Habe mir gestern Nacht noch ein paar Tests zu Sony NEX und Sony Alpha durchgelesen, die Kameras taugen was, die Kitobjektive sind dagegen alle für die Tonne und lösen nicht annähernd so hoch auf wie der Sensor. Also entweder nur Body kaufen oder die Kit-Scherben sofort weiterverkaufen und das Geld als Anzahlung für ein richtiges Objektiv verwenden.
Letztlich ist es wohl ziemlich bekloppt, sich einen APS-C-Body zu holen und ihn dann mit Objektiven zu füttern, die weniger auflösen, die verzerren und fehlerhaft abbilden. Aber das Ganze ist natürlich eine Sache des Marketings, Megapixel und Sensorgröße versteht der Normalkunde, vom Thema Optik hat er dagegen meistens keinen blassen Schimmer. Auf die Idee, dass die Objektive das schwächste Glied der Kette sind, kommt er erst gar nicht.
Je mehr ich dazu lese, umso mehr würde ich Einsteigern raten, einen kleineren Sensor zu nehmen, für den es sehr gute Objektive zu günstigeren Preisen gibt. Die beiden Siegerfotos unserer letzten Fotowettbewerbs wurden übrigens auch mit einer kleinen Fourthirds-Kamera gemacht.
Dass APS-C, Vollformat, Leica S Format etc. vom Prinzip her besser sind, ist klar, nur denke ich, dass man dann auch keine halben Sachen machen darf, sonst steht man am Ende nicht viel besser da als vorher, in jedem Fall aber ärmer als vorher.
Ein Leica S-Body mit vier unspektakulären Festbrennweiten zwischen 35 und 180 mm kostet beispielsweise um die 50.000 Euro. Da passen Optik und Sensor dann allerdings auch wunderbar zusammen.
Kleinere Sensoren haben übrigens handfeste Vorteile, etwa im Makro- und Telebereich. Auch der AF arbeitet bei kleineren Sensoren schneller, und die Ausbeute an scharfen Bildern ist aufgrund der physikalisch bedingten Schärfentiefe besser. Diese Vorteile sind speziell für Einsteiger vorteilhaft, die nicht übertrieben viel Erfahrung und Übung haben, und die auch nicht die Zeit haben, sich 15 Minuten lang mit einem einzigen Motiv zu beschäftigen und am Ende aus 100 Aufnahmen davon die beste herauszusuchen. Wer eher im Vorbeigehen fotogragiert und darauf angewiesen ist, dass bereits der erste Versuch "passt", wird mit einem fehlertoleranten System besser fahren als mit einem großen Format, das dem Fotografen einiges mehr abverlangt, wenn das Ergebnis etwas werden soll.