Tag 7 / KBV-DMK
Auch wenn ich so langsam richtig in die thailändische Zeit gekommen bin, war ich heute vor dem zeitig gestellten Wecker wach. Wie üblich ging es nach einem Espresso zum Frühstück, das wie die letzten Tage eher unspektakulär war. Zurück auf dem Zimmer packten wir anschließend unsere Sachen und begaben uns in die Lobby. Auf dem Weg dorthin hielten wir noch fest, dass heute an unserem Abreisetag es der Tag mit dem schönsten Wetter unseres Krabi-Aufenthaltes war.
In der Lobby dauerte der Check-out ein wenig länger. Ich hatte den Aufenthalt bereits bei der Buchung mit ALL-Punkten bezahlt, was auch so in der Buchungsbestätigung vermerkt war. Die Dame am Check-out wollte jedoch allen Ernstes gute 18.000 THB von mir kassieren. Mit dem Hinweis darauf, dass die Buchung bis auf wenige Hundert THB bereits durch Punkte bezahlt sei, wurde dann eine Kollegin herbei gerufen, die das irgendwie regeln konnte. Mal wieder ein Faux-Pas, der sich in meine aktuelle Unzufriedenheit mit Accor einreiht.
Nachdem wir die Formalitäten erledigt hatten, verabschiedete sich der britische General Manager persönlich von uns, wünschte uns eine gute Weiterreise und äußerte, dass er sich freuen würde, uns wieder als Gäste begrüßen zu dürfen.
Tatsächlich habe ich unseren Aufenthalt im Sofitel Krabi jedoch eher durchwachsen wahrgenommen. Was mich besonders gestört hat, war die Ignoranz der britischen Mitarbeiter (GM, F&B-Manager, Entertainment-Manager, Bar-Keeper und Koch) in Bezug auf die Maskenpflicht. Haben die lokalen Mitarbeiter die Masken wirklich konsequent über Mund und Nase getragen, waren es wiederholt die fünf (offenbar britischen) Mitarbeiter, die keine Maske oder diese nur unterhalb der Nase getragen haben, selbst bei direktem Gästekontakt. Als Mitarbeiter in einem 5*-Haus die lokalen Regeln ignorieren, fand ich vollkommen unpassend. Auf die thailändischen Gäste dürfte dies übrigens noch deutlich negativer gewirkt haben.
Auf der Fahrt vom Sofitel Krabi zum Flughafen von Krabi sollte ich noch an einem riesigen Souvenir-Shop halten, zu dem mich +1 mittels Google Maps lotste. Die Auswahl an lokalen und nicht ganz lokalen Produkten war zwar riesig, aber gerade die gesuchte lokale Chillie-Paste gab es hier offenbar nicht. Dennoch landeten ein paar Packungen lokales Gebäck im Einkaufskorb.
Bei der Anmietung unseres Nissan Almera Mietwagens wurden wir gebeten, für die Rückgabe ca. 20 Minuten vor Ankunft am Flughafen bei der Autovermietung anzurufen, damit rechtzeitig jemand zur Übergabe des Fahrzeugs am Flughafen anwesend sei. Leider antwortete unter der angegebenen Rufnummer jedoch niemand, sodass +1 es wiederholt versuchen musste, um unsere kurz bevor stehende Mietwagenrückgabe erfolgreich ankündigen zu können.
Kurz vor dem Flughafen hielten wir dann noch an einer Esso-Tankstelle und baten die Tankwartin, unseren Mietwagen voll zu tanken. Erstaunlicherweise passten nur rund neun Liter in den Tank, was meinen Geldbeutel (zusätzlich zu den hier recht günstigen Spritpreisen) erfreute.
Allerdings zeigte der Füllstandsanzeiger dennoch keinen vollen Tank an. Auch nachdem wir etwas gefahren waren, fehlten noch zwei Striche zum maximalen Füllstand. Auf dem Weg zur nächsten Tankstelle erschien jedoch der Erste der beiden fehlenden Striche. Als wir dann gerade den Tankwart zum weiteren Auffüllen bitten wollten, signalisierte die Anzeige jedoch, dass der Wagen vollgetankt sei. So verließen wir die zweite Tankstelle ohne getankt zu haben und ich erinnerte mich, dass manche Autos bei der Tankanzeige etwas träge sein können.
Am Flughafen war kurz hinter der Vorfahrt der Mitarbeiter der Autovermietung schnell ausgemacht, zumal dieser direkt auf uns zukam. Er inspizierte das Auto oberflächlich und überreichte mir anschließend den Kreditkartenbeleg der Kaution. So konnten wir uns ins Terminalgebäude des Flughafens von Krabi begeben. Auch hier hätte man wohl wieder mit der Mor / Thai Chana App einen QR-Code scannen sollen, aber auch das wurde von niemandem gemacht oder kontrolliert. Lediglich eine automatische Fiebermesseinrichtung war neu verglichen mit der Zeit vor Corona.
Nicht auf Anhieb fanden wir die Check-in-Schalter von Air Asia, da diese bis auf drei Mitarbeiter, die so halb hinter den Schaltern versteckt waren, menschenleer waren. Nachdem wir diesmal mit nur sehr wenig zeitlichem Puffer unterwegs waren, fragten wir sorgevoll, ob der Schalter etwa schon geschlossen sei, was bejaht wurde. Ich war geschockt, da bei den aktuell reduzierten innerthailändischen Flugfrequenzen dies durchaus bedeutet hätte, dass wir mehrere Stunden wenn nicht gar eine Nacht in Krabi auf eigene Kosten gestrandet wären.
Glücklicherweise klärte sich dies schnell auf, da man nachfragte, ob wir nach Suvarnabhumi oder Don Mueang fliegen wollten. Nachdem wir "Don Mueang" geantwortet hatten, wurde schnell klar, dass der Check-in noch offen sei. So konnten wir unseren Koffer aufgeben und uns kurz darauf an der Sicherheitskontrolle anstelle, die tatsächlich die von +1 im Handgepäck vergessene Wasserflasche auffinden sollte.
Kurz nachdem wir im Gatebereich eintrafen, landete unser Airbus 320 aus Bangkok Don Mueang kommend. Es sollte daher noch ca. 20 Minuten dauern, bis das Boarding für unseren Flug genau dorthin starten sollte.
Mit der Wahl von Sitzplätzen in der drittletzten Reihe des Fliegers hatten wir Glück, da dahinter ganze Reihen leer blieben. So setzten wir uns jeweils auf einen Fensterplatz der letzten beiden Reihen, wobei die Beinfreiheit bei Air Asia ohne einen freien Nebenplatz auch wirklich nur schwer für mich XL-Farang zu ertragen gewesen wäre.
Der Flug erfolgte in weiten Teilen entlang des Golfs von Thailand, wobei erst den Flughafen von Surat Thani ausfindig machen konnte, und danach den dortigen Strand.
Nicht ganz überraschend, aber auf Flughäfen werde ich aus der Luft gerne aufmerksam. So entdeckte ich auch eine Air Base in Prachuap Khiri Khan.
Verwundert war ich dann, dass nachdem wir Bangkok erreicht hatten, die Landschaft aus der Luft wieder ländlicher aussah. Tatsächlich flogen wir an Bangkok vorbei noch bis Ayutthaya, bevor unser Flieger Richtung Süden drehte und langsam den Anflug auf DMK einleitete.
Kurz vor der Landung fielen mir dann einige brennende Felder auf, die wohl Grund für die aktuell wieder schlechtere Luft in Bangkok sein dürften.
In Don Mueang erfolgte die Ankunft glücklicherweise an einer Fluggastbrücke, wobei diese maximal weit von der Gepäckausgabe entfernt war. Da wir ja auch ganz hinten saßen, war es auch kein Wunder, dass unser Koffer schon Ehrenrunden am Gepäckband drehte, als wir dort eintrafen. Neben dem Kofferband nahmen wir noch die äußerst geschmackvolle Weihnachtsdeko war, bevor wir den Sicherheitsbereit verließen.
Auf der Abflugebene nahmen wir dann ein Taxi, um so der Warteschlange und der zusätzlichen 50 THB Flughafengebühr zu entgehen. Dabei hatten wir Glück und gerieten an einen Taxifahrer, der gewillt war, bei offenen Fenstern zu fahren. Nachdem in Thailand fast alle Auto- und insbesondere Taxifahrer ihre Klimaanlage auf Umluftbetrieb gestellt haben, will ich nicht wissen, welche Aerosole da am Tag so zusammen kommen. Mit viel frischer (warmer) Luft ging es halbwegs zügig über die Mautstraße zu unserem Hotel, dem SO/ Bangkok.
Nach unserer Ankunft im SO/ Bangkok wurden wir direkt in die Lounge in der 25. Etage gebracht. Dort erfolgte der Check-in, während wir uns am Afternoon Tea bedienen durften. Meine Hoffnung, dass ich als ALL Diamond mit meinem insgesamt zweiten Besuch hier in den Genuß einer Suite kommen könnte, wurde enttäuscht, wenngleich der erhaltene Corner-Room auf der 24. Etage schon ein nettes Upgrade ist.
Der Ausblick auf den Lumpini Park und die dahinter liegende Skyline Richtung Sukhumvit hatte mir schon bei meinem ersten Aufenthalt hier gefallen.
Wir waren gerade dabei, uns in unserem Zimmer einzurichten, da klopfte es an der Tür. Ein Mitarbeiter brachte Bademantel und Badeschlappen für "HIM", da die Standardausstattung je ein Set für einen männlichen und einen weiblichen Gast vorsah. Ich wollte gerade die Tür schließen, da kam schon der nächste Mitarbeiter zu uns. Es sollte ein paar Willkommens-Leckereien geben.
Anschließend versuchte ich, das "The Athenee - A Luxury Collection" in der Skyline zwischen Sukhumvit und Wittayu zu erkennen, nachdem wir dort bis zur letzten Abreise aus Thailand im April diesen Jahres logiert hatten, und dies auch bald wieder zu tun gedenken.
Da die "Cocktail Happy Hour" hier von 16:00 bis 18:00 angeboten wird, machten wir uns schnell frisch und begaben uns wieder zurück in die Lounge. Die angebotenen Canapés als auch die warmen Gerichte (Frühlingsrollen mit Glasnudeln und Hackfleisch, scharfer Rindfleischsalat und frittierte Hähnchenstücke) waren kein Vergleich zu den einfachen Käse- und Aufschnittplatten in Krabi.
Die Cocktailkarte hatte ich zwar pre-Covid deutlich umfandreicher in Erinnerung, aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.
Bei einsetzender Dämmerung nahmen wir wahr, dass der Stau auf der Sathorn-Straße weiterhin präsent ist.
Während der Cocktail-Happy-Hour bekam ich Appetit auf Sushi. Ich suchte mittels Google Maps nach einem entsprechenden Restaurant, wobei +1 direkt eine gute Freundin nach ihrer Empfehlung fragte. Nur ca. 10 Minuten zu Fuß vom Hotel lag das empfohlene Restaurant, das tatsächlich sehr gutes Sushi servieren konnte.
Das Thunfisch-Tataki war als solches aufgrund des vielen schwarzen Sesams als solches nicht zu erkennen, schmeckte aber hervorragend.
Die Thunfisch-Maki waren tadellos, wobei eher das sehr scharfe Wasabi überraschte, das man deutlich sparsamer dosieren musste als bei anderen Restaurants.
Die Lachs-Familien-Schale gefiel uns ebenso und sollte für eine Sättigung unseres Omega-3-Fettsäure-Speichers gesorgt haben.
Das Highlight für +1 war aber das Sushi mit Jakobsmuscheln (links) und für mich das Lachs-Sushi mit Foie Gras (rechts).
Sushi zu Heiligabend, noch keine Tradition, aber keine schlechte Idee.