Tag 16 / Chinesisch in Thailand
Während +1 noch einige weitere Zeit in Ubon verbringen will, stand heute meine Weiterreise bzw. Rückreise nach Bangkok an. Ursprünglich hatte ich dafür mit AirAsia einen Flug UBP-DMK für die Mittagszeit gebucht, der jedoch seitens AirAsia annuliert und auf den Morgenflug umgebucht wurde. Ich hatte zwar noch überlegt, ob ich nicht auf einen späteren Flug umbuchen sollte, war aber im Vorfeld mit der morgendlichen Rückreise einverstanden. Als der Wecker dann heute gegen 6:30 klingelte, bereute ich diese Entscheidung ein wenig. Ca. eine Stunde später sollte ich dann am Ubon Ratchathani "International" Airport eintreffen, wo ich mich von +1 und meinen Schwiegereltern verabschiedete.
Der Zugang zum Flughafengebäude erforderte lediglich das Passieren einer automatisierten Fieberkontrolle, für deren Ergebnis sich jedoch niemand zu interessieren schien. Überrascht war ich, dass von 8:40 bis 9:00 gleich vier Maschinen von Ubon nach Bangkok flogen und danach für drei Stunden Ruhe am Flughafen UBP herrschen sollte.
Am Schalter von AirAsia konnte ich meinen Koffer ohne Wartezeit aufgeben. Ich genoß noch einen Espresso bei einem lokalen Cafe und passierte anschließend die Sicherheitskontrolle. Ich war überrascht, dass eine der beiden Kontrollen diese großen und breiten Wannen zur Gepäckkontrolle einsetzte, die dazu parallele Plätze zum Befüllen der Wannen bot. Ich ging daher davon aus, dass das Durchleuchten des Handgepäcks hier wie in Amsterdam oder an manchen Kontrollen in München nicht mehr erfordert, dass elektronische Geräte und Flüssigkeiten separat ausgepackt werden, und packte meinen Rucksack in Gänze in eine Wanne. Erst danach bemerkte ich, dass der Scanner ein altes Modell war, das sicherlich eine separate Durchleuchtung meiner elektronischen Geräte notwendig machte. Die Mitarbeiter an der Kontrolle hatten jedoch nichts auszusetzen.
Vor dem Gate 1 warteten schon die Mitarbeiter auf die Ankunft des Airbus 320 aus Bangkok Don Mueang, der zum Zeitpunkt des Fotos gerade gelandet war.
Zwischen On-Block-Zeit und Boardingbeginn lagen zu meiner Überraschung nur gute 10 Minuten, die sich wohl u.a. dadurch erklärten, dass in UBP keine Betankung der Maschine, die offenbar ausreichend Kerosin aus DMK mitgebracht hatte, erfolgte. Nachdem mich AirAsia beim Online-Checkin auf einen Mittelplatz verfrachten wollte, nahm ich die umgerechnet ca. 13 Euro in die Hand, um mir einen Fensterplatz am Notausgang zu buchen. Somit durfte ich dann auch als Erster boarden.
Nach Einnahme meines Sitzplatzes stellte ich zufrieden fest, dass meine Knochen mir die Investition der ca. 13 Euro für den zusätzlichen Platz dankten.
Hatte ich den Start der Maschine von Thai Lion Air wenige Minuten zuvor noch in nordöstlicher Richtung wahrgenommen, so wunderte ich mich, dass wir die Startbahn in nordöstlicher Richtung befuhren, um an deren Ende zu wenden, was nun einen Start in entgegengesetzter südöstlicher Richtung bedeuten würde. Bei der einsetzenden Beschleunigung konnte ich an einem Windsack erkennen, dass wir tatsächlich nicht gegen sondern mit dem Wind abhoben. Warum man sich hier entgegen der Konkurenz für dieses ungewöhnliche Vorgehen entschied, vermag ich nicht zu sagen, jedoch sollte ich mit den restlichen Passagieren unversehrt in der thailändischen Hauptstadt landen.
Dort angekommen klappten Ausstieg und Gepäckausgabe relativ zügig, wenngleich der Ankunftsbereich erstaunlich voll wirkte. Offenbar waren viele Thailänder auf dem Rückweg aus dem Neujahrs(kurz)urlaub. Mit meinem Koffer in der Hand machte ich mich auf den Weg auf die Abflugebene, da ich die Warteschlange und zusätzlichen Kosten für ein Taxi auf der Ankunftseben vermeiden wollte. Zu meiner Überraschung herrschte aber auch hier ein Mangel an Taxen und man musste schnell sein, um sich ein eintreffendes Taxi nach dem Absetzen des jeweiligen Fahrgastes sichern zu können.
Der Taxifahrer, den ich nach dem Absetzen seines Fahrgastes ansprach, ob er mich zum "Rong Rähm The Athenee" fahren könne, vermittelte mir das Gefühl, mein Fahrtziel nicht zu kennen. Auch auf meine Versuche, ihm das gewünschte Reiseziel als "Plaza Athenee" oder "Phloenchit - Thanon Witthayu" zu beschreiben, scheiterten. Selbst als ich ihm mein Handy mit Google Maps entgegen hielt, versuchte er mir zu erklären, dass er das Ziel nicht kenne. Nachdem auch die sehr hilfsbereite von ihm zum Flughafen gebrachte Dame versuchte, hier zu vermitteln, bekräftigte der Fahrer wiederholt, dass er mein gewünschtes Reiseziel nicht kenne. Erst jetzt realisierte ich, dass er offenbar keinen Farang, den er möglicherweise als Corona-Spreader wahrgenommen hat, befördern wollte.
So winkte ich dem nächsten Taxi, das einen Fahrtgast absetzte, zu, und konnte mir dieses nun sichern. Auf meine spärlichen Thai-Kenntnisse reagierte der Fahrer mit erstaunlich viel Konversation, die ich nicht komplett verstehen und erwiedern konnte. Dennoch lernte ich, dass seine Frau aus Sisaket, einer Nachbarprovinz von Ubon Ratchathani, kommen würde, er zwei Söhne im Alter von 21 und 23 Jahren habe und gerade jetzt während des Neujahrs Geld verdienen wolle statt zu feiern. Er sagte noch, dass sein NGV zur Neige ginge und er tanken müsse, was er auch tat. Wie selbstverständlich schaltete er dabei jedoch das Taxametet aus, sodass die Betankung nicht zu meinen Lasten ging. Auch empfehl er mir, auf die Mautstraße zu verzichten, da der Verkehr aufgrund des Neujahrs gering sei.
So setzte er mich bereits um kurz vor 11 Uhr am "The Athenee - A Luxury Collection" ab, wo ich mit +1 vor ca. 8,5 Monaten die letzten Nächte unseres letzten Thailandaufenthaltes verbracht hatten. Man nahm mir meinen Koffer ab und führte mich zur Rezeption, wo jedoch eine lange Schlange von Gästen auf ihren Check-Out warteten. Ich fragte den Concierge daher, ob ich als Marriott Bonvoy Titanium nicht in der Lounge einchecken könne, was er nach einem kurzen Abgleich mit meinem Namen bestätige, und mich in eben die Lounge brachte.
In der Lounge wurde dann das schon vorher in der Bonvoy-App gesichtete Upgrade auf einen "Royal Room" bestätigt. Ebenso wurden die mir schon bekannten Details zum Hotel und der Lounge erläutert, bevor ich zu meinem Zimmer geführt wurde. Der "Royal Room" wirkte auf den ersten Blick auf mich eher wie ein normales Zimmer und nicht so großzügig wie das beim letzten Mal gebuchte und erhaltene Eckzimmer.
Die Aussicht von der 25. Etage war jedoch nicht zu verachten.
Hungrig, wie ich nach der Reise war, begab ich mich in das nahgelegene Einkaufszentrum "Central Embassy", wo ich mich zu "Din Tai Fung" begab. Auch wenn ich eigentlich kein Freund von Kettenrestaurants bin, so gehört ein Besuch einer der Fillialen dieser taiwanesischen Restaurantkette mit ihren hervorragenden Xiao Long Bao zu fast jedem Thailandbesuch einfach dazu.
Zurück am Hotel begab ich mich an den Pool.
Dort erkannte ich dann auch, was der Unterschied zwischen dem "Royal Room" und den normalen Zimmern sein dürfte. Bis auf die Zimmer in den obersten Etagen waren die Fenster der Zimmer zurückgesetzt, da eine mehr oder weniger dekorative Verkleidung dies erfordert. Die gleiche Verkleidung verhinderte auch bodentiefe Fenster abgesehen von den obersten Zimmern.
Da es mich nach etwas Süßem gelüstete, begab ich mich zu Beginn des "Afternoon Tea" in die Lounge.
Heute sollte auch ein befreundetes deutsches Paar, das die letzten Wochen in Thailand zugebracht hatte, von Phuket nach Bangkok kommen und im The Athenee einchecken. Während ich Kaffee und Kuchen genoß, erfuhr ich, dass die Beiden am Hotel eingetroffen waren. Der gebuchte Corner Room sollte jedoch entgegen der Buchungsbestätigung kein King Bett sondern zwei Einzelbetten bieten, was man nicht akzeptieren wollte. Nachdem sich da offenbar keine schnelle Lösung abzeichnete, begab ich mich in die Lobby, um einerseits die Beiden zu begrüßen und andererseits Beistand zu leisten. Tatsächlich wollte man die Beiden auf 18 Uhr vertrösten, um das gebuchte Eckzimmer mit einem Kingbett erhalten zu können. Solange könne man ja das Eckzimmer mit den Einzelbetten nutzen. Dies wollten die Beiden natürlich nicht akzeptieren und forderten eine Alternative. Es sollte dann tatsächlich fast eine Stunde dauern, bis schließlich ein "Royal Room" auf der Club-Etage als Alternative geboten wurde. Da die Beiden keinen Status bei Marriott besitzen, war dies dank des somit erhaltenen Lounge-Zuganges eine adäquate Alternative. Und mich befreite es von der Entscheidung von Lounge-Maximierung versus Treffen mit den Beiden, da nun Beides kombiniert werden konnte.
Nach ihren Erfahrungen bei ihrem letzten Aufenthalt empfahlen sie das chinesische / kantonesiche Restaurant des Hotels, wo wir gemeinsam eine flambierte Pekingente genießen konnten. Die Haut der Ente wurde zusammen mit den typischen chinesischen Pfannkuchen und Beilagen serviert, wohingegen man auswählen konnte, nach welcher Zubereitungsart man das eigentliche Fleisch der Pekingente serviert bekommen wollte. Wir wählten "süß-sauer" und "gebraten mit schwarzem Pfeffer", was uns Beides nicht enttäuschen sollte.