Wer ist der bessere Kunde: Jemand, der 5.000€ p.a. bei LH (und Partnern) lässt oder jemand, der 10.000€ p.a. bei LH (und Partnern) lässt?
Probabilistisch gesehen ist der 10.000€ Kunde wertvoller. Das ist jedoch bei weitem nicht genug, um zu begründen, dass ein umsatzbasiertes Loyalty-Programm aus Sicht der LH optimal wäre.
Entscheidend für ein Loyalty-Programm ist doch, ob ein Kunde aufgrund des Loyalty-Programms sein Verhalten ändert. Wenn ein Kunde sowieso immer LH bucht, sollte ich ihm tunlichst weder Prämien- noch Statusboni gewähren. Das würde mich doch als Fluggesellschaft nur Profit kosten! Ein Loyalty-Programm soll das Verhalten der Kunden so ändern, dass die Profite von LH maximal sind.
Mein Punkt ist folgender: Es ist nicht gerade ein Kinderspiel, zu prognostizieren, wie unterschiedliche Typen von Loyalty-Programmen sich auf das Verhalten unterschiedlicher Kundentypen auswirken. Deshalb ist es auch nicht trivial zu prognostizieren, welches Loyalty-Programmsystem die Profite von LH maximiert.
Ich habe hier jedenfalls noch kein überzeugendes Argument gelesen, weshalb ein umsatzbasiertes System für die LH profitabler sein soll. Klar, mit einem umsatzbasierten Programm würde man diejenigen ausbooten, die EF zum Punktesammeln ausnutzen. Aber ich bin nicht überzeugt, dass das der LH viel Profit bringen würde. Selbst ein MR kann potentiell eine Win-Win-Situation sein (ja, der Kunde kriegt billig einen Status, aber die LH verkauft vielleicht Sitze, die sonst leer bleiben würden und erzielt positive Deckungsbeiträge).
My 2c.