Tipflation in den USA

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eldiablo

Erfahrenes Mitglied
15.04.2019
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Europa
Nö, warum? Schon selbst oft so gemacht.

Und wenn ich Limousinenservice gebucht habe geht es halt aus meiner Tasche wenn der Service mir das wert ist.
Habe ich früher mit den Taxis aber auch so gemacht
Heute ist alles ziemlich einfacher, es gibt ja die App, ich benutze überwiegend LYFT, dann zahle ich die Fahrt und Tip direkt mit der Firmeneigenen CC, über Apple Pay
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.742
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MUC
www.oliver2002.com
In Schweden rundet man auf die nächsten 100 Kronen auf. Dies aber auch nur seit dem es die Terminals gibt. Von einem Zwang 10% oder mehr zu zahlen ist man noch sehr weit weg. In kleineren Städten in SE und NO rechnet der Kellner einfach ab, das Thema Trinkgeld kommt gar nicht erst auf. In Frankreich ist es ähnlich.
 
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Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
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In Schweden rundet man auf die nächsten 100 Kronen auf. Dies aber auch nur seit dem es die Terminals gibt. Von einem Zwang 10% oder mehr zu zahlen ist man noch sehr weit weg. In kleineren Städten in SE und NO rechnet der Kellner einfach ab, das Thema Trinkgeld kommt gar nicht erst auf. In Frankreich ist es ähnlich.
Von Frankreich kenne ich es so, dass man das Wechselgeld ganz oder teilweise auf dem Tisch liegen lässt ...
 
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190th ARW

Erfahrenes Mitglied
02.07.2015
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Von Frankreich kenne ich es so, dass man das Wechselgeld ganz oder teilweise auf dem Tisch liegen lässt ...
Das ist in südlichen Ländern normal. Man bezahlt Trinkgeld nicht beim Kellner (wie in DE) sondern bekommt die Rechnung idR auf einem Tellerchen oder in einem Mäppchen, legt dort sein Geld rein, erhält das Wechselgeld zurück und kann dieses dann als Tip liegen lassen.
 

MikeGolf

Erfahrenes Mitglied
15.02.2016
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Man sollte nicht vergessen, dass in den USA Tips versteuert werden müssen:
Netto geht an die Bedienung also deutlich weniger als das, was der Kunde zahlt. In Deutschland sind Trinkgelder dagegen steuerfrei.
 

190th ARW

Erfahrenes Mitglied
02.07.2015
1.445
854
Man sollte nicht vergessen, dass in den USA Tips versteuert werden müssen:
Netto geht an die Bedienung also deutlich weniger als das, was der Kunde zahlt. In Deutschland sind Trinkgelder dagegen steuerfrei.
Du glaubst ernsthaft, dass jede Bedienung in den USA bar erhaltenen TIP 100% sauber versteuert?
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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Du glaubst ernsthaft, dass jede Bedienung in den USA bar erhaltenen TIP 100% sauber versteuert?
Da in der Zwischenzeit das meiste über Karten geht......

Und auch der IRS wird Kartenzahlungen/Tipps auf Barzahlungen hochrechnen können - wie es das deutsche FA ja auch macht.
 

MikeGolf

Erfahrenes Mitglied
15.02.2016
277
74
Letzendlich ist der Tip nichts anderes als ein Preisbestandteil. Natürlich wäre es ehrlicher, einen Endpreis auf der Speisekarte anzugeben, der ein durchschnittliches Serviceentgelt bereits enthält. Da könnte man wie in Europa dann noch ein paar % als Belohnung für eine besondere Leistung drauflegen. Macht keiner, weil man dann bei einem Preisvergleich den Kürzeren ziehen könnte. Deswegen auch inzwischen Tips bei Online-Bestellungen, wo die Kunden besonders einfach vergleichen können. Bei Hotels in den USA werden auf den angegebenen Übernachtungspreis auch immer noch fees & taxes aufgeschlagen, die man oft erst auf der Endrechnung sieht.

In D sind solche Tricksereien durch die Preisangabeverordnung verboten, aber auch hier wird immer wieder versucht, dies durch quasiobligatorische Zahlungen zu umgehen, z.B. bei Flugtickets. Mir wollte man mal eine Servicegebühr für Kreditkartenzahlung von 8€ achtmal abrechnen, für jede Teilstrecke und Person jeweils einmal.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Bei Hotels in den USA werden auf den angegebenen Übernachtungspreis auch immer noch fees & taxes aufgeschlagen, die man oft erst auf der Endrechnung sieht.
Daher ist es manchmal einfacher, über einen europäischen OTA zu buchen und komplett im voraus zu bezahlen. Ich hatte da noch die Schqwierigkeiten, dass noch irgendwelche Fees&Taxes fällig gewesen wären.
 

IAD_Flyer

Aktives Mitglied
Ich muss sagen dass mir der Anstieg Anfang 2023, wo ich für einige Monate am Stück in DC war, extrem aufgefallen ist. Bei kürzeren Aufenthalten ist mir das Ganze nie wirklich aufgefallen. Das letzte mal war ich 2021 für eine längere Zeit drüben und da ging es noch.
Wie beschrieben ist man nirgendwo vor den Displays, welche sich Richtung Kunden umklappen lassen und groß die Prozentzahlen des Tips zeigen, sicher. Auch hier steckt ja ein ganz einfacher Trick dahinter: In einer Schlange mit etlichen Leuten hinter einem wollen viele Leute nicht als „Ar**h“ dastehen wenn sie nichts geben und werden so „unter Druck gesetzt“ - daher sind diese Bildschirme welche die Verkäufer gekonnt umdrehen ja so groß & hell gestaltet. Was mir hier aufgefallen ist, dass die Prozentzahlen der empfohlenen Tips überall extrem gestiegen sind.
Im DC Area gibt’s ebenfalls viele Restaurants die eine „Service Fee“ für ihre Waiter inkludieren & dann trotzdem beim Bezahlen Tips vorschlagen. Mich hat es auf Dauer wirklich genervt wenn man überall, sei es bei self checkouts oder nur beim Starbucks, mit diesen Dingern belästigt wird.
Das Highlight war ein vermeidlich normales Kartenterminal wo ich bei einem Coffee to go den Prozentzahlen ausweichen wollte, indem ich auf „Custom“ gedrückt hatte. Die Zahl 0 als Betrag des Tips wurde schlichtweg nicht akzeptiert. :D

Essen zu bestellen ist ebenfalls ein Abenteuer: An Tagen im HO oder spät abends hatte ich gerne mal die wahnwitzige Idee über UberEats oder DoorDash Essen in mein Apartment zu bestellen. Der Spaß ist ja an sich schon vollgestopft mit Gebühren - aber was soll’s. Jedoch kommen die Fahrer gar nicht, wenn man nicht mindestens 5-10$ Tip vorher (!!!) zahlt. Ich hatte mal getestet was passiert wenn man bei einer 25$ Bestellung nur 1-2$ Tip gibt: Das Essen ist nach 10 Minuten fertig zur Abholung, steht in der Ablage des Restaurants und da niemand die Order annimmt, steigert UberEats sukzessive die Entlohnung für die Fahrer bis sich nach 2 Stunden wer erbarmt das Ganze auszuliefern - natürlich kalt. Völlig Irre das Ganze. Ich gebe gerne Tips, erstrecht für Lieferfahrer welche sich ggf. bei Regen oder schlechten Verkehr auf den Weg machen das Essen zu bringen, aber erst wenn das Essen warm und zügig bei mir ankommt

Achja - Als Konsequenz hat sich beim Bestellen von Essen eine Kultur des „Tip Baiting“ etabliert: Bei den besagten Apps kann man angeblich den Tip nach Auslieferung anpassen - nach unten und nach oben. Als Konsequenz habe ich von einigen gehört dass sie erst ein recht hohes Tip abgeben um ihr Essen überhaupt schnell zu bekommen - und es dann wieder reduzieren. 🤣🤣

In den meisten Restaurants finde ich es aber weniger schlimm solange der Service gut ist und man sich nicht aufdringlich verhält.
 

themrock

Erfahrenes Mitglied
30.11.2009
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343
Berlin
Bzgl. Uber ist mir jetzt erst aufgefallen, dass einen die Fahrer ja auch bewerten können. Da könnte man natürlich befürchten, bei z.B Tip Knausrigkeit, das man schlecht bewertet wird und im Endeffekt kein Uber Fahrer mehr kommt.
 

IAD_Flyer

Aktives Mitglied
Bzgl. Uber ist mir jetzt erst aufgefallen, dass einen die Fahrer ja auch bewerten können. Da könnte man natürlich befürchten, bei z.B Tip Knausrigkeit, das man schlecht bewertet wird und im Endeffekt kein Uber Fahrer mehr kommt.
Ich habe gerade mal geschaut: Ich habe ehrlich gesagt häufiger Tips bei Uber in DC vergessen. Das waren dann so Standard 10-15 Minuten Fahrten wo ich es schlichtweg vergessen hatte. Immer noch 5* Rating.
Ich denke mal dass die Fahrer aufgrund vieler Fahrten nacheinander schlichtweg vergessen ihre Gäste zu bewerten.
 

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
1.081
1.678
Häufig erhalten diese die Tips auch gesammelt zum Ende des Abrechnungszeitraums. Eine Zuordnung zu einzelnen Fahrten ist dann nicht mehr möglich.
 

dahi1809

Erfahrenes Mitglied
30.03.2017
411
791
LNZ
Bzgl. Uber ist mir jetzt erst aufgefallen, dass einen die Fahrer ja auch bewerten können. Da könnte man natürlich befürchten, bei z.B Tip Knausrigkeit, das man schlecht bewertet wird und im Endeffekt kein Uber Fahrer mehr kommt.

Das ist mir vor einiger Zeit in Bukarest passiert. Nach einigen Uber-Fahrten, bei denen die Fahrzeuge in schlechtem Zustand und die Fahrer sehr unfreundlich waren, hab ich wenig bzw. nichts getipt, worauf sich schlagartig mein Bewertungsdurchschnitt von 5,0 auf 4,6 verschlechtert hat, was ich auf das Tip-Thema zurückgeführt hab.
 

oliver2002

Indernett Flyertalker
09.03.2009
8.742
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www.oliver2002.com
Uber Fahrer kriegen ihr Trinkgeld von mir immer in bar. Das wirkt oft Wunder, da Uber besonders in Amerika nie die Trinkgelder 1:1 durchreicht sondern immer etwas abzieht. So ist letztes Jahr in Chicago und Savannah z.B. der bis dahin sterbensgelangweilte Fahrer plötzlich wach geworden und hat flink den Kofferraum aufgemacht und mit dem Gepäck gehlofen. :D
 

longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
9.089
7.812
Ich hatte mal getestet was passiert wenn man bei einer 25$ Bestellung nur 1-2$ Tip gibt: Das Essen ist nach 10 Minuten fertig zur Abholung, steht in der Ablage des Restaurants und da niemand die Order annimmt, steigert UberEats sukzessive die Entlohnung für die Fahrer bis sich nach 2 Stunden wer erbarmt das Ganze auszuliefern - natürlich kalt.
Da ist halt einfach das System dämlich aufgezogen. Wer bei zeitkritischen Aufträgen Tips als Prioritätenkriterium etabliert braucht sich über solche Auswüchse nicht zu wundern.
Es wäre so einfach: man zeigt dem Fahrer den Tip vorher einfach nicht an und gibt stattdessen vor, welche Aufträge wann spätestens ausgeliefert sein müssen.
Ich verstehe, dass man die Fahrer auch bei Laune halten muss aber so funktioniert es halt offensichtlich auch nicht. Und Tip baiting erscheint kurzfristig als Lösung, allerdings auch nur bis die Fahrer halbwegs zuordnen können, wer bzw. in welcher Gegend es die höchsten Tips abzugreifen gibt. Doof sind die nämlich auch nicht. Auch wenn man es erst hinterher sieht. Notfalls macht man eine Versuchsreihe mit kontrollierten Variablen und richtet danach sein Verhalten am Ergebnis aus.
 
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IAD_Flyer

Aktives Mitglied
Da ist halt einfach das System dämlich aufgezogen. Wer bei zeitkritischen Aufträgen Tips als Prioritätenkriterium etabliert braucht sich über solche Auswüchse nicht zu wundern.
Es wäre so einfach: man zeigt dem Fahrer den Tip vorher einfach nicht an und gibt stattdessen vor, welche Aufträge wann spätestens ausgeliefert sein müssen.
Ich verstehe, dass man die Fahrer auch bei Laune halten muss aber so funktioniert es halt offensichtlich auch nicht. Und Tip baiting erscheint kurzfristig als Lösung, allerdings auch nur bis die Fahrer halbwegs zuordnen können, wer bzw. in welcher Gegend es die höchsten Tips abzugreifen gibt. Doof sind die nämlich auch nicht. Auch wenn man es erst hinterher sieht. Notfalls macht man eine Versuchsreihe mit kontrollierten Variablen und richtet danach sein Verhalten am Ergebnis aus.
Stimme zu… Aber dämlich ist das System für die Arbeitgeber bzw. die Apps nicht: Die Fahrer kanalisieren ihre Unzufriedenheit nicht auf den AG - sondern auf den Kunden aufgrund der miserablen tips. Anstatt dass man sich Gedanken macht wieso der AG einem so wenig zahlt oder man zum größten Teil auf die Tips angewiesen ist…
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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11.902
IAH & HAM
Stimme zu… Aber dämlich ist das System für die Arbeitgeber bzw. die Apps nicht: Die Fahrer kanalisieren ihre Unzufriedenheit nicht auf den AG - sondern auf den Kunden aufgrund der miserablen tips. Anstatt dass man sich Gedanken macht wieso der AG einem so wenig zahlt oder man zum größten Teil auf die Tips angewiesen ist…
Uber Fahrer sind keine Angestellten, sondern "Kontrakturen". Uber ist somit nicht der Arbeitgeber. Immer wieder ein großes Thema in den USA, mit einigen kleinen Erfolgen vor Gericht auf der Fahrerseite.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.395
8.893
Uber Fahrer sind keine Angestellten, sondern "Kontrakturen". Uber ist somit nicht der Arbeitgeber. Immer wieder ein großes Thema in den USA, mit einigen kleinen Erfolgen vor Gericht auf der Fahrerseite.
Naja, wie das Vertragsverhältnis aussieht ist bei der Wahrnehmung woher das Geld kommt doch nebensächlich. Durch diese Tip System, wird ein großer Teil der Verantwortung für die Entlohnung auf den Kunden verlagert.

Das ist auch bei "Freiberuflern/Subunternehmern" nicht die Regel, da zahlt eigentlich derjenige mit dem man einen Vertrag hat - hier also der Lieferdienst. Aber es gestaltet sich ja eher so als ob der Eindruck entsteht das die Fahrer für den Besteller/Endkunden arbeiten - dem ist aber nicht so.