33/2. Tag; 5. Winterreise 2017/18
Wir verließen das Bahnhofsgelände,
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wurden von der Taximafia überfallen und handelten den Preis für die Fahrt zum Hotel (immerhin 16 Kilometer, da der Bahnhof recht weit außerhalb der Stadt liegt) von 50'000 Som auf 20'000 (US$ 2,50) herunter.
Die Fahrt zum Hotel gestaltete sich zudem recht schwierig, denn Bukhara befindet sich aktuell in Generalrenovierung, überall werden Parks angelegt, Straßen renoviert und ausgebaut - in 2 bis 3 Jahren wird hier nichts mehr sein wie es einmal war.
Wir erreichten unser Boutiquehotel in der UNESCO-gelisteten Altstadt, das ‚Minzifa Boutique Hotel’.
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Unser Zimmer war natürlich noch nicht bezugsbereit, wir gaben unsere Pässe und Gepäck ab, machten uns auf die nahegelegenen Kulturdenkmäler der Stadt zu erkunden.
Bereits nach 400 Metern erreichten wir einen schönen Platz mit dem Lyab-i-haus Komplex, wo die Bauwerke um einen künstlich Teich angelegt wurden.
Linkerhand ‚Nadir-Devonbegi-Khanaqa’,
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rechterhand die Nadir-Devonbegi-Madrasa,
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mit für den Islam recht außergewöhnlichen Mosaiken an der Fassade, da hier – im Islam normalerweise nicht erlaubt – Lebewesen (hier Tiere) dargestellt werden.
Wir gingen in die Madrasa hinein und fanden den üblichen rechteckigen Innenhof vor,
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von welchem zahlreiche Räume abgehen, welche heute von Souvenirhändlern belegt sind.
Nun war es an der Zeit uns den wichtigen Aufgaben des Lebens zu widmen: wir mussten den ‚Bukhara-Plov’ probieren.
Diesen Plov bekommt man in der Innenstadt in der leichteren, wenig fettigeren Touristenvariante – und im ‚Plov-Center’ in der ungesunden, fettigen Originalvariante.
Wir nahmen ein Taxi, handelten den Preis herunter, fuhren zum Plov-Center etwas außerhalb der touristischen Innenstadt, gingen hinein
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und sicherten uns einen Tisch am Fenster.
Gleich hinaus zur Küche, wo man die Zubereitung des Plov mitverfolgen konnte.
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Wir bestellten zwei Portionen Plov mit doppelter Portion Fleisch und Pferdewurst, zwei Salate, Kirschkompott und ein sehr knuspriges, vielschichtiges Fladenbrot.
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Das Brot war köstlich, auch der Salat mit der Sauercreme – und natürlich das Kirschkompott (Zucker, Kirschen werden mit Wasser aufgekocht) – waren köstlich, der Plov jedoch nicht nach unserem Geschmack. Im Vergleich zum Plov in Tashkent wurden hier extrem viele Fettstücke im Reis mitgegart, was die Angelegenheit, in Kombination mit dem vor Fett strotzenden Fleisch, einfach zu schwer und fettig machte.
Wir versuchten so gut es ging um das Fett herumzuessen, ließen das Fleisch links liegen, aßen Pferdefleischwurst.
Umgerechnet US$ 9 bezahlt und mit dem Taxi wieder zurück in die Stadt, diesmal direkt an den Endpunkt unseres Sightseeingprogramms, so dass wir uns sozusagen rückwärts zum Hotel arbeiten konnten.
Wir liefen zum Chashma-Ayub-Mausoleum,
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besichtigten das Wassermuseum im Inneren, wobei mich natürlich mehr das erst 2001 fertiggestellte Erweiterungsbauwerk aus Sowjetzeiten interessierte.
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Auf dem Platz war sehr viel Polizei und Sicherheitskräfte unterwegs, da die Delegation bald eintreffen sollte. Wir wurden von einem Polizisten in Zivil abgefangen, der uns freundlich zum nächsten Bauwerk auf unserer Liste, dem nahegelegenen Samaniden-Mausoleum, begleitete, uns hineinbrachte, uns der Wärterin als ‚Feunde’ vorstellte, uns so eine komplette Erklärung des Bauwerks verschaffte.
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Bei dieses Grabmal handelt es sich um das älteste (ca. Beginn des 10. Jahrhunderts) erhaltene Zeugnis islamischer Architektur in Zentralasien.
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Von bier liefen wir wieder alleine weiter zur Qo’sh Madrasa, eigentlich zwei spiegelbildliche Medresen, welche, wegen ihrer fast zeitgleichen Erbauung, als ein Bauwerk behandelt werden.
Dieser Komplex war noch nicht renoviert, weshalb er außerhalb der Touristenströme lag, außer uns war nur der Wächter im Inneren zu sehen, welcher sich auf einem alten Sofa erholte.
Wir liefen durchs Innere mit seinen wunderschönen Decken,
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kamen in den üblichen quadratischen Innenhof.
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Weiter zur ‚Bolo Havuz Moschee’,
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welche sich in einem künstlichen Wasserbecken, welches vor der Moschee existierte und ‚Bolo Hovuz (Kinderteich) heißt, spiegelt.
Gegenüber der Moschee liegt der ‚Ark’, die Zitadelle Bukharas, welche auf einem 20 Meter hohen, künstlich angelegten Hügel errichtet wurde.
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Diese befestigte Anlage diente als Residenz und Regierungssitz der Khane und Emire Bukharas.
Wir liefen zum Eingang,
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bezahlten den Eintritt und gingen hinauf.
Ich muss ehrlich gestehen, dass uns dieser schmucklose Bau nicht besonders beeindruckte, inklusive des ‚Thronsaals’.
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Das einzige zu erwähnende Bauwerk war die ‚Djami-Moschee’ (Freitagsmoschee), speziell deren farbenfrohes Inneres.
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Gleich um die Ecke befindet sich die Kalon-Moschee, die zweitgrößte Moschee Zentralasiens mit dem Kalon-Minarett (rechts) und die Mir-Arab-Madrasa (links).
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Das älteste der Bauwerke ist das 1127 errichtete, ca. 50 Meter hohe Minarett, welches auch das Wahrzeichen den Stadt Bukhara ist.
Wir besichtigten zuerst die Madrasa, welche selbst zu Sowjetzeiten ab 1945 eine Universität des islamischen Glaubens geblieben war. Auch heute ist diese Madrasa eine Lehranstalt, die 27 Lehrkräfte bilden 120 Studenten aus, welche kostenlos Unterkunft und Verpflegung erhalten.
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Wir wollten nun in die Kalon-Moschee, wurden von Sicherheitskräften aber aufgehalten, die Delegation war gerade im Inneren. Und wer tauchte im Portal auf? Unser Freund, der Polizist in Zivil (Denis). Dieser gab den Sicherheitskräften ein Zeichen und schon waren wir, im Gegensatz zu den anderen Touristengruppen, im Inneren, erwischten dieses völlig leer.
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Nun gab es natürlich ein Gruppenfoto mit Denis
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Und eines von uns mit dem Minarett im Hintergrund (leider kamen schon die ersten Mitbesucher herein).
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Denis bekam einen Anruf, musste schnell weg, wir liefen weiter, gingen in einen der vielen Kuppelbazare, welche in Bukhara an Straßenkreuzungen errichtet wurden.
Draußen auf der Straße, es war Samstag, fand das angeblich übliche Samstagstreiben statt, Stände mit Essen, Musik und Tanz,