V&C versuchen der Kälte zu entkommen; ein Winter in 5 Teilen

ANZEIGE

PhileasFogg

Erfahrenes Mitglied
29.03.2012
641
228
FRA
Im letzten Beitrag solltest Du Deine Frequent Flyer Nummer auf dem Ticket unlesbar machen.

Sonst wie immer guter Bericht. Bin gespannt, wie es weiter geht.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
29/1. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Der Wecker riss uns bereits kurz vor 6 aus den Träumen, wir schleppten uns ins Badezimmer, packten unsere Siebensachen, bestellten ein UBER XL (179 INR statt INR 1'200 mit dem Hotel-Van) und waren um 07:20, 1 ½ Stunden vor Abflug am terminal 3 des DEL-Flughafens.

Am Eingang Pässe und Ticket vorgezeigt, schon konnten wir zu den H-Schaltern, wo Uzbekistan Airways seine Check-In-Schalter hatte. Wir konnten direkt zum Business-Class Check-In, gaben alle Unterlagen ab, ich lud die Koffer aus Band.
0410 01 by HON /UA

Die Dame erklärte, dass wir insgesamt 64 kg statt inkludierten 60 hätten, wir für die 4 kg bezahlen müssten, umgerechnet rund US$ 30. Mein freundlicher Blick brachte nichts, auch ihre Rücksprache mit dem Station-Manager, es blieb bei US$ 30 für 4 kg. Ich zückte die CC – die Dame meinte ‚nur cash’, in Rupien.

Ich hatte aber keine Rupien mehr, bestand auf CC, wollte weder Geld am Automaten ziehen noch US$ 50 wechseln. Nach reichlich Diskussion uns Sturstellen meinerseits erschien der Station-Manager, ich legte mein Problem dar, Valentyna machte gerade ihren Koffer auf, um 3 kg herauszunehmen. Dies, und wahrscheinlich die russischsprachige Konversation, erweichte den harten Usbeken, wir durften die kompletten 64 kg einchecken – Valentynas Laune war gerettet, die Bordkarten hatten wir in der Hand.
0410 02 by HON /UA

An der normalen Passkontrolle war die Hölle los, zum Glück durften wir das komplette Prozedere, inklusive Security-Kontrolle am komplett leeren Business-&First-Class-Schalter erledigen, mit roter Absperrkordel und allem Pipapo.

Nach 5 Minuten waren wir durch, durchquerten den Duty-Free-Shop und gingen nach oben zur ITC-Lounge.
0410 03 by HON /UA

Diese abgerockte Lounge kannte ich schon seit Jahren, und sie ist nicht besser geworden, nicht was ihren Zustand angeht
0410 04 by HON /UA

und auch nicht was das Essensangebot betrifft,
0410 05 by HON /UA

0410 06 by HON /UA

0410 07 by HON /UA

wohl die schlechteste Lunge des DEL-Flughafens.

So beließen wir es bei einem Kaffee und kostenlosem Wi-Fi, wurde um 08:20 aufgefordert zu Gate 20 zu laufen, der ‚Last-Call’ wäre bereits erfolgt.

Am Gate angekommen waren wir wirklich die Letzten, gingen die Rampe hinunter zur Boeing 767 (statt der 787 im Flugplan),
0410 08 by HON /UA

wurden von der Crew sehr freundlich empfangen, zu unseren Plätzen in Reihe 3, der letzten der Business-Class, geführt.

Es war zwar verboten in der Kabine Fotos zu machen, trotzdem gelang mir ein Schnappschuss der Sitze in 2-1-2 Konfiguration (kenne ich noch aus den 90ern bei AA in First-Class, mit Schaffellbezug).
0410 09 by HON /UA

Der Service, ja, das war eine ganz spezielle Welt, als ob man bei der Tante in der Russischen Provinz zum Tee eingeladen worden wäre. Möchten Sie noch dies? Kann ich das bringen? ist es ihnen kalt? Soll ich sie zudecken? Nein, sie wollen keinen Kaffee, der ist wirklich gut!... Man wurde umsorgt wie man sich das von einer russischen Mama oder Tante vorstellt, sogar auf Fotos bestand sie!
0410 10 by HON /UA

Da kann sich Singapore Airlines und QR hinten anstellen.

Auch die Uraltschüssel von B-767 war in tadellosem Zustand, nicht wie bei UIA, sogar Slipper gab es!
0410 12 by HON /UA, on Flickr

Es sah so aus als ob das Flugzeug vor kurzem einen Grundüberholung bekommen hatte, inklusive neuer Kabinenauskleidung – denn alles war makellos, nichts vergilbt ober abgestoßen. Okay, die Sitz waren nicht Lie-Flat, aber für einen Mittelstreckenflug sehr bequem, entsprachen der Langstrecken-C von Lufthansa vor Einführung der Rutschen.

Zwar gab es im Sitz ein großzügig bemessenes IFE – aber außer der Karte ohne Inhalt. So erhielt jeder Fluggaste in der Business-Class sein eigenes iPad mit massig Filmen und Spielen, dazu Kopfhörer.
0410 13 by HON /UA

Pünktlich wurden die Türen geschlossen, die Ansage erfolgte auf Usbekisch, Russisch und Englisch – Valentyna fühlte sich ‚zuhause’.

Mich wunderte nur, dass der Vogel in C völlig ausgebucht war, die Y nur zu maximal 20% gefüllt.

Auf Reiseflughöhe von 24'000 Fuß gab es einen kleinen Snack, ein Sandwich, Mangosaft und Getränk nach Wahl,
0410 14 by HON /UA, on Flickr

Valentyna hatte schon Angst zu verhungern, schon ging es wieder hinunter, wir landeten in Amritsar, einer Stadt im Nordwesten Indiens, keine 20 Kilometer von der Pakistanischen Grenze entfernt.

Diese Stadt steht bei mir noch auf der To-Do-Liste, wegen des Goldenen Tempels und des guten Essens – aber nicht heute.

Wir dockten an – niemand stieg aus, wir standen einfach nur herum und schauten den beiden Indern zu, die das riesige Glasterminal von außen putzten – Sicherheit am Arbeitsplatz wird in Indien nicht groß geschrieben.
0410 15 by HON /UA

Nach ca. 20 Minuten boardeten plötzlich sehr, sehr viele Inder das Flugzeug, welches sich bis auf den letzten Platz füllte. Die Stewardesse erklärte uns, dass die Sikh in Amritsar gerne mit Uzbekistan Airways nach London und Rom fliegen, deshalb auch der Zwischenstopp.

Nachdem wir 50 Minuten am Boden waren stiegen wir wieder in die Luft, zuerst über Pakistan, dann Afghanistan, Tajikistan und schließlich Usbekistan.
0410 16 by HON /UA

Landschaftlich war dies einer meiner schönsten Tagflüge, zum Glück hatte mir Valentyna den Fensterplatz überlassen.

Kurz nach Amritsar hörte das ‚Grün’ schon auf, es folgten karge Berge, Wüste, alles sehr Menschenleer. Zu diesem sehr eindrücklichen Ausblick gesellte sich das Mittagessen:
0410 17 by HON /UA

Ja, es sah auch in echt so übel aus wie auf dem Foto, ich möchte jetzt nicht schreiben an was die Hühnerfleischbulette erinnerte, aber geschmacklich war es nicht viel besser.

Das Beste war der ‚Hühnersalat Hawaii’ und das Brötchen mit Butter.

Kabul konnte man als einzige große Stadt in Afghanistan sehr gut erkennen, auch ohne Ansage.

0410 19 by HON /UA

0410 20 by HON /UA

0410 21 by HON /UA

Auch Termez war leicht auszumachen, eine riesige Oase, umgeben von Wüste.
 
Zuletzt bearbeitet:

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
29/3. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Nach knapp 2 Stunden Flug wurde die Landschaft wieder flacher,
0410 23 by HON /UA

wir kamen zurück nach Usbekistan, begannen den Sinkflug, südlich an Taschkent vorbei,

dann eine 180 Grad-Kurve und wir landeten am Internationalen Flughafen von Tashkent. Valentyna meinte ‚sie wäre jetzt wieder zuhause’, schließlich sei Taschkent zum Zeitpunkt ihrer Geburt ihr Heimatland gewesen, die Sowjetunion.

Während wir ganz hintere Ende des Vorfelds rollten, sah man in der Ferne am nationalen Terminal drei der in Usbekistan gebauten IL-114 stehen,
0410 25 by HON /UA

auch ein Dreamliner stand herum.
0410 26 by HON /UA

Statt eine Fingerposition zu erhalten wurden Treppen ans Flugzeug geschoben, unten warteten die Busse,
0410 27 by HON /UA

wir durften den CIP-Bus besteigen, nachdem unsere Pässe mit der Liste verglichen wurde.

Der Bus brachte uns zum VIP-Terminal der Uzbekistan Airways, ein Service, der im Business-Class-Ticket enthalten ist, ansonsten zu US$ 150/Person zugebucht werden kann.

Ich kann dies nur empfehlen, denn ich stand schon einmal im normalen Terminal gute zwei Stunden an der Zollkontrolle an, schon deshalb lohnt sich Business-Class bei HY.

Im VIP Terminal geht alles zivilisierter vonstatten,
0410 28 by HON /UA

die Passkontrolle war nach 2 Minuten erledigt, das Gepäck kam nach 5 Minuten und nach 6 Minuten standen wir vor dem Terminal – denn Usbekistan hat seit dem 01.01.2018 den ‚Grünen Kanal’ für die Zollkontrolle eingeführt, welchen man benutzen kann, wenn man maximal US$ 2'000 mitführt (früher musste man ab dem ersten US$ alles deklarieren, um es wieder ausführen zu können).

Nun waren wir dermaßen früh dran, dass unser bestellter Fahrer noch nicht auf uns wartete. Ein freundlicher Usbeke lieh mir sein Mobiltelefon, damit ich unserem Fahrer Bescheid geben konnte.

Nach gut 10 Minuten Warten bei bestem Wetter
0410 29 by HON /UA

traf unser Fahrer ein, half uns die Koffer zu seinem Auto zu schleppen, übergab uns unsere Bahntickets, fuhr uns in die Innenstadt.

Valentyna, die das erste Mal in Usbekistan ist, staunte nicht schlecht, wie sauber alles ist, ordentlich, in gutem Zustand, die Straßen ohne Schlaglöcher.

Nach 15 Minuten Fahrt kamen wir an unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, dem funkelnagelneuen Hyatt Regency an.
0410 30 by HON /UA

Lustigerweise liegt dieses direkt neben dem ehemaligen Sheraton, in welchem ich früher immer abgestiegen war.
0410 31 by HON /UA

Hinein in die Lobby
0410 32 by HON /UA

zum Check-In.
0410 33 by HON /UA

Da ich eine Hyatt-Karte besitze, allerdings ohne jeglichen Status, bekamen wir ein Eckzimmer im obersten Stockwerk, hübsch gemacht, Hyatt Regency-Standard,
0410 34 by HON /UA

0410 35 by HON /UA

mit Ausblich auf bei mir beliebte Sowjetarchitektur.
 

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
29/4. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Nur das Nötigste ausgepackt, hinunter in die Lobby zum Geldtauschen. Im Hotel Geld tauschen? Ja, denn in Usbekistan darf man nur noch an offiziellen Wechselstuben tauschen – und in der Hotellobby gab es eine.

Für US$ 100 bekam man einen ganzen Packen Bargeld,
0410 36 by HON /UA

immerhin 810'000 Som (der größte Schein hat einen Wert von 10'000 Som).

So zogen wir mit einem Packen Bargeld und unseren Pässen los, wir mussten lokale SIM-Karten besorgen.

Nun ist Tashkent nicht Kiev oder Odessa, die Straßen sind breit, die Wege lang. Im wunderschönen Sowjetbau, welchen wir von unserem Zimmer sahen,
0410 37 by HON /UA

befand sich eine Neiderlassung von UMC, dort traten wir ein, warteten an einem Schalter 30 Minuten bis wir an der Reihe waren. Nun hieß es Formulare ausfüllen, Pässe kopieren, an der Kasse bezahlen – insgesamt 1 ½ Stunden und eine Schlägerei (zum Glückwurden wir nicht involviert) bis wir zwei SIM-Karten mit je 5GB Datenvolumen zu je US$ 5 hatten.

Nun hatten wir so viel Zeit verbraten, dass wir ein Taxi statt Metro zu unserem ersten Sightseeingpunkt, dem Zirkus, nahmen.
0410 38 by HON /UA

0410 39 by HON /UA
Leider war der Zirkus verschlossen, wir konnten nicht hinein, um die Architektur zu bewundern. So liefen wir weiter, in Richtung Chorsu-Bazar, vorbei am in Auflösung befindlichen ‚Hotel Moskau’, dem ehemaligen Zentrum Tashkents.

Der Markt ist riesengroß, nimmt schon die Zufahrtstraßen in Beschlag,
0410 40 by HON /UA

0410 41 by HON /UA

man läuft an unzähligen Ständen mit Lebensmitteln, Brot, Kleidung, Schuhen etc. vorbei bis man aufs eigentliche Marktgelände gelangt.

Wir bahnten uns unseren Weg nach oben zum eigentlichen Vorplatz, auf welchem sich unzählige Stände mit Obst & Gemüse und anderem befinden.
0410 42 by HON /UA

Nun sahen wir endlich den Markt an sich, ein Highlight der Sowjetisch-Asiatischen Architektur (leider kein Foto gemacht) , betraten das Innere,
0410 43 by HON /UA

Wow!!!! Die riesige, freitragende Kuppel mit dem großen Lichtauge, sehr eindrucksvoll!

Im Inneren drehte sich alles um Lebensmittel, Fleisch (auch Pferd), eingelegtes Gemüse, Milchprodukte. Die Menschen draußen wie drinnen waren sehr freundlich, oft verirren sich Touristen nicht hierher.

Wir wurden oft freundlich begrüßt, uns Ware zum Probieren angeboten. So versuchte ich die scharf eingelegten Kutteln,
0410 44 by HON /UA

und auch eine Milchprodukt, dem deutschen Quark sehr ähnlich.

Wir hatten nun Hunger, gingen wieder hinaus, suchten nach etwas zu Essen.

So einfach war dies aber nicht, denn wir kamen an weiteren interessanten Ständen vorbei, Valentyna kaufte ‚Halva’
0410 45 by HON /UA

und anschließend in Valentynas persönlichem Paradies russische Süßigkeiten, ‚Ptitsche Molko’.
0410 46 by HON /UA

Lustig auch die Kopien bekannter Marken:
0410 47 by HON /UA

Wir fanden ein kleines Restaurant mit hervorragend aussehendem Schaschlik,
0410 48 by HON /UA

Ljulja-Kabab, bestellten eine Portion, dazu frittierte Piroschki und nahmen im Inneren des sehr einfachen Lokals Platz.

Zuerst kam hervorragender Tee, Brot, Sauce, Zwiebeln, dann das Kabab und die Piroschki.
0410 49 by HON /UA

Sagenhaft! Selten haben wir so saftiges Ljulja-Kabab gegessen! Und das zu knapp US$ 5 für alles was auf dem Tisch stand!

Die Chefin des Restaurants brachte uns noch zur Metrostation, wir lösten zu je US$ 0,15 zwei Jetons, fuhren zwei Stationen, stiegen um, fuhren weitere 2 Stationen und kamen an der Amir Temor Station an. Von hier nochmals 15 Minuten zu Fuß, vorbei am ‚Hotel Uzbekistan’
0410 50 by HON /UA, on Flickr

und weiterer Sowjetarchitektur.
0410 51 by HON /UA

Im Hotel angekommen legte sich Valentyna mit etwas Halva ins Bett, ich machte mich auf in den 7. Stock, wo sich das Gym befand.
0410 52 by HON /UA

Für ein Hyatt war das Gym maximal mittelmäßig ausgestattet, es fehlte an einigem Zubehör. Trotzdem spulte ich in 1 ½ Stunden mein Programm ab, ging wieder ins Zimmer und brachte Valentyna dazu sich fürs Abendessen fertigzumachen.

Normalerweise geht der Tourist ins Restaurant ‚Karavan’, welches sehr schön gemacht ist und traditionelle Küche bietet – ein sicherer Hafen. Ich wollte aber etwas lokaleres, ließ mir das Restaurant ‚Sultan Saray’ empfehlen.

Mit dem Taxi die 5 Kilometer zum Restaurant,

dort,
0410 54 by HON /UA

obwohl es recht kühl war, auf die Terrasse gesetzt.
0410 55 by HON /UA

Wir bestellten Tee, Lagman, Plov und eine Shisha – wie schön wieder zum Essen eine Wasserpfeife genießen zu können, wie in der Ukraine.

Das Essen war ordentlich, kam aber nicht an das auf dem Markt heran,
0410 56 by HON /UA

die Wasserpfeife sehr gut.

Die Rechnung kam auf US$ 28, wobei die Wasserpfeife über 50% der Rechnungssumme ausmachte. Auch verwunderte uns ‚20% Service Charge’, welche automatisch eingerechnet wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
29/5. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Wir entschlossen Sightseeing bei Nacht zu machen, stoppten ein Taxi und ließen uns kreuz und quer durch das nächtliche Tashkent fahren, zuerst natürlich zum beleuchteten ‚Hotel Uzbekistan’.

0410 58 by HON /UA

Der Taxifahrer war supernett, kannte sich extrem gut aus, erzählte von der Historie, den Veränderungen der letzten Jahre, steuerte alle wichtigen Gebäude inklusive des neuen Bahnhofs an.

Insgesamt fuhren wir 1 ½ Stunden durch die Stadt, 43 Kilometer. Als uns der Taxifahrer am Hyatt absetzte wollte er ganze 43'000 Som, umgerechnet ca. US$ 5!

Wir waren von der Stadt und seinem Service so begeistert, dass wir ihm umgerechnet US$ 7,50 in die Hand drückten, er war happy, wir auch.

Soviel von einem extrem eindrucksreichen Tag.
 

Brechten

Erfahrenes Mitglied
11.11.2012
1.471
202
Ich war mal in kurz Tashkent zur Zeit des Golfkriegs- also eine Ewigkeit her. Da war das Hotel Uzbekistan das erste ( und wohl einzige) Hotel am Platz- und ich froh, als ich hinterher wieder weg war:D
Das Ganze auch noch im Winter.
 
  • Like
Reaktionen: HarzMann und HON/UA

Cflyer

Erfahrenes Mitglied
11.10.2015
1.780
600
HPN
Ich weiss auch nicht - die ex. Sowjetstaaten haben irgendwie ihren Reiz - möchte auch mal hin. Aber die Städte sehen im Vergleich zu europäischen Städten (oder asiatischen sowieso) doch eher leer aus. Auch eine Fussgängerzone scheint wenig bis gar nicht zu existieren.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.672
1.727
DRS
Ich muss mich leider auch mal beschweren:
Euretwegen kann ich morgens Instagram nicht mehr öffnen, weil die Stories von vorzüglich aussehendem Essen nur so überquellen!

Was ich mich allerdings schon länger frage: Wie geht ihr mit dem Jetlag um? Im Flugzeug vorschlafen? Wobei ihr ja auf dieser Reise immer nur kleine Sprünge macht, da fällt es sicher nicht so ins Gewicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Was ich mich allerdings schon länger frage: Wie geht ihr mit dem Jetlag um? Im Flugzeug vorschlafen? Wobei ihr ja auf dieser Reise immer nur kleine Sprünge macht, da fällt es sicher nicht so ins Gewicht.
Normalerweise haben wir von Europa nach Asien uns nach 2 Tagen an den Unterschied gewöhnt - nicht so dieses Mal, wegen des defekten Sitzes. Auf dem Rückweg hatten wir keinerlei Probleme, haben ja nur sehr kleine Sprünge gemacht, die man nicht merkt.
 
  • Like
Reaktionen: LINDRS

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Mit Usbekistan gebt ihr uns zum Abschluss der Winterreisesaison nochmal ein neues Highlight das wir von euch noch nicht kennen.
Überraschung für mich. Mit der Reiseroute hatte ich nicht gerechnet.

Immer wieder neues.

Ich lerne, lerne, lerne.


Flyglobal
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

sun07

Aktives Mitglied
23.07.2012
170
0
Habt Ihr wirklich in Erwägung gezogen, die Metro zu nutzen? Denn es gab ja vor Kurzem doch die Diskussion bezüglich der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wo ich meine gelesen zu haben, dass Ihr diese grundsätzlich nicht nutzt.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
520
Schrieb ich von Abschluss? ;-)

Oh wie gedankenlos von mir. So was von konventionellem Denken. Ich sollte es besser wissen!

Freue mich dann auf die Fortsetzung, denn ich hatte schon die saure Gurkenzeit in Bälde kommen sehen und hatte den Arzt schon um entsprechende Medikamente gegen Entzugserscheinungen gebeten.

Entwarnung!

Flyglobal
 
  • Like
Reaktionen: shanahan und HON/UA

lifetime.b.c.

Erfahrenes Mitglied
18.11.2013
594
66
Habt Ihr wirklich in Erwägung gezogen, die Metro zu nutzen? Denn es gab ja vor Kurzem doch die Diskussion bezüglich der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wo ich meine gelesen zu haben, dass Ihr diese grundsätzlich nicht nutzt.

Zumindest in Bangkok haben sie den/das? MRT genommen
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
Habt Ihr wirklich in Erwägung gezogen, die Metro zu nutzen? Denn es gab ja vor Kurzem doch die Diskussion bezüglich der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, wo ich meine gelesen zu haben, dass Ihr diese grundsätzlich nicht nutzt.
Zuhause benutzen wir keine öffentlichen Verkehrsmittel, bin in 13 Jahren Kiev nicht einmal mit der Metro gefahren.

Im Ausland ist dies etwas völlig anderes, entweder man spart viel Zeit (Hongkong, Bangkok, Peking etc.) oder es ist einfach ein wichtiger Sightseeingpunkt (Moskau, Tashkent, aber auch die Fähren in Hongkong).
 

pierce

Erfahrenes Mitglied
06.10.2011
7.272
1.712
Rheinland-Pfalz
Bin mal gespannt ob das Aloft Aerocity wirklich jetzt am Sonntag öffnet wie es von SPG vermeldet wird.

Über die App würde ich gerne für Mai Zimmer buchen aber da geht noch nichts.

Ist ja eigentlich fast wie beim BER.
Ursprünglich war die Eröffnung des Aloft für Dezember 2014 geplant.

Gerade eben gesehen dass die Eröffnung schon wieder nun auf 15.5. verschoben wird.
Würde mich nicht wundern wenn BER doch noch vor dem Aloft öffnet.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA
E

E190

Guest
Ich war mal in kurz Tashkent zur Zeit des Golfkriegs- also eine Ewigkeit her. Da war das Hotel Uzbekistan das erste ( und wohl einzige) Hotel am Platz- und ich froh, als ich hinterher wieder weg war:D
Das Ganze auch noch im Winter.

Ich war da nur kurz drin wegen dem funktionierenden USD ATM. Die Pagen dort waren auch fleißig beim Umtauschen dort. Gibt es diesen ATM eigentlich noch?

Ganz unabhängig, Usbekistan ich bin entzückt. Ich hoffe ihr geht noch nach Samarkand, Buchara (schreibt man wohl so auf Deutsch).

Lieber HON/UA, da du ja über die tadschikischen Berge geschwärmt hast, kann ich das nicht unkommentiert lassen. Das Pamir-Gebirge ist wirklich ein fantastisches Sommer-Reiseziel, unglaublich rau, ermüdend und anstrengend - aber am Ende vor allem eindrucksvoll.
 
  • Like
Reaktionen: HON/UA

HON/UA

Erfahrenes Mitglied
28.02.2011
3.882
7.288
Odessa/ODS/UA
30. Tag; 5. Winterreise 2017/18

Da das Frühstück im Übernachtungspreis des Hyatt nicht inklusive ist, konnten wir bis 9 Uhr schlafen, machten uns gegen 10 Uhr auf zur nächstgelegenen Metrostation.

Wir liefen ca. 700 Meter durch die Innenstadt Taschkents,
0411 01 by HON /UA

erfreuten uns am Singsang der Vögel, amüsierten uns darüber wie dreckig und unordentlich Singapur im Vergleich dazu ist. Überall wuselten Gärtner und Müllaufsammler, auch fühlt man sich wegen der Präsenz der Polizei an jeder Ecke sehr sicher. Ja, uns ist schon klar, dass dies nicht überall in Usbekistan so ist – aber z.B. in der Ukraine ist selbst das Zentrum Kievs nicht in einem solchen Zustand (auch Berlin nicht).

Interessant was uns der Taxifahrer in Bezug auf die Sicherheit in Usbekistan erzählte. So müssen z.B. alle Nachtclubs spätestens um 3 Uhr schließen – so will man Schlägereien in den frühen Morgenstunden umgehen. Zudem wir nachts die Polizeipräsenz hochgefahren, man sollte immer seinen Pass bei sich führen, egal ob Einheimischer oder Ausländer.

Die Metrostation befand sich in einem Park, der Eingang monumental sowjetisch.
0411 02 by HON /UA

Valentyna löste zwei Jetons, wir fuhren eine Station, stiegen um und nahmen die rote Linie bis zur Endstation. Leider darf man die imposanten Stationen noch nicht fotografieren. Zwar hat der Präsident ein Gesetz erlassen, dass das Fotografierverbot aus Sowjetzeiten aufhebt, dieses ist aber leider noch nicht in Kraft.

Nun waren wir weit entfernt des Zentrums, es war nicht mehr so sauber, die Straßen nicht so perfekt, aber noch immer ordentlich und sehr grün – die Luft roch nach Sowjetunion pur, was vielleicht auch am 80-Oktan-Sprit liegen kann.

Im Gegensatz zum Zentrum überwogen hier einfache Einfamilienhäuser und Platenbauten im Usbekischen Stil, sehr anders als z.B. die in der Ukraine. Auch Kühe grasten 5 bis 6 Kilometer vom Hyatt, mit Blick auf einen der höchsten TV-Türme der Welt.

Der Höhepunkt des Tages stand bereits am Morgen auf dem Programm, das ‚Central Asian Plov Center’,
0411 03 by HON /UA

wo es den besten Plov überhaupt geben soll.

Das ‚Central Asian Plov Center’ stamm aus Zeiten der Sowjetunion, ist von morgens 7 Uhr bis abends 6 Uhr geöffnet, wirbt mit seinen ausgezeichneten Köchen.
0411 04 by HON /UA

Allerdings sollte man nicht zu spät erschienen, denn wenn die rund 1'000 Portionen am Tag verfüttert sind, dann gibt es einfach nichts mehr.

Wir erschienen um 11, konnten der Zubereitung des ‚Hochzeits-Plovs’ beiwohnen.

0411 06 by HON /UA

Nebenan wurde in kleineren Mengen der ‚dunkle Plov’ zubereitet,
0411 07 by HON /UA

welcher zusätzlich zu Fleisch und Pferdewurst mit Schafsfettgrieben, Knoblauch und Chili
0411 08 by HON /UA

zubereitet wird.

Nachdem wir alles ausgiebig betrachtet hatten gingen wir ins Innere des Plov-Centers, welches einer typischen sowjetischen ‚Stolovaja’ entspricht.
0411 09 by HON /UA

Auch die Bedienungen, 100% Frauen, waren mehr als sowjetisch, alle in Uniformen und nicht gerade Arbeitswillig, saßen an einem Tisch, unterhielten sich und tranken Tee. Doch, nachdem wir auf uns aufmerksam gemacht hatten, erschien eine Dame, nahm die Bestellung entgegen, zuerst eine Portion ‚Hochzeits-Plov’ (swadebneje Plov) mit doppelter Portion Fleisch, Salat und Brot, dazu gesüßten Schwarzen Tee mit reichlich Zitrone.
0411 10 by HON /UA

Ja, dieser Plov war wahnsinnig gut, der Reis nicht trocken, schön mit Fett vollgesogen, leicht süß durch die getrockneten Früchte, aber auch salzig, mit kräftiger (weil doppelter) Fleischeinlage. Köstlich – aber auch ziemlich fettig. Valentyna, die vor dem Verzehr sagte, dass die kein Pferdefleisch anfassen würde, war begeistert vom Geschmack der Pferdefleischwurst.

Der ‚dunkle Plov’ war noch nicht fertig – und so warteten wir etwas, ich lief durchs Plov-Center, schaute mir an was an Beilagen angeboten wurde,
0411 11 by HON /UA

schnappte ein Tablett und brachte zusätzliche Schälchen an unseren Tisch.

Dann begann ich einen Rundgang durchs Gebäude, erspähte den kleinen Festsaal, mehr Sowjetunion geht nicht:
0411 12 by HON /UA

Auf dem Weg zu den Waschräumen im Untergeschoss hörte ich Musik, machte mich auf die Suche nach dem Ursprung. Und was lag genau unter dem Speisesaal des Plov-Centers? Darauf kommt niemand:
0411 13 by HON /UA

Überhaupt, dies fiel schon die ganze Zeit auf, die Usbeken sind ein sehr sportliches Volk, überall sieht man sie Joggen oder im Trainingsanzug mit Sporttasche auf dem Weg zum Sport. Sportanlagen, selbst für Tennis, gibt es in Massen.

Als ich wieder oben ankam wurde auch schon der ‚dunkle Plov’ serviert.
0411 14 by HON /UA

Dachte ich der Hochzeits-Plov wäre gut gewesen, ich wurde eines Besseren belehrt. Der dunkle Plov war im Vergleich zum Hochzeits-Plov nicht süß, sehr herzhaft – die Kombination von ausgelassenem Lammfett mit dem Knoblauch eine wahre Geschmacksexplosion.

Wir ließen die Rechnung kommen: für das Ganze, inklusive zwei Kannen Tee und 12% Trinkgeld kam das Ganze auf US$ 8.
0411 15 by HON /UA

Vollgestopft verließen wir das Plov-Center, vor welchem aus dem Kofferraum usbekische Trockenfrüchte verkauft wurden.
0411 16 by HON /UA

Wir liefen an der Hauptstraße entlang zum Eingang des Fernsehturms, fertiggestellt 1985 und mit 375 Metern noch heute der 11. Höchste der Welt (bei Fertigstellung der 3. Höchste).
0411 17 by HON /UA

Im Inneren muss man sich mit Pass registrieren, bekommt dann einen Zettel, mit welchem na zur Kasse geht, relativ teure US$ 5/Person Eintritt bezahlt. Mit dem Kassenbeleg zurück zur Registrierung, wo man Pass und Einlassdokumente erhält.
0411 18 by HON /UA

Taschen oder Rucksäcke muss man abgeben, dann darf man durch einen Metalldetektor ins Innere, läuft durch einen Gang mit vielen Modellen aller möglichen Türme
0411 19 by HON /UA

zur Grundstruktur des eigentlichen Turms.

Diese Rundgang könnte sowjetischer nichts sein, das Gitter, der Fußboden, die Mosaiken und auch die Deckenornamentik, Sowjetära pur
0411 20 by HON /UA

– selbst die Grünpflanzen vor den Fensterfronten, alles Original! Valentyna atmete tief ein, den Duft ihrer Kindheit, wie sie meinte.

Die freundliche Fahrstuhlwärterin gab noch ein paar Fakten zum Turm, wir nahmen den Thyssen-Krupps zur Aussichtsplattform in 97 Metern Höhe, hatten von hier bei bestem Wetter einen hervorragenden Ausblick in Richtung Vergnügungspark und Stadtzentrum,
0411 21 by HON /UA

aber auch auf die Vororte und die westlichen Ausläufer des Tian-Shan-Gebirges waren zu sehen.
0411 22 by HON /UA

Wir fuhren wieder nach unten, nahmen ein ‚Taxi’ (also ein Privatfahrzeug, welches man mittels Winken anhält) zurück zum Hotel, zu US$ 0,80.

Nach 30 Minuten Erholung ging es wieder zu Fuß in die Innenstadt, die Straßen gesäumt von Bäumen,
0411 23 by HON /UA

außer Vogelzwitschern hörte man wenig.

Auf der Fußgängerzone im Park dann mehr Leben, unzählige Straßenhändler bieten Gemälde und Überbleibsel der Sowjetzeit an,
FOTO

Kameras, Postkarten, Bücher, Orden etc. Valentyna erstand ein kleines Buch über Buchara.

Leer war die Stadt nicht, die Fußgängerzonen rund um den ‚Broadway’ und den Park waren gut besucht,
0411 24 by HON /UA


wir nahmen eine andere Richtung zum zweiten Highlight des Tages, dem ‚State Museum of History of Uzbekistan’ – wie es heute heißt, errichtet 1970 als ‚Lenin-Museum’, ein Paradebeispiel für zentralasiatische Sowjetarchitektur.
0411 25 by HON /UA

0411 26 by HON /UA

0411 27 by HON /UA

Wir kamen auch in die Vorhalle des Innenraums, in welchem früher auf einer Empore die Statue Lenins stand – heute ist der Sockel einfach leer.

Weiter ging es zur ‚Navoiy Theater’,
0411 28 by HON /UA

dem Opernhaus Tashkents, gebaut zwischen 1942 und 1947, wobei es von japanischen Kriegsgefangenen von 1945 bis 1947 fertiggestellt wurde.

Interessanterweise liegt genau gegenüber das koreanische ‚Lotte’, untergebracht in einem renovierten Bau aus der Stalin-Zeit.
0411 29 by HON /UA

Unterwegs noch einen schlechten Espresso getrunken und zurück ins Hotel, wir mussten Geld tauschen,
0411 30 by HON /UA

jetzt waren wir vielfache Millionäre.

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Beauty-Salon im 7. Stock des Hyatt, ich brauchte einen Haarschnitt, Valentyna musste ihre Fingernägel überarbeiten lassen
0411 31 by HON /UA

– zu gesalzenen Preisen.

Im Anschluss erholte sich Valentyna, der Plov lag ihr schwer im Magen, ich machte mich auf ins Gym.

Am Abend hatten wir keinen großen Hunger, wollten nur etwas Kleines und einen Wasserpfeife. Wir liefen den Kilometer zum vom Concierge empfohlenen Restaurant über die Flaniermeile,
0411 32 by HON /UA

stellten fest, dass dort furchtbare Life-Musik gespielt wurde – und gingen wieder zurück zum Hotel.

Große Diskussion was man uns empfehlen sollte, wir nahmen diesmal ein Taxi zum 2 Kilometer entfernten angesagten Lokal ‚CoffeeMilk’ wo wir sehr freundlich empfangen wurden, einen netten Tisch bekamen.

Wir bestellten ‚Sirniki’, eigentlich ein Frühstück, aber in Usbekistan wohl auch ein Dessert, rauchten dazu unsere Shisha, fuhren anschließend wieder ins Hotel, packten unsere Koffer.
 
Zuletzt bearbeitet:

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.518
6.234
DUS
Russisch ist obligatorisch, oder käme man auch ohne zurecht?
Ich habe absolute Grundkenntnisse. Lesen der Buchstaben sollte nach ner kurzen Wiederholung auf jeden Fall möglich sein, sprechen maximal einfachste Sätze.

Bisher finde ich es nämlich extrem interessant! Ich denke in Taschkent käme man im Zweifel auch zurecht ohne ein Wort zu sagen, aber außerhalb dürfte das schwierig werden.
Hast du eine Einschätzung zu den anderen "-stan Ländern?"
 
  • Like
Reaktionen: blub1010 und HON/UA