding für die LH 2007 (CRJ9).
Von 2A diesmal leider keine Möglichkeit, Lörick von oben anzuschauen, dafür Duisburg und Essen. Dabei wurde mir klar, die Gegend rund um DUS auch nach mittlerweile 3 Jahren Ansässigkeit noch nicht richtig entdeckt zu haben.
+1 sah von 2D einen See, den es später genauer zu recherchieren galt. Es schien sich um den Steinbruch Prangenhaus zu handeln. Die benachbarte Land Rover Experience muss ich mir mal näher anschauen.
Sodann städteloses ToH. War in Ordnung. Zwei Getränkerunden, nix zu meckern.
In München angekommen gab es eine Parkposition vor dem Terminalgebäude sowie einen kleinen Fußweg. Definitiv angenehmer als ein Bustransfer. Nach oben in den H-Bereich und schnell ausgereist. +1 checkte ein paar Parfüm-Preise und gab diese nach SGN durch. Nicht dass im Aufgabegepäck nicht ohnehin genug Mitbringsel wären. Danach in die SEN-Lounge. Bereits auf dem Weg nach hinten lächelte mich die Zapfstation an, aber ich befand es für zu früh am Tag.
Nach ca. einer Stunde holten wir ein paar vegetarische Kostproben vom Buffet. +1’s Auswahl überraschte mich in einem Detail.
Als +1 kurze Zeit später mit einem Schankbetrug-Style Franziskaner auftauche, gab ich mich doch geschlagen und versuchte mich ebenfalls an der Zapfstation. Ein gezapftes (!) Hefe oder Helles sind die wenigen Dinge, die ich bei längeren VN-Aufenthalten – definiert als >2,5 Wochen – leicht vermisse. Die Sehnsucht ist aber bei weitem nicht groß genug, um ca. 5 Euro im Annam Gourmet Supermarkt für eine Flasche auszugeben. Das Pop-Up-Paulaner am Deutschen Haus gibt es leider nicht mehr. Für Hinweise auf Alternativen (neben Hoegaarden) wäre ich dankbar.
Noch einen Espresso aus dem Automaten und schon ging es zum Boarding der TG 925. Irgendwie hatte ich in Erinnerung zum Buchungszeitpunkt etwas von 777 gelesen zu haben und war freudig überrascht, eine A350 am Gate stehen zu sehen. Am Gate wurden wir ausgerufen, am Schalter hieß es, Düsseldorf hätte etwas geschlampt und unsere Pässe müssten noch mal „durchgezogen“ werden. Das Boarding starte pünktlich und wir genossen zwei Champagner und nannten unsere Präferenzen für das Essen nach dem Start. Karten gab es weder auf Papier noch elektronisch.
Den Start verfolgten wir aus dem Mittelblock (16E und F) über die Außenkamera. Danach begann rasch der Service. Zuerst Nüsse und Crab-Cake.
Danach die Vorspeise (keine Auswahl): Scallops auf Erbsenpüree und Shrimp auf Krautsalat. War ganz in Ordnung.
Im Anschluss für mich „German Style Beef“ und für +1 "Spicy Shrimp Curry". Die Dritte Hauptgang-Option wäre „Chicken with Mashed Potato“ gewesen.
Nach den vielen Jahren mit mir, ist +1 der Meinung, an Schärfetoleranz eingebüßt zu haben. Daher bestanden Bedenken, die Thai-Schärfe könnte sogar für +1 zu viel des Guten sein. Noch auf der Parkposition am MUC beruhigte die FA umgehend: „They cook it here, so no spicy“. Das Essen gefiel. Das Curry hatte eine angenehme Schärfe.
Danach ein Käsegang.
Macaron auf zweierlei Creme zum Abschluss.
Nach einem letzten Glas Rotwein wurde das Bett gemacht und +1 kramte für mich eine Schlafmasken aus dem Trolly. Im Amenity Kit wurden diese eingespart und auch anderweitig gab es keine. +1 setzte eine Kosmetikmaske auf, eine Angewohnheit, die sie sich auf Korea-Flügen abgeschaut hat. Auf anderen Flügen erntet sie dafür regelmäßig seltsame Blicke.
Geschlafen haben wir eher schlecht. Das lag weniger am Sitz als an der Tageszeit und Lautstärke in der Kabine. Manchmal hätte ich mir fast die 777 gewünscht, um trotz Ohrstöpsel nicht immer eine Sitzverstellung, Gespräche oder lautes Besteckgeklapper etc. zu hören.
Zwei Stunden vor der Landung wurde das Licht angemacht und es gab zum vierten Mal heiße Tücher. Dann dauerte es leider ca. 30 Minuten bis das Frühstück angeboten wurde. Etwas im Rührei gestochert, durchschnittlich.
Die Landung in BKK erfolgte pünktlich.
Beim Aussteigen wurden am Gate irgendwelche Gesundheitskarten für nach Thailand Einreisende verteilt. Keine Ahnung, ob da nur ein paar Telefonnummern drauf stehen oder es wieder was offizielleres ist. Vor vier Wochen sind wir jedenfalls noch ohne jede Karte, Formular o.ä. eingereist.
Im Terminal angekommen ging es durch die Siko, zum kurzen Parfüm-Preischeck und weiter zur TG-Lounge.
Auch mit WE-Y-Ticket und Vorlage unserer digitalen SEN-Karten kein Problem. Coke Zero und Taro Bun.
Dann Bus-Boarding in den A320 von Thai Smile. Wir mussten auf einige Umsteige-Passagiere warten, was den Abflug deutlich verzögerte. Auf Reiseflughöhe wurde ein Frühstück angeboten. Ich probierte zumindest ein paar Bissen. Der Chicken-Pie schmeckte besser als erwartet.
In SGN gelandet, gab es eine Gate-Position und einen längeren Fußmarsch. Schnelle Einreise, Gepäckabholen und ins Taxi. Neu sind einige Monkeypox-Aufsteller mit Verhaltenshinweisen.
Für die ersten beiden Nächte haben wir uns wieder ins Pullman eingebucht. Es gab wieder ein Upgrade in das gleiche Executive-Zimmer.
Angesichts des wenigen Schlafs auf dem Flug nahmen wir eine Dusche und Wanne sowie zwei Stunden Schlaf. Dann sollte es zum Muscheln-Essen gehen. Allerdings fiel der um diese Jahreszeit übliche Regen heute etwas stärker aus und es war unmöglich, ein Taxi oder Grab zu bekommen.
Die leichte Überflutung wurde auch nicht weniger und wir genehmigten uns erstmal unsere Welcome-Drinks in der Burger Bar.
Als die Straßensituation immer noch nicht besser wurde, entschieden wir uns in unmittelbarer Nähe eine Kleinigkeit zu essen und jede Straßenquerung zu vermeiden.
Mit geliehenen Schirmen ging es zu An Nam.
Dort gab es gedämpfte Reispfannkuchen, ungefüllt (Banh Uot) und mit Schweinefleisch gefüllt (Banh Cuon). Dazu Salat, Gurke, Röstzwiebel und eine Auswahl an Würsten als Beilage sowie verdünnte Fischsauce als Dip. Die Pfannkuchen sind etwas klebrig und fast geschmacksneutral. In Kombination mit den Röstzwiebeln aber ganz lecker.
Zurück im Pullman ging es in die Lounge und wie ließen den gefühlt ersten Tag der zweiten Reise ausklingen. Kalendertechnisch waren es natürlich zwei Tage.