Naja "bauen" schliesst ja erstmal den Bauplatz ein. Das ist hier ja fast schon das grösste Drama.
Wie überall ist die Lage entscheidend. In den Houston Heights, wo ich mein Haus hatte wird momentan ein SQF Land mit ungefähr 100USD verkauft (entspricht etwa 1080 USD/m2). Das ist durchaus mit Hamburg vergleichbar. Insofern sehe ich da keinen grossen Unterschied.
Und so ein "Baumhaus" wie es eben oftmals in den USA zu finden ist...ob das hier jemand so bauen WILL ist halt die Frage. BZW: Wie lange soll das den halten?
Mein "Baumhaus" in Houston wurde 1912 gebaut. Es wurde natuerlich mehrfach umgebaut, erweitert und modernisiert, was aufgrund der Holzstaenderbauweise und dem Pier and Beam Fundament sehr einfach und flexibel ging. Wenn ich mir die Bausubstanz etc anschaue, dann sehe ich keinen signifikanten Unterschied zu unserem Massivhaus in Hamburg, das 1906 erbaut wurde (und natuerlich auch mehrfach modernisiert wurde). DAs Grösste Problem bei den Holzhauern sind Termiten, da muss man regelmässige Inspektionen machen.
Sind die "Stein auf Stein" Häusle hier noch nahezu für die Ewigkeit gebaut wirds bei Fertigbau Häusern schon "schlechter" und die halten nru 70 Jahre (??? keine Ahnung) und die US Teile halt "nur" 30 Jahre (???)
Wie gesagt, unser US Teil hält seit 110 Jahren und wir haben es problemlos letztes Jahr zu einem sehr guten Preis verkauft. Bei der home inspection durch den Fachmann wurden keinerlei Mängel an der Bausubstanz festgestellt.
Wenn du in einem vergleichbaren Umfeld lebst und arbeitest dann geht es dir in den USA in der Mittelschicht besser als in DE und du hast am Lebensende in der Regel auch eine deutlich bessere Versorgung.
Nach meiner Erfahrung war es in der Vergangenheit so, dass diejenigen die fuer ein Fortune 500 Unternehmen gearbeitet haben eine hervorragende Altersvorsorge hatten, wer fuer ein Kleinunternehmen gearbeitet hat meist aber nicht. Das Problem fuer viele war allerdings selbst fuer die Pensionäre von Grossunternehmen die Krankenversicherung im Alter, da retirement medical von den meisten Unternehmen schon lange nicht mehr angeboten wird und Medicare viele (oftmals kostspielige) Lücken hat.
Aber wie auch in Deutschland hat es im Bereich Firmenpensionen in den USA in den letzten 20 Jahren signifikante Verschlechterungen gegeben. Die ehemals sehr grosszügigen Defined Benefit Pensionsplane der Grossunternehmen wurden fast Ausnahmslos durch 401K mit einem geringeren Versorgungsniveau ersetzt. Wenn man sich die Situation heute anschaut, dann snd Leute der Mittelschicht nach meiner Erfahrung , auch aufgrund der medical cost im Alter, nicht besser gestellt als vergleichbare Leute in Deutschland.
Was auch damit zu tun hat das du bei höherem Einkommen höhere Investitionen finanzieren kannst und in den USA die Banken wesentlich kooperativer sind als in DE. So hat z.B. in den USA so gut wie jeder meiner Bekannten/Freunde ein eigenes Haus, in DE sind das keine 50%.
Seit 2008 ist die Kreditvergabe in den USA sehr viel restriktiver, die ehemals üblichen "no money down mortgages" sind ein Relikt der Vergangenheit. Die hohe Hausbesitzerquote hat nach meiner Erfahrung 3 Gründe:
1) Amerikaner kaufen ein Hau nicht fuer die Ewigkeit. Sobald wie möglich wird ein "starter home" gekauft, dass wenn Kinder kommen gegen ein grösseres Haus eingetauscht wird,...... Leute besitzen in ihrem Leben oftmals 4-5 Häuser. Man wartet nicht auf das perfekte Haus fuer alle Lebenslagen,
2) Das Haus wird als wichtige Investition fürs Alter gesehen. Sobald man es sich leisten kann ein grösseres Haus zu finanzieren wird die "equity" aus dem kleinerem Haus reinvestiert.....
3) Mieten sind vergleichsweise hoch, das Angebot an Mietshäusern ist dünn, Mietverträge laufen meist nur 12 Monate und kaufen ist oftmals finanziell attraktiver. Zum Beispiel kann man kann man die Zinsen fuer das selbstgenutzte Eigenheim von der Steuer absetzten....