Ich würde das Wort Entertainment in diesem Zusammenhang nur dann nutzen wollen, wenn man sich mittels Standard-Tour dort durchkutschen lässt und die Protagonisten noch selbst darum bitten, gestagte Fotos zu machen (am Rande selbst so erlebt). Aber bei besagt wenig Zeit und Erlebnissen in anderen Ecken der Welt ist ein Paket der übrigen Highlights in und um Kapstadt ratsam.
Der Begriff Entertainment passt aber zum eigentlichen Hinweis, vielleicht nochmal die Unterkunft an der Waterfront zu überdenken. Für eine Nacht mag das ggf. okay sein, aber ein AirBnB bspw. in Sea Point oder Camps Bay dürfte wesentlich interessanter werden. Da hat auch User globetrotter11 recht. Ich hab es in meinem Beitrag weiter oben bereits geschrieben, die Waterfront ist ein abgekapseltes Gebilde zum Shoppen und Flanieren für und unter Touristen. Für Kunstinteressierte mag zwar das Zeitz MOCCA was zu bieten haben (kann ich nicht bewerten), aber selbst Abends fühlt sich das Ganze trotz voller Gassen, Bars und Restaurants blutleer an. Für die interessierten Mitleser noch der ergänzende Hinweis, dass es sowas auch in Johannesburg, genauer gesagt in Sandton rund um den Mandela Square gibt (ich meine, Mandela würde sich schämen, manifestiert als riesige Statue in völlig unpassender Pose die konsumhungrige upper class zu umarmen).
Ansonsten würde ich für zwei Tage Kapstadt folgende Punkte empfehlen:
1. Tafelberg (3h)
Mit der Seilbahn bei Sonnenschein hoch. Vorabbuchung der Tickets bringt (fast) nichts, in die Warteschlange muss man sich sowieso einreihen, es sei denn, man entscheidet sich für eine Privatfahrt. Wir hatten Glück und sind gerade noch bei gutem Wetter hochgekommen und konnten in Richtung Innenstadt und Kap der Guten Hoffnung die Aussichten genießen. Innerhalb von nicht mal 30 Minuten schlug das Wetter da oben allerdings vollkommen um, es gab nichts mehr zu sehen und es war reichlich frisch.
2. Robben Island (4h)
Der für uns einzig sinnvolle Ankehrpunkt an der Waterfront, da die Fähre von dort startet. Allein die Überfahrt bietet schon beeindruckende Panoramen auf die Umgebung. Die dort kurz und geführt erzählte Geschichte war zumindest für uns sehr lehrreich.
3.1 Kap der Guten Hoffnung, entweder entgegen dem Uhrzeigersinn über den Chapman's Peak Drive, Noordhoek und Scarborough Beach (ganzer Tag)
oder
3.2 im Uhrzeigersinn über Muizenberg Beach, Simon's Town und Scarborough Beach (ganzer Tag)
Beide Richtungen bieten ihren Reiz und laden an den genannten Orten zum Verweilen ein. Der Noordhoek Beach (aus meiner Sicht der schönste und beeindruckenste Strand in der Gegend) mit dem Wrack der Kakapo ist über die gated community am Südwestzipfel bei gutem Zureden der Sicherheitsleute ohne Umweg über die offizielle Zuwegung zu erreichen. Allerdings sollte man hier reichlich vorsichtig unterwegs sein, wenn man allein unterwegs ist und keine Gruppen am Strand zu sehen sind.
Aus meiner Sicht ist eine komplette Umrundung an einem Tag nicht möglich, es sei denn, man fährt an vielem vorbei und lässt sich von der Uhr hetzen.
4.1 Stellenbosch und Franschoeck (ganzer Tag) oder
4.2 Hermanus und zurück (ganzer Tag)
Hier wird es in der Tat schwierig bzw. würde ich nach Wetterlage und persönlichen Vorlieben entscheiden. Wer gern Wein trinkt und ein wenig in den Bergen unterwegs ist, wird Variante 4.2 und die beiden Orte bzw. die Weinberge dazwischen lieben. Von Franschoeck sollte man ab ca. 17:30Uhr spätestens Richtung Theewaterskloofdamm aufbrechen, damit man mit ausreichend Zeit und Abendsonne über den Sir Lowry's Peak Pass die Abendpanoramen Richtung Kapstadt genießen kann.
Die Fahrt nach Hermanus und zurück bietet trotz gleicher Strecke zwei völlig unterschiedliche Ansichten. Die kleinen Orte und Strände dazwischen (sehr empfehlenswert ist der kleine und für uns vorletzte Woche menschenleere Strand in Rooi-Els) lassen die Stunden einfach verfliegen.
5. City Life Cape Town
Die Long-Street kann man schonmal besuchen.
Tolle Bars und Restaurants. Allerdings nach Einbruch der Dunkelheit sehr viele Menschen, die von einem was wollen. Die Seitengassen sind mit äußerster Vorsicht zu genießen (wir sind immer von Onyx dorthin gelaufen und hatten zwei recht unangenehme Erlebnisse). In Sea Point dürfte in der Main Road und Camps Bay in der Victoria Road was passendes zu finden sein. Ansonsten ist Bo-Kaap tagsüber tatsächlich sehr sehenswert und die Häuser hübsch anzuschauen.
Soweit erstmal meine kleinen Tipps.