Tag 3 / auf ans Meer
Auch diese Nacht wachte ich erneut kurz vor 3 Uhr auf. Glücklicherweise konnte ich jedoch nach einiger Zeit wieder einschlafen, bevor heute um 6:15 der Wecker erbarmungslos klingelte. Da heute unsere Weiterreise anstand, beeilten wir uns, um pünktlich um 7 Uhr zur Öffnung des Frühstückrestaurants an diesem einzutreffen. Wir erreichten dieses zwar wenige Minuten vor 7 Uhr, jedoch war der Zugang zu diesem im Gegensatz zum Vortag noch nicht möglich.
Nahezu auf die Sekunde genau begann der Einlass. Da vor uns nur wenige andere Gäste warteten, konnten wir erneut einen Platz in der ersten Reihe am Flussufer ergattern. Dazu gab es zu meiner Freude mehrere warme Gerichte, die mir sehr gefallen sollten. So wirkte mein Frühstück dann eher wie ein Mittagessen. Noch während dieses kam dann auch zögerlich die Sonne hervor.
Nach dem Frühstück packten wir die letzten Sachen in unseren Koffer und checkten aus. Die vom Concierge übernommene Suche nach einem Taxi dauerte länger, als wir diese von vor Corona in Erinnerung hatten. Es sollen ja auch deutlich weniger Taxen in Bangkok unterwegs sein. Nahe des Hotels setzte ein Taxi eine Person ab und sowohl wir als auch der Hotelmitarbeiter begann, heftig zu winken, was dazu führen sollte, dass nach etlichen Minuten uns nun ein Taxi sicher war. Der Fahrer sollte dazu wirklich freundlich und fast goldig sein. Nachdem er losgefahren war, hielt er neben der Dame an, die er in die Nähe unseres Hotels gefahren hatte, um ihr einen schönen Tag zu wünschen und ihr zu sagen, dass er Glück gehabt habe, da er nun in direktem Anschluss eine Fahrt zum Flughafen Don Mueang bekommen hätte. Sie grüßte zurück und wir merkten, wie besonders offenbar mittlerweile eine Taxifahrt zum Flughafen geworden sein muss.
War es im März noch absolut notwendig, wahlweise mittels des aushängenden QR-Codes und der MorChana-App oder durch Eintragen in die ausliegenden Listen seinen Besuch des Flughafens zu dokumentieren, so interessierte dies heute wirklich niemanden. Es gab zwar mehrere Aufsteller, die aufforderten, sich mit der MorChana-App zu registrieren, und es lag ebenso eine Liste für das manuelle Eintragen aus, aber entgegen der Maskenpflicht befolgte niemand diese Registrierungen.
Eigentlich hätten wir gar nicht so früh starten müssen, da ich uns ursprünglich einen Flug DMK-KBV für den frühen Nachmittag gebucht hatte. AirAsia hatte diesen jedoch storniert und bot wahlweise einen Gutschein oder eine kostenlose Umbuchung an. Mittels eines Chatbots konnte ich uns bereits vor Wochen erstaunlich unkompliziert auf die frühere Verbindung, die ex DMK um 10:30 starten sollte, umbuchen. Als wäre die Stornierung nicht genug, fiel mir gestern auf, dass FD offenbar Gebühren für einen reinen Vor-Ort-Check-in am Flughafen verlangt. Der Check-in mit der AirAsia-App gestaltete sich wiederum relativ umständlich. Besonders verärgert war ich jedoch, dass beim Check-in keine kostenfreie Auswahl von Sitzplätzen möglich war. Natürlich setzte uns AirAsia maximal weit auseinander, sodass ich gute 400 THB in die Hand genommen habe, um uns Plätze beieinander für den Hin- und Rückflug zu sichern, auch wenn es so aussah, als wäre die Maschine fast komplett leer.
Mit den in der AirAsia-App erhaltenen QR-Codes konnte man an den Automaten durch bloßes Scannen eben dieser QR-Codes seine Bordkarte ausgedruckt erhalten.
Obwohl die Schalter links neben den Check-in-Automaten mit "Self Baggage Drop" bezeichnet waren, war hier jeder Schalter mit einer Mitarbeiterin besetzt, die das Labelling der Gepäckstücke übernahm. Außerdem fragte sie nach unseren Impfnachweisen oder alternativ einem negativen Corona-Schnelltest. Unsere deutschen Impfzertifikate (ausgedruckte PDFs der CovPassApp) wurden als Impfnachweise wie selbstverständlich anerkannt. Sowohl meine beiden Biontech- als auch +1's eine J&J-Impfung wurden als vollständige Impfungen anerkannt und qualifizierten uns für einige Vermerke auf den Bordkarten. Ob es an den umfangreicheren Überprüfungen des Impfstatus gelegen hat oder AirAsia so kulant ist, kann ich nicht sagen, aber wurde unser genau 23kg schwere Koffer trotz des nur 20kg betragenden erworbenen Gepäckguthabens ohne Murren akzeptiert.
Die anschließende Sicherheitskontrolle verlief schnell und effizient. So standen wir relativ schnell vor den beiden Lounges des Terminals für Inlandsflüge und sollten uns heute für die Coral Lounge, zu der wir mit unseren Priority-Pässen Zugang erhalten sollten, entscheiden. Da wir vom üppigen Frühstücksbüffet noch gesättigt waren, sollte uns die eher überschaubare und einfache Essensauswahl nicht stören.
Kurz vor der angegeben Boardingzeit begaben wir uns auf den recht langen Weg zu unserem Gate 35, wo der Airbus 320 der Thai AirAsia schon wartete.
Das Boarding startete pünktlich und ich war noch hoffnungsfroh, dass mein Plan, mit der Buchung eines Fenster- und eines Gangplatzes einen freien Mittelsitz zwischen +1 und mir zu erhalten, aufgehen könnte. +1 fragte jedoch die freundliche Flugbegleiterin nach der aktuellen Auslastung, was mit der Aussage, dass die Maschine bis auf fünf Plätze ausgebucht sei, für ein wenig Enttäuschung sorgte. Und tatsächlich erhob kurz vor Ende des Boardings ein Passagier Anspruch auf den Mittelplatz zwischen uns, wobei wir ihm den Gangplatz überließen. Und tatsächlich war der Flieger nahezu komplett ausgebucht, wobei wir weniger als zwei Dutzend Farangs unter den Fluggästen schätzten. Zufälligerweise konnten wir auch hier, wie auch auf unserem Flug MUC-AMS, beobachten, wie unser Gepäck eingeladen wurde.
Der Flug selbst war pünktlich und unspektakulär. Leider verschlechterte sich das Wetter je weiter wir Richtung Süden flogen. Freunde, die die letzten Tage bereits in Krabi verbracht hatten, hatten uns schon auf das eher durchwachsene Wetter hier in Thailands Süden hingewiesen.
Nach der Landung wurde der überschaubare Weg vom Flugzeug zum Terminalgebäude mit einem Bus überbrückt, wo unser Koffer schon auf dem Gepäckband auf uns wartete.
Für unseren Aufenthalt hatte ich bereits vor Wochen einen Mietwagen gebucht. Da auch in Thailand die Mietwagenpreise meiner Beobachtung nach recht teuer geworden waren, war ich erfreut, über rentalcars.com mit ca. 22 Euro/Tag ein eher günstiges Angebot gefunden zu haben. Dieser eine günstige Preis wurde jedoch nur für einen Toyota Yaris über Avis am Flughafen Krabi angeboten. Direkt über Avis war dieses Angebot (auch mit AWD) nicht buchbar. Leider konnte rentalcars.com nach Buchung des Angebots dieses über Tage hinweg nicht bestätigen, bis schließlich einige Tage später eine Bestätigung einer Alternative (Nissan Almera über den lokalen Anbieter Drive Car Rental) zum gleichen Preis erfolgte.
Im Ankunftsbereich trafen wir dann auch direkt auf einen Mitarbeiter von Drive Car Rental, der ein Schild mit insgesamt fünf in großen Lettern gedruckten Namen, zu denen u.a. meiner gehörte, in Händen hielt. Er übergab uns an eine Mitarbeiterin, die im Wartebereich des Ankunftsbereichs alle Formalitäten erledigte. Ein zweiter Fahrer konnte konstenlos in den Mietvertrag aufgenommen werden, sodass Pass/Ausweis und Führerscheine von +1 und mir mit ihrem Handy fotografiert wurden. Nachdem wir dann alle Unterlagen unterschrieben hatten und eine Kaution in Höhe von 8.000 THB mittels Kreditkarte (keine Amex) bestätigt hatten, wurden wir an einen Mitarbeiter draußen verwiesen. Dieser führte uns dann tatsächlich zu einem vor dem Flughafen abgestellten Nissan Almera, dessen zahlreiche kleinen Vorschäden er fix mit uns erfasste, bevor er uns eine gute Fahrt wünschte, und ich den Wagen in Richtung unseres Hotels lenkte.
Vor ziemlich genau zwei Jahren war ich bereits alleine in Krabi gewesen. Ich erinnerte mich an ein "Khanom Chin"-Restaurant, wo diese weißen Nudeln mit sehr leckerem lokalem Curry angeboten wurden, und das auf dem Weg zu unserem Hotel lag. Leider hatte das Restaurant aktuell geschlossen, wobei wir recht schnell eine wirklich gute Alternative fanden, die recht idyllisch gelegen war.
Nachdem die Speisekarte einige Spezialitäten bot und +1 und ich sehr hungrig waren, bestellten wir mal wieder viel zu viel. Dennoch schmeckten uns das Limettencurry mit Fisch, der Schweinebauch nach Phuket-chinesischer Art, die Garnelenplätzchen sowie die lokalen Meeresschnecken.
Gut gesättigt setzten wir die Fahrt zum gebuchten Hotel, dem Sofitel Krabi Phokeethra Golf & Spa Resort, fort. Entgegen meiner aktuellen Marriott-Vorliebe hatte ich mal wieder bei Accor gebucht. Da ich einerseits auf noch sehr vielen ALL-Punkten sitze, und diese gerne vor Ablauf meines ALL-Diamond-Status nutzen wollte, sowie da ich meine Ende des Jahres ablaufenden Suite-Night-Upgrade-Voucher einsetzen wollte, fiel die Wahl auf dieses Hotel. Dass mein Diamond-Status von Accor um ein weiteres Jahr pauschal verlängert wurde, war mir zum Buchungszeitpunkt noch nicht bewusst. Auch die Suite-Night-Upgrade-Voucher sollte ich bei dieser Buchung nicht einsetzen können, da dies laut E-Mail des Hotels nur bei einer telefonischen Buchung über den Accor-Kundendienst möglich sei und nicht auf Punkte-Buchungen anwendbar sei. Dies ist zwar gemäß der Regeln korrekt, aber hatte es das MGallery Papadopoli Venedig seinerzeit auch geschafft, meine SNU-Voucher mit einer Punkte-Buchung zu kombinieren. Glücklicherweise antwortete das Sofitel Krabi aber auch, dass ich als Diamond-Member ohnehin Anspruch auf ein Suite-Upgrade hätte, das man bereits vorgemerkt hätte.
In der weitläufigen Hotelanlage (inklusive eigenem Goldplatz) fanden wir in der Nähe der Rezeption einen freien Parkplatz. Für den Check-in konnten wir in der Lobby Platz nehmen, bekamen einen Butterfly-Tee und ein kaltes parfümiertes Tuch zur Erfrischung gereicht und wurden durch die beiden freundlichen Mitarbeiterinnen eingecheckt. Wenig später wurden wir tatsächlich zu einer Junior Suite geführt, wenngleich diese keinen Meer- und/oder Poolblick bot. Dafür war die seitliche Lage nach hinten raus erfreulich ruhig.
Ein kleines süßes Willkommenspräsent konnten wir auf dem Zimmer vorfinden.
Unser erster Weg führte uns an den Pool, wo wir glücklicherweise zwei freie Liegen in einem überdachten Sala finden konnten, da es wenig später anfing ein wenig zu regnen. Am Pool konnten wir feststellen, dass das Hotel schon halbwegs gut gebucht war und sich wirklich viele Farangs unter den Gästen befanden. Tatsächlich hatten wir ja auch bereits während unseres Check-ins ein Farang-Paar entdeckt, die sich vom lokalen TUI-Ansprechpartner hatten beraten lassen. Ein wenig Pauschaltourismus scheint es hier also zu geben.
Gegen Abend besuchten wir dann die Lounge bzw. den "Club Millesime" des Hotels. Zwei Stunden wurden Softdrinks, Bier, Wein, Sekt und Cocktails angeboten, wobei insbesondere der aktuelle Tagescocktail (Yellow Sunshine) erstaunlich gut schmeckte. Das Snackangebot war jedoch nicht der Rede wert, denn es gab nur ein wenig Aufschnitt und Käse und ein nicht identifizierbares Etwas auf Vorspeisenlöffeln, wobei wir ohnehin vom üppigen Mittagessen noch satt waren.