Heimflug
Auch trotz der weiteren 10-15 Minuten Wartezeit erfolgte der Crewwechsel, das Betanken, Beladen und Catern deutlich schneller, als ich das erwartet hätte. Knapp über 30 Minuten nach der Ankunft der Maschine konnten wir zu den in dem Dreamliner wartenden Passagieren aus TPE zusteigen. Im Vergleich zur klassischen 2-2-2-Anordnung der 777 der KLM gefiel mir die 1-2-1-Anordnung hier besser, wenngleich ich mich an die schräge Ausrichtung des Sitzplatzes und den großen Abstand zum Fenster erst einmal gewöhnen musste.
Fast pünktlich setzte sich der 787 in Bewegung und stieg vergleichsweise leise auf in den thailändischen Nachthimmel. Eine knappe Stunde später wurde dann das überschaubare Abendessen serviert. Da es 2 Uhr morgens thailändischer Zeit war, passte die Portion absolut und dazu war ich für das zeitgleiche Servieren aller Gänge dankbar. Geschmacklich waren die gewählten Ricotta-Spinat-Panzerotti nicht zu beanstanden.
Ich gönnte mir noch ein zweites Glas des hervorragenden argentinischen Malbec, bevor ich den Sitz in die Schlafposition fuhr und die Augen schloß. Glücklicherweise gab es leichte Turbulenzen, die mich in den Schlaf wiegten. So ganz durchgängig und tief konnte ich leider nicht schlafen. Wie üblich habe ich als großer und schwerer Seitenschläfer früher oder später das Problem, dass die Hüfte schmerzt, weil bei den typischen Business-Class-Sitzen auch in der Schlafposition kein ausreichend tiefes Einsinken des Beckens möglich ist. Irgendwann wurde die Frequenz, in der ich zwischen linker und rechter Seite wechselte so hoch, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Glücklicherweise waren wir zu diesem Zeitpunkt schon kurz vor Moskau und somit 8,5 Flugstunden gut überstanden. Ich fuhr den Sitz etwas hoch und schaute seichtes Unterhaltungsprogramm.
1,5 Stunden vor der Landung wurde dann das Frühstück verteilt, bei dem ich mich untypischerweise für das süße Frühstück entschied. Geschmacklich war der Crêpe mit Apfel-Zimt-Kompott und Vanillesauce erstaunlich lecker, aber so richtig satt wurde ich nicht.
Gegen 7:20 erfolgte dann die Landung in AMS, sehr zu meiner Enttäuschung bei noch fast vollständiger Dunkelheit. Offenbar da der Anflug aus östlicher Richtung erfolgte, waren es gefühlt nur wenige Meter von der Landebahn bis zum Gate, wo dazu auch die Fluggastbrücken zügig an die Maschine gebracht wurden. So konnten wir schon kurz nach der Landung das gefühlt recht kalte Terminalgebäude betreten und auf die noch kältere Dunkelheit draußen schauen.
Den Schildern für "Transit" bzw. "All Gates" folgend mussten wir eine Sicherheitskontrolle passieren, an der zwar nur eine überschaubare Anzahl anderer Fluggäste anstanden, aber wo es irgendwie hakte, denn musste insbesondere +1 recht lange warten, bis sein Handgepäck durchleuchtet war. Wir folgten nun der Beschilderung zu den Schengen-Gates, was uns schließlich zur Passkontrolle brachte. Leider waren die automatisierten Einreisekontrollen mal wieder außer Betrieb, sodass wir eine Weile warten mussten, bis wir zu einem Beamten/Angestellten der Koninklijke Marechaussee durchdringen konnten. +1 war recht fix durch, obwohl er sonst gerne mit zahlreichen Fragen konfrontiert wird. Diesmal sollte jedoch meine Kontrolle länger dauern. Man blätterte meinen Pass, dessen Seiten für Sichtvermerke zu einem Großteil durch Visa und Ein-/Ausreisestempel benutzt sind, wiederholt durch und wollte wissen, was ich in Thailand gemacht hätte. Ich erklärte, dass ich dort Urlaub gemacht hätte. Man blätterte erneut alle Seiten durch und fragte, was der überdimensionale Stempel mit zahlreichen handschriftlichen Vermerken, den ich im März 2021 bei der thailändischen Immigration in Ubon Ratchathani zur Verlängerung der seinerzeit 45 Tage Visa-Exemption erhalten hatte, bedeuten würde. Ich erklärte dies. Anschließend wurden offenbar alle Seiten meines Passes gescannt oder separat geprüft, da alle Seiten aufgeblättert wurden und vor ein Gerät gehalten wurden. Nach dieser länglichen Kontrolle durfte ich dann irgendwann weiter.
Unser nächster Halt war dann die KLM Crown Lounge, wo wir uns einen gemütlichen Platz suchten, bevor wir uns am wirklich umfangreichen Büfett unser zweites Frühstück des Tages zusammenstellten.
Noch während wir am Kaffee schlürften fiel uns auf, dass bereits eine Stunde vor geplantem Abflug unser Flug KL1793 nach MUC mit dem Hinweis "Naar de gate a.u.b." vermerkt war. Auch hier waren wir uns wie in BKK sicher, dass wir noch Zeit hätten, und ruhten uns noch etwas in der Lounge aus.
Als wir gegen 8:55, also 10 Minuten vor der offiziellen Boardingzeit, am Gate eintrafen, war unser Flug offenbar schon boardingbereit, denn noch während ich ein Foto von der 737-700 machte, startete bereits das Priority-Boarding.
Zusammen mit den 56 anderen Fluggästen machten wir es uns an Bord bequem, während wir mal wieder beobachten konnten, wie unsere Koffer bei mittlerweile einsetzendem Regen eingeladen wurden.
Fast auf die Minute pünktlich erfolgte das Push-back.
Kurz nach dem Ausschalten der Anschnallzeichen gab es dann unser drittes Frühstück des Tages. Tatsächlich finde ich das KLM-Catering in der Euro-Business aufgrund der (Plastik-)Müllmengen nicht perfekt, aber sowohl vom Geschmack als auch der Menge ist es dem LH-Catering in meinen Augen auf kurzen Flügen vorzuziehen. Insbesondere die ungewöhnliche Granola-Mischung gefiel mir sehr gut, da man Cerealien mit schmackhaften Kernen und Gewürzen kombiniert hatte.
Kurz vor der Landung konnte ich dann aus dem Fenster verfolgen, wie wir den MUC passierten, um wenig später eine 180°-Drehung durchzuführen, bei der es dazu einen netten Blick auf die Alpen gab.
Nach der Landung wurden wir darauf hingewiesen, dass es am Flughafen eine Corona-Kontrolle geben würde, und wir unsere Impfzertifikate bereithalten sollten. Tatsächlich wartete beim Betreten des Terminalgebäudes die Bundespolizei auf uns. Jeder Beamte winkte einen Fluggast zu sich heran und man sollte "Ausweis, Impfnachweis und Einreiseanmeldung" vorzeigen. Reisepass und CovPassApp sowie der Verweis auf eine Abreise aus Thailand, wofür keine Einreiseanmeldung notwendig ist, reichten aus, und wir konnten zur Gepäckausgabe fortschreiten, wo es jedoch noch eine Weile dauern sollte, bis unsere Koffer ausgeladen wurden.
Nachdem SixtRide immer unerschwinglicher wird, entschieden wir uns heute für SixtShare, wenngleich unsere Wohnung außerhalb des Geschäftsgebietes von SixtShare liegt, sodass ich +1 mit den Koffern in der Tiefgarage unserer Wohnanlage absetzte, und ich den Opel Grandland X ca. 1,5 km in das Geschäftsgebiet fuhr, um mich von dort (ohne wärmende Jacke) zurück zur Wohnung aufzumachen.
Und nun sitze ich hier im kalten und dunklen München, draußen regnet und stürmt es. Kurzum, um es mit den Worten des geschätzten Jusers
@somkiat zu sagen:
Ich könnte hoilen!