Tipflation in den USA

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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
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Ja, es sind 1,5 Mio. Vor 10 Jahren wurde das gleiche Haus unter 500k verkauft.
Siehst du und in den USA möchte der Staat da partizipieren, finde ich nicht schlecht. Bei uns wären das nach den 10 Jahren 1 Millionen Euro Gewinn steuerfrei. Das ist nicht wirklich fair gegenüber denen die arbeiten gehen.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.341
3.675
Ja, es sind 1,5 Mio. Vor 10 Jahren wurde das gleiche Haus unter 500k verkauft.
Die Immobilienpreise dürfen nicht mit deutschen Augen gesehen werden…

Als guter Deutscher zahlt man brav den Kredit zurück und nach 20 oder 30 Jahren gehört einem die Bude zu 100%
Und die potentielle Wertsteigerung eben auch.

In den USA dagegen kommt man mit minimaler Eigenbeteiligung, nimmt einen entsprechenden Kredit auf, zahlt nur Mindestraten zurück. Wenn die Bude im Wert steigt, nimmt man einen weiteren Kredit auf, bekommt den ausbezahlt (mit der Wertsteigerung der Bude als Sicherheit) - Stichwort HELOC - und stottert dann zusätzliche Raten für den neuen Kredit ab.
Und macht sich derweil von der Auszahlung ein schönes Leben bzw. stopft die Löcher all schon bestehenden. Kredite mit dieser ‚Einmalzahlung‘.

Und wenn man die Bude dann mit 200% Aufschlag verkauft sind leider auch die zugehörigen Schulden im Vergleich zum Ursprungskauf entsprechend gestiegen.

Es ist nur ein Buchgewinn - mit der Grundregel ‚die Bank gewinnt immer‘.
Und man hat über die Jahre dazu noch erheblich ‚Property Tax‘ bezahlt. Die sich immer am aktuellen Wert bemisst.

Es gibt auch Leute, die wirklich einen Gewinn mit ihren Immobilien machen. Aber ein großer Teil dreht nur ein großes Rad und der tatsächlich Nettogewinn ist nur ein Bruchteil der Summen auf dem Papier.

Carsten
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Es gibt auch Leute, die wirklich einen Gewinn mit ihren Immobilien machen. Aber ein großer Teil dreht nur ein großes Rad und der tatsächlich Nettogewinn ist nur ein Bruchteil der Summen auf dem Papier.

Carsten
Je nachdem wie du das Rad drehst kommt auch für dich ordentlich was rum, ich bin da immer wieder erstaunt was in den USA mit wenig Eigenkapital, Mut und auch Fleiss zu schaffen ist.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.341
3.675
Je nachdem wie du das Rad drehst kommt auch für dich ordentlich was rum, ich bin da immer wieder erstaunt was in den USA mit wenig Eigenkapital, Mut und auch Fleiss zu schaffen ist.
Ich sage ja nicht, dass da nix bei rum kommt.

nur die Rechnung - Kaufpreis 500 kUSD, Verkauf 1,5 MUSD - ist eindeutig zu kurz gesprungen.
Am Ende bleibt ist i.d.R. deutlich über Null hängen - aber eben auch weit entfernt von 200%

Von außen betrachtet sieht man bei vielen Dingen nicht das ganze Bild, und bekommt oft einen falschen Eindruck.

Carsten
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.766
11.902
IAH & HAM
Wie kommst du darauf?

Reine Lohnsteuer in DE bei €237k sind €73k, also 30.8%

Man kann jetzt verschiedene Spielereien betreiben, aber am Ende ist das schon sehr vergleichbar und steuerlich in CA sogar schlechter für den Arbeitnehmer.

Grundsteuer noch gar nicht betrachtet. Die Abgabenlast ist also ähnlich.

Die genannten guten Arbeitgeber zahlen dir auch in Europa eine private Krankenversicherung, Bonus, Sonderleistungen etc (e.g. FANG).

Weniger Steuern gibt es also echt nur in CH, VAE etc.
Wenn Du das Spiel weitertreiben willst musst Du aber auch einbeziehen:

Sales tax in California 7.25% (9.13% in Santa Clara County) versus 19% MwSt. Long Term Capital Gains 15% versus 25% in Deutschland. Property Tax in Santa Clara ist 0.67%, um auf Deine 20k$ zu kommen muss die Hütte also 1.34 Millionen USD kosten, was etwa dem Median der Hauspreise dort entspricht. Steuer auf Benzin ist deutlich niedriger, ebenso auf Elektrizität,.......
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Aber was nutzt alle Geld wenn man in so ein kaputtes Land leben soll?
100% Zustimmung. Deshalb bin ich dort auch weggezogen!
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich sage ja nicht, dass da nix bei rum kommt.

nur die Rechnung - Kaufpreis 500 kUSD, Verkauf 1,5 MUSD - ist eindeutig zu kurz gesprungen.
Am Ende bleibt ist i.d.R. deutlich über Null hängen - aber eben auch weit entfernt von 200%

Von außen betrachtet sieht man bei vielen Dingen nicht das ganze Bild, und bekommt oft einen falschen Eindruck.

Carsten
Es kommt stark af den lokalen Hausmarkt an. ich habe mein Haus in Houston nach 10 Jahren genau fuer das Doppelte verkauft, in anderen Gegenden sind Leute froh den Kaufpreis zurueckzunekommen...
 

Rost

Erfahrenes Mitglied
17.07.2023
388
426
Die Immobilienpreise dürfen nicht mit deutschen Augen gesehen werden…
...

Es gibt auch Leute, die wirklich einen Gewinn mit ihren Immobilien machen. Aber ein großer Teil dreht nur ein großes Rad und der tatsächlich Nettogewinn ist nur ein Bruchteil der Summen auf dem Papier.

Carsten
Der Punkt war, dass der Hauptgewinner ist der Staat ist, weil die Tax am Verkaufspreis hängt. Und abkassiert werden diejenigen, die neu in den Markt einsteigen, während Altbesitzer nur sehr gering belastet werden.
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Der Punkt war, dass der Hauptgewinner ist der Staat ist, weil die Tax am Verkaufspreis hängt. Und abkassiert werden diejenigen, die neu in den Markt einsteigen, während Altbesitzer nur sehr gering belastet werden.
Ne Altbesitzer zahlen die Grundsteuer auf den Wert des Hauses, nicht auf den Kaufpreis, wie es bei uns bei der Grunderwerbssteuer der Fall ist. Wenn eine Immobilie 1,5 Millionen wert ist bezahlt der Altbesitzer genausoviel wie der aktuelle Käufer:

Wie hoch ist die Property Tax?​

Property Taxes werden als Ad-Valorem-Steuern betrachtet, was bedeutet, dass sie auf dem Geldwert basieren, der schätzungsweise einem Gegenstand, einem Grundstück, einem Eigentum usw. beigemessen wird. Die Grundlage für die Berechnung bildet der Vermögensschätzer. Diese basiert auf der Schätzung, wie viel es kosten würde, diesen Gegenstand in diesem Jahr zu erwerben, die sich am Marktwert, der Lage, dem Zustand, der Fläche usw. orientiert.
Zudem gibt es Staaten in denen gar keine Grundsteuer fällig wird, zumindest wenn man Rentner ist. Warum lebt Trump wohl in Florida?
 
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CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.341
3.675

Prozentuales Tip hat keinen Deckel…

Und Amerikaner können großzügig sein - zum aufgeschlagenen Gradituity nochmal das doppelte oben drauf… also locker 50-60% Tip

Wenn man in den richtigen Läden arbeitet, kann man das erleben.

das war sicher kein Familien Abendessen für 4 im Diner um die Ecke.

Das Trinkgeld bekommt ja auch nicht der eine Kellner, der die Rechnung bringt, alleine.

US Restaurants haben ganze Teams:
- die Kellner selbst, die Bestellungen aufnehmen und mit den Gästen sprechen
- Kellner, die Getränke und Speisen bringen
- Busboys (Abräumen)
- Empfang (Hostess)
- Küche - von den Chef- und Hilfsköchen bis zum Tellerwäscher
- Bartender


ds gesammelte Tip geht in einen Topf und wird nach einem Schlüssel im Team aufgeteilt. Die eigentlichen Kellner bekommen natürlich mehr als z.B. die Busboys

Und in den großen gehobenen Restaurants in den großen Städten sind das riesige Teams - 50 Nasen locker.
Da verteilt sich das Trinkgeld dann schon..

Und wenn es dann ein Firmendinner und Spesen gibt - große Gruppe mit reichlich Wein und Drinks - dann geht es schnell in die 10.000de

Auch hier - die USA haben eine völlig andere Spesenpolitik.
Intern geht furchtbar viel (Teamevents/ Dinner) - mit dem Kunden (speziell wenn staatliche Agencies) dagegen sehr restriktiv.
In Deutschland eher umgekehrt.
Wer schon mal versucht hat, einen Kaffee für den Bewerber erstattet zu bekommen.
In den USA kein Problem.
 
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eldiablo

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15.04.2019
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Europa
Ne Altbesitzer zahlen die Grundsteuer auf den Wert des Hauses, nicht auf den Kaufpreis, wie es bei uns bei der Grunderwerbssteuer der Fall ist. Wenn eine Immobilie 1,5 Millionen wert ist bezahlt der Altbesitzer genausoviel wie der aktuelle Käufer:


Zudem gibt es Staaten in denen gar keine Grundsteuer fällig wird, zumindest wenn man Rentner ist. Warum lebt Trump wohl in Florida?
Also, Kumpel von mir, Deutscher ist 1999 damals in der USA ausgewandert, hat seine zukünftige Frau kennengelernt
2003 haben die eine Immobilie in Astoria (Queens NY ) erworben, damals für knapp 300k, sein Business lief gut und das Haus innerhalb von 10 Jahren bezahlt.
Nun ist die Immobilie 2,3Mio. USD wert und er musst jedes Jahr über 20k an Property Taxes zahlen, er bekommt die derzeit nicht verkauft, da auch die kleinste Tochter auf den College ist, möchte er etwas kleineres kaufen, nun wird er umstrukturieren, daraus 3 Familien Wohnungen machen und dann vermieten
Anderes Beispiel, Schwägerin wohnt Südlich von Charlotte, Schwager arbeitet für ein Deutsches Autounternehmer, hat damals die Ausbildung hier bei Ford gemacht, ca. 30 Minuten, ist schon SC, haben vor der Pandemie ein schönes Familienhaus für 240k gekauft, war Neubau (Fertighaus), zahlen Jährlich weniger als 1,7k USD an Tax
Ähnlich als diese

Aber beide verdienen sehr gut, er kommt auch ca. 90k im Jahr und Sie als Nurse (Krankschwester und nicht Krankenpflegerin wie in DE) ca. 60k, die haben mehr Kaufkraft als vergleichbare Deutsche Familien, er würde hier in Deutschland 5000 Euro Brutto verdienen und Sie ca 3500 usw....
 
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LH88

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08.09.2014
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Also, Kumpel von mir, Deutscher ist 1999 damals in der USA ausgewandert, hat seine zukünftige Frau kennengelernt
2003 haben die eine Immobilie in Astoria (Queens NY ) erworben, damals für knapp 300k, sein Business lief gut und das Haus innerhalb von 10 Jahren bezahlt.
Nun ist die Immobilie 2,3Mio. USD wert und er musst jedes Jahr über 20k an Property Taxes zahlen, er bekommt die derzeit nicht verkauft, da auch die kleinste Tochter auf den College ist, möchte er etwas kleineres kaufen, nun wird er umstrukturieren, daraus 3 Familien Wohnungen machen und dann vermieten
Anderes Beispiel, Schwägerin wohnt Südlich von Charlotte, Schwager arbeitet für ein Deutsches Autounternehmer, hat damals die Ausbildung hier bei Ford gemacht, ca. 30 Minuten, ist schon SC, haben vor der Pandemie ein schönes Familienhaus für 240k gekauft, war Neubau (Fertighaus), zahlen Jährlich weniger als 1,7k USD an Tax
Ähnlich als diese

Aber beide verdienen sehr gut, er kommt auch ca. 90k im Jahr und Sie als Nurse (Krankschwester und nicht Krankenpflegerin wie in DE) ca. 60k, die haben mehr Kaufkraft als vergleichbare Deutsche Familien, er würde hier in Deutschland 5000 Euro Brutto verdienen und Sie ca 3500 usw....
Was willst du damit sagen? Man verdient in den USA mehr, sagte ich bereits. Grundsteuern sind von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich, wenn du die vergleichen möchtest musst du im gleichen Staat vergleichen.

Das dein Kumpel seine Immobilie nicht verkauft bekommt glaube ich nicht, er hat nur Schwierigkeiten 2 Millionen USD Gewinn zu realisieren, wenn er mit 1,6 Millionen zufrieden wäre, dann wäre die Bude längst weg. Aber das ist so eine typische Sichtweise, man schielt auf den max. Preis und wertet alles darunter als "Verlust", ein Verlust tritt aber erst ein wenn man weniger erzielt als man investiert hat. Ich muss manchmal meine Produkte mit 80% Preisabschlag verkaufen, Verlust mache ich dann aber immer noch nicht.
 
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eldiablo

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15.04.2019
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Europa
Was willst du damit sagen? Man verdient in den USA mehr, sagte ich bereits. Grundsteuern sind von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich, wenn du die vergleichen möchtest musst du im gleichen Staat vergleichen.

Das dein Kumpel seine Immobilie nicht verkauft bekommt glaube ich nicht, er hat nur Schwierigkeiten 2 Millionen USD Gewinn zu realisieren, wenn er mit 1,6 Millionen zufrieden wäre, dann wäre die Bude längst weg. Aber das ist so eine typische Sichtweise, man schielt auf den max. Preis und wertet alles darunter als "Verlust", ein Verlust tritt aber erst ein wenn man weniger erzielt als man investiert hat. Ich muss manchmal meine Produkte mit 80% Preisabschlag verkaufen, Verlust mache ich dann aber immer noch nicht.
Weil vielleicht er das Geld nicht dringend braucht oder dass der Makler den Preis nach oben treibt, damit er mehr Provision bekommt, keine Ahnung
Ich habe 3 vergleiche gemacht, wie alles sehr unterschiedlich sein kann US vs. US, aber auch DE vs US
 
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LH88

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08.09.2014
15.395
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Weil vielleicht er das Geld nicht dringend braucht oder dass der Makler den Preis nach oben treibt, damit er mehr Provision bekommt, keine Ahnung
Ich habe 3 vergleiche gemacht, wie alles sehr unterschiedlich sein kann US vs. US, aber auch DE vs US
Also Zusammenfassung, die USA sind anders als DE auch was Trinkgeld anbelangt, damit muss man halt klar kommen. Aber Überraschung auch Frankreich ist anders als DE.
 

eldiablo

Erfahrenes Mitglied
15.04.2019
3.445
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Europa
Also Zusammenfassung, die USA sind anders als DE auch was Trinkgeld anbelangt, damit muss man halt klar kommen. Aber Überraschung auch Frankreich ist anders als DE.
Du redest hier immer von deinen Bekannten in den USA, :ROFLMAO: habe jetzt einige Beispiele gebracht, Italien und Spanien ist auch anders als DE und US, geschweige ganz von Kuba
Übrigens, in Italien wenn Du "coperto" zahlst, musst kein Trinkgeld geben
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
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Übrigens, in Italien wenn Du "coperto" zahlst, musst kein Trinkgeld geben
Das erzähl mal XT600.

Kuba kenn ich nicht, Spanien und Italien kaum, aber ich könnte mit Norwegen, Finnland, Griechenland, Portugal oder Thailand um die Ecke kommen =;
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
11.974
6.187
Für mich wirkt das von den Abgaben sozialistischer als in Deutschland mit weniger Gegenleistung. Irgendetwas läuft komplett schief und daher ziehen die Besserverdiener dort auch in andere Bundesstaaten. Komplett wegziehen können sie nicht, weil sie weltweit besteuert werden, also selbst wenn sie nach Zug oder Dubai ziehen, außer sie geben den Pass und damit die Staatsbürgerschaft ab um dann so wie wir an der Einreise diskriminiert zu werden.
Tina Turner hat auch fleißig Deutschunterricht genommen, um erfolgreich Schweizerin zu werden. Vermutlich hat sie die "Diskriminierung" bei der Einreise in die USA anschließend hingenommen. :)
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Zum einen bestehen die USA nicht nur aus SF oder NY, und man kann dort auch hervorragend mit 100K/pa klarkommen.

Hängt extrem von der Gegend ab. Im Einzugsgebiet der Pazifikküste in Südkalifornien sind 100k wirklich sehr wenig, vor allem auch wegen der Whnkosten/Hauspreise.

Wer 12K Netto/Monat hat wird vom AG auch eine KV bekommen bzw. kann sich diese locker leisten, Altervorsorge in den USA ist traditionel keine RV sondern Investmenst. Meist Aktien/Fonds und oder Immobilien. Daher ist der Vermögen der Mittelklasse Amis im Alter ja auch so hoch. Jeder der einen vernünftigen/guten Job hatte ist mit 65 Millionär - evtl. nicht alles flüssig aber das Vermögen ist dann da.
Ja, wenn man das gebundene Vermögen für das selbstbewohnte Eigenheim einrechnet, kommt das zumindest in den wirtschaftlichen aktiven Metropolregionen in halbwegs brauchbarer Lage leicht hin.
Gilt allerdings für Eigenheimbesitzer mittlerweile analog in Deutschland
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
11.974
6.187
wenn man mit einer Option 22/24/26 konfrontiert wird
Diese Option kommt vom Betreiber, d.h. er gibt einen engen Korridor für den vermeintlich "üblichen" Tip vor. Man beachte, dass die Zahlen bewusst eng zusammenliegen. Letztlich soll sich ein Kunde bereits beim der vorgegebenen untersten Option von 22% eher schlecht fühlen und so mindestens die 24% wählen. Selbst wenn er nur die 22% wählt, bleibt immer noch ein höherer Prozentsatz als bei dem früheren Verfahren ohne Tip auf dem Zahlterminal.
Und dazu kommt, dass die Preise an sich auch massiv angezogen haben, und da der Tipp hier ja prozentual angegeben wird, ...

Das ist das eigentlich Neue und stellt ein Beispiel dar, wie Anbieter die Gestaltungsmöglichkeiten der Digitalisierung so zu nutzen suchen, um ihre Kunden so anzusprechen, dass sie für die selbe Leistung höhere Einnahmen erhalten (denn nur darum geht es letztlich).
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
11.974
6.187
a) Ist der ursprgl. Initiator der voreingestellten Tips nicht der „böse“ Chef oder die „ raffgierige“ Bedienung, sondern die EC-Anbieter, die ja ihre Gebühren am Umsatz fest machen, der durch die hohen voreingestellten Werte in die Höhe getrieben wird.
Das macht er allerdings nicht ohne Absprache mit und Zustimmung vom Management (aka Chef). Natürlich verdient er dabei mit, und vor allem kann er dem Management vorrechnen, wieviel mehr Umsatz sie machen, wenn sie sich dafür entscheiden, sein tolles System einzuführen. Die direkte Steigerung der Zahlungsentgelte, die bei ihm hängenbleiben, dürfte da gar nicht der wichtigste Aspekt sein. Wichtig ist, dass er mit dieser value proposition überhaupt bei dem Laden/der Kette ins Geschäft kommt.


b) Das durch das amerik. Tipp Verhalten, die Anspruchshaltung bzgl zu erhaltenem Tipp von europ. Bedienungen „ versaut“ wird.
Na das glaube ich ist nur in sehr geringem Maße der Fall. Kann natürlich an stark von amerikanischen Touristen frequentierten Orten der Fall sein.
Die Frage ist, ob die Amerikaner auch im Ausland die Tipflation mitbringen, solange dort nicht dieselben Psychotricks mit vorgegeben Trinkgeldsätzen auf dem Zahlungsdisplay angewandt werden.
Ist jemand bereits letzteren in Europa und speziell Deutschland begegnet?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Die Erwartung bzw. Tip ist global versaut seitdem es das Internet gibt. Wo ist man denn noch ohne zu tippen ein gern gesehener Gast?
In Japan, In Korea und vermutlich vielen anderen Ländern. Und in vielen weiteren Ländern ist Trinkgeld auf diejenigen Einrichtungen beschränkt, wo wirklich ein nennenswerter Service stattfindet.